[Spielerinfo] Markus Heikkinen


Dannyo

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Schefoasch

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heikkinen.jpg

Bildquelle: www.girlstalksports.com

DATEN

Name: Markus Heikkinen

Geburtsdatum: 13. Oktober 1978

Alter: 28

Nationalität: Finne

Hauptposition: Defensives Mittelfeld

Nebenposition: Innenverteidiger, Staubsauger

Größe: 185cm

Gewicht: 82kg

Momentaner Verein: SK Rapid Wien

Bisherige Vereine: Luton Town, FC Aberdeen, Portsmouth FC, HJK Helsinki, MyPa, TPS Turku.

WER IST MARKUS HEIKKINEN ?

Die Rapid-Fans jubeln - mit Markus Heikkinen kommt endlich mal wieder so ein "richtiger" Skandinavier nach Hütteldorf und Erzählungen aus London Umgebung und Aberdeen lassen Fanherzen höher schlagen und einen neuen charismatischen Fjörtoft-Typen vermuten, der seine Karriere bei Rapid um viele Kapitel reicher machen wird. Und noch dazu hört er sich so ähnlich an, wie Hakkinen oder Heineken. Aber wer ist dieser Markus Heikkinen nun wirklich ?

Beleuchten wir die harten Fakten: Markus Heikkinen ist Defensivspieler, derzeit hauptsächlich im defensiven Mittelfeld spielend. Im finnischen Team spielte er jedoch auch zeitweise neben Toni Kuivasto in der Innenverteidigung. In 26 Länderspielen für Finnland und über 160 Pflichtspielen auf der "Insel" zeigte er, dass seine Tugenden vorallem im Kampf liegen: Heikkinen scheut keinen Zweikampf, ist für seine Gegenspieler sowohl am Boden als auch in der Luft unangenehm. Er ist ein Spieler, den man zwei- oder mehrmals überspielen muss, um an ihm vorbei zu kommen.

Weiters gilt Heikkinen als guter Techniker, der das Spiel gerne vom eigenen Sechzehner weg aufbaut, sich gerne zurückfallen lässt. Er kann das Spiel ebenso gut beschleunigen, wie verlangsamen und weiß vorallem in der Defensive ein Spiel zu lesen und es seinen Gegenspielern damit schwer zu machen. Auch ein großer Motivator ist Heikkinen zweifelsfrei: In seiner ersten Saison in Aberdeen verfügte der Klub nur über fünf Kaderspieler, die älter waren als Heikkinen - in seiner zweiten Saison gar nur über drei. Heikkinen wuchs speziell in Aberdeen in die Rolle eines Zugpferdes, das die Jungen zu Hochleistungen aufstachelte.

Doch es gibt noch einiges zu klären, was Heikkinens Schwächen angeht, unter anderem die häufig gestellte Frage, wieso er von einem englischen Zweitligaabsteiger kommt und den Sprung zu einem größeren englischen Klub nicht schaffte - mehr dazu später.

Eines der großen Heikkinen-Mankos waren, zumindest in seiner Zeit in England, Laufduelle in der Defensive. Auch wenn der Finne ein guter Zweikämpfer ist, wussten die Gegenspieler zumeist, dass er der Gegner sein kann, den man wohl noch am Einfachsten abhängen kann - alleine auf YouTube findet man zwei Gegentore, bei denen Heikkinens "erste Meter" nicht gerade grandios aussahen.

Weiters sei zu erwähnen, dass Heikkinen in den letzten zehn Monaten zweimal relativ schwer verletzt war - dazu aber auch noch später.

Und eine weitere interessante Nebeninformation: Bei jedem Verein, bei dem er spielte, hatte er mindestens einen Landsmann (Finne oder Schwede, denn Heikkinen ist in Schweden geboren). Außer bei Portsmouth - und dort floppte er. Auch bei Rapid spielt kein zweiter Skandinavier...

WIE WIRD MAN FINNISCHER TEAMSPIELER ?

Beginnen wir die durchaus komplexe und aufregende Karriere von Markus Heikkinen aber ganz von vorne: Geboren wird der heute 28jährige Defensivspieler in Katrineholm, Schweden. Die vielversprechende fußballerische Karriere fängt jedoch im Alter von 16 Jahren im Heimatland seines Vaters, in Finnland, an. Mit 16 Jahren trainiert Heikkinen erstmals mit der Kampfmannschaft von Oulun Palloseura, einem Drittligisten, mit. Zuvor durchlief Heikkinen die Nachwuchsteams von Oulun LS und JYP-77. Ein Jahr, 24 Spiele und 5 Tore später gilt Heikkinen als großes Talent und wird, wie es für die "Jungstars" von so genannten Regionalligisten eben üblich ist, von den größeren Klubs des Landes beobachtet.

