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Posting-Pate
Geschrieben (bearbeitet)

In einem düsteren, meist verregneten Bordeaux folgt der Roman in 3 Handlungssträngen der Spur eines Serienkillers, einem Ermittler, der sich mit verschiedenen Verbrechen beschäftigen muss und einer alleinerziehenden Mutter, die es abseits ihrer Alltagsprobleme auch mit ihrem gewalttätigen Ex zu tun bekommt.

Gewalt gegen Frauen und familiäre Missstände sind ein zentrales Thema des Buches, es ist ziemlich harte Kost, dazu kommen realistische Beschreibungen der mühsamen und aufreibenden Arbeit der Polizei und die bedrückende Atmosphäre wird auch sprachlich stark rüber gebracht.

Ein klassischer Noir mit einem außergewöhnlichen Ende..... Empfehlung, wenn man gerne Krimis in diese Richtung liest.

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bearbeitet von Lucky Luke

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Wahnsinniger Poster

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Dr. Gaustin eröffnet in Zürich eine Klinik, welche Demenzkranken eine neue Perspektive eröffnet: das Leben in der Vergangenheit. Gaustins Modell macht Schule, bald entstehen ganze Stadtviertel und schon bald wollen ganze Länder der Gegenwart entfliehen und in die Vergangenheit zurückkehren.

Gospodinov erzählt die Geschichte aus dem Blickwinkel eines Freundes des Romanhelden Gaustin, eines Autors, der zum Chronologen der vergangenheitsbezogenen Zeitenwende wird. Der Plot ist voller Logiklücken, teilweise schwer verständlich und realitätsfern. Es dauert lange, ehe der Leser einen Erzählfluss zu erkennen vermag und ist das Werk als Ganzes kaum zu entwirren. Zwischendurch überrascht Gospodinov aber mit Bonmots, Weisheiten und philosophischen Überlegungen, welche zum Nachdenken anregen. Summa summarum bleiben die inspirierenden Elemente aber eher rar und ist Gospodinovs "Zeitzuflucht" meines Erachtens eher Zeitverschwendung.

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Wahnsinniger Poster

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In einer nicht allzu fernen Zukunft hat die Klimakatastrophe zur Überschwemmung der US-amerikanischen Küste geführt, Hafenstädte wurden zerstört, die Rohstoffe sind versiegt, Unwetter suchen die Küstengebiete heim und die verarmte Bevölkerung, darunter der Hauptprotagonist Nailer, verdingt sich, indem sie angeschwemmte Schiffe (und die in diesen Schiffen noch enthaltenen Rohstoffe) plündert. Nach einem verheerenden Unwetter strandet ein Klipper in der von Nailer bewohnten Gegend. Dabei handelt es sich um ein modernes Schiff im Eigentum der nunmehr über Nordamerika herrschenden, sagenhaft reichen Elite.

Bacigalupis Roman spielt in einer düsteren Zukunft, in der er sämtliche Klischees der erwartbaren Klimakatastrophe bedient. Doch es gelingt ihm dennoch nicht, eine stimmige Dystopie zu schaffen. Der Plot weist zu viele Logiklücken auf, das Gesamtkonzept seiner Zukunftswelt bleibt vage und die den Leser erfassende Grundstimmung ist weniger bedrückend, als vom Autor intendiert, was vor allem an fehlender Glaubhaftigkeit seiner Charaktere und der Handlung liegt. Summa summarum hat Bacigalupi, der beispielsweise mit "Biokrieg" bereits eine deutlich bessere Dystopie vorgelegt hat, mit "Schiffsdiebe" lediglich einen Abenteuerroman mit dystopischen Elementen aber ohne Tiefgang geschaffen.

