Ski WM 2019 in Aare


lp-x

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Ich poste es mal hier:

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Maiers Waterloo im hohen Norden

Wenn er Aare hört, wird Hermann Maier hellhörig. 2007 erlebte Österreichs einstiger Skiheld hier sein persönliches Waterloo. Während sich die Schwedin Anja Pärson mit drei Gold- und zwei Silbermedaillen zur Nationalheldin aufschwang, blieb Maier erstmals in seiner so erstaunlichen Karriere bei einer Weltmeisterschaft ohne Edelmetall.

Dabei kam Maiers Nullnummer vor zwölf Jahren nicht überraschend, war er doch ohne Weltcup-Saisonsieg nach Aare gekommen. Doch wer Maier kannte und schätzte, der wusste, dass sich ein „Herminator“ so schnell nicht geschlagen geben würde. Die Fans hofften. Die große Show blieb aus. Maiers WM-Medaillensatz von bis dahin dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze wurde in Aare nicht größer – auch zwei Jahre später bei seiner letzten WM in Val d’Isere nicht mehr.

 

Der der Niederlage folgende Kritikhagel in Aare traf Maier besonders. Im Super-G war er als Siebenter um vier Hundertstelsekunden an Bronze vorbeigefahren, in Abfahrt (13.) und Riesentorlauf (als 21. bester Österreicher) weit hinter den Erwartungen geblieben. Demütigende Kritik von Franz Klammer (u. a. „Er fährt runter, als ob er gar nicht mehr dazugehört“) kam hinzu. Selbst ORF-Experte Armin Assinger fand kritische Worte, die medial damals zu einem Skandal geschürt wurden.

„Dieser Berg sieht mich nicht mehr“

Letztlich stand für Maier fest: „Dieser Berg und dieses Starthaus sehen mich nicht mehr.“ Kritikern war er anfänglich noch gelassen begegnet: „Fest jammern, das entspricht unserer Mentalität. Und vielleicht hilf es ja.“ Maier half es in Aare nicht mehr. Nach dem ÖSV-Debakel im Riesentorlauf bilanzierte er: „Historisches zu leisten geht halt nicht immer. Dieses Gefühl, eine WM ohne Medaille zu erleben, gehört zu einer Karriere dazu.“

 

Doch die Situation eskalierte nach dem Riesentorlauf, der Frust der Skination wurde medial vor allem auf Maier abgeladen. Daran änderte das abschließende Gold der ÖSV-Herren durch Mario Matt im Slalom kaum etwas. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel formulierte es damals treffend: „Ich hätte mir erwartet, dass man in Österreich, wenn es einmal schlechter geht, Patriotismus zeigt und hilft. Das ist nicht geschehen. Wir leben nicht im Krieg. Sport soll Sport bleiben. Es gab viele untergriffige Aktionen, das ist unschön.“

Kritik kostet Maier viel Substanz

Maier kostete diese WM Substanz. Auch das Verbalduell mit Assinger – der Maier indirekt vorgeworfen hatte, die Schuld nicht bei sich selbst zu suchen, sich aber falsch interpretiert fühlte – zog nicht spurlos an ihm vorüber. Maier antwortete damals via Website, die erstmals seit seinem Motorradunfall 2001 zusammenbrechen sollte. „Zum Abschluss erlaube ich mir, selbst eine Frage zu stellen: Wie viele Weltcup-Siege von Armin Assinger gehen auf eine Kuhhaut – 4, 28, 41 oder 53?“, fragte er süffisant.

53 hatte bis dahin Maier gewonnen, Assinger in seiner Karriere vier. Die „Kuhhaut“ war eine Anspielung auf die Worte Assingers davor. „Wie lange der Hermann (das Material, Anm.) schon abstimmt, das passt meines Erachtens auf keine Kuhhaut mehr. Tatsache ist auf jeden Fall, dass der Hermann nicht mehr diese Aggressivität an den Tag legt, mit der er vor einigen Jahren noch Medaillen eingefahren hat. Das ist ein Faktum“, hatte Assinger gesagt und war einer Majestätsbeleidigung damit nahe gekommen.

