Leben ist, wenn man trotzdem lacht!


survivor

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weder kurzweiliges rumgehüpfe in meiner schlafgewohnheit

...er hat unser bett gemeint... ;)

Meine Kleine ist auf ihm herumgesprungen wie nur und er hat nichtmal eine klietzekleine Bewegung gemacht...

Ich hatte echt schon Sorgen, weil er wie bewußtlos geschlafen hat...

Hab schon immer wieder kontrolliert, ob er regelmäßig atmet....

aber wie gesagt...irgendwann war er ja dann doch mal ausgeschlafen...

Seine teilweise wirre Sprache ist übrigens symptomatisch seit der Chemo...

Ist wohl ein Phänomen, jedenfalls ist mir das gleich nach der ersten Chemo aufgefallen, daß er sich nach der Chemo ( teilweise bis zur nächsten anhaltend) mit der Sprache (obwohl er ja ein außerordentliches Sprachtalent hat, wie wohl wenige von Euch wissen können) Schwierigkeiten hat. -Ihm fallen Wörter nicht ein, oder er benutzt Ausdrücke, die eigentlich einen völlig anderen Sinn haben...

Aber das wird sich bestimmt wieder legen (und teilweise merkt man das auch gar nicht), genauso wie die Haare wieder wachsen werden.-Wie vom Doc. prophezeit fallen ihm die Kopfhaare nicht zur Gänze aus, sondern nur so stellenweise. Nachdem er von Natur aus sehr viele Haare hat und sie sehr, sehr kurz abrasiert sind, bemerkt man das fast nicht.

...und daß sich die Körperhaare verflüchtigen, ist ja sowieso egal...

...Im Sommer oder spätestens Herbst wird das alles wieder sein wie früher...

Wenn ich so daran denke, wie es früher war....

...meine Gedanken einen Ausflug in den letzten Sommer machen lasse....

....sinniere, welche Gedanken und Gefühle unser Bewußtsein "damals" geprägt haben....

....es ist noch nicht so lange her....

...und trotzdem kommt es mir vor wie eine Ewigkeit....

...So wird es wohl niiiieeeeee mehr sein....

....und trotzdem wird unser "neues" Leben schön sein....

....weniger unbekümmert, aber intensiver, bewußter....

...wie einen solche....(ich suche nach dem Wort...soll man es "Schicksalsschläge" nennen???)...Dinge prägen können.....

....verändern....

Krankheit ist schlimm, unfaßbar war es am Anfang...

...ich habe es geahnt, gewußt....die Symptome waren sehr eindeutig für mich....

...seine Aufnahme im Krankenhaus direkt auf der Onkologie (Krebsstation) um einen Knoten zu entfernen für eine histologische Untersuchung war nur eine Bestätigung...

...Sofort habe ich einen Babysitter für meine größeren Söhne besorgt, das Nötigste gepackt, meine kleine Tochter geschnappt, mich ins Auto gesetzt....

...und bin losgefahren...

...ich wollte ihn unbedingt noch sehen vor der Operation, wollte bei ihm sein, wenn er von dem Verdacht erfährt...

...die Wochen davor, wo ich schon so sicher war, es ist Krebs, war kein Herankommen an ihn....er wollte nichts wissen von Krankheit, Arzt und solche Dingen, die ja nicht in sein Leben paßten ( und jetzt einen großen Teil davon bestimmen)...

Ich habe nur einmal gewagt zu fragen, was er sich wünschen würde, wenn rauskommen würde, daß er schwerer krank sei...

...seine Antwort war ohne eine Sekunde zu zögern, daß ich bei ihm sein sollte....

...also war mein "Auftrag" klar...

...ich mußte hin...

...Die Autofahrt...ich werde sie niiiieeee in meinem ganzen Leben vergessen....

...Es hat geregnet...ein Mittwoch....nachmittags....

....der Tank war fast leer, ich mußte also noch Benzin fassen um die 375km zu schaffen, die vor mir lagen....

....wie in Trance habe ich getankt...an der Kasse sprangen mir Geburtstagskarten ins Auge....

...und meine Tränen begannen zu fließen...unaufhaltsam....

...hatte er doch erst gerade Geburtstag und war soooo glücklich....er meinte, sein schönster Geburtstag...

