Kiwi_Bob ASB-Legende Geschrieben 23. Februar 2013 Hast du eine andere Erklärung? An der Leistung der Mannschaft wird es ja derzeit nicht wirklich liegen. jein. Die Leistung ist gut, aber in den "entscheidenden" Heimspielen, wo man das Publikum richtig versöhnen kann, ist man mMn noch nicht konstant genug. Düdelingen hat viel kaputt gemacht. Ich sehe es an mir selber. ich war diese Saison nur (!) beim ersten Rapid-Heimspiel. Ich bin völlig ent-euphorisiert. Ich wollte nicht zum Düdelingen-Match gehen, obwohl ich normalerweise international immer dabei bin, wenn's irgendwie möglich ist weil ich dachte, dass wir da eh fix drüberkommen. Dann gegen Rapid habe ich auf ein gutes Resultat und eine ordentliche Reaktion der Mannschaft in einem Top-Spiel gehofft und ich wurde so dermaßen enttäuscht. Ok ich war danach lange im Ausland, aber ich habe RBS nicht einmal ordentlich verfolgt. Die guten Leistungen bringen halt wenig, wenn man Mattersburg abschießt. Es kommt darauf an in den Spielen mit Publikumswirkung zu überzeugen und das fehlt halt momentan. Das 0:2 in Runde 4 war mein Schlüsselspiel, Die Heimspiele gegen Admira und Wacker haben dann etwas vertröstet und beim nächsten Top-Match gegen die Austria... 0:0 bei 16.000 Leuten. Grandios... Wenn's jetzt wieder ein Unentschieden oder eine Niederlage gibt, dann kann man sich von der 10.000er Marke mittelfristig wohl verabschieden, auch in den Top-Spielen 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Campione ASB-Gott Geschrieben 23. Februar 2013 (bearbeitet) Hast du eine andere Erklärung? An der Leistung der Mannschaft wird es ja derzeit nicht wirklich liegen. Der Verein ist für die Leute einfach uninteressant. Du wirst tagtäglich mit dem Müll belagert, wie schädlich solche Projekte wie Red Bull im Fußball sind. Unterbewusst lässt es sich eigentlich gar nicht mehr vereinbaren, mit diesem Verein eine Bindung einzugehen, weil dir von jeder Seite gesagt wird, dass dies überhaupt nicht möglich ist, wie man so etwas unterstützen kann etc. Das nimmt arge Verhältnisse an, drückt man es heftig aus, ist das eine Konditionierung der Menschen in der Sparte Fußball. Beiersdorfer hat es Mal ganz gut gesagt: Salzburg ist laut den Expertenmeinungen eigentlich nicht zu managen. Wir werden auch nie einen hoch angesehenen Mann nur für Salzburg gewinnen können. Für Leute wie Rangnick oder auch Beiersdorfer sind wir sowieso nur auf Grund der Überlegung höchst interessant, mehrere Vereine führen zu können und über ein großes Fußballimperium handeln zu dürfen. Beiersdorfer hat das erst nach seinem Abgang kommuniziert, Rangnick eigentlich sofort zu Beginn. Ziele wie das Erhöhen des Zuschauerschnittes in Salzburg, ein loyales Publikum aufbauen etc. sind nahezu unmöglich, da bin ich mittlerweile davon überzeugt. Solange kein Umdenken der Menschen stattfindet, wird es nie eine Bindung geben. Ganz im Gegenteil, es wird eher Hass geschürt und Abstand von dieser Sache genommen, um mitlaufend mit seinen Freunden oder wem auch immer um das 'Wohle' des Fußballes zu kämpfen. Ich sehe das aus einem ganz anderen Blickwinkel. Und das kannst du vermutlich auch nur so sehen, wenn du zielorientiertes Denken im Sport hast, einen tagtäglichen Trainingsrhythmus kennst und beurteilen kannst, welche Faktoren überhaupt entscheidend sind Leistung erbringen zu können oder eben nicht. Wie toll es ist, hochkompetente Trainer zu haben, beste infrastruktuelle Möglichkeiten zu besitzen, die unglaublich sind etc. Daher finde ich die Akademie, die im Entstehen ist, mit all ihren Möglichkeiten, mit top Ansprechpartnern für die Sportler, mit der Möglichkeit den Spieler zu zeigen, was es bedeutet zumindest als Spieler diesem Verein loyal gegenüberzustehen etc. All das finde ich ganz toll und man schaut mit einem lachenden Auge darauf, welch