Im Sommer 1996 wechselte Heikkinen 17jährig zu TPS Turku, wo er im Alter von 18 Jahren zu seinem ersten Einsatz in einer Profiliga kam: Im April 1997, mittlerweile also vor über zehn Jahren, machte Heikkinen das erste seiner insgesamt 150 Ligaspiele in Finnland. Für TPS Turku spielte er im Laufe der Saison insgesamt in 22 Ligaspielen, wobei er zehnmal von Beginn an dabei war und ansprechende Leistungen bot - so ansprechend, dass er im Winter von MyPa verpflichtet wurde.

Heikkinen wechselte also vom Vierten zum Fünften der Saison 1997. Ein vermeintlicher Abstieg, doch MyPa wurde für den jungen Heikkinen zu einem wichtigen Sprungbrett. In seiner ersten Saison bei MyPa musste Heikkinen noch sehr viel Lehrgeld bezahlen, kam nur in 14 Meisterschaftsspielen zum Einsatz. MyPa wurde enttäuschender Siebter, rettete sich knapp vor der Relegation. Also musste sich im Klub was ändern und wie man es eben so macht, wenn alles rundum schlecht läuft, versuchte man auch in Anjalankoski krampfhaft eine "junge Welle" hinauf zu beschwören. Und zu dieser jungen Welle gehörte in der Saison 1999 der damals 20jährige Heikkinen mit der Rückennummer 8.

MyPa erfing sich, wurde im Grunddurchgang respektabler Fünfter und holte in den Playoffs den unerwarteten dritten Rang. Heikkinen spielte in allen 29 Matches der Saison, war größtenteils in der ersten Elf gesetzt und es gelang ihm sogar sein erstes Meisterschaftstor: Am 1.8.1999 traf Heikkinen beim Heimspiel gegen den späteren Meister Haka Valkeakoski (1:2).

Und so kam es, wie es kommen musste - Heikkinen unterschrieb noch vor der Jahrtausendwende einen Vertrag beim Hauptstadtklub HJK. Der ehemalige Serienmeister aus Helsinki hat auch schon mal rosigere Zeiten erlebt und Heikkinen kam als vielversprechender Jungspund zu HJK, aber niemand erwartete von ihm, dass er den Karren aus dem Dreck ziehen würde. HJK wurde Vierter und überraschenderweise erspielte sich der junge Heikkinen mit der Rückennummer 18 einen Stammplatz: Ob im defensiven Mittelfeld hinter dem routinierten Alexej Yeremenko, dessen Sohn als finnisches Supertalent gilt und in Italien spielt, oder in der Innenverteidigung neben Toni Kuivasto, neben dem er Jahre danach auch im Nationalteam spielen sollte: Heikkinen brachte es auf 32 Einsätze - die finnische Meisterschaft hatte in der Saison 2000 übrigens 33 Spiele...

In der Saison 2001 wurde HJK nur einen Punkt hinter Tampere United Vizemeister. Gegen den späteren Meister erzielte Heikkinen per Kopf am 7.6.2001 seinen zweiten Ligatreffer in Finnland. Der defensive Mittelfeldspieler brachte es wieder auf 33 Spiele und sein Stammplatz war ihm nun nicht mehr zu nehmen. Spätestens von nun an, konnte es für den jungen Heikkinen nur noch zwei Ziele geben: Teamspieler werden und ins Ausland wechseln.

In der Saison 2002 wurde eine fertige HJK Helsinki - Mannschaft finnischer Meister - der "hölzerne" Mika Kottila wurde Schützenkönig, Antti Heinola hielt die Abwehr beisammen... und für Markus Heikkinen war der Titel das Letzte, was er bei HJK Helsinki erlebte. Der junge Mittelfeldspieler entwickelte sich still und heimlich zum Marathonmann des Vereins und sein unermüdlicher Kampfgeist und seine zweifelsohne starke Ausdauer ermöglichten es ihm von Juni bis Oktober 2002 insgesamt 20mal am Platz zu stehen, davon 18mal über die vollen 90 Minuten. Bereits im Frühjahr 2002 stand Heikkinen erstmals für das Nationalteam am Platz und im August 2002 spielte Heikkinen erstmals im Europacup, doch HJK Helsinki schied gegen den weißrussischen Vertreter Gomel sang- und klanglos mit 0:1 und 0:4 aus...

