Dopingsünder an den Pranger


aurinko

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ASB-Gott
aurinko schrieb am 8.12.2017 um 13:57 :

Da wollte ich auch nicht behaupten - Doping ist wohl in allen Sportarten zu Hause - in der einen mehr, in der anderen weniger. In vielen Sportarten wird halt wenig bis gar nix kontrolliert - bzw. fallen den Kontrollen zumeist eh nur ein paar ganz blöde zum Opfer. Den Rest erwischt es erst Jahre später bei Nachkontrollen. 

Allerdings darf man die erforderliche Leistung zw. einem Fussballspieler und einem Radfahrer nicht vergleichen. 1-2x in der Woche 90min spielen hört sich jetzt mal lapidar gesagt halbwegs schaffbar an, dagegen 3 Wochen lang, täglich 6 Stunden auf dem Fahrrad zu sitzen und dabei noch mind. einen 35er Schnitt zu treten  und zig Tausend Höhemeter zurückzulegen ist für mich unvorstellbar.

Aber man sollte halt nicht “schaffbar“ als Maßstab nehmen. Schaffbar ist 4-5 mal pro Jahr im Wettkampf einen 100m Sprint zu laufen allemal, dennoch sind unter den 10 besten Zeiten, nur Läufe von gedopten Sportlern (mit der “Ausnahme“ von Bolt).

Deswegen würds meiner Meinung auch genau nix bringen, z.B. die TdF zu verkürzen. Das ist sowieso geschehen. Während sie früher noch über 5000km lang war, ist sie heutzutage “nur mehr“ 3500km lang. Das Dopingproblem wurde damit aufjedenfall nicht behoben.

Und deswegen ist es meiner Meinung nach auch vermessen zu denken, dass Fussball z.B. “sauberer“ ist. Doping tritt dort auf, wo es einen Vorteil bringt. Und niemand kann mir erzählen, dass es nichts bringt im modernen Fussball, wenn die Spieler schneller laufen, länger laufen, verkürzte Regenerationszeiten, später einsetzende Müdigkeit, ... haben. Fussball ist halt eine riesen Sache und es ist einfach unvorstellbar, dass z.B. ein Messi oder Ronaldo des Dopings überführt werden.

bearbeitet von issoisso

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Stahlstadtkind
issoisso schrieb am 10.12.2017 um 18:40 :

Aber man sollte halt nicht “schaffbar“ als Maßstab nehmen. Schaffbar ist 4-5 mal pro Jahr im Wettkampf einen 100m Sprint zu laufen allemal, dennoch sind unter den 10 besten Zeiten, nur Läufe von gedopten Sportlern (mit der “Ausnahme“ von Bolt).

Deswegen würds meiner Meinung auch genau nix bringen, z.B. die TdF zu verkürzen. Das ist sowieso geschehen. Während sie früher noch über 5000km lang war, ist sie heutzutage “nur mehr“ 3500km lang. Das Dopingproblem wurde damit aufjedenfall nicht behoben.

Und deswegen ist es meiner Meinung nach auch vermessen zu denken, dass Fussball z.B. “sauberer“ ist. Doping tritt dort auf, wo es einen Vorteil bringt. Und niemand kann mir erzählen, dass es nichts bringt im modernen Fussball, wenn die Spieler schneller laufen, länger laufen, verkürzte Regenerationszeiten, später einsetzende Müdigkeit, ... haben. Fussball ist halt eine riesen Sache und es ist einfach unvorstellbar, dass z.B. ein Messi oder Ronaldo des Dopings überführt werden.

naja, Fußball kannst hier einfach nur bedingt vergleichen. Denn für Fußball brauchst auch eine große Portion Talent oder einfach genug Training bei dem dir Doping nur bedingt weiterhilft.

In Sportarten wie Gewichtheben, Radfahren, Schwimmen, LA, Langlauf usw. bringt dir Doping einfach viel, viel, viel mehr. Denn dort macht erlernte Technik einfach nicht so viel aus wie der Rest.

Ein 08/15-Fußballer wird mit Doping nie ein Messi werden.

Ein 08/15-Leichtathlet kann mit Doping aber sicher an die Superstars rankommen.

Hinzu kommt dass Fußball ein Mannschaftssport ist. Im Team fallen dir deine eigenen Einzel-Leistungen nicht so eklatant auf. Aber wennst im Radfahren trotz jahrelangem Training den Superstars nur hinterher fährst, du keine Chance siehst da nur irgendwie hinzukommen und du ziemlich fix davon ausgehen kannst dass die da vorne sicher nicht alle sauber sind und du daher als cleaner Sportler quasi Null Chance hast, dann...

Daher sind Doping-Fälle in diesen Disziplinen einfach auch klar in der Überzahl. Gedopt wird aber sicher in jeder Sportart werden, da hast du schon recht.

iceman schrieb vor 22 Minuten:

immer diese armen, schwer astma kranken radlfahrer die mit an 30 - 40 schnitt die berge hochradeln ...

http://sport.orf.at/#/stories/2284817/

immer diese erfundenen Krankheiten, die man dann bei irgendwelchen Blutwerten vorschieben kann. Alleine das macht diese Sportarten so extrem unglaubwürdig...