tolle Möglichkeit all' jene Personen bekommen, die die Chance dazu erhalten, Teil dieser Akademie, der Red Bull Fußballfamilie zu werden. Wenn du immer nur sieht, der Verein hat viel mehr Geld als meiner und eigentlich müsste mein Verein Meister werden, aber Red Bull steht durch diese Möglichkeiten im Wege und wie können die nur ... Dann ist das ein komplett anderer Blickwinkel auf das Ganze und zieht eben solche Gedankengänge nach sich, wie es bei den Meisten eben der Fall ist, wenn es um Red Bull oder ähnliche Dinge im Fußball kommt. Und dadurch ist das aus meiner Sicht ein Ding der Unmöglichkeit, auch nur ansatzweise ein loyales Publikum entstehen zu lassen, die sich an dieser talentierten Truppe erfreut, ihnen aber auch einmal Fehler zugesteht und diesen finanziellen Background gedanklich zur Seite schiebt. Aber es ist nicht so leicht, man müsste den Leuten, zumindest den Salzburgern, eine ganz andere Sicht auf die Dinge geben können, aber das ist einfach nicht möglich. Bzw. wird das vermutlich in dieser Neidgesellschaft auch nicht dazu führen, den Zuschauerschnitt auf eine solide gute Basis führen zu können, die dieses wunderschöne Stadion nicht ganz so leer aussehen lassen. Mich würde interessieren, wie da eine ehrliche Stellungnahme von Rangnick aussehen würde. bearbeitet 23. Februar 2013 von Campione 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Silberschweif ASB-Messias Geschrieben 23. Februar 2013 12.200 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kiwi_Bob ASB-Legende Geschrieben 23. Februar 2013 (bearbeitet) interessant. man merkt, dass du dir ordentlich Gedanken zu dem Thema gemacht hast. Die Konditionierung hast aber bei anderen Klubs auch. Wie erklärst du dann "Leute wie uns"? Aber du hast schon Recht... in Salzburg werden "unsere Farben" halt auch kaum öffentlich zur Schau gestellt. Man hat einfach nicht die "Ich bin RBS-Fan und es ist mir völlig egal, ob ich deswegen blöd auf der Strasse angesprochen werde"-Mentalität. Ich würde zB nie mit einem RBS-Trikot laufen gehen weil ich einfach nicht unterwegs "blöd angemacht" werden will. In Austria-Wäsch passiert dir das nicht. Insofern ist dieser "Konflikt" schon sehr traurig. Wie ein Unternehmen in so kurzer Zeit zum Buhmann werden kann, ist ein Wahnsinn, wenn man einmal drüber nachdenkt. Große Konzerne packen Pferdefleisch in die Lasagne, man kauft das Zeug weiterhin, aber wehe ein Getränkehersteller sponsort einen Verein, dann kommen überall die "Scheiß Red Bull" Ansagen. Wo sind die "Scheiß H&M, LIDL, etc." Leute? Wo sind die? Mich kotzt das mittlerweile schon richtig an, aber was willst machen. *edit: aus aktuellem Anlass... Marcel Hirscher gewinnt den Slalom, postet ein Foto auf Facebook, wo er eine Red Bull Trinkflsche hat, weil er, offenbar, von ihnen gesponsort wird und es gibt echt Leute, die dann "Scheiß Red Bull" drunterschreiben. Niemals würd wer "Manner", "Milka" etc. beschimpfen. Die Schoki fressens alle wie die Lemminge, aber bei uns wird wird plötzlich ein jeder Hansl zum Globalisierungsgegner. bearbeitet 23. Februar 2013 von Kiwi_Bob 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
FireBull22 Postinho Geschrieben 23. Februar 2013 Ich sehe da noch einen wesentlichen Grund, und zwar die Trennung der Fans 2005 in einen Teil "Stimmungs-Fans" und den anderen Teil "Schöner-Fußball-Fans", auch wenn es natürlich nicht nur schwarz/weiß gibt. Erstere sind damals zum Großteil zur neuen Salzburger Austria gegangen, Zweitere (so auch ich) wollten einfach tollen Bundesliga-Fußball in Salzburg sehen und sind daher bei der Bundesliga-Mannschaft geblieben. Bei mir persönlich ist es so (auch wenn mich da jetzt einige nicht verstehen werden), dass ich mit der Stimmung im Stadion nicht viel anfangen kann - es mag zwar schön für einige sein, aber mir ist das