...nun dachte ich beim Anblick dieser Karten und dem Wissen, er liegt auf der Krebsstation....wer weiß, wieviele Geburtstage er überhaupt noch feiern kann....sollte dies schon sein letzter gewesen sein???

....So stieg ich ins Auto, der Scheibenwischer war voll beschäftigt um die Windschutzscheibe durchsichtig zu machen.....

...nur meine Tränen ließen sich nicht stoppen....

...Immer wieder dachte ich...nein, das kann nicht sein....das darf uns einfach nicht passieren...ich habe gehofft, daß ich mich irre, daß sich alle irren.....doch ich konnte nicht daran glauben....zu sicher war ich...

...ich habe mir unaufhörlich eingeredet, okay...wir werden es schaffen, er wird es schaffen, er wird gesund....ich habe mich richtig auf diesen Gedanken prepariert....

...und im nächsten Augenblick wie ein Geistesblitz, wie eine Einspielung eines Filmes, wo ich der Zuschauer bin, obwohl ich gerade im Bild sichtbar bin...stehe ich an seinem Grab und sage letze Worte an ihn....

Das war unbeschreiblich schrecklich....

...ich kann meinen Gefühlszustand nicht in Worte fassen....

In der allergrößten Verzweiflung habe ich dann mindestens die halbe Autofahrt telefoniert mit meinen Freundinnen und meiner Schwester, um mich abzulenken oder einfach ein bißl zu verarbeiten....

Irgendwie bin ich heil angekommen in Villach, habe meine Kleine bei einer Freundin abgeliefert, und bin direkt ins Krankenhaus gefahren, wo ich mich aus lauter Aufregung auch noch 2-3 mal verfahren habe in Villach....

Endlich dort angekommen...ein Anruf bei René....

...wie ausgemacht...wir wollten uns unten treffen...hatte doch der Zimmerkollege erst kürzlich erfahren, daß er Krebs hat....

René wollte ihn schonen, weil er so viel Mitgefühl hatte...

...mich hat es fast zerrissen, weil ich dachte...und du bist der nächste....

das Aufeinadertreffen war eigenartig...eine seltsame Situation....

Galgenhumor gepaart mit Schweigen, Themenwechseln und dann plötzlich...

...einem Verzweiflungsausbruch....

...endend in dem tiefen Wissen, daß wir das gemeinsam durchstehen werden, wenn es so sein muß, daß wir diese Hürde überwinden müssen....

...und das tun wir....

Mittlerweile "weiß" ich, daß René gesund wird, ich sehe mich nicht mehr an seinem Grab stehen und dennoch verfolgt uns beide die Angst, die trotz dem Optimismus noch vorhanden ist ( sicher zum Teil im Unterbewußtsein versteckt) manchmal bis in die Träume...

Puuuhhhh...das war ein etwas ungeplanter "Ausflug" in meine GEdanken und Gefühle, die mich urplötzlich heute eingeholt haben....hat aber auch gut getan sie mal von der Seele zu schreiben...

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La Vida Loca

so morgen habe ich also wieder blutkontrolle und wenn alles passt dann am mittwoch chemo!

ich fühle mich gut, mir persönlich geht es auch gut, also bin ich auch sehr optimistisch was meine weißen blutkörperchen angeht!

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Anfänger

Hallo Rene!

Hab Deine ganze Geschichte gelesen und sie hat mich sehr berührt. Freu mich schon auf den Tag, an dem

Du hier herinnen schreiben wirst, dass Du es endlich

geschafft hast! Auf dem Weg dorthin wünsche ich

Dir das Allerbeste! Denk an Lance Armstrong - Glaube versetzt Berge!

DU SCHAFFST ES!!!

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... manche sagen die Liebe, vielleicht ist da was dran

ich weiß, dass es mit sicherheit nicht mehr ganz so wird wie früher, aber das soll nichts negatives bedeuten.

wir machen einfach sehr viele erfahrungen, die wir unser restliches leben mitnehmen werden!

......und genau solche Erfahrungen sind es, die einen stark machen! =)

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La Vida Loca

doch dem giftcocktail morgen steht also einiges im wege!

meine weißen blutkörperchen sind zwar verwunderlich hoch, aber aufgrund einer familiären infektion (2 kiz betroffen, mein virus-befund dauert noch!), wird die chemo um eine woche verschoben!