Emotionaler Anfang vom Ende

Zwölf Jahre später ist das für Maier wohl Schnee von gestern – auch für Assinger. Er könne sich gar nicht richtig an diese WM erinnern, schon gar nicht an das Scharmützel mit Maier, sagte er auf ORF.at-Nachfrage. „Ich weiß nur mehr, dass es nicht gut für uns gelaufen ist, weil es wahnsinnige Probleme mit dem Set-up gab. Das war ein großes Problem auch für den Hermann. Und was die Sache mit ihm betrifft, das war ja kein Disput, das war nichts, das ist ja nur von außen hineingetragen worden. Außerdem habe ich das schon wieder vergessen.“

Maier dagegen hatte in Aare 2001 sogar zwei Weltcup-Siege in Riesentorlauf und Abfahrt gefeiert. Dass ihm Aare im Gegensatz zu Assinger trotzdem ungut in Erinnerung blieb, war der WM 2007 geschuldet, die emotional wohl zum Anfang vom Ende seiner Karriere geworden war. In der darauffolgenden Saison gewann er mit der Abfahrt von Lake Louise letztmals ein Weltcup-Rennen. Im Oktober 2009 trat Maier unmittelbar vor Beginn der Olympiasaison im Alter von 36 Jahren zurück.

https://sport.orf.at/stories/3044626/

Kann mich noch gut an den Disput damals erinnern. War fassungslos, dass man Maier als Sündenbock abgestempelt hat. Jeder, der seinen Fuß nach dem Unfall gesehen hat, wusste, dass es für ihn absolut nicht mehr einfach war und trotzdem hat er noch hin und wieder Rennen gewonnen. Assinger war mir ab dem Zeitpunkt auch eher unsympathisch, grade er sollte eigentlich am Besten wissen, wie sich solche Verletzungen auswirken.

Maiers Körper/Fuß gab zu dem Zeitpunkt einfach nichts mehr her und ihn dann zu kritisieren ist halt schon ziemlich armseelig. Gilt auch für Klammer. Da haben einige bei mir damals ordentlich Sympathiepunkte verspielt.

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Landstraßer Steinbock schrieb vor einer Stunde:

Skisport is ma prinzipiell egal. Ich erwarte, dass einer der größten Förderungsempfänger aber seine Verantwortung wahr nimmt und dich dieser stellt.

Würde vermutlich besser ins Beisl passen :ratlos:

PS: um das mal in Zahlen auszudrücken - der Handballverband mit seinen ~ 20.000 Mitgliedern erhält 1,38 Mio € und hat noch den Vorteil das die Sportler Großteils von den Klubs durchgefüttert werden!?

der ÖSV mit seinen 144.000 Mitgliedern erhält 2,48 Mio € und muss damit + Sponsorgeldern den kompletten Profisport (A, B, C Kader) organisieren / finanzieren

so tragisch finde ich da ehrlich gesagt die Summe nicht :ratlos:

bearbeitet von Admira Fan

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Admira Fan schrieb vor 12 Minuten:

so tragisch finde ich da ehrlich gesagt die Summe nicht :ratlos:

Ich hab auch nicht von tragisch geschrieben, sondern dass mit diesem Punkt auch Verantwortung einhergeht und diese vom ÖSV wahrzunehmen ist. 

Wenn der größte FIS Mitgliedsverband hier partout schweigt, macht man genau das Gegenteil und legitimiert solche Aussagen.

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Lemmy K schrieb vor 10 Minuten:

Maier gewann sogar noch einmal den Gesamtweltcup nach seinem Unfall.

Und das mit einem Fuß der vielen anderen wohl abgenommen worden wäre, dass ist für mich noch immer unglaublich und zeigt was für eine Ausnahmeerscheinung er war - vor allem wenn man bedenkt dass viele andere Athleten schon durch kleinere Verletzungen nicht mehr an Ihre Leistungsgrenzen heran kommen.

Dieser Unfall, natürlich Nagano und auch sein später Aufstieg vom Maurer haben halt zu diesem Mythos beigetragen - wobei ich mich schon Frage was er ohne diesen Unfall noch hätte leisten können.