ehrlich gesagt ziemlich egal. Ebenso gibt mir "Tradition" in einem Verein nichts. Wenn ich Freunde von mir, die AS-Neu unterstützen, frage, warum sie das tun, ist die Antwort zu 99% "wir haben die beste Stimmung", "wir haben die Tradition und keinen Kommerz", "wir haben Herz und Leidenschaft" und andere Standardphrasen - und genau das sind die Fans, die bei jedem Spiel im Stadion sind. Bei mir (und vielen anderen RBS-Fans) haben diese Werte halt nicht so einen hohen Stellenwert, ich will lieber das sehen, was auf dem Spielfeld passiert. Und da gibt es in der heutigen Zeit durch Sky (inkl. div. Online-Livestreams) einfach sehr viele Möglichkeiten, auch zuhause das Spiel sehen zu können (und das Ganze zu einem günstigeren Preis als die Eintrittspreise im Stadion). Ich gehe durch mein Sky-Abo nur mehr sehr selten ins Stadion, maximal bei internationalen Partien oder einen Spiel gegen Rapid/Austria bzw. wenn ich irgendwo Freikarten bekomme, aber dann sehe ich mir danach zuhause meistens auch noch die Sky-Wiederholung an, alleine schon wegen der Wiederholungen usw., die man im Stadion einfach nicht hat. Natürlich ist das nur ein kleiner Teil, genauso wie viele andere Gründe, die hier schon genannt wurden, aber das alles zusammen ist dann halt verantwortlich dafür, dass es mit unserem Zuschauerschnitt noch nicht merklich bergauf geht, und ich denke das wird sich auch nicht so schnell und einfach lösen lassen, wie sich das manche Leute vorstellen... 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Campione ASB-Gott Geschrieben 23. Februar 2013 (bearbeitet) Die Konditionierung mag es bei anderen Vereinen auch geben, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß. Dieses "gegen Kommerz" hat eine Massendynamik angenommen, die unvorstellbar ist. Leute plappern Dinge nach, von denen sie keine Ahnung haben. Dass es trotz allem Leute gibt, die RBS loyal gegenüberstehen leuchtet in einem gewissen Bereich auch ein. Die Gründe dafür können ganz verschieden sein. Ich zum Beispiel bilde mir halt selber meine Meinung über eine Situation und entscheide dann, abgesehen von unproduktiven Wortspenden anderer, ob ich so etwas unterstützen möchte oder eben nicht. Dem Verein wurde in einer gewissen Weise ein Stück Herz genommen, keine Frage, aber wenn sich Leute mit ihrer eigenen Auffassung der Dinge auseinandergesetzt hätten, bin ich mir sicher, dass es mehr Leute in Salzburg gegeben hätte, die dem Nachfolgeverein von AS Support geleistet hätten. Aber eine Entscheidung mitzutragen ohne viel zu überlegen, bedeutet klarerweise auch weniger Widerstand zu erhalten. Und ich spreche hier nicht von Personen, die allen Ernstes dieser Auffassung sind, dass es nicht gut ist, Konzerne wie Red Bull in den Fußball einzubauen und mit triftigen Gründen aufwarten können. Denn diese gibt es zu einem Teil auch, wenn man das Ganze aus einer ganz anderen Perspektive sieht, wie ich es beispielsweise tue und dem bin ich mir bewusst. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass viele Personen, die diese üblichen Phrasen propagieren weder anständig argumentieren können, sich nicht einmal die Mühe gemacht haben, wirklich zu durchschauen, was ein Engagement von RBS beispielsweise auch im positiven Sinne bedeutet. Dieser Überzeugung bin ich. Das ist aber ein absolut menschliches Phänomen. Wie oft treffen Menschen 'falsche' Entscheidungen, mit der sie auf Dauer vielleicht nicht ganz zufrieden sind, weil sie sich von Meinungen anderer leiten haben lassen, anstatt seiner eigenen Auffassung zu vertrauen. bearbeitet 23. Februar 2013 von Campione 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