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ASB-Gott
Hugo_Maradona schrieb vor 2 Stunden:

Wieviele der Tour de France Sieger der letzten 25 Jahren wurden jetzt eigentlich nicht des Dopings überführt, oder waren zumindest in einem konkreten Verdacht?

Sastre und Nibali vielleicht, aber der Rest....zum Speiben! Wobei weniger, dass gedopt wird, sondern die Lügerei.

Ohne (offiziellen) positiven Test: Indurain, Riis, Armstrong, Pereiro, Sastre, Evans, Wiggins, Nibali

Von der Liste kann man Armstrong, Riis und Indurain getrost streichen.

Pereiro positiv aber mit TUE (http://www.sueddeutsche.de/sport/oscar-pereiro-unter-dopingverdacht-die-ploetzliche-krankheit-1.826222)

Evans als Kunde von Dr. Ferrari (http://www.spiegel.de/sport/sonst/doping-affaere-evans-gibt-kontakt-zu-armstrong-arzt-ferrari-zu-a-862666.html)

Wiggins und seine ominöse Lieferung (http://www.eurosport.de/radsport/doping-untersuchung-gegen-sky-radfahrer-bradley-wiggins-ergebnislos-eingestellt_sto6410898/story.shtml)

Nibali und Sastre, ja. Wobei ich an keinen sauberen Toursieger glaube. Nibali hat ja auch ein dubioses Umfeld.

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ASB-Gott

Ganz interessant in diesem Zusammenhang - Ebenfalls wegen eines Salbutamol-Vergehens wurde Sundby der Sieg bei der Tour de Ski. Das Ergebnis wurde 18 Monate geheim gehalten, Sundby dann rückwirkend für 2 Monate (damit er auch ja kein Rennen verpasst) gesperrt (der gleiche Vorgang bei Johaug - da hat halt dann die WADA einen Strich durch die Rechnung gemacht).

Auch interessant - 69% der Olympiamedailliengewinner Norwegens seit 1992 und im Langlauf, hatten eine Genehmigung für das Asthmamittel Salbutamol.

http://www.taz.de/!5322772/

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Kennt das ASB in und auswendig

Eh immer die gleiche Lügen Geschichten.

Beim Doping gehts ja oftmals nicht primär um Leistungssteigerung sondern darum um schneller zu regenerieren um höhere Trainingsumfänge zu verkraften  - was sich dann in einer Steigerung der Leistung auswirkt.

Im Fussball gibts das genauso, nur gibts halt dort eine viel größere Lobby die diese Sportart "schützt". Die großen Sponsoren wie Nike, Adidas werden da schon dahinter sein das ja nix großes auffliegt.

Das hast halt im Radsport , wo bei weitem weniger Geld im Spiel ist einfach nicht. Da wird alles aufgeklärt.

Mich persönlich würd es interessieren wie oft Flächendeckend ganze Teams getestet werden im Profi Fussball.

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ASB-Gott
patriot18 schrieb vor 1 Stunde:

Das hast halt im Radsport , wo bei weitem weniger Geld im Spiel ist einfach nicht. Da wird alles aufgeklärt.

Und selbst im Radsport konnte Armstrong ja alles verschleiern. Wär er nicht so ein Ungustl (Mobbing gegen Teamkollegen) und wäre sein Ego nicht so groß (Comeback und markige Sprüche), wäre er wahrscheinlich noch immer 7-facher Toursieger. Wobei man halt vielleicht auch so eine Art braucht, um das ganze überhaupt derart durchzuziehen.

patriot18 schrieb vor 1 Stunde:

Mich persönlich würd es interessieren wie oft Flächendeckend ganze Teams getestet werden im Profi Fussball.

Joey Barton hat einmal in einem Interview erzählt, dass er während seiner gesamten Karriere einmal eine Probe abgegeben hat (Urin), also eher unwahrscheinlich. Die beschlagnahmten Konserven im Puerto-Skandal sind ja auch auf gerichtliche Anweisung vernichtet worden, wo man zuvor gehört hat, es seien einige große Namen im Fussball darunter.

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ASB-Gott
issoisso schrieb vor 18 Stunden:

Ganz interessant in diesem Zusammenhang - Ebenfalls wegen eines Salbutamol-Vergehens wurde Sundby der Sieg bei der Tour de Ski. Das Ergebnis wurde 18 Monate geheim gehalten, Sundby dann rückwirkend für 2 Monate (damit er auch ja kein Rennen verpasst) gesperrt (der gleiche Vorgang bei Johaug - da hat halt dann die WADA einen Strich durch die Rechnung gemacht).

