18. Runde: FK Austria Wien - SK Sturm Graz

[plieschn]

Inwiefern es ein "Verkaufen" ist, wenn man sich mit den verantwortlichen Leuten an einen Tisch setzt und Dinge intern von Angesicht zu Angesicht anspricht erschließt sich mir nicht ganz. Aber gut, das ist deine merkwürdige Sicht der Dinge.

Ok, entgegen der Ankündigung noch ein (weiteres) letztes Mal: Nicht das Zusammensetzen stellt den Verkauf dar, sondern die Konsequenz, dass man dafür keine Kritik mehr öffentlich vorbringt, was man weder als typisch für die grazer Fanszene betrachten kann, noch auf allgemeinerer Basis für organisierte Fangruppen der Standard wäre. Wenn die Vereinsverantwortlichen darauf Wert legen ist es gut und vernünftig von Einzelpersonen und/oder Gruppierungen Meinungen einzuholen, gerne kann man das regelmäßig machen. Es wird sich bei denjenigen auch nicht negativ auf das Bild der Verantwortlichen auswirken, wenn so etwas nicht rein alibihalber betrieben wird. Unabhängigkeit macht allerdings aus, dass man seinen Grundsätzen treu bleibt, was- noch einmal- in keinster Weise ausschließt, dass man einem Umbau Zeit gibt und eine wünschenswerte Entwicklung abwartet. Du kannst dich gerne weiterhin trotzig darauf versteifen die beschriebenen Zusammenhänge zu ignorieren und deine These, dass es keinen Verkauf der Kurve gegeben hätte, darauf stützen, dass man sich ja "nur" zusammengesetzt hätte und es keinen Zusammenhang zwischen Mitgestaltungsmöglichkeit und öffentlichem Kritikverzicht gibt, wird halt von den Aussendungen der Kurve anders dargestellt.

Zu meiner merkwürdigen Sicht der Dinge, ich beziehe mich nicht auf irgendwelche diffusen Quellen, sondern lediglich auf die besagten Aussendungen und dem, was jeder im Stadion sehen und hören kann. Mir ist schon bewusst, dass das jeder nicht so ausspricht, gerade weil solche Diskussionen mühsam und sinnlos sind, den meisten wirds auch einfach wurscht sein, was die Kurve macht, aber der allgemeine Tenor (Stichwort: Dauergesang) vermittelt auf mich nicht den Eindruck, dass die Mehrheit die Kurve als eine Institution wahrnehmen würde, die in kritischer Art und Weise die Vorgänge im Verein hinterfragen würde.

Aber bitte, wie gesagt, kann jeder halten wie er will. Mir wird diese Diskussion mangels Gegenargument wirklich zu mühsam, ich will nicht unbedingt noch ein drittes oder viertes Mal beschreiben, was der Unterschied zwischen neutraler Feedbackeinholung und konsequenzbehafteter Mitgestaltungsmöglichkeit (ob nun real oder nur scheinbar, ob nun bzgl. der Konsequenz vereinbart oder selbst auferlegt) bedeutet. Über einen Terminus wie Verkauf kann man von mir aus diskutieren, für mich ist das klar aufgrund der Gegebenheiten der Fall, andere bevorzugen vielleicht Einkochung, Weichmachung oder sonstwas, natürlich gibt es auch schönere politisch geprägte Euphemismen wie "Einbindung". Bitte, wie gesagt, muss man selbst wissen, man ist niemandem Rechenschaft schuldig, niemand muss irgendetwas begrüßen oder ablehnen, jeder kann sich seine eigene Meinung bilden, wenn erwünscht. Damit lasse ich das Thema von meiner Seite wieder gut sein, gehört hier ohnehin nicht her, Diskussion gibt es auch keine wirkliche.