e3.0 -I-I-I-I-I- Geschrieben 23. Februar 2013 in einen Teil "Stimmungs-Fans" und den anderen Teil "Schöner-Fußball-Fans", gegen "Stimmungs-Fans" hätte red bull nichts, hätte auch kein anderes vereinsmanagement etwas oder gar ein politiker oder anrainer - anrainer vielleicht doch. und nein, die sogenannten "Stimmungs-Fans" sind nicht die Masse die immer ins Stadion gehen, sondern es sind meist die "neutralen"/"unscheinbaren"/"fussballinteressierten" fans - sei es in salzburg, münchen, london, barcelona oder sonst wo, das nennenswert ist, in europa. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
FireBull22 Postinho Geschrieben 24. Februar 2013 Premiere - erstmals wird heute das Stadion TV (ab 15.15 Uhr | die Halbzeit | und nach dem Spiel) für euch gestreamt und ist somit live von zu Hause ersichtlich! Wer ist dabei? Auch wenn die Aktion sicher praktisch und toll ist, aber das scheint nicht so, als ginge man in die Richtung "höhere Zuschauerzahlen" im Stadion... 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edgar Allan Bro cool story, poe Geschrieben 24. Februar 2013 gibt's eigentlich schon offizielle Zahlen? 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
syndicate Style und das Geld Geschrieben 24. Februar 2013 11210 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edgar Allan Bro cool story, poe Geschrieben 24. Februar 2013 Schon entäuschend... Jedoch bin ich guter Dinge, dass es mehr werden, wenn so wie gestern, nur halt erfolgreicher, weiter gespielt wird. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
deiml Bester Mann im Team Geschrieben 25. Februar 2013 Die Konditionierung mag es bei anderen Vereinen auch geben, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß. Dieses "gegen Kommerz" hat eine Massendynamik angenommen, die unvorstellbar ist. Leute plappern Dinge nach, von denen sie keine Ahnung haben. Dass es trotz allem Leute gibt, die RBS loyal gegenüberstehen leuchtet in einem gewissen Bereich auch ein. Die Gründe dafür können ganz verschieden sein. Ich zum Beispiel bilde mir halt selber meine Meinung über eine Situation und entscheide dann, abgesehen von unproduktiven Wortspenden anderer, ob ich so etwas unterstützen möchte oder eben nicht. Dem Verein wurde in einer gewissen Weise ein Stück Herz genommen, keine Frage, aber wenn sich Leute mit ihrer eigenen Auffassung der Dinge auseinandergesetzt hätten, bin ich mir sicher, dass es mehr Leute in Salzburg gegeben hätte, die dem Nachfolgeverein von AS Support geleistet hätten. Aber eine Entscheidung mitzutragen ohne viel zu überlegen, bedeutet klarerweise auch weniger Widerstand zu erhalten. Und ich spreche hier nicht von Personen, die allen Ernstes dieser Auffassung sind, dass es nicht gut ist, Konzerne wie Red Bull in den Fußball einzubauen und mit triftigen Gründen aufwarten können. Denn diese gibt es zu einem Teil auch, wenn man das Ganze aus einer ganz anderen Perspektive sieht, wie ich es beispielsweise tue und dem bin ich mir bewusst. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass viele Personen, die diese üblichen Phrasen propagieren weder anständig argumentieren können, sich nicht einmal die Mühe gemacht haben, wirklich zu durchschauen, was ein Engagement von RBS beispielsweise auch im positiven Sinne bedeutet. Dieser Überzeugung bin ich. Das ist aber ein absolut menschliches Phänomen. Wie oft treffen Menschen 'falsche' Entscheidungen, mit der sie auf Dauer vielleicht nicht ganz zufrieden sind, weil sie sich von Meinungen anderer leiten haben lassen, anstatt seiner eigenen Auffassung zu vertrauen. ich möchte dir nicht widersprechen dir aber auch nicht ganz recht geben. fußball oder besser das bekenntnis zu einem fußballverein ist ja keine rationale entscheidung, und wenn sie es ist, ist die bindung naturgemäß schwach. der grund weshalb rbs auf absehbare zeit nur schönwetterfans anziehen wird ist psychologisch denk ich ganz gut erklärbar. da wäre einerseits die ebene des vereins: ein club, so er sich