Auch interessant - 69% der Olympiamedailliengewinner Norwegens seit 1992 und im Langlauf, hatten eine Genehmigung für das Asthmamittel Salbutamol.

http://www.taz.de/!5322772/

Gut Biathleten und Langläufer sind für Asthma bzw. sonstige durch Kälte ausgelöste Beschwerden sehr empfänglich. Die trainieren ja täglich mehrere Stunden in der Kälte (merke ich bei mir ja selbst auch: normalerweise keine Probleme, aber bei Temperaturen unter 5°C brennen die Bronchien schon ein wenig und bei unter 0°C huste ich mal für 24h wenn ich draußen laufen bin).

Ob da jetzt mehr Norweger als Athleten anderer Nationen dabei sind, kann ich nicht beurteilen - allerdings sind Norweger auch viel länger kälteren Temperaturen ausgesetzt als ein Mitteleuropäischer Athlet. Aber die FIS könnte da leicht Zahlen veröffentlichen.

Fakt ist, das Salbutamol ja per se auch nicht verboten ist. Die Grenzwerte, ab wann dann ein Vergehen vorliegt, wurden sogar relativ hoch angesetzt, so dass man bei normalen Gebrauch eines Asthma Sprays auch nicht drüber kommen könnte. Da müsste dann aber die WADA ins Spiel reagieren - die sollte eigentlich alle Ergebnisse von Tests bekommen bzw. sie andernfalls anfordern. Wenn man daran sieht, dass 90% der Sportler zwar unter dem Grenzwert sind, aber Salbuatamol doch deutlich nachweisbar ist (und diese Werte höher sind als bei tatsächlich Asthmakranken, da gibt es sicher auch Zahlen), müssen halt die Grenzwerte reduziert werden.

 

 

 

 

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ASB-Gott
Ortelinho schrieb vor 12 Stunden:

warum sperrt man nicht jeden dopingsünder einfach ein leben lang?

Ein Leben lang auf Anhieb wird nicht gehen, aber eigentlich gäbe es ja die Regelung mit der 24 Monat Sperre nach Erstvergehen. Allerdings haben da die einzelnen Verbände etwas Handlungsspielraum und der wird durchaus gerne genutzt (kommt ja nicht gut, wenn das Zugpferd des Sports plötzlich wegfällt siehe Sundby oder Johaug). Andernfalls fängt der Fisch schon viel früher zum Stinken an d.h. man kontrolliert die eigenen Sportler weniger (wie bei den Briten) oder manipuliert an ganz anderer Stelle (siehe Russland).

 

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V.I.P.
iceman schrieb vor 57 Minuten:

Passend dazu heute eine Schlagzeile "Herber Schlag für das Image des Radsports". 

Welches Image? Das ist seit vielen Jahren kaputt. Mittlerweile wird sowas ohne größere Konsequenzen halt hingenommen, aber im Grunde ist es egal. Schade, das war früher wirklich spannend, aber jetzt denkt man sich nur noch, wer wohl was genommen hat... :facepalm: 

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ASB-Gott
pironi schrieb vor 34 Minuten:

Passend dazu heute eine Schlagzeile "Herber Schlag für das Image des Radsports". 

Welches Image? Das ist seit vielen Jahren kaputt. Mittlerweile wird sowas ohne größere Konsequenzen halt hingenommen, aber im Grunde ist es egal. Schade, das war früher wirklich spannend, aber jetzt denkt man sich nur noch, wer wohl was genommen hat... :facepalm: 

Naja, in Österreich vielleicht nicht, da liegt der Radsport sowieso am Boden. Aber in Großbritannien ist es gan sicher ein heftiger Schlag. Die hatten seit Wiggins und jetzt mit Sky schon einen kräftigen Boom, wie halt vor 15 10/15 Jahren die USA mit Armstrong.

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Baltic Cup Champion

Es gibt aber halt auch keine Sportart wo so streng kontrolliert wird wie im Radsport. Mir tun die Dopingsünder nicht leid, wenn sie erwischt werden - das ist Teil des Deals. Aber die wahren Übeltäter sind andere. Die Sportler verdienen bestenfalls einige Scheinchen mehr als sonst, andere verdienen damit Millionen. Würde es das systematische Vorgehen der Dopingindustrie nicht geben, so müssten topmotivierte Hochleistungssportler nicht zu solchen Mitteln greifen um für sich selbst Chancengleichheit zu erreichen. Und gerade im Radsport ist ja bekannt, dass Teammitglieder teilweise auch gezwungen werden mitzuspielen. Vor die Wahl gestellt, entweder ein erfolgreiches Teammitglied mit nettem Auskommen zu sein, oder aber seinen Traumberuf an den Nagel hängen zu müssen, nach Jahren der Anstrengungen und Entbehrungen, immer in dem Wissen, dass man es eigentlich genauso drauf hat wie die Konkurrenten, möchte ich sehen wer das Herz hat auf seinem hohen moralischen Standpunkt stehen zu bleiben.

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