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Mecki schrieb am 10.2.2025 um 16:10 :

Gerade fertig geworden, hat mir ziemlich gut gefallen, ich mag das Genre und den Stil von Harris recht gerne:

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Ich nehme an, du liest auch noch Teil 2 und 3 der Cicero Trilogie. Ist schon ein monumentales Werk und hat mir ziemlich getaugt

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Erfolgloser Detektiv, Hobbyarzt
schmechi schrieb vor 20 Stunden:

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In einer nicht allzu fernen Zukunft hat die Klimakatastrophe zur Überschwemmung der US-amerikanischen Küste geführt, Hafenstädte wurden zerstört, die Rohstoffe sind versiegt, Unwetter suchen die Küstengebiete heim und die verarmte Bevölkerung, darunter der Hauptprotagonist Nailer, verdingt sich, indem sie angeschwemmte Schiffe (und die in diesen Schiffen noch enthaltenen Rohstoffe) plündert. Nach einem verheerenden Unwetter strandet ein Klipper in der von Nailer bewohnten Gegend. Dabei handelt es sich um ein modernes Schiff im Eigentum der nunmehr über Nordamerika herrschenden, sagenhaft reichen Elite.

Bacigalupis Roman spielt in einer düsteren Zukunft, in der er sämtliche Klischees der erwartbaren Klimakatastrophe bedient. Doch es gelingt ihm dennoch nicht, eine stimmige Dystopie zu schaffen. Der Plot weist zu viele Logiklücken auf, das Gesamtkonzept seiner Zukunftswelt bleibt vage und die den Leser erfassende Grundstimmung ist weniger bedrückend, als vom Autor intendiert, was vor allem an fehlender Glaubhaftigkeit seiner Charaktere und der Handlung liegt. Summa summarum hat Bacigalupi, der beispielsweise mit "Biokrieg" bereits eine deutlich bessere Dystopie vorgelegt hat, mit "Schiffsdiebe" lediglich einen Abenteuerroman mit dystopischen Elementen aber ohne Tiefgang geschaffen.

Schade, der grundsätzliche Plot würde schon spannend klingen.

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Wahnsinniger Poster
gordonstone schrieb vor 3 Stunden:

Schade, der grundsätzliche Plot würde schon spannend klingen.

Meine Erwartungen waren nach "Biokrieg" halt sehr hoch... Und da wurden sie eher enttäuscht... Es gibt aber schon auch schlechtere Dystopien... ;)

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Erfolgloser Detektiv, Hobbyarzt
schmechi schrieb vor 39 Minuten:

Meine Erwartungen waren nach "Biokrieg" halt sehr hoch... Und da wurden sie eher enttäuscht... Es gibt aber schon auch schlechtere Dystopien... ;)

Ich sezte es mal auf meine Liste. :D

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Surft nur im ASB

Während das Buch in seiner Idee mit einer Mischung aus Geschichts-, Reisetage-, Völkerkundebuch nicht uninteressant ist und auch seine guten Passagen hat muss man sagen

- sowie H.M. Stanley selbst (dessen Route Butcher ja folgen will) macht er eigentlich wenig und lässt andere 'Arbeiten', 

- die Schuld der früheren Kolonialmächte am jetzigen Zustand des Kongos/Afrikas kommt mir etwas zu kurz, 

- dafür kommt mir Stanley selbst zu gut weg. 

Kurz kein schlechtes Buch aber auch kein gutes. Wenn man etwas über die Geschichte vom Kongo erfahren und den Kongo/Afrika besser verstehen möchte, ist man zB mit David van Reybroucks 'Kongo' weit besser dran. Wenn man in das Thema 'abdriftet' und viele Bücher darüber liest kann man das Buch von Tim Butcher aber schon einstreuen. 

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Posting-Pate

1741 entdeckt Georg Wilhelm Steller, Teilnehmer der Großen Nordischen Expedition in der Nähe einer Insel bei Kamtschatka die 7-8 Meter lange Stellersche Seekuh. Der Verzehr ihres wohlschmeckenden Fleisches rettet der Besatzung des gestrandeten Schiffs das Leben und Steller arbeitet an ihrer wissenschaftlichen Beschreibung. 27 Jahre später ist die Seekuh aufgrund der Tötungen durch Pelzjäger ausgestorben.