dauerhaft halten will braucht (wie jede sekte oder religionsgemeinschaft) einen kleinen mythos. dieser mythos kann per se nur in der vgh liegen. so lassen sich die klubs überall in 2 arten unterteilen. die einen sind beliebige klubs die einfach regional verankert sind und aus mangel an konkurrenz eben teil der identität der region geworden sind. sturm, salzburg, innsbruck wären solche fälle. ist aber natürlich in jeder liga so. bei den clubs die sich aber wirklich langfristig halten wollen, ist die identitätsstiftende wirkung mehrschichtiger. barcelona speißt seinen status nicht nur aus der verankerung in katalonien sondern darüber hinaus durch die rolle die der verein während der franco-diktatur gespielt hat. ähnliches lässt sich z.b. für die austria sagen, die ihren "bürgerlich-jüdischer" kern gern propagiert dazu die mythen vom scheiberl-spiel um sindelar der 30er jahre, und die "launenhafte diva" die technisch feinen aber oft auch erfolglosen fußball spielt. äquivalent dazu rapid: rapid-viertelstunde, arbeiterklub, kämpfen bis zum umfallen. es ist dabei ganz egal ob es sich bei diesen mythen um im kern wahre oder angedichtete identität handelt. hauptsache, man hat eine. regionale konkurrenz macht solche mythenbildung natürlich wahrscheinlicher ist aber keinesfalls bedingung. man denke beispielsweise an kaiserslautern. ich könnt da jetzt hundert beispiele bringen. in moskau läuft die sache nicht anders als in wien, istanbul, glasgow, im ruhrpott oder in mailand. aber ich denke es ist klar was ich meine. andererseits gibt es die ebene des fans: der fan entscheidet sich in der regel nicht rational für eine mannschaft. ich komm aus der steiermark und häufig wächst man da halt einfach mit sturm auf. in dem fall reicht die regionale verankerung vollkommen aus, sie wird aber nicht dazu führen, dass diese leute das stadion stürmen. klar gehen sie 2-3 mal die saison ins stadion und wenns super läuft ist vielleicht auch mal ein halbjahresabo drinnen. hier läuft das identitätsspiel recht einfach: ich bin steirer also halt ich zu sturm wenns gegen die wiener oder oöer geht. diejenigen die sich aber wirklich mit einem club identifizieren, müssen ein paradoxon durchleben. es ist nämlich nicht wie immer angenommen wird, der erfolg der einen interessierten fußballanhänger fest an einen club bindet sondern im gegenteil die persönliche ebene und hier geht es vor allem um rechtfertigung. je öfter man sich für eine entität rechtfertigen muss, je öfter man sich aufgrund seiner offenen deklaration zu einem club beleidigungen ausgesetzt sieht, je öfter man sich verteidigen muss, desto stärker wird die bindung an die entität. um sich jetzt rechtfertigen zu können, muss man auf mehr als eine regionale verankerung zurückgreifen können, der nach superiorität/identität suchende trifft hier auf den identitätsstiftenden mythos. fußballclubs funktionieren hier nicht anders als nationalismen, religionen oder chauvinismen. je stärker man kritik von außen ausgesetzt ist desto besser funktioniert die bindung an das identitätsstiftende element. das phänomen gibt es übrigens auch in der wirtschaft, ein guter verkäufer rennt ihnen nicht nach, sondern lässt sie mühe überwinden um etwas zu kaufen. wenn man beim kauf eines fernsehers gebeten wird 3 oder 4 ausweise vorzulegen, unterschriften zu leisten etc. geschieht dies nicht deshalb weil die ausweise oder unterschriften benötigt werden, sondern weil sie vom kauf nicht mehr zurücktreten wenn sie die mühe schon auf sich genommen haben. von außen ist diese bindung kaum zu durchtrennen, wenn sie aber von innen in frage gestellt wird, ist sie leicht aufzulösen. wenn also niemand in salzburg für redbull salzburg rechtfertigen will, ist das einfach dadurch zu erklären, dass man für red bull keine watschen einstecken will, und