Gfrastkommentar

Camara wurde gerade bei Nantes in Minute 82 eingewechselt. Damit hat er jetzt ca. 40 Spielminuten seit Oktober.

Wer soll denn sonst verantwortlich sein? Wir haben eine katastrophale Heimbilanz und eine Reihe von Spielen kläglich aus der Hand gegeben, die Spieler haben null Selbstvertrauen und wirken verzweifelt, der Trainer lässt Spielkonzept vermissen und hat monatelang beschwichtigt und verwaltet, und in der letzten Woche auch noch einen Konflikt mit dem Sportdirektor öffentlich losgetreten ... viel negativer kann ein Trend doch nicht mehr sein?? Die einzige Frage ist dann noch wie zerrüttet das Verhältnis intern tatsächlich ist und was noch gekittet werden kann, aber selbst falls doch stehen wir mit einem Trainerteam da, welches es mittlerweile über einen langen Zeitraum nicht geschafft hat, das Potential der Mannschaft nur annähernd abzurufen. Und was der Kurier-Artikel halt komplett auslässt: Säumel konnte sich jetzt ein Jahr "entwickeln" (und das hat er bestimmt auch in vieler Hinsicht) aber letztendlich geht es um die Entwicklung der Mannschaft, wir sind doch keine FM-Experimentierstätte

Das sind für mich die Momente, wo man auch mal abseits der Kurve ein bisschen Fankultur und Sturmgeist einfordern müsste - vielleicht vom Verein? Finde es echt beklemmend wenn sich das wie bei Jatta so normalisiert und zuspitzt....

Er hat halt die Sangaré und Jansson-Transfers zu verbuchen, schon Wahnsinn wieviel sie da trotz den schlechten Saisonleistungen rausgeholt haben. Davor noch Verläufe wie Mayulu, der die meiste Zeit Ergänzungsspieler war.. wird aber auch nicht jedes Jahr so aufgehen.

Diese (Irrr)Geister sind halt jetzt auch von Säumels Derby-Interview angestachelt...

Sollten wir bis zum Sonntag mindestens 3 Punkte holen, kann man sich eh schon ausmalen, wie argumentiert wird....

Und hier sind wir schon am Punkt: der Kader ist weit weg von perfekt, aber es müsste faktisch einfach weit mehr rausschauen. Niemand erwartet dass man 10 Punkte vorne ist (was aber möglich gewesen wäre), nur wenn man als qualitativ besseres Team ein Gruselspiel bzw- Selbstaufgabe nach der anderen abliefert, während der Trainer von falschen Ansprüchen redet und die Spieler es sind, die eine falsche Entwicklung sehen und eigentlich Ansprüche stellen, ist etwas gewaltig in Schieflage. Säumel ist in der Konstellation derjenige, der unmittelbar handeln muss und in seinen Auftritten zeigt, dass er damit überfordert ist. Die Arbeit von Parensen ist unmittelbar viel schwieriger zu bewerten, vor allem weil man bei einer handvoll Perspektivspieler noch garnicht sagen kann, ob sie noch einschlagen oder sich in die Kategorie Serrano/Kern einreihen. Und ohne die strategischen Vorgaben/Absprachen dazu zu kennen, ist es eigentlich noch schwieriger..

Wirkt dann auch nochmal unprofessioneller wenn man den Vergleich mit Parensen hernimmt, der ihn vor dem WSG-Match noch verteidigt hat (ob man die diplomatische Art jetzt mag oder nicht). Ich war lange dafür, dass man Säumel Zeit gibt. Wir hatten einerseits schon das ganze Jahr inhaltleere Interviews und die immer noch unbeantwortete Frage, was er mit "Prinzipien und einheitliche Spielidee" überhaupt meint, auf der anderen Seite aber auch taktisch gut eingestellte Auftritte in der CL, gegen RBS, einen enormen Kaderumbruch mit Einbau von jungen Spielern. Dabei konnte man Säumel schon auch Kredit geben. Aber ab dem Bodo-Spiel hat man aber immer mehr gemerkt, dass es keine Selbstreflexion gibt und das ganze die Weiterentwicklung hemmt, dass immer mehr Spieler verloren wirken ... in Summe haben wir jetzt eine fodaeske Situation.

Das von Mittwoch hat das Problem mit Säumel als Trainer aufgezeigt... das heutige könnte, je nach dem wie das jetzt mit Jauk ausgeht, die Probleme im Verein aufzeigen. Wir sind jetzt innerhalb weniger Tage von Problemanalyse (zu der es erst den Impuls der Mannschaft gebraucht hat) in einen Machtkampf geschlittert..

Momentan schlagen wir uns selbst, hat wenig mit dem Gegner zu tun. In der derzeitigen Verfassung hätten wir wohl auch gegen Lustenau und KSV Probleme. An eine Phase wo wir uns so oft nach Führung selbst aufgegeben haben kann ich mich nicht erinnern (danach wir trotzdem von "unglücklichem Spielverlauf" geredet...)

Die Besetzung innen wäre da. Aber wir haben keine Wingbacks, oder wer soll das machen? seh ich auch so. Mir fehlt mittlerweile die Fantasie, wie er mit so einer Ausstrahlung die Mannschaft aufrichten kann. Bei Ilzer hatte man nicht mal in den schlechtesten Phasen dieses Gefühl..

Böving war doch im Kopf schon längst wechselbereit (ähnlich wie Johnston). Jetzt wird hier schon teilweise die fehlende Mentalität der Mannschaft kritisiert, wie hätte es dann mit den beiden ausgesehen? Und das war das letzte Transferfenster wo man noch (etwas) mehr als den Invest zurückholen konnte. Gab ja mit Wlodarzyk und Teixeira (und möglichweise bald Jatta) auch schon teurere Spieler wo das absolut schiefgegangen ist

Euer Kader ist halt so gut wie seit gefühlt einem Jahrzent nicht

Schicker hat das beim Sturm-Abgang letztes Jahr so erklärt, dass der Spätherbst der beste Zeitpunkt für Sportdirektorwechsel ist weil es da am meisten Spielraum für Neuausrichtung und Planung gibt .. nur so als Einwurf:)

Vor allem Aiwu als einer der wenigen Defensiven, wo eine Leistungssteigerung erkennbar war... Wenn Geyr fit sollten die beiden eigentlich Stamm-IV sein. Lavalée kann man als Allrounder immer mal reinwerfen aber als Abwehrchef ist das eindeutig zuwenig. Warum wir erst 10min nach dem 1:3 gewechselt haben versteh ich auch nicht... Der Hoffnungsschimmer bleibt, dass wir vor allem durch unser Mittelfeld weiterhin die Qualität haben, solche Spiele normal zu dominieren.. Hat man sogar phasenweise bei Rückstand gesehen. Bringt halt nichts wenn es wie aktuell an den Grundlagen fehlt..