Sinn und Unsinn des Österreicher-Topfs


OoK_PS

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Konteradmiral a.D.

Den Österreicher-Topf gibt es ja schon seit geraumer Zeit und wie ich finde, ist dieses Modell mittlerweile überholt. Warum das so ist, möchte ich nachfolgend darlegen und würde gerne Meinungen dazu hören, ob ich damit richtig liege, oder einen schweren Irrtum aufsitze.

Sinn des Österreicher-Topf ist es ja, heimische Spieler und damit schlussendlich das Nationalteam zu fördern. Allerdings unterliegt das ganze Modell meiner Meinung nach einem schweren Fehler, denn es werden sämtliche österreichische Spieler gefördert, egal ob sie auch nur annährend in die nähe des Teams kommen.

Ein Beispiel: der von vielen Rapidlern gescholtene Lukas Grozurek wird zu 99% nie für die A-Mannschaft auflaufen, dennoch kassiert sein Verein für ihn Geld. Aber welchen Mehrwert hat dieser Spieler gegenüber einem Legionär? Wäre es nicht besser, an seiner Stelle würde ein Ausländer spielen, der über deutlich bessere Fähigkeiten verfügt, gleichzeitig aber keinen "Schaden" für das Nationalteam bedeutet, weil er ja eh keinem Nationalspieler den Platz wegnimmt? Das würde das Niveau der Mannschaft steigern und gleichzeitig Rapid im Europacup vielleicht mehr Chancen einräumen, was ja durchaus auch im Sinne des heimischen Fußballs wäre.

Es wird ja oft auf Salzburg hingehaut, weil sie so wenig Österreicher einsetzen. Allerdings sind jene Österreicher, die dort spielen, entweder bereits im Team (Leitgeb) oder für die Zukunft zumindest eine seriöse Option (Hinteregger, Ulmer, Hierländer, Ilsanker). Dazu kommen die starken Legionäre, die der Liga unbestritten sehr gut tun. Eigentlich sehe ich diese Situation in Salzburg sogar als ziemlich ideal an, weil es im Prinzip keine Verlierer gibt.

Mein Vorschlag wäre daher, ab einem gewissen Alter (25?) nur mehr jene Spieler zum Österreicher-Topf zu zählen, die auch zumindest im weitesten Sinne für das Nationalteam in Frage kommen. Ein Alexander Hauser wird das zum Beispiel nicht tun, dennoch kassiert Innsbruck für ihn Geld. Mit der Altersschranke würde man die Nachwuchsspieler schützen und verhindern, dass sie in jungen Jahren mitten in ihrer Entwicklung bereits verdrängt werden, den Vereinen es aber gleichzeitig ermöglichen, auf eine größeren Pool an potenziellen Spielern zurückzugreifen, weil einfach mehr Legionäre möglich wären.

Um dieses Modell zu realisieren müsste man allerdings irgendwann festlegen, wer kein Nationalteam-Potenzial hat und genau daran würde es scheitern, da man das nicht zu 100% bestimmen kann und natürlich der Freunderlwirtschaft Tür und Tor geöffnet werden würde. Dennoch fände ich dieses Modell deutlich besser als den Status Quo, da der österreichische Fußball damit meiner Meinung nach gestärkt würde.

bearbeitet von OoK_PS

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"Inside everyone there´s a litte nut!"

Der Östereich-Topf war aber notwendig, dass Vereine wie Bregenz nicht mit 22 Legionärem im Kader umherlaufen. Einer schlechter als der andere, aber Hauptsache billiger, als die heimischen Kicker.

Vor 10 Jahren gab es überhaupt mehr Legiöre in der Liga als Einsatzplätze. Die Zahl war ja bei 120 und 110 Spieler können pro Runde auflaufen!

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Fuck Heraldry!

Der Österreichertopf in der Bundesliga ist okay aber die diskriminierende und erpresserische Regelung in der Ersten Liga gehört eigentlich mal vor einem Gericht bekämpft. Aber so ist das, die "Großen" werden belohnt, den Kleinen wird gedroht.

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Posting-Pate

Der Österreichertopf in der Bundesliga ist okay aber die diskriminierende und erpresserische Regelung in der Ersten Liga gehört eigentlich mal vor einem Gericht bekämpft. Aber so ist das, die "Großen" werden belohnt, den Kleinen wird gedroht.

Ich kenne mich mit den Österreichertopfregelungen in der Ersten Liga nicht aus. Wäre nett, wenn du mich aufklären könntest, wie die Großen belohnt werden und den Kleinen gedroht wird. Danke!

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Konteradmiral a.D.

Der Östereich-Topf war aber notwendig, dass Vereine wie Bregenz nicht mit 22 Legionärem im Kader umherlaufen. Einer schlechter als der andere, aber Hauptsache billiger, als die heimischen Kicker.

Vor 10 Jahren gab es überhaupt mehr Legiöre in der Liga als Einsatzplätze. Die Zahl war ja bei 120 und 110 Spieler können pro Runde auflaufen!

das ist mir bewusst, daher war die damalige regelung auch richtig und wichtig. mittlerweile limitiert sie die vereine aber mmn. einfach zu sehr. hätte ich als club genug geld, würde ich auch auf den topf verzichten und mir lieber den einen oder anderen starken ausländer holen.

man kann die zeit ja auch nicht mit damals vergleichen, weil die akademien mittlerweile auf einem ganz anderen stand sind und zur erweiterten europäischen spitze zählen.

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Posting-Maschine

Ich seh den Österreich-Topf so, dass bei 2 etwa gleich guten Spielern, einer Österreicher, der andere Ausländer, der Österreicher bevorzugt werden soll.

Damit bin ich einverstanden (Identifikation mit dem Verein, sollten es Spieler aus der näheren Umgebung sein).