wenn tut man sich schwer damit in rb eine identität zu finden die die persönliche erniedrigung rechtfertigen könnte. also hält man distanz zum club. wenn ein rapidfan anfeindungen ausgesetzt wird, dann wird ihn das noch fester an seinen klub binden, da dieser ihm die identität liefert um sich trotzdem persönlich überlegen zu fühlen. ist ein verein mit diesen quasireligiösen elementen bestückt, wird er halt auch schwierigkeiten mit seinen "jüngern" bekommen. rbs hat halt die bande zur alten austria gekappt und im zentrum des vereins steht weder ein regionaler charakter noch ein schwammiger identitätsstiftender mythos sondern eine handfeste dose redbull. das ist keine gute position um menschen emotional an sich zu binden. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
menasche Im ASB-Olymp Geschrieben 25. Februar 2013 danke für deinen beitrag, du hast das anschaulich dargestellt. auf das identitätsstiftende möchte ich aber kurz eingehen: ist es doch vielmehr nicht genau die kontroverse geschichte des vereins, mit allen konflikten und anfeindungen, der in einigen jahren/jahrzehnten, so es den verein dann natürlich noch gibt, diesen mythos begründen kann? ich, als wiener, werde auch sehr oft gefragt, wie es sein kann, dass ich rbs fan geworden bin, wo ich doch weder in salzburg wohne/gewohnt habe und vor der tür 2 "traditionsvereine" habe. zum einen war es sicherlich, weil ich die aktionen der vereinsführung gleich zu beginn gegen einen teil der radikalen fans gutgeheißen habe und zum anderen vermittelt mir rbs den eindruck, dass der besuch eines fußballspiels im vordergrund steht. weil die stimmung ruhig und gediegen ist. weil es wenige bis keine radikalen fans gibt. weil auch ein besuch mit der familie kein problem ist und gefördert wird. weil viel in den schulen salzburgs unternommen wird. kurz, weil ein familiärer eindruck entsteht. das sind aber dinge, die erst enstanden sind, also wie konnte ich das bereits nach den übernahme wissen? es war vermutlich einfach "höhere gewalt", etwas, das sich rational nicht erklären lässt. ich tue mir jedenfalls schwer, mich in leute hineinzuversetzen, die als argument der bindung zu einem verein dinge (manche nennen es werte) wie "stimmung" oder "tradition", nennen, sachen mit denen ich persönlich recht wenig anfangen kann. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Campione ASB-Gott Geschrieben 25. Februar 2013 (bearbeitet) ich möchte dir nicht widersprechen dir aber auch nicht ganz recht geben. fußball oder besser das bekenntnis zu einem fußballverein ist ja keine rationale entscheidung, und wenn sie es ist, ist die bindung naturgemäß schwach. der grund weshalb rbs auf absehbare zeit nur schönwetterfans anziehen wird ist psychologisch denk ich ganz gut erklärbar. da wäre einerseits die ebene des vereins: ein club, so er sich dauerhaft halten will braucht (wie jede sekte oder religionsgemeinschaft) einen kleinen mythos. dieser mythos kann per se nur in der vgh liegen. so lassen sich die klubs überall in 2 arten unterteilen. die einen sind beliebige klubs die einfach regional verankert sind und aus mangel an konkurrenz eben teil der identität der region geworden sind. sturm, salzburg, innsbruck wären solche fälle. ist aber natürlich in jeder liga so. bei den clubs die sich aber wirklich langfristig halten wollen, ist die identitätsstiftende wirkung mehrschichtiger. barcelona speißt seinen status nicht nur aus der verankerung in katalonien sondern darüber hinaus durch die rolle die der verein während der franco-diktatur gespielt hat. ähnliches lässt sich z.b. für die austria sagen, die ihren "bürgerlich-jüdischer" kern gern propagiert dazu die mythen vom scheiberl-spiel um sindelar der 30er jahre, und die "launenhafte diva" die technisch feinen aber oft auch erfolglosen fußball spielt. äquivalent