Viereinhalb Jahre Haft für Hochstaffl


Recommended Posts

Stammspieler

Endlich!

Dienstagmittag ist das Urteil im Prozess gegen Ex-FC-Tirol-Manager Robert Hochstaffl ergangen. Er wurde von einem Schöffengericht wegen Untreue zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Urteil ganz im Sinne der Anklage

Das Gericht urteilte im Sinne der Anklage. Allerdings nahm es einen geringeren Schaden als die Staatsanwaltschaft an - also zu Gunsten Hochstaffls. Das Gericht hat alles, was irgendwie dem FC Tirol zuzurechnen ist, diesem zugeordnet. Es bleibt für Hochstaffl rund eine Million Euro Schaden - eine Million Euro, die einfach verschwunden sind.

Beweisanträge abgewiesen

Richter Anton Mayr wies um 11.00 Uhr noch die letzten Beweisanträge der Verteidigung ab und gab damit das Feld frei für die Plädoyers des Staatsanwaltes und der Verteidiger. Staatsanwalt Wildfried Siegele ließ keinen Zweifel an seiner Sicht aufkommen - und die lautete, dass Hochstaffl wegen Untreue zu verurteilen sei.

Staatsanwalt für unbedingte Freiheitsstrafe

Der Staatsanwalt forderte angesichts seiner angenommenen Schadenshöhe von 2,3 Millionen Euro eine unbedingte Freiheitsstrafe.

"Spieler haben sich selbst bezahlt"

In seiner ersten Einvernahme habe sich Hochstaffl damit verantwortet, dass er mit seiner Firma Global alle Steuern für die Spieler gezahlt habe. Als das überprüft wurde und so nicht der Fall war, habe er seine Verantwortung geändert und seitdem gemeint, die Steuern seien noch gar nicht fällig gewesesn und deshalb habe er sie zum Stopfen der Finanzlöcher verwendet.

Die Spieler allerdings hätten davon nichts gewusst, die hätten alle darauf vertraut, dass Hochstaffls Firma Global ihre Steuern wie vereinbart zahlen würde, so der Staatsanwalt.

Da aber Hochstaffl diese Gelder zum Teil sogar dafür verwendet habe, um wiederum beim FC Tirol Spielergehälter zu zahlen, hätten die Spieler mit ihren Geldern ihre eigenen Gehälter bezahlt, so der Staatsanwalt.

Verteidiger: Hochstaffl "nicht das Hirn"

Verteidiger Albert Heiss hingegen forderte einen Freispruch für seinen Mandanten. Die Anklage sei nicht haltbar. Nicht Hochstaffl als ehemaliger Polizist sei das Hirn des Steuerersparnismodells Global gewesen, sondern andere.

Keine Rede von Untreue, im Gegenteil: Es wäre geradezu widersinnig gewesen, wenn er die Gelder auf einem Konto geparkt gelassen hätte, obwohl die Steuern noch gar nicht fällig gewesen seien. Hochstaffl habe ja nur ein finanzielles Loch nach dem anderen gestopft, nur damit der Spielbetrieb weitergeht. Und Verteidiger Heiss sagte auch, dass der Druck, der jetzt vom Stammtisch komme, im Gerichtsverfahren nichts zu suchen habe.

Verteidiger meldet Nichtigkeit an

Dienstagmittag fiel dann das Urteil: Hochstaffl wurde schuldig gesprochen und zu viereinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt.

Heiss sprach sofort von einem Fehlurteil und meldete Nichtigkeit und Berufung an. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

ORF Tirol

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Teamspieler
Er wurde von einem Schöffengericht wegen Untreue zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

ist das jetzt Unbedingt?

   

Das Gericht hat alles, was irgendwie dem FC Tirol zuzurechnen ist, diesem zugeordnet. Es bleibt für Hochstaffl rund eine Million Euro Schaden - eine Million Euro, die einfach verschwunden sind.

was ist mit dem Rest?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wacker Innsbruck Anhänger

Endlich bekommt der Typ eine richtige Strafe... und nicht eine läppische Geldstrafe die er wieder mit ehemaligen FC Tirol Geld bezahlen kann und lachend auf Hawaii Urlaub machen kann...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Amateur

Ich erwarte mir, dass Heiss Berufung einlegt und das Urteil dann noch geändert und milder ausfallen wird. Eigentlich egal wie lange er sitzt.. bringt das die Millionen wieder zurück an die Geschädigten?

Auf jeden Fall soll er vom Fußball ferngehalten werden, das wär schon was.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

für leiwand, gegen oasch.
Auf jeden Fall soll er vom Fußball ferngehalten werden, das wär schon was.

1129730[/snapback]

Das wird sich glaub ich von alleine erledigen, wenn der Jara nicht wieder einen neuen Trainerposten findet. :wos?:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Stammspieler
Und das heißt für nicht-Juristen?

1128372[/snapback]

Hochstaffel muss für vier Jahre ins Gefängnis und kommt nur bei guter Führung etwas früher wieder raus.

Da aber berufen wurde gilt das ganze noch nicht.