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  • 2 weeks later...
La Vida Loca

tja gestern war es also wiedermal so weit...

nachdem das blutbild am dienstag in ordnung war, man lese und staune... meine weissen blutkörperchen waren auf 5.000 gestiegen -> neuer rekord!!

... gestern also wiedermal ein tag x...

ich ging ins akh ... es war eigentlich alles recht normal... ich war ein bissi aufgeregt so wie immer halt ...

...ich musste diesmal nicht lang auf meinen giftcocktail warten... so um 8.40 ...begannen wir mit der ersten infusion... und der zuständige doc für die ambulanz erzählte mir... dass gestern ein patient, der die selbe chemo wie ich bekommt, schon auf die spritzte gegen die nebenwirkungen hin erbrochen hat...

...ich bekam bis jetzt von dieser spritze immer nur so einen graussigen geschmack im mund... wenn ich alleine schon daran denke... wäh...

naja... das sollte noch nicht das schlimmste gewesen sein, an diesem gestrigen tag...

nachdem ich also auch mit der 2ten infusion... fertig war... war mir schon ein wenig mulmig...

ich achtete es als "normal" für chemo-patienten und erwähnte es bei den ärzten und schwestern auch nicht...

so ich ging nun aus dem therpieraum... ..man muss ja schliesslich den ganzen liter NACL zur chemo-verdünnung auch mal wieder los werden...

...bei der toilette angekommen... reckte es mich... es würgte mich.....ich konnte gerade noch mein baseball-cap rechtzeitig zur seite tun... schon senkte sich mein kopf zur kloschüssel hinunter und ich übergab mich in vollen zügen... ....der erste stoss war vorbei... und ich hoffte auf besserung... ich bin kurz aufgestanden... sah nur mein verweintes gesicht im spiegel... da wieder ... musste ich mich schnell bücken... um in die kloschüssel zu erbrechen... nachdem beim ersten mal schon mein frühstück wieder heraufkam... war es jetzt nur flüssigkeit... gallen-flüssigkeit ... oder was weiß ich...

naja... mein magen hatte sich ein wenig beruhigt... ich blickte in den spiegel...

sah meine augen vertränt... hielt mich mit den händen am waschbecken.. sah in mein spiegelbild... und hab mir gesagt, dass ich es packe... dass ich stark bin... dass ich es schaffe...

ich hab mir das gesicht gewaschen... blickte noch einmal in den spiegel... ...ich sah mich... vollgepumt mit gift, welches mir helfen soll gesund zu werden... gift, dass mich vom krebs befreien soll... dieses spiegelbild werd ich nicht vergessen... es erinnert mich daran, dass ich doch nicht so ein "normales" leben führe...

naja... auf jeden fall ... ging ich dann aus dem klo raus...

richtung u-bahn... das war glaub ich die längste u-bahn fahrt... mir war nicht so gut... gar nicht gut... musste 2mal umsteigen... und immer min. 3 minuten auf die nächste u warten...

naja.. endlich zuhause angekommen die türe aufgesperrt... jacke und pulli vom leib gerissen... und wieder richtung klo... und wieder kam nur flüssigkeit hoch... es reckte und reckte mich... mein hals tat schon weh...meine augen begannen zu tränen...

ich legte mich dann ins bett... habe dann mit meiner freundin telefoniert... welche selbst mit ihrer kleinsten im krankenhaus liegt...

sie "schimpfte" ein wenig mit mir... weil ich nicht mit der rettung heim gefahren bin...

es hätte ja einiges passieren können... naja... ich wollte das nicht...mit der rettung...

im bett war mir total kalt... ich hatte überall "gänsehaut":.. und ich spürte dieses gift durch meinen körper fliessen... sich in jeder noch so kleinen ader verteilen... und mich runterziehen...

ich konnte nicht schlafen... drehte und wendete mich...

... endlich waren diese kälteanfälle vorbei... mir war sooo heiss...

decke ... weg... mal versuchen was trinken... dann wieder liegen... sofort liegen...

ich telefoniert wieder mit elke... sie machte sich große sorgen, sie war auf der hämatologie hat mit den ärzten geredet... das werde ich auch machen, bei der nächsten kontrolle!

...ich hatte glaub ich fieber... ich glühte wie ein glühwürmchen... ... endlich elke war kurz zu hause...

mir war noch immer schwindelig... und ich war fertig...

meine augen waren ein bissi geschwollen...

ich hatte viel geweint, wie ich so gelegen bin... ich verfluchte den krebs... die chemo... mein schicksal..... ich weinte...