dazu rapid: rapid-viertelstunde, arbeiterklub, kämpfen bis zum umfallen. es ist dabei ganz egal ob es sich bei diesen mythen um im kern wahre oder angedichtete identität handelt. hauptsache, man hat eine. regionale konkurrenz macht solche mythenbildung natürlich wahrscheinlicher ist aber keinesfalls bedingung. man denke beispielsweise an kaiserslautern. ich könnt da jetzt hundert beispiele bringen. in moskau läuft die sache nicht anders als in wien, istanbul, glasgow, im ruhrpott oder in mailand. aber ich denke es ist klar was ich meine. andererseits gibt es die ebene des fans: der fan entscheidet sich in der regel nicht rational für eine mannschaft. ich komm aus der steiermark und häufig wächst man da halt einfach mit sturm auf. in dem fall reicht die regionale verankerung vollkommen aus, sie wird aber nicht dazu führen, dass diese leute das stadion stürmen. klar gehen sie 2-3 mal die saison ins stadion und wenns super läuft ist vielleicht auch mal ein halbjahresabo drinnen. hier läuft das identitätsspiel recht einfach: ich bin steirer also halt ich zu sturm wenns gegen die wiener oder oöer geht. diejenigen die sich aber wirklich mit einem club identifizieren, müssen ein paradoxon durchleben. es ist nämlich nicht wie immer angenommen wird, der erfolg der einen interessierten fußballanhänger fest an einen club bindet sondern im gegenteil die persönliche ebene und hier geht es vor allem um rechtfertigung. je öfter man sich für eine entität rechtfertigen muss, je öfter man sich aufgrund seiner offenen deklaration zu einem club beleidigungen ausgesetzt sieht, je öfter man sich verteidigen muss, desto stärker wird die bindung an die entität. um sich jetzt rechtfertigen zu können, muss man auf mehr als eine regionale verankerung zurückgreifen können, der nach superiorität/identität suchende trifft hier auf den identitätsstiftenden mythos. fußballclubs funktionieren hier nicht anders als nationalismen, religionen oder chauvinismen. je stärker man kritik von außen ausgesetzt ist desto besser funktioniert die bindung an das identitätsstiftende element. das phänomen gibt es übrigens auch in der wirtschaft, ein guter verkäufer rennt ihnen nicht nach, sondern lässt sie mühe überwinden um etwas zu kaufen. wenn man beim kauf eines fernsehers gebeten wird 3 oder 4 ausweise vorzulegen, unterschriften zu leisten etc. geschieht dies nicht deshalb weil die ausweise oder unterschriften benötigt werden, sondern weil sie vom kauf nicht mehr zurücktreten wenn sie die mühe schon auf sich genommen haben. von außen ist diese bindung kaum zu durchtrennen, wenn sie aber von innen in frage gestellt wird, ist sie leicht aufzulösen. wenn also niemand in salzburg für redbull salzburg rechtfertigen will, ist das einfach dadurch zu erklären, dass man für red bull keine watschen einstecken will, und wenn tut man sich schwer damit in rb eine identität zu finden die die persönliche erniedrigung rechtfertigen könnte. also hält man distanz zum club. wenn ein rapidfan anfeindungen ausgesetzt wird, dann wird ihn das noch fester an seinen klub binden, da dieser ihm die identität liefert um sich trotzdem persönlich überlegen zu fühlen. ist ein verein mit diesen quasireligiösen elementen bestückt, wird er halt auch schwierigkeiten mit seinen "jüngern" bekommen. rbs hat halt die bande zur alten austria gekappt und im zentrum des vereins steht weder ein regionaler charakter noch ein schwammiger identitätsstiftender mythos sondern eine handfeste dose redbull. das ist keine gute position um menschen emotional an sich zu binden. Danke für diesen Beitrag. Ich sehe deine Stellungnahme nicht als Widerspruch zu meinem, einzig allein als sehr ausführlich, gut argumentierte Fortsetzung. Dass es bei RBS weitaus schwieriger ist, etwas zu finden, dass so derartig tief in einem