67 MINUTEN IN PORTSMOUTH, KULT ALS BRAVEHEART

Nachdem Heikkinens Vertrag im November 2002 auslief, schaute er sich nach Alternativen um. Wie für viele skandinavische Kicker kam unter anderem ein Wechsel auf die Mutterinsel des Fußballs in Frage. Viele fragen sich natürlich, wieso Spieler, die in ihren skandinavischen Heimatklubs Leistungsträger sind nur den Sprung zu Mittelständler, Abstiegskandidaten oder gar Zweitligisten der "Insel" schaffen. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass der skandinavische Markt durch England und Schottland förmlich leer gefischt wird. Da es mittlerweile auch bis Skandinavien vordrang, dass in England sehr viel Geld zu verdienen ist, vorallem in Zeiten, in denen ein Mäzen den anderen überbietet, um ihre Spielzeuge noch ein bisschen mehr zu tunen, bieten außerdem skandinavische Manager ihre Schützlinge vorallem britischen Vereinen an. Für einen Obi Mikel oder einen Morten Gamst Pedersen hätten Vereine aus anderen Teilen Europas wohl Unsummen hinblättern müssen, um den Preis zu übertrumpfen, den die Manager gekonnt in die Höhe trieben, indem sie gezielt in Großbritannien promoten. Und ähnlich wird es auch bei Heikkinen gewesen sein - gerade in Portsmouth oder in Luton wird der Finne vermutlich mehr verdient haben, als er es jetzt in Wien tut...

Außerdem ist das Phänomen des Verleihens, sowohl nach oben wie auch nach unten, ein wichtiger Faktor des englischen Fußballgeschäftes. So spielte David Beckham eine Saison für Preston North End zweitklassig und heute weint ganz Madrid um den englischen Schönling. Damit möchte ich nur anmerken, dass es in England ganz und gar keine Schande oder ein Zeichen von Schwäche ist, wenn man in der zweiten oder dritten Liga spielt und ich würde dies auch in unserem Heikkinen-Fall nicht als Faktor betrachten, ob er ein guter oder schlechter Fußballer ist. Auf das WIE kommt es an... und dieses WIE ist tatsächlich interessant...

Heikkinen bekam einen boskovic-ähnlichen Probevertrag für die zweite Saisonhälfte der Spielzeit 2002/03 bei Portsmouth. Zeit seines Lebens wird er nie wieder eine solch sensationelle Spielstatistik erlangen, wie mit Portsmouth: Beim 6:2 gegen Derby County spielte er eine Minute, beim 4:0-Auswärtssieg in Coventry spielte er 66 Minuten. In dieser Saison spielte er länger beim Nationalteam als bei seinem Klub: In den Freundschaftsspielen gegen Island und Norwegen kam Heikkinen als Innenverteidiger insgesamt 116 Minuten zum Einsatz...

Das Kapitel Portsmouth, wo Heikkinen unter anderem mit Aiyegbeni, Diabaté, Quashie oder Todorov zusammenspielte und die Rückennummer 24 trug, war sehr schnell beendet. Also passierte etwas, was auf der Insel auch weit verbreitet ist: Das Fallobst der englischen Topligen wird von den finanzschwachen Mittelständlern der schottischen Premier League aufgeklaubt. Unter anderem deshalb, weil jeder Fußballer weiß, dass es von Schottland nach Englang nicht weit ist und gute Leistungen in Schottland einen Kicker sehr schnell wieder nach England transferierbar machen - und auch bei Heikkinen dauerte es nur knappe zwei Jahre...

Heikkinen wechselte im Sommer 2003, nachdem er beim Probe-Engagement in Portsmouth durchfiel, ohne viele Chancen zu erhalten, in die schottische Premier League zu Aberdeen. In den lange dauernden britischen Ligen konnte Heikkinen nun einen seiner größten Trumpfe, seine Ausdauer, ausspielen.