[grazistschwarz]

Das hat noch immer nichts mit "verkaufen" zu tun, sondern ist selbstverständlich, dass man hier nicht via Aussendungen, Spruchbändern usw. in Richtung Verein schießt oder gar laufend Infos nach außen trägt, wenn man hinter verschlossenen Türen sitzt und dort direkt bei den Entscheidungsträgern Kritik anbringt. Ihr lasst euch einfach zu sehr vom Support blenden. Der hat, wie schon x-fach von anderen erklärt, nichts mit einer Kritiklosigkeit zu tun.

[tool_king]

Das hat noch immer nichts mit "verkaufen" zu tun, sondern ist selbstverständlich, dass man hier nicht via Aussendungen, Spruchbändern usw. in Richtung Verein schießt oder gar laufend Infos nach außen trägt, wenn man hinter verschlossenen Türen sitzt und dort direkt bei den Entscheidungsträgern Kritik anbringt. Ihr lasst euch einfach zu sehr vom Support blenden. Der hat, wie schon x-fach von anderen erklärt, nichts mit einer Kritiklosigkeit zu tun.

Du bist immer noch die objektivierbaren Früchte eurer internen Kritik schuldig geblieben.

[kloppradl-fahrer]

Du bist immer noch die objektivierbaren Früchte eurer internen Kritik schuldig geblieben.

Verstehe die Aussage nicht.

Solange man Hoffnung hat dass sich durch "internes Einwirken" was verändert, geht man diesen Weg. Ist das dann nicht mehr gegeben, dieser Punkt schien mit der Aktion "wir wollen Sturm sehen" erreicht, geht man an die Öffentlichkeit. Mit all den Konsequenzen.

Was soll die vernünftige Alternative dazu sein?

bearbeitet 4. Dezember 2015 von kloppradl-fahrer

[Juran]

Was soll die vernünftige Alternative dazu sein?

Das man beides getan hätte ?

Sowohl intern Gespräche geführt hätte mit den verantwortlichen, als auch die offensichtlichen Probleme öffentlich angebrochen hätte, so hätte man auch nicht den Eindruck erweckt als ob man mit den Verantwortlichen wie gewisse Zeitungen gemeinsame Sache machen würde.

Wieso muss man entweder in der Öffentlichkeit kritisch sein aber nicht mit den verantwortlichen Gespräche führen oder eben mit diesen Gespräche führen aber in der Öffentlichkeit komplett unkritisch sein ?

bearbeitet 4. Dezember 2015 von Juran

[tool_king]

 

Verstehe die Aussage nicht.

Solange man Hoffnung hat dass sich durch "internes Einwirken" was verändert, geht man diesen Weg. Ist das dann nicht mehr gegeben, dieser Punkt schien mit der Aktion "wir wollen Sturm sehen" erreicht, geht man an die Öffentlichkeit. Mit all den Konsequenzen.

 

Was soll die vernünftige Alternative dazu sein?

Wie willst du denn intern dahingehend einwirken, dass Goldbrich und Foda rausgeschmissen gehören? Die beiden selbst werden diesem Vorschlag naturgemäß eher kritisch gegenüberstehen und den nicht zwingend in die Tat umsetzen.

Generell hat die Kurve in jedem halbwegs ordentlichen Verein immer auch eine Korrektiv-Funktion, gewissermaßen der Rechnungshof des Vereins. Und der Rechnungshof ist dann nichts mehr wert, wenn er Missstände nur mehr intern anspricht, aber nicht mehr veröffentlicht.

[kloppradl-fahrer]

Also ich kann mir jetzt beim besten Willen nicht vorstellen, dass es bei diesen Gesprächen um Personalien geht. Ich denke da wird's eher um Grundsätzliches gehen, was wem nicht passt. Außerdem, wie willst bei so einer Meinungsvielfalt, wie bei der Nordkurve, alle Leute auf einen Nenner bringen. Die einen können sicherlich mit Foda was anfangen, andere wiederum nicht.

[tool_king]

Wenn es selbst in der Kurve noch welche gibt, die Foda für einen guten Trainer halten, dann ist eh Hopfen und Malz verloren. Dann nehme ich meine Kritik zurück, denn wer nicht in der Lage ist, Missstände zu erkennen, kann sie auch nicht aufzeigen.

