Rugby


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Tintifax1972 schrieb am 1.3.2019 um 11:25 :

Im Rugby gibt es derzeit Riesenaufregung um eine geplante sogenannte "World League". 

Diese Serie würde die 6Nations und "The Rugby Championship" vereinen und zusätzlich noch die USA und Japan aufnehmen. Keine Pacific Islands, kein Georgien- und natürlich wird das Spektakel als geschlossene Gesellschaft betrieben, weil sonst müsste ja wohl Japan oder die USA mal wieder aussetzen. Die T2-Nationen außer USA & Japan (T2 = Tier 2 = Länder wie Georgien, Fidschi, Samoa, Tonga) sind erwartungsgemäß außer sich, sprechen gar vom "Ende des Sports auf den Pacific Islands". Andere Kommentatoren sprechen von einem "großartigen Job von World Rugby, das World Rugby zu killen". Wiederum andere loben gar mein Avatar "Blatter war durch und durch korrupt hat aber dafür viel für die kleinen Nationen geleistet. Bei uns ist man nur korrupt." 
Es gibt auch Stimmen die meinen, "die WM wird entwertet", "die British Lions gibt es dann nimmer" oder  "Rugby gibt´s dann nur noch im Pay-TV".


Es gibt aber natürlich auch Befürworter, die auf die Zuschauerzahlen bei den Länderspielen verweisen, dass man über diesen Weg neue Märkte erschliessen kann, und und und. Diese Argumente kann man