Bereits in seiner ersten Saison, 2003/04, brachte es Heikkinen in Liga und Cup auf 43 Spiele, von denen er 31 über die volle Distanz spielte. Nebenbei kam er auch noch in fünf Länderspielen zum Einsatz.

In einer sehr jungen Mannschaft, in der der australische Stürmer David Zdrilic der bekannteste Spieler war, avancierte Heikkinen bald zum Publikumsliebling. Der damals 24jährige Finne trug die Rückennummer 29 und zeigte kämpferisch tolle Leistungen. Spielerisch profitierte er vom harten Training in Portsmouth und von den regelmäßigen Einberufungen ins Nationalteam. Ab diesem Zeitpunkt spielte Heikkinen nur noch sporadisch in der Innenverteidigung und wurde als spielender Mittelfeldorganisator in der Defensive gefeiert.

Aberdeen wurde in der Saison 2003/04 nur Elfter und stieg nur knapp nicht ab. In der Saison darauf entschied sich der Vorstand das Team weiter zu verjüngen. Außerdem holte man finnische Unterstützung, in Form des brüderlichen Sturmpaares Mikko und Markus Paatelainen von KooTeePee, durch deren Anwesenheit Heikkinen noch einmal extra aufblühte. Heikkinen, der nun wieder die Rückennummer 8 trug, führte sein junges Team als Charakterspieler im Mittelfeld und absoluter Liebling der Aberdeen-Fans zu einem sensationellen vierten Platz und damit auf einen UI-Cup-Platz. Insgesamt kam er in 34 Pflichtspielen zum Einsatz, wobei er nur fünfmal nicht über die vollen 90 Minuten spielte. Gegen Dundee und Motherwell traf er in der Liga, gegen Arbroath im Cup - mit diesen drei Pflichtspieltoren war Heikkinen auch vor dem gegnerischen Tor erfolgreich wie nie zuvor.

Interessantes Detail am Rande: In 77 Spielen für Aberdeen sah Heikkinen nur zwei gelbe Karten.

DAS FEILSCHEN UM DEN SUOMI-DIAMANTEN

Der Vertrag Heikkinens lief im Juni 2006 aus und trotz des tollen Erfolgs in der Vorsaison und des laufenden Vertrags war es für den Finnen wieder Zeit einen Schritt weiter zu gehen - vorallem, da es an Angeboten nicht haperte. Die Doncaster Rovers bemühten sich intensiv um den Teamspieler, doch der Wechsel scheiterte. Danach bemühte sich Eintracht Frankfurt um Heikkinen, lud ihn zu einem Probetraining ein, das Engagement in Deutschland scheiterte aber an den Ablöseforderungen der Schotten, die dringend Geld brauchten. Zu guter letzt meldete sich sogar der griechische Großklub Olympiakos Piräus und wollte Heikkinen im Sommer 2005 in den sonnigen Süden lodsen. Hier scheiterte eine Verpflichtung an einer Umbesetzung im Vorstand, der die vielen Champions League - Millionen anders ausgeben wollte: Olympiakos verpflichtete schließlich im Sommer 2005 Kapsis, Kyriakos, Haruna Babangida, Dani, Konstantinou und Hovhannisyan - Teamspieler aus aller Welt.

Also kam es doch noch zu einer Rückkehr nach England - über die Ablösesumme, die Luton Town für Heikkinen auf den Tisch legte, wurde Stillschweigen vereinbart. Luton gilt seit jeher als No-Name-Mannschaft und kaum ein Star wird in der Stadt im Norden Londons geboren. Der Kader des Erzrivalen des Watford F.C. war allerdings in der Saison 2005/06, in der Heikkinen die Rückennummer 26 trug, mit einigen ungeschliffenen Diamanten bestückt, die ihren Fans eine interessante Saison boten: So zum Beispiel Dean Morgan, Rowan Vine und auch Markus Heikkinen, der nun endgültig aufblühte und die beste Saison seiner Karriere spielte.

Zweitligasaisonen in England gehen schwer an die Substanz, da sie insgesamt 46 Spiele lang dauern - da ist es kein Wunder, dass meist die ausdauerndsten Mannschaften am Ende gut dastehen. Luton wurde vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelt, wurde jedoch am Ende der Saison überraschender Zehnter. Heikkinen spielte 40mal, davon 34mal über die vollen 90 Minuten und erzielte zwei Tore. Nach der Saison wurde er sowohl von den Fans als auch von seinen eigenen Mitspielern, den Internetbenutzern der offiziellen Luton-Homepage und dem offiziellen Fanzine des Luton FC zum Spieler der Saison gekürt. Heikkinen war der Chef im Luton-Mittelfeld und bestach durch professionelles Verhalten auf dem Platz, gute Spiele und eine starke Technik.