Wie schon beschrieben wurden wir vor einige Jahren von drittklassigen Legionären "überschwemmt".

Die Unterscheidung, ob einer Potential für das NT hat, oder nicht dürfte schwer werden.

Wobei, wenn man sich den aktuellen Kader anschaut, besteht der ja sowieso fast nur aus Legionären.

ook, da du das Beispiel Salzburg ansprichst: die haben bis vor kurzem auch noch Millionen für Spieler bezahlt die das Geld bei weitem nicht wert waren, erst seit Ragnick ist Vernunft eingekehrt und die Spieler haben richtig Qualität.

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#27 Branko Boskovic

Mit lauter Ausländer wird sowieso keiner auflaufen. Der Topf gehört abgeschafft, die Vereine würden sportlich und vermutlich finanziell nur profitieren davon.

Das Geld vom Österreichertopf sollte man in die Infrastruktur stecken. Könnt mir vorstellen, dass man da einen Extra Topf macht und Vereine Förderungen erhalten wenn sie baulich was verändern. (Rasenheizung usw.)

Gefördert sollten auch Vereine werden wenn sie österreichische Spieler <~20 Jahre einsetzen. Da kann man auch was ausschütten.

Restbetrag einfach durch 10 durchdividieren.

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hold your colour

mittlerweile limitiert sie die vereine aber mmn. einfach zu sehr.

Inwiefern?

Ich find es hat auch für die Vereine positive Seiten, weil man so auch dem Nachwuchs mehr Gewichtung geben muss, was wiederrum mehrere positive Aspekte hat.

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Prickelnd

Den Österreicher-Topf gibt es ja schon seit geraumer Zeit und wie ich finde, ist dieses Modell mittlerweile überholt. Warum das so ist, möchte ich nachfolgend darlegen und würde gerne Meinungen dazu hören, ob ich damit richtig liege, oder einen schweren Irrtum aufsitze.

Sinn des Österreicher-Topf ist es ja, heimische Spieler und damit schlussendlich das Nationalteam zu fördern. Allerdings unterliegt das ganze Modell meiner Meinung nach einem schweren Fehler, denn es werden sämtliche österreichische Spieler gefördert, egal ob sie auch nur annährend in die nähe des Teams kommen.

Ein Beispiel: der von vielen Rapidlern gescholtene Lukas Grozurek wird zu 99% nie für die A-Mannschaft auflaufen, dennoch kassiert sein Verein für ihn Geld. Aber welchen Mehrwert hat dieser Spieler gegenüber einem Legionär? Wäre es nicht besser, an seiner Stelle würde ein Ausländer spielen, der über deutlich bessere Fähigkeiten verfügt, gleichzeitig aber keinen "Schaden" für das Nationalteam bedeutet, weil er ja eh keinem Nationalspieler den Platz wegnimmt? Das würde das Niveau der Mannschaft steigern und gleichzeitig Rapid im Europacup vielleicht mehr Chancen einräumen, was ja durchaus auch im Sinne des heimischen Fußballs wäre.

Es wird ja oft auf Salzburg hingehaut, weil sie so wenig Österreicher einsetzen. Allerdings sind jene Österreicher, die dort spielen, entweder bereits im Team (Leitgeb) oder für die Zukunft zumindest eine seriöse Option (Hinteregger, Ulmer, Hierländer, Ilsanker). Dazu kommen die starken Legionäre, die der Liga unbestritten sehr gut tun. Eigentlich sehe ich diese Situation in Salzburg sogar als ziemlich ideal an, weil es im Prinzip keine Verlierer gibt.

Mein Vorschlag wäre daher, ab einem gewissen Alter (25?) nur mehr jene Spieler zum Österreicher-Topf zu zählen, die auch zumindest im weitesten Sinne für das Nationalteam in Frage kommen. Ein Alexander Hauser wird das zum Beispiel nicht tun, dennoch kassiert Innsbruck für ihn Geld. Mit der Altersschranke würde man die Nachwuchsspieler schützen und verhindern, dass sie in jungen Jahren mitten in ihrer Entwicklung bereits verdrängt werden, den Vereinen es aber gleichzeitig ermöglichen, auf eine größeren Pool an potenziellen Spielern zurückzugreifen, weil einfach mehr Legionäre möglich wären.

Um dieses Modell zu realisieren müsste man allerdings irgendwann festlegen, wer kein Nationalteam-Potenzial hat und genau daran würde es scheitern, da man das nicht zu 100% bestimmen kann und natürlich der Freunderlwirtschaft Tür und Tor geöffnet werden würde. Dennoch fände ich dieses Modell deutlich besser als den Status Quo, da der österreichische Fußball damit meiner Meinung nach gestärkt würde.

Vollkommen richtig. Gute Legionäre beleben die Liga! Ich würde nur österr. Jugendspieler fördern.

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#27 Branko Boskovic

ein infrastrukturtopf wäre aktuell sicher notwendiger, meine stimme hättest du.

Das ist die einzige Möglichkeit um das Niveau endlich zu heben. Die Liga würde nur profitieren davon.

Passt zwar nicht ganz dazu, aber heute habe ich in der Früh gelesen, dass tipp3 und T-Mobile ihren Sponsorvertrag nicht verlängern. Rennt Ende des Jahres aus. Wenn das stimmen sollte und man das nicht 1:1 ersetzen kann, dann könnte man die Diskussion gleich einfließen lassen.

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Konteradmiral a.D.

Inwiefern?

weil sie einfach in der auswahl ihrer spieler unnötig eingeschränkt werden.

es soll auch keinem jugendspieler der platz weggenommen werden, nur ich sehe nicht ganz ein, warum jeder heimische spieler, egal wie gut oder schlecht er ist, in einer art geschützten werkstätte agieren darf.

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