Endlich bekommt der Typ eine richtige Strafe... und nicht eine läppische Geldstrafe die er wieder mit ehemaligen FC Tirol Geld bezahlen kann und lachend auf Hawaii Urlaub machen kann...

1128373[/snapback]

Ich habe mich auch gewundert, dass ein Gericht endlich einmal den Mut gefunden hat da eine richtige Strafe zu verhängen und nicht das Übliche: ein paar Jahre bedingt und mit ein bisschen Geld aus deiner Betrugskasse ist das ganze geregelt.

Die haben betrogen was das Zeug hält. Die ganze Bande gehört ja :knife:

Vergesst nicht, dass es an ein Wunder grenzt, dass wir wieder in der ersten Liga spielen. Wir haben praktisch bei Null wieder angefangen.

Da werden Erinnerungen wach. Wie uns Wattens den Platz in der Regionalliga freigemacht hat. Großartig wie Hörtnagl und Wazinger mit abgestiegen sind. Dort haben wir uns gegen die Söldnertruppe von Altach durchgesetzt, die SW Bregenz ausgerechnet in dieser Saison für den Aufstieg aufgeblasen hatte.

Der Kampf um den Stern im Wappen, weil wir ja (juristisch) nicht die Nachfolger von Wacker Innsbruck oder dem FC Tirol waren.

Dann die erste Division... Bis zur Halbzeit im Verfolgerfelder. Bangen, Hoffen. Endlich die Führung übernommen. Dann wieder von den Gsibergern eingeholt. Nach einer Negativserie der Lustenauer den sicheren Vorsprung herausgespielt und bis zum Schluss verteidigt.

und dauernd haben wir gewusst: Wenn wir auch nur einmal scheitern, schaffen wir es vielleicht nie wieder in die Bundesliga...

So viel hätte schief gehen können. :nervoes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Top-Schriftsteller

toller bericht :super:

wirklich vieles hing am seidenen faden. umso erfreuchlicher ist es, dass trotz vieler schwierigkeiten dieser schnelle weg zurück geschafft worden ist. in diesem vier jahren ist auch ein ganz besonderes verhältnis zwischen mannschaft und fans entstanden.

trotz dicker tränen vor vier jahren möchte ich die heutige situation auf keinen fall missen - nicht in anderen städten "entsteht großes", sondern in Innsbruck ist etwas einzigartiges passiert. :busserl:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 10 months later...
Oasch
Vier Jahre Haft für Robert Hochstaffl

Am Mittwoch hat das Oberlandesgericht Innsbruck das endgültige Strafmaß für den Ex-Tirol-Manager Robert Hochstaffl festgesetzt: Hochstaffl muss wegen der Veruntreuung von 1,2 Millionen Euro für vier Jahre hinter Gitter.

Persönlich nicht bereichert

Die vier Jahre Haft sind laut Urteil des Oberlandesgerichts schuld- und tatangemessen. Bei einem Schaden von 1,2 Millionen Euro hatten ja bis zu zehn Jahre Haft gedroht.

Der Senat sagte ganz klar, dass sich Hochstaffl nicht persönlich bereichert hatte, sondern das abgezweigte Geld dem Verein zugute kam. Das ganze Verhalten habe aber ein gewisses Glücksspielelement in sich getragen.

Es sei nicht tragbar, dass die Erlöse aus dem von Hochstaffl entwickelten Steuersparmodell nicht den Spielern zugute kamen, sondern versickerten.

Signal für den Fußballbetrieb

Unter die vier Jahre Haft könne man aus generalpräventiven Gründen nicht gehen- wenn man sich anschaue, was sich derzeit in der Fußballlandschaft tue, so seien das Dinge, die nicht wünschenswert sind.

Für den Fußballbetrieb soll dieses Urteil ein Signal sein, so der Senat. Die vier Jahre Haft für Hochstaffl sind also rechtskräftig.

Schuldspruch im Juli 2006

Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte das Landesgericht Hochstaffel wegen der Veruntreuung von 1,2 Millionen Euro während seiner Zeit als FC-Tirol-Manager schuldig gesprochen.

Er war dafür zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Hochstaffls Verteidiger sprach damals von einem Fehlurteil und bekämpfte den Schuldspruch mit allen Mitteln, doch der OGH wies die Nichtigkeitsbeschwerde ab.

Am Mittwoch ging es daher nur noch um das endgültige Strafmaß.

Hochstaffls Anwalt will Haftaufschub

Nach der Urteilsverkündung atmete Hochstaffl, der innerhalb eines Monats die Haft antreten soll, auf: "Es wurde bestätigt, dass ich mich nicht bereichert habe." Anwalt Heiss kündigte an, für Hochstaffl einen Haftaufschub erwirken zu wollen und einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens zu stellen.

Warten auf Finanzamt-Skandal-Prozess

"Wenn im derzeit laufenden Finanzamt-Skandal-Prozess festgestellt wird, dass das Steuersparmodell Deutschland und nicht Österreich betrifft, dann ist das Verfahren gegen Hochstaffl nicht rechtskräftig", begründete Heiss seinen Antrag.

http://tirol.orf.at/stories/191485/

bearbeitet von revolucion

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

Lädt...


  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.