verankert sein kann, dass man es nicht Leid wird sich dauerhaft rechtfertigen zu müssen, hast du gut argumentiert. Aber es macht es ungleich schwieriger, wenn nicht nur die ganze Medienlandschaft, sondern auch die Fans aller anderen Vereine zumindest eines gemeinsam haben: Sie wollen sich weitesgehend von RBS distanzieren und man hört egal von welcher Partei immer das Selbe dumme Geschwätz. Und wie du richtig schreibst, konnte der Verein nur in wenigen Menschen eine derart tiefe Verankerung auslösen, die auch diesem extremen Gegenwind dauerhaft Widerstand leisten wollen, vielleicht, weil sie wissen, dass sie ihre Zugehörigkeit zu RBS oft gar nicht plausibel begründen können. Aber geht man von deinen Thesen aus - und ich kann mir das durchaus auch so vorstellen - könnte es ja durchaus passieren, dass RBS diesen Mythos, sofern RB noch lange genug erhalten bleibt, in 10 oder 15 Jahren erhalten könnte. Und genau hier komm ich wieder zu dieser Außenkonditionierung. Sollten sich die Zeiten bis dahin nicht verändert haben, was Berichterstattung etc anbelangt, wird diese kleine aber dann doch vorhandene Geschichte, die der Verein dann vorzuweisen hat meiner Meinung nach trotz allem nicht ausreichen, um ein besseres und zahlreicheres Publikum in Salzburg zu haben. Denn bei jedem anderen Verein müsste man sagen, dass es doch toll ist, wie viele kleine Kinder bei uns im Stadion vorhanden sind. Eigentlich müssten die von früh auf, egal durch welche Einflüsse, ob regionale Verwurzelung oder einfach nur auf Grund der Sympathien der Eltern auch in Zukunft, wenn sie älter sind, den Weg in das Stadion suchen. Die Quote der Verbliebenen wird aber auch da, so meine Vorstellung, extrem niedrig sein. bearbeitet 25. Februar 2013 von Campione 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gatrik V.I.P. Geschrieben 25. Februar 2013 Nur kurz 2 Cent zum Thema: Mich würde es wirklich interessieren wie es mit der Zuseherverteilung in Salzburg aussieht, wenn es die Austria Salzburg wieder einmal in die Bundesliga schafft. Ob da nicht der ein oder andere Red Bull-Fan zu seinen Wurzeln wechselt. Das ist nämlich das Hauptproblem von euch: Keine Geschichte und daher auch keine große emotionale Bindung. Ich kann mich gut an die Seuchensaison 2006/07 bei der Austria erinnern als wir als Letzter überwintern mussten und trotzdem noch ~5000 Zuseher bei einem der letzten Heimspiele im November 2006 hatten, obwohl wir so richtig mies gespielt haben. Ich kann mir bei euch bei einer vergleichbaren Situation nicht einmal 1000 vorstellen, wenn sich schon auf Platz 2 liegend bei manchen Spielen die Zuseher im 3000er-Bereich bewegen. Der Red Bull-Fan wir für gewöhnlich nur den Erfolg sehen, sonst kommt er nicht, das ist das Problem bei so ziemlich allen "Retorten-Clubs". Als Austrianer/Rapidler/Sturm-Fan hat man Krisen durchlebt, Erfolge geschafft, Sensationen erreicht, man hat in seiner Familien ältere Leute, die Geschichten "von früher" erzählen können, wie sich das Stadion entwickelt hat, wie man gegen den Erzrivalen gespielt hat, wie man in letzter Sekunde den Meistertitel fixieren konnte, usw. Hier kommt noch dazu, dass man das alles "ohne Hilfe von außen" geschafft hat, also der Verein hat sich alles selbst erarbeitet, von klein aufgebaut und steht jetzt da so wie er ist, mit seinen Skandalen, Erfolgen, Übernahmen (Magna), usw. In dieser Welt werden "Retorten-Clubs" einfach als störend empfunden. Hier gehts nur um den Erfolg und die wirtschaftliche Positionierung einer Marke. Das ist etwas, was mit dem Charme des Klubfußballs für die Meisten einfach nichts zu tun hat. Der Klub steht dann nur noch für eine Marke aber für sonst nichts, der Klub selbst hat keine Identität. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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