Die weitere Handlung führt ins Jahr 1859 und beschreibt das Leben des Gouverneurs von "Russisch- Amerika" (Alaska) Johan Hampus Furuhjelm und seiner Frau Anna - den Niedergang der defizitären Kompanie kann er nicht aufhalten, aber er entdeckt ein Skelett der Stellerschen Seekuh und schickt es nach Finnland. Dort wird es von Professor von Nordmann und seiner Illustratorin Hilda Olson bearbeitet.

Das letzte Kapitel widmet sich dem Leben und der Arbeit des Ornithologen John Grönvall, der 1952 das Skelett für das Naturkundemuseum von Helsinki restauriert. 

Zuerst ein Abenteuer/Reisebericht der Expedition von Bering und Steller, widmet sich der Roman anschließend vor allem der Naturgeschichte und greift einige Details aus dem Leben begeisterter Wissenschaftler auf mit der Seekuh als verbindendem Element. Außerdem steht die Frage im Zentrum, ob diese Wissenschaftler nicht auch durch ihr Handeln selbst die Zerstörung der von ihnen erforschten Natur vorangetrieben haben.

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bearbeitet von Lucky Luke

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Im 7. Jahrhundert lässt sich der Westgotenkönig Wamba, weil ihm der lokale Medicus zu einer Luftveränderung rät, zu einer Expeditionsreise überreden. Schließlich gelangen die Westgoten in ein ausschließlich von Frauen bewohntes Dorf, in welchem sie sich niederlassen. Begründet auf die von ihnen eingeführte Rechtsvorschrift, wonach diejenigen, die wallende Bärte haben, das Sagen haben, frönen sie der Faulheit und der Völlerei und lassen sich von den Frauen bedienen. Doch diese spinnen mit Schlauheit eine Intrige, um die Unterjochung zu beenden.

Auf schmalen 74 Seiten schildert Erich Hackl in vergnüglicher Weise sein Märchen über den Westgotenkönig Wamba. Er und seine das Frauendorf unterjochenden Gefolgsleute sind keine klassischen Tyrannen, eher faule Patriarchen, welche die Situation zunächst ausnutzen und in allzu menschlicher Weise dem Müßiggang frönen und so allmählich träge werden. Ihr weiblicher Gegenpart sprüht vor Esprit und Cleverness und sucht einen Ausweg aus der Misere.

Hackls Märchen bietet kurzweiliges Lesevergnügen mit einem Stück voller komischer Szenen und humorvollen Anspielungen.

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"wir sind viel schwuler als ihr!"

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hat leider meine erwartungen nicht erfüllt. es gibt zwar einen netten einblick in das familienleben der constantinis (inklusive toller bilder) vor u nach didis demenz-diagnose, große erkenntnisse blieben aber aus. ein recht “normales” buch - u ich glaube, das war im sinne der autorin.

(einzig manche handwerkliche mängel finde ich ärgerlich, zb. ist einmal die rede von der “uefa-qualifikation” eines vereines)

 
bearbeitet von laugenstangerl

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10 Jahre nach dem Ende eines Bürgerkriegs ist die Bevölkerung eines lateinamerikanischen Landes nach wie vor gespalten. Im Radio moderiert Norma eine Sendung, welche versucht, verschwundene Personen aufzufinden. Eines Tages wird sie durch den Namen eines Vermissten mit ihrer eigenen Geschichte konfrontiert.