Die schwächste Partie seiner Saison war gleichzeitig auch leider die Wichtigste: Bei der 3:5-Heimniederlage gegen Liverpool im FA-Cup sah Heikkinen bei zwei Toren schlecht aus und wurde vorzeitig ausgewechselt - seine Gegenspieler an diesem Tag waren Xabi Alonso und Gerard.

EINE SAISON ZUM VERGESSEN

Nur Leeds United war 2006/07 tabellenmäßig noch schlechter als Luton Town. Der Klub von Markus Heikkinen stieg als 23. ab und verlor ganze 26 Meisterschaftsspiele. Hätte Leeds nicht aus finanziellen Gründen einen Zehnpunkteabzug von der FA einstecken müssen, wäre Luton als Tabellenletzter abgestiegen.

Markus Heikkinen erklärte die unglücklichen Umstände in Luton damit, dass die guten jungen Spieler verkauft wurden, jedoch durch andere junge Spieler ersetzt wurden, anstatt das Geld in den einen oder anderen Routinier zu investieren. Im Luton-Kader der Saison 2006/07 waren acht Spieler 21 Jahre alt oder jünger - der älteste der sieben Stürmer war der 25jährige Warren Feeney und "Topverpflichtung" Björn Runström, früher bei Hammarby und Fiorentina, jetzt von Fulham ausgeliehen, floppte. Auch der junge Österreicher Besian Idrizaj brachte Luton nicht wieder auf die Gewinnerstrasse.

Die Saison begann für Heikkinen mit einer Verletzung - im August 2006 erlitt er eine Bänderdehnung im rechten Knöchel und fiel für zwei Wochen aus. Glücklicherweise erwies sich die Verletzung als halb so wild. Der finnische Rechtsfuß spielte in der Abstiegssaison Lutons ganze 37 Meisterschaftsspiele für sein Team und erzielte dabei einen Treffer. Gegen die Queens Park Rangers erzielte er ein Eigentor, passend zur verkorksten Saison. Weiters stand er weitere fünfmal für das finnische Nationalteam auf dem Platz.

Die wohl bisher größte Schrecksekunde seiner Karriere erlebte Heikkinen am 29.12.2006, als er gegen Birmingham in einen etwas zu wilden Zweikampf mit seinem Gegenspieler Fabrice Muamba rutschte. Er wurde mit Verdacht auf Wadenbeinbruch ausgewechselt, doch die Verletzung erwies sich als starke Prellung mit einigen schmerzhaften Blutergüssen: Sieben Wochen danach stand Heikkinen wieder auf dem Platz. Einige Wochen später spielte er in einem Match trotz Grippeerkrankung 90 Minuten lang...

Trotz der schwierigen Situation stellte sich der Finne immer in den Dienst der (jungen) Mannschaft, wie auch schon in Aberdeen. Er wurde im Laufe der Saison in allen 42 Pflichtspielen nur zweimal ausgewechselt - einmal wegen Bänderdehnung, einmal wegen Wadenbeinprellung... Heikkinen spielte also in der abgelaufenen Saison 2006/07 ganze 3790 Minuten lang. Eine Pause würde dem Mittelfeldakteur also sicher gut tun. Sein letzes Spiel für Luton bestritt Heikkinen am 6.5.2007 - eine Woche zuvor erklärte er, dass er seinen Vertrag in Luton nicht verlängern wird und gab als Grund vorallem die Antriebslosigkeit an, die einem Spieler blüht, wenn sein gesamtes Team rund um ihn verkauft wird und man schlussendlich mehr oder weniger hilflos absteigen muss.

Das bisher letzte Pflichtspiel gab es für Markus Heikkinen am 6.6.2007. Das immer stärker werdende finnische Nationalteam schlug Belgien zu Hause mit 2:0. Zwei Wochen später unterschrieb Heikkinen, der 90 Minuten im defensiven Mittelfeld durchspielte, einen Zweijahresvertrag beim SK Rapid Wien wo man ihn bereits mit Spannung erwartet.