...elke richtete mir ein yoghurt... und tee... ich hab das yoghurt ganz langsam gegessen und tee getrunken...

...und ich wackelte mal aufs klo... ich war echt wackelig auf den beinen.. sehr wackelig!

bevor elke wieder ins akh zur kleinen fuhr (viruserkrankung)... musst ich das yoghurt und tee wieder erbrechen... ich war erneut wieder zurückgeschlagen... dachte ich hätt die schlimmste kotz-phase hinter mir...

naja... nachdem ich erbrochen hatte, ging es mir wesentlich besser...

das bett rufte...

und wie es rufte... ich war ur fertig und hab glaub ich bis halb 11 geschlafen... natürlich immer mit kurzen aufwach-pausen...

heute ging es mir besser... ich hab meine 2 damen aus dem akh abgeholt... ich bin zwar auch noch nicht sehr fit.. .aber das ist doch klar....

die mannerschnitten und 2 brote... von heute sind bis jetzt in meinem magen geblieben... der tee auch... ich hab noch immer ein mulmiges gefühl... mein kopf dröhnt auch noch ein wenig... aber im grossen und ganzem geht es mir besser...

...bis auf das ... dass ich jetzt eine kleine phase habe, wo mich das ganze kräftig anzipft... und ich ... ich einfach keinen krebs und keine chemo mehr haben will...

...es sind ja eh nur mehr 3 chemos und dann bestrahlung...

aber die chemos.... ich mag nicht mehr...

hab riessen angst davor, dass die folgen immer schlimmer werden...

...to be continued...

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Gast Bhoyz

Renè, das habe ich gerade gefunden, stammt von James Corbett, einem amerikanischen Boxer des späten 19.Jahrhunderts:

Wenn deine Füße so müde sind, daß du in die Mitte des Rings zurückweichen mußt, kämpfe eine Runde länger. Wenn deine Arme so müde sind, daß du deine Hände kaum mehr zu Deckung hochkriegst, kämpfe eine Runde länger. Wenn deine Nase blutet und dein Auge blaugeschlagen ist und du so müde bist, daß du wünschst, dein Gegner würde dich ordentlich vornehmen und ins Reich der Träume schicken, kämpfe eine Runde länger - denn der Mensch, der stets eine Runde länger durchhält, wird niemals besiegt werden.

Auch wenn Du jetzt schon ein paar harte Schläge einstecken musstest, Du wirst weiterkämpfen - und diesen elendigen Scheiss auf die Bretter schicken! :super:

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Jahrhunderttalent

Wenn deine Füße so müde sind, daß du in die Mitte des Rings zurückweichen mußt, kämpfe eine Runde länger. Wenn deine Arme so müde sind, daß du deine Hände kaum mehr zu Deckung hochkriegst, kämpfe eine Runde länger. Wenn deine Nase blutet und dein Auge blaugeschlagen ist und du so müde bist, daß du wünschst, dein Gegner würde dich ordentlich vornehmen und ins Reich der Träume schicken, kämpfe eine Runde länger - denn der Mensch, der stets eine Runde länger durchhält, wird niemals besiegt werden.

:super::clap:

Wahnsinn!!!!!!!!!!!

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Wow...

...das sind echt treffende Worte...

Ja, die letzten Wochen sind sehr zach für uns alle...

Wie Ihr wahrscheinlich schon mitbekommen habt plagt unsere Kleine Tochter mittlerweile seit 5 Wochen ein Virus, der zuerst die Ärzte im Wilhelminenspital und jetzt auch die der Unikinderklinik beschäftigt hat...

(und uns sowieso!!!)

...zeitweise wurden Teile der Familie (darunter ich) angesteckt, und so mußte René den ganzen Haushalt schupfen und die anderen Kinder versorgen...

Das war natürlich sehr anstrengend und nebenbei hatten wir dadurch sehr wenig Zeit für uns...

Schon seit Wochen hat es sich angekündigt, daß sich in unserem Kopf eine gewisse "Chemomüdigkeit" breit macht...

Am Beginn war zuerst der große Schock, dann alles neu, wir waren gespannt, wie das alles ablaufen würde...

...dann wurde alles zur Routine...

...und die Nebenwirkungen von mal zu mal stärker...