Auf drei verschiedenen Zeitebenen beschäftigt sich Alarcon mit der Liebesbeziehung Normas mit dem in den letzten Tagen des Bürgerkriegs verschwundenen Rey, die Erzählebenen vermischen sich und wechseln teilweise sogar während einzelner Absätze. Trotzdem gelingt es Alarcon, einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich erst allmählich auflöst. Im Zentrum steht nicht nur eine individuelle Beziehung sondern die Zerissenheit und Veränderung einer Gesellschaft im angesicht des Bruderkriegs und der Diktatur. Der Schauplatz von Alarcons Roman wird nicht genannt, doch kann er spiegelbildlich auf viele lateinamerikanische Staaten, speziell eben auch auf Alarcons Geburtsland Peru verortet werden. Alarcons Werk erinnert an die Romane von Vargas Llosa und ergänzt diesen, wenn es darum geht die lateinamerikanische Gesellschaft zu verstehen.

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I Think I Lost My Headache

Vor einem Jahr im tiefsten Niederösterreich ein Buch aus einer Bücherzelle mitgenommen, leider bis dato nicht zum Lesen gekommen, weil ich noch so viele andere habe.

Ich ärgere mich ziemlich, nachdem ich vor wenigen Tagen mit der Serie "Shogun" begonnen habe, und gemerkt habe, dass es der Handlung des Buches folgt :D  

Shogun : Der Roman Japans : James Clavell: Amazon.de: Bücher

ein unfassbarer Pracker mit fast 1.000 Seiten aus dem Jahr 1975. Dürften wohl eh einige kennen, ich kannte es vorher nicht. 

Nachdem ich mir mit Namen relativ schwer tu, bin ich schon nach 50 Seiten etwas am Kämpfen :D  Gefällt mir aber bisher!

 

 

The Tortilla Curtain by T. Coraghessan Boyle | Goodreads

am Wochenende fertig gelesen. Ich fands nette Unterhalt jedoch ohne viel Spannung. Das Thema wohl so relevant wie kaum. 

 

 

In 2-3 Wochen kommt dann ein neuer Sanderson für zwischendurch ins Haus, nachdem Band 11. im Mai auf Deutsch erscheint. :love:  

 

YUMI AND THE NIGHTMARE PAINTER Secret Project Book #3 Kickstarter Swag Box  | eBay

bearbeitet von Vince Vega

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Madame Butterfly

Shogun ist eines der Lieblingsbücher meines Papas, ich glaub, ich hab es als Teenie dann auch gelesen und mochte es recht gern. Er hat gefühlt die gleiche Ausgabe daheim stehen :D 

Ich hab jetzt übrigens auch Echtzeitalter gelesen, nachdem hier einige davon geschrieben haben. Ich fand es vom Schreibstil her ein bisserl schwierig, ich kann mit diesen gefühlt seitenlangen Monologen und fragmentarischen Sachen nicht so viel anfangen. Aber Lokalkolorit und generell die Thematisierung von Gaming/eSports hat mir schon getaugt.

Sachbücher hab ich "Identitätskrise" von Alice Hasters gelesen, das fand ich ziemlich gut (auch wenn ich nicht mit allen Aussagen/Schlussfolgerungen übereinstimme), aber gerade das Thema Kolonialismus, damit muss ich mich echt noch mehr beschäftigen. Gefühlt kam das im Schulunterricht (zumindest zu meiner Zeit) kaum zur Sprache. Und jetzt "Und dann waren sie Nazis, Faszination Hitler" von Martin Haidinger. Das hätt ich fast abgebrochen, weil ich dachte, es seien nur Zeitzeugenberichte, aber dazwischen gibts immer wieder historische Abhandlungen zu den jeweiligen Zeiträumen. Mittlerweile find ich es aber ganz gut so, um die Zeitzeugenberichte besser einordnen zu können.

Ansonsten waren es in letzter Zeit eher Bücher, wo ich glaub, dass die Zielgruppe eher Frauen sind :D Außer "A good girl's guide to murder" plus Fortsetzungen, das ist zwar YA, aber für Leute, die Thriller mögen, könnte das trotzdem etwas sein.

Aktueller Stand 2025: 45 Bücher :bounce: So hat meine Handgelenksprellung wenigstens irgendwas Gutes gehabt, mehr Lesezeit :D 

bearbeitet von Khecari

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