GROSSE FUSSSTAPFEN UND VIELE AUSGESCHLAGENE ANGEBOTE

Heikkinen schlug im Mai 2007 Angebote der englischen Vereine Coventry City, Queens Park Rangers, Norwich City und Crystal Palace aus. Auch der Aberdeen FC bemühte sich um die neuerlichen Dienste des mittlerweile 28jährigen Finnen. Fest stand vorerst nur, dass Luton ohne Heikkinen in die dritte Spielklasse Englands gehen würde.

Ausschlaggebend für Heikkinens Wechsel nach Wien war, dass er gerne international spielen wollte. Einerseits im finnischen Nationalteam, wobei er Bedenken hatte, dass er in der zweiten englischen Liga durchaus in Vergessenheit geraten könnte, andererseits im Europacup, um sich vielleicht doch noch dem ganz großen Verein zu empfehlen. Die Topkarriere wird für Heikkinen wohl eher ausbleiben, zumal er zu seinem Vertragsende bei Rapid schon 30 Jahre alt sein wird, aber mit Rapid kann er sicher noch einiges erleben. Außerdem strebt er als Stütze des finnischen Nationalteams eine Teilnahme an der Euro 2008 an.

Bei Rapid tritt Heikkinen in sehr große Fußstapfen, denn Peter Hlinka galt vorallem in der Meistersaison 2004/05 als Schlüsselfigur, entzückte durch Kopfball- und Zweikampfstärke, sowie Technik. Nicht zu vergessen natürlich auch sein Traumtor gegen den SK Sturm Graz von der Mittellinie. Der unermüdlichere Kämpfer wird allerdings Markus Heikkinen sein - und die "Fouls mit Ansage", die wir von Hlinka zur Genüge kannten, wird es bei Heikkinen wohl auch eher nicht geben: Der Finne sah in seiner Karriere noch nie Rot und in den letzten fünf Jahren nur 24x Gelb, so viel wie Hannes Eder in zwei Jahren :D

FOTOS

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Quelle: bbc.co.uk

© by austriansoccerboard.at / Dannyo

Hoffe informiert zu haben ! =)

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best dm

W o w. Absolut top :super:

Ich sehe, wir werden demnächst im DP vorm Kick ein wenig plaudern =)

Weißt du auch, wie Rapid auf ihn aufmerksam geworden ist und warum man ihn so plötzlich (ohne Vorankündigung, ohne Probetraining etc.) verpflichtet hat?

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...creating history...

Hoffe informiert zu haben ! =)

...und wie!

Ganz große Schule, deine Spielerinfos - so wie immer halt :D

Unglaublich, woher du die Infos immer bekommst - noch dazu in so kurzer Zeit!

Freu mich schon unheimlich, unseren Mika :x in Action zu sehen :clap:

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Schefoasch

Wie immer sehr feine Info Danny, wobei ich nicht drum rum komm zu sagen, dass sich der Typ bei dir wie ein Weltklasse-Akteur anhört 8P

Findest du ? Ich habe eher zwei, drei Gegentore gesehen, bei denen er nach einer Mischung aus Adamski und Bejbl aussah :D

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The King
Findest du ? Ich habe eher zwei, drei Gegentore gesehen, bei denen er nach einer Mischung aus Adamski und Bejbl aussah :D

Ja, aber sowas hattest du bei Hlinka auch, der war auch kein 100 Meter-Sprinter. Von Heikkinen erwarte ich mir eigentlich nur Ruhe, Übersicht und die Fähigkeit, das Tempo der Mannschaft zu bestimmen. Den Rest erledigt unsere Kreativabteilung :smoke:

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Dauer-ASB-Surfer

Gratulation und ein herzliches DANKE für diese Spielerinfo! :clap: Sehr gut geschrieben und informativ! @ Staro: Finde nicht, dass die Spielerinfo nach "verdächtig gut" klingt, im Gegenteil, als ich anfangs das von wegen mangelnder Schnelligkeit las, bekam ich ein bisschen Bauchweh....

Bin jedenfalls sehr gespannt auf ihn und denke, dass seine Spielweise und sein Charakter (offenbar Top-Einstellung, Kämpferherz, keine sinnlosen Frust-Fouls etc.) alleine uns viel Freude machen werden. Hoffe, er bekommt - sobald er diese Tugenden gleich mal ausspielt - recht bald Support, um ihm die Eingewöhnungsphase zu erleichtern :) .

bearbeitet von Frosch

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