 

Aber nun genug OT - freue mich jetzt schon auf die hoffentlich bald kommenden Hirscher Festspiele  :clap:

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GAKole schrieb vor 8 Minuten:

wie kommst du darauf, dass der ösv größte mitgliedsverband ist? laut wiki hat der dsv ein vielfaches an mitgliedern.

Dann mag er vielleicht der zweit- oder drittgrößte sein. Dass der ÖSV mit Sicherheit der wichtigste ist, wird aber hoffentlich keiner bestreiten. 

Find aber interessant, wieviele der Meinung sind, der ÖSV müsse sich zu einem derartigen Interview nicht äußern und kann das ruhig ignorieren.

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Programm wird morgen wahrscheinlich wieder umgedreht. also zuerst der Slalom, danach die (wshl verkürzte) Abfahrt.

nach den Trainingsleistungen von Holdener, ist Gold wohl vergeben.

€: übrigens geht eig. keiner mehr von einer Abfahrt am Samstag aus. 

hoffentlich könnens morgen wenigstens den oberen Teil befahren, sonst wirds eine Sprintabfahrt.

bearbeitet von lp-x

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Gast Lemmy K
Landstraßer Steinbock schrieb vor 10 Minuten:

Dann mag er vielleicht der zweit- oder drittgrößte sein. Dass der ÖSV mit Sicherheit der wichtigste ist, wird aber hoffentlich keiner bestreiten. 

Find aber interessant, wieviele der Meinung sind, der ÖSV müsse sich zu einem derartigen Interview nicht äußern und kann das ruhig ignorieren.

Der wichtigste ist natürlich der DSV.

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Lemmy K schrieb vor 1 Minute:

Der wichtigste ist natürlich der DSV.

Idipferlreiterei ob jetzt wichtigster, zweit- oder dritt-! Ich sehe aber, dass es in Ö anscheinend niemanden stört, wenn man solche Interviews unkommentiett lässt. Sehr traurig.

Wenigstens gibt es außerhalb Österreichs Kritik an GF Kasper und seinen Aussagen. Wir ducken uns halt - wie österreichtypisch - gekonnt ab.

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Hey ho, let's go!
lp-x schrieb vor 19 Minuten:

 

€: übrigens geht eig. keiner mehr von einer Abfahrt am Samstag aus. 

 

Hast du was gelesen wie sich das Programm dann verändern würde? Überall steht dass der Termin gehörig wackelt aber nicht wie das weitere Programm dann wäre, gibt ja verschiedene Möglichkeiten...

Team Herren Abfahrt: Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer, Hannes Reichelt, Otmar Striedinger
Team Herren Kombi: Romed Baumann, Daniel Danklmaier, Marco Schwarz, Vincent Kriechmayr

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Baltic Cup Champion
Landstraßer Steinbock schrieb vor 29 Minuten:

Dann mag er vielleicht der zweit- oder drittgrößte sein. Dass der ÖSV mit Sicherheit der wichtigste ist, wird aber hoffentlich keiner bestreiten. 

Find aber interessant, wieviele der Meinung sind, der ÖSV müsse sich zu einem derartigen Interview nicht äußern und kann das ruhig ignorieren.


Wieso sollte Deutschland, Norwegen, Russland da weniger wichtig sein, oder auch Frankreich, Italien und selbst die Schweiz (sehe ich da über dem ÖSV oder zumindest auf Augenhöhe)? :ratlos:


Das ist doch eine taktische Entscheidung. Man will ja auch wieder Großereignisse im eigenen Land haben, will beim Regulativ mitreden, etc.. Da wird man nicht den Präsidenten öffentlich angreifen. Wie gesagt -> ich befürchte sogar, dass sie ihn trotzdem wiederwählen.

 

Landstraßer Steinbock schrieb vor 19 Minuten:

Wenigstens gibt es außerhalb Österreichs Kritik an GF Kasper und seinen Aussagen. Wir ducken uns halt - wie österreichtypisch - gekonnt ab.

 

Wer hat es denn kritisiert von den anderen Verbänden?

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