[Baldur]

Ganz ehrlich, ob die Fanclubs jetzt irgendwelche ominösen "Infos" bekommen bzw. "Einblick" in den Verein haben, ist sowas von blunzn. Jeder der Augen hat, sieht wie Sturm dasteht, daran ändern Infos oder Einblicke nichts. Foda und die Vereinsführung sind ein Herz und eine Seele. Ob die Fanclubs auch mitkuscheln oder nicht, ist eigentlich gleichgültig.

Immer zu sagen: "Sturm ist mehr als diese Spieler/der Trainer/die Funktionäre" ist inhaltsleer. Das ist ein schöner Satz fürs Herrgottswinkerl, mit Blumenmuster, gestickt. Denn natürlich wird Sturm durch die Mannschaft, den Trainer und die Funktionäre repräsentiert. Da gibt es keine zwei Meinungen. Der Sturmgeist ist keine Person. ;-) Und damit den sinnlosen Dauersupport zu verteidigen, ist eigentlich nicht klug.

[Grauer Prophet]

Aber ob es wirksamer ist Sachen ruhig und Intern anzugehen als sie laut öffentlich zu machen ist halt auch die Frage.Wenn eine Firma jeden Tag eine Mail bekommt wo drinnensteht das ein Kunde mit einem Artikel (besserer Vergleich fällt mir so spät grad ned ein) nicht zufrieden ist bekommt man vil eine Standard Antwort und wird ignoriert (ist ja einfach) wenn selbige Person das ganze öffentlich in den Medien breittritt wird man schon eher reagieren.

[lovehateheRo]

Es glaubt ja wohl nicht ernsthaft irgendwer von den Fanklubs, dass den Verein ihre interne Kritik auch nur im geringsten interessiert.

Das ist ein ganz einfaches Geschäft: die Fanvertreter dürfen sich wichtig vorkommen, weil "der Verein ja intern mit ihnen diskutiert", und dafür bleibt die Kritik dann dem Stadion fern, wo es ihnen wirklich weh tun könnte.

bearbeitet 5. Dezember 2015 von lovehateheRo

[Styria]

Also ich kann mir jetzt beim besten Willen nicht vorstellen, dass es bei diesen Gesprächen um Personalien geht. Ich denke da wird's eher um Grundsätzliches gehen, was wem nicht passt.

Ich stelle es mir schwierig vor, mit jemanden ein Problem zu besprechen, der selbst Teil des Problems ist.

[tool_king]

Ich stelle es mir schwierig vor, mit jemanden ein Problem zu besprechen, der selbst Teil des Problems ist.

"Du, Goldi, es warat Folgendes: Du bist orsch und g'herst weg. Host du do an kreativen Lösungsonsotz?"

[DaWüde]

"Du, Goldi, es warat Folgendes: Du bist orsch und g'herst weg. Host du do an kreativen Lösungsonsotz?"

Einen positiven Dialog mit Goldbrich stell ich mir nach der Stellenausschreibung schwierig vor

[Baldur]

Es glaubt ja wohl nicht ernsthaft irgendwer von den Fanklubs, dass den Verein ihre interne Kritik auch nur im geringsten interessiert.

Das ist ein ganz einfaches Geschäft: die Fanvertreter dürfen sich wichtig vorkommen, weil "der Verein ja intern mit ihnen diskutiert", und dafür bleibt die Kritik dann dem Stadion fern, wo es ihnen wirklich weh tun könnte.

So ist es. Die lassen die FCs einfach im Glauben, sie hätten ein Mitspracherecht bzw. würden deren Sorgen gehört, de facto ist es aber komplett wurscht. Die werden sich ja auch nichts diktieren lassen bzw. die Richtung um 180 Grad ändern, nur weil die FCs kritisieren. Am Ende kommt nichts raus. Egal ob es intern, extern oder sonstwo aufs Tapet kommt.