Das alles hat zusammen mit den Sorgen um die Kleine das Faß zum Überschwappen gebracht...

Für mich war dann das Schlimmste, mir schreckliche Sorgen um René zu machen, der nach der letzten Chemo eine Zeit lang alleine daheim war...

...und als ich dann Heim kam für einen kurzen Besuch, heulte er voll und schluchtze..."Ich will das nicht mehr haben, Ich kann einfach nimmer!"

Seine tiefe Verzweiflung zu sehen, die Mutlosigkeit und Resignation, diesen Zusammenbruch...das hat mir fast das Herz gebrochen...

Ich hab halt versucht ihm gut zuzureden, Mut zu machen, ihn zu motivieren...

...doch es ist schon ganz schön schwer, weil man ja weiß, daß trotz allem Optimismus und aller Kampfeskraft der Weg noch ein sehr, sehr langer und mühsamer, um nicht zu sagen, qualvoller sein kann und sein wird....

Vor jeder Chemo wird seine Abneigung größer, sein Widerwille dahinzugehen (obwohl er sich noch immer wohl fühlt dort und den Ärzten vertraut)...

...doch wir wissen, es muss sein!!!

Wenn alles ganz glatt läuft dauert die Chemo im besten Fall noch 6 Wochen...

...dann folgt ein Restaging (also neue Bestandaufnahme, wie weit ausgebreitet der Krebs noch ist) mit allen (unangenehmen) Untersuchungen...

...und dann noch die Bestrahlung.

Zuvor dachten wir, daß die Strahlentherapie "locker" wird....

...jeden Tag ins AKH, ein paar Sekunden bestrahlen und fertig...

...mittlerweile haben wir via Internet Kontakte mit anderen Betroffenen...

...und sind eines besseren belehrt worden...

(natürlich wollten wir wissen, wie das dann ablaufen wird)

Auch bei der Bestrahlung sind massive Nebenwirkungen vorhanden....

...aber auch das wird René überstehen...

...nur angenehm wirds halt nicht...

Der Kontakt zu anderen Patienten tut uns einerseits sehr gut (auch mir als "nur" Freundin eines Patienten) weil es Mut macht, die erstaunlichen Geschichten der "Surviver" zu lesen...

...andererseits belasten solche Erkenntnisse auch, wenn man sieht, daß das Leben eben trotz besiegtem Krebs dann nicht "normal" weitergeht....

(...wie wir zuvor etwas naiv gedacht haben...)

Angefangen vom Problemen einen Job zu bekommen, über die Tatsache, daß sehr, sehr viele Leute ein Rezidiv haben (Rückfall, dann geht die Scheiße von Vorne los...) bis zu den psychischen Auswirkungen, die oft jahrelang noch da sind....

Wir haben schon sehr viele wertvolle Tipps von Patienten bekommen, die teils schon die reinsten Spezialisten sind...

...von daher hilft uns das Netz....

...und es ist auch ein schönes Gefühl, wenn man anderen Leuten, deren Diagnose noch "frisch" ist, oder die erst darauf warten Mut machen kann...

...außerdem sehen wir dann, wie "weit" wir schon gegangen sind auf diesem Weg,daß wir schon große Schritte in Richtung gesund werden hinter uns gebracht haben...

...doch vor kurzem hab ich ein sehr einschneidendes Erlebnis gehabt...

Eine Frau hat Angehörige von Krebspatienten gesucht...

...Ihr Freund hat auch Krebs, und sie wollt sich mit anderen Frauen austauschen, wie es denen damit geht...

Ich hab Ihr voller Tatendrang geantwortet, obwohl der Eintrag schon ein paar Wochen alt war...

...Vier Tage später die Antwort...

...Ihr Freund hat den Kampf verloren und ist gestorben...

Das Gefühl, als ich das gelesen hab, ist unbeschreiblich...

mittlerweile hab ich mich erfangen, wir stehen noch immer in Kontakt und ich habe akzeptiert....

...auch das gehört "dazu"....

Der absolute "Tiefpunkt" ist überwunden, wir sind nun alle wieder zu Hause (was hoffentlich so bleibt), reden sehr viel...

Wir leben in der Gegenwart und versuchen alles zu nehmen, wie es kommt...

"Stand up and fight"....

...und wir schmieden leise Pläne für einen kurzen Urlaub im Spätsommer....

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