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alternder Rock´n´Roller

Ich würde mich durchaus freuen, wenn der schrullige Burgenländer alias Schilfschneider nicht zu sehr auf der Querulantengeige spielen würde.

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Karma ist eine lustige Sache

Gludo steht die beleidigte leberwurscht gar nicht, ich hoffe so sehr, dass der herr koller erfolg bei uns hat. Sonst werden wir vermutlich wieder in vergangene zeiten zurückfallen.

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Yippie-Ya-Yeah Schweinebacke

Ein sehr sympathisches Interview wie ich finde.

Die Gludo-Sache hat er korrekt beantwortet - das ist völlig in Ordnung.

Gludo kann vl. eine Empfehlung abgeben aber letztendlich hat Koller und sein Team zu entscheiden wer spielt und da sagt er zurecht - es ist egal ob der in Deutschland oder Österreich spielt. Der Spieler muss die bestmögliche Leistung bringen auf dieser Position.

Der Koller macht es mir jedenfalls nicht leicht.

Ich versuche gerade im Team so objektiv und realistisch wie möglich zu sein aber seine Interviews und seine Aktionen erzeugen bei mir immer schlagartig Hoffnungen.

Hoffentlich kann er etwas bewirken.

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Österreichs bestes Fußballportal

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Oasch

Interview mit Cotrainer Schmid vom Kurier:

KURIER: Ist Ihr Job in Österreich ein Sozialprojekt oder Hilfsprojekt?

Fritz Schmid: Weder das eine noch das andere. In erster Linie ist der Job sportspezifisch. Natürlich hat er auch seine sozialen Auswirkungen. Das Fußball-Nationalteam hat in jedem Land einen besonderen Stellenwert in der Öffentlichkeit und verbindet dadurch immer Menschen aus allen Schichten. Und der Fan sucht ja auch diese Möglichkeit zur sozialen Anbindung und ist bereit, sich klar zum Team zu bekennen. Ich hab mir sagen lassen, wenn die Leute ins Stadion kommen, singen sie bei "I am from Austria" oft intensiver mit als bei der Bundeshymne.

Sie sind nicht from Austria. Was ist für Sie typisch österreichisch?

Es gibt sicher Charakterzüge und Eigenheiten, welche eine typisch österreichische Mentalität auszeichnen. Aber wenn sie mich nun fragen: "Was ist das Österreichische?", dann werde ich mir jetzt, nach wenigen Monaten, sicher nicht anmaßen, mir darüber ein Urteil zu bilden.

Dann wenigstens erste Eindrücke?

Bislang bin ich sehr vielen liebenswürdigen, offenen und herzlichen Menschen begegnet, eine gewisse Emotionalität ist immer spürbar. Auch bei der Arbeit scheint das Menschliche, das Persönliche, eine wichtige Rolle zu spielen. Dabei versteht man es offenbar, auch in unbequemen Situationen immer etwas leidlich Angenehmes oder Erträgliches zu finden und sich manchmal mit den Dingen abzufinden, wie sie eben sind. Sehen Sie, ich habe einige Kolumnen gelesen von Ihrem Kollegen Daniel Glattauer, der diese charmante Leichtmütigkeit ja wunderbar beschreibt. Wie diese Endsilbe "erl" den unangenehmen Dingen des Lebens die Schärfe nimmt und sie damit auch erträglicher macht. Das Glaserl, das Zigaretterl, das Vierterl sind dann bloß kleine Vergehen, keine wirklichen Sünden, da komme ich noch locker in den Himmel. "Es" geht sich immer gerade noch aus. Nur, im heutigen Leistungssport kann sich keiner mehr erlauben, kleine Vergehen und Fehler zu verharmlosen. Was zählt, ist das Resultat, und sehr oft entscheiden Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage. Da ist keinem gedient, wenn ich einen Misserfolg durch irgendeine höhere Gewalt entschuldige, da muss ich dann für "a bisserl" Sünde oft bitter büßen...

Der Schweizer unterscheidet sich wie?

Vielleicht durch seine Pingeligkeit. Der nimmt es ja bekanntlich immer sehr genau, ist ordentlich, sorgfältig, pflichtbewusst. Dabei verliert er dann hie und da den Blick für die Realität und das Machbare. Zudem macht der Hang zum Perfektionieren manchmal auch engstirnig und stur. Sie kennen das sicher aus der Bonbon-Werbung. Es ist halt wichtig, dass jeder weiß: "Wer hat’s erfunden?".

Muss man diese unterschiedlichen Mentalitäten bei der Arbeit als Trainer berücksichtigen?

Unbedingt. Das ist es doch, was die Menschen ausmacht, mit denen man auf dem Fußballplatz täglich zusammenarbeitet. Es kann unter Umständen entscheidend sein, wie man mit den Eigenschaften der Menschen in seiner Umwelt umgeht, ob sich diese dann zu einer Schwäche ausbilden oder ob sie sich zu einer Stärke entwickeln.

Hat man das in der Schweiz geschafft, weil das Team erfolgreicher als das österreichische ist?

Die Schweizer haben es durch ein einheitliches Ausbildungskonzept geschafft, die unterschiedlichen Philosophien der einzelnen Landesteile zu vereinen, der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin – da haben Sie das Alemannische, das Frankophone, das Italienische, das sind Weißgott unterschiedliche Mentalitäten. Das hat unseren Fußball lange in seiner Entwicklung behindert. Der Röstigraben wird Ihnen ein bekannter Begriff sein, der war auch im Fußball spürbar: Servette Genf, das waren dann die Künstler, und die Deutschschweizer, die wurden schnell als "Schrubber" abqualifiziert. Es war ein entscheidender Schritt, diese Elemente auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Im Fußball ist das Österreichische der Sindelar, die kollektive Vorstellung vom Feintechniker, der noch immer durch die Reihen schwebt.

Aber der spielt doch nicht mehr...

Aber er steht für eine Idee vom Fußball.

Dann müsste sich darauf auch die Fußballmarke "Österreich" weiter entwickeln lassen. Entscheidend ist doch, das zu einzubringen und zu fördern, was den österreichischen Fußball ausmacht. Und wenn Sie den Sindelar ansprechen: Österreich hat ja eine große Tradition als Fußballnation, da gab es immer wieder tolle Kicker, technisch begabte Fußballer, klasse Individualisten. Dann soll das in seiner Philosophie und seiner Fußballkultur auch erkennbar sein. Es ist ja nicht so, dass jetzt der Marcel Koller daherkommt oder sonstwer und sagt: "Jetzt gibt es eine neue Philosophie!", und die passt dann zu den hiesigen Begebenheiten wie die Faust aufs Auge...

Woran kann man sofort ansetzen?

Eine Prise mehr Selbstbewusstsein täte da schon ganz gut. Das zeigt sich ja auch schon an Ihrer Haltung, wenn Sie fragen: "Wo krankt es?" Die Grundeinstellung zum österreichischen Fußball dürfte positiver sein. Selbstkritik ist schon okay, aber immer nur Raunzen und Schimpfen bringt mich auch nicht vorwärts. Diese Tendenz, sich selbst herabzusetzen, sich schlecht zu machen, gab es auch bei uns in der Schweiz. Da war man immer schnell bereit, übers eigene Team zu schimpfen, auch ungerechtfertigt. Wenn ich in Wien aus dem Flugzeug steige und mit den Leuten ins Gespräch komme, im Taxi, im Hotel, dann höre ich oft: "Schön, dass ihr da seid, aber helfen könnt’s eh nix..." Und wenn ich nun noch was Schlechtes über Österreichs Fußball erzählen würde, wären vermutlich viele gleich dabei zu sagen: "Ja, da haben Sie recht!" Der Glaube, dass man tatsächlich etwas bewegen kann, muss stärker werden. Dazu braucht es natürlich auch Resultate, schon klar, vor allem aber eine positive, optimistische Grundhaltung.

Wer ist für Sie der ideale Spieler?

Der ideale Fußballspieler ist ein Anpassungskünstler. Denn auf dem Feld geht immer alles sehr schnell, oft passieren kleine Dinge, die den Spielverlauf komplett durcheinander bringen. Alles ist permanent in Bewegung und im Wandel, da bewegt sich der Spieler 90 Minuten am Rande des Chaos. In diesem komplexen Durcheinander muss er sich zurecht finden und auf jedes Problem eine passende Lösung finden. Er muss bereit sein, auf zufällige Veränderungen zu reagieren und er muss die Verantwortung tragen, selbstständig Entscheidungen zu fällen. Diese Offenheit und die Fähigkeit, seine individuellen Fähigkeiten bei aller Eigenständigkeit im Kollektiv einzubringen, gehören heute zu den Schlüsselqualifikationen einer modernen Spielerpersönlichkeit.

Wie wird an den Persönlichkeiten gearbeitet?

Der ÖFB hat in der Nachwuchsarbeit mit dem "Projekt 12" ein Konzept entwickelt, das jedem internationalen Vergleich absolut standhält. Vor allem in der Persönlichkeitsentwicklung wird das einzelne Talent auf dem Weg zum Profi hervorragend begleitet, sowohl in den Vereinen, als auch in den Auswahlen. Viele Vereine haben gemerkt, dass sie in dem Bereich sich anstrengen müssen, dass das auch dazu gehört.

Menotti sagt, man solle die Spieler nicht in Schablonen zwängen? Meint der damit auch Marko Arnautovic?

Ich weiß nicht, wie gut der Menotti den Marko Arnautovic kennt. Zu Zeiten Menottis waren die Führungsansätze auch für Fußballtrainer sicher noch andere. Mittlerweile stellt der Generationenwechsel und ein genereller Wertewandel in der Gesellschaft den Trainer vor ganz andere Aufgaben als noch vor zwanzig, dreißig Jahren. Die jungen Menschen von heute haben eine andere Einstellung zur Gestaltung ihres Lebens, zur Arbeit oder zu Autorität. Nehmen Sie nur das Internet, Facebook, Twitter, iPhone und all die technologischen Errungenschaften, die heute unseren Alltag prägen, das gab`s zu Menottis Zeiten noch gar nicht. Marko ist wie alle im Team ein Vertreter dieser Generation. Die hat andere Ansprüche als ihre Vorgänger und verdient deshalb auch einen anderen Umgang.

Kann die Integration der einzelnen Charaktere das Trainerteam alleine schaffen?

Ich denke, es sind alle Beteiligten zu gleichen Teilen gefordert. Aber entscheidend ist sicher die Balance. Wieviel Struktur braucht es, damit das Kollektiv gewisse Ziele anstreben und diese auch erreichen kann, und wie viel Entfaltungsraum braucht jeder Einzelne darin, dass er seine optimale Leistung einbringen kann.

Wie viele Lautsprecher braucht es auf dem Platz?

Das entwickelt sich oft automatisch. Der eine oder andere macht sich sicher häufiger durch die Sprache bemerkbar, wenn er seine Mitspieler auf dem Platz führt. Gerade ein Tormann oder ein Innenverteidiger, der oft das ganze Spiel vor sich hat, müsste ja eigentlich pausenlos am Reden sein, wie ein Radio auf Dauersendung. Da gibt es immer Anlass zu kommunizieren. Das ist das, was ich unter Coaching verstehe. Das Alphatier im Sinne eines Rudelführers oder eines Aggressivleaders hingegen verliert meiner Meinung nach mehr und mehr an Bedeutung. Große Spieler wie ein Xavi oder ein Messi führen heute eher durch ihr Verhalten im Spiel, durch die Art, wie sie ihr individuelles Können ins Ganze einbringen. Das spricht auch für eine hohe soziale Kompetenz, die zählt heute mehr als übertriebenes Imponiergehabe.

Sie selbst stehen gern im Hintergrund?

Ich habe keine Probleme mit dem Rampenlicht. Aber als Assistent ergibt sich die Außendarstellung automatisch. Da gehört sich nicht, dass man sich ständig in den Vordergrund drängt.

Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team? Wo können Sie sich am besten einschalten?

Den Aufgabenbereich des Assistenten zu definieren ist manchmal gar nicht so einfach. Sicher gibt es eine Reihe ganz klar umschriebener Aufgaben, sei es im Trainingsprozess, in der Trainingsplanung, im Scouting oder auch nach den Spielen, in der Nachbearbeitung und Analyse. Daneben erstreckt sich aber gleichzeitig ein weites Feld, wo ich mich als Vertrauensperson und rechte Hand des Cheftrainers nützlich machen kann. Voraussetzung dazu ist einerseits die Vertrauensbasis zum Chef und andererseits auch mein persönliches Rollenverständnis. Da legt man halt das eine Mal bloß die Hütchen, ein anderes Mal wird man da aktiv, wo man spürt, da braucht es Unterstützung.

Sie sind nach Basel aus dem täglichen Trainergeschäft ausgestiegen, fliegen aber in der Causa Fußball um die Welt?

Der Markt für Fußballtrainer ist ja sehr begrenzt, und das Karussell dreht sich in enorm schnell. Ein Trainer hat in etwa eine durchschnittliche Halbwertszeit von 18 Monaten. Wenn Sie nun aus dem Karussell aussteigen oder ausgestiegen werden, stellt sich die Frage: wollen sie zu Hause auf dem Sofa sitzen und warten bis ein Kollege seinen Job verliert, damit sie wieder einsteigen können? Oder gibt es Alternativen? Der schnelle Erfolg im Profisport ist das eine, aber was vermittelt man über seine Arbeit? Es gibt ja diesen Aspekt der Nachhaltigkeit in der Arbeit als Ausbildner, und da bietet der Fußball sehr viele Möglichkeiten. Zudem war ich keiner, der bis zum 30. Lebensjahr so und so viele Ligaspiele oder Länderspiele absolviert hat. Nach meinen Verletzungen war früh klar, dass ich die Schiene Profikarriere verlassen würde. Wie gesagt, es gibt in diesem Sport unheimlich viele spannende Betätigungsfelder.

Was bedeutet Fußball für Sie?

Sport allgemein ist bekanntlich eine Sprache, die Leute verbindet, auf der ganzen Welt. Und der Fußball ist sicher der meistgesprochene Dialekt. Über den Fußball lernst du die Welt kennen und das Leben. Für einen Außenstehenden klingt das vielleicht merkwürdig. Wenn man aber drinnen steckt, dann lässt das einen nicht mehr los. Ich bin wirklich ein Fußballmensch, das kann ich ruhig so formulieren.

Was hat Ihnen der Fußball gebracht?

Es gibt sicher weisere Zeitgenossen, die schon ausreichend beschrieben haben, dass sie im Fußball mehr über das Leben erfahren haben als in anderen Bereichen. Albert Camus zum Beispiel hat gesagt, fast alles, was er über Moral und menschliche Verpflichtungen gelernt habe, verdanke er dem Fußball. Mir bietet der Fußball einfach die Möglichkeit, sehr viel zu lernen über Menschen und Kulturen. Derzeit grad über das Österreichische.

http://kurier.at/sport/fussball/4486291-co-trainer-schmid-der-querdenker.php

bearbeitet von revo

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ASB-Legende

der gludowatz (bei allem respekt für seine erfolge) geht mir auch schon am arsch. in jedem interview in dem er sich in sachen team zu wort meldet wird geraunzt und gegen koller geschossen. spricht nicht besonders für ihn als person...

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Anfänger

Ich persönlich finde das Auftreten von Herrn Schmid sehr angenehm und er scheint ein echter Fachmann zu sein, der sich sehr viele Gedanken macht.

Das Trio Koller, Schmid und Janeschitz wirkt mMn insgesamt sehr kompetent.

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Fanatischer Poster

Das Interview ist ja auch Balsam auf der gebeutelten österreichischen Fußballseele - genau wie die Interviews mit Koller. Auch wenn das Trainerteam erst am Anfang seiner Ära steht, hege ich die größten Hoffnungen seit vielen Jahren, dass wir nun tatsächlich große Schritte in die richtige Richtung machen.

Hoffentlich spielt das Glück in der Quali auch ein bisschen mit.

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Oasch

Kann man elendslange Interviews nicht in einem Spoiler unterbringen?

Die Strukturen sind geschaffen, hoffentlich sind die drei nicht nur gute Rhetoriker sondern können auch mal die Peitsche schwingen.

Ich kann auch gleich nur den Link hierherstellen, aber dann klickt keiner auf den Link und liest das Interview. Warum also den Text verstecken? Wer's nicht lesen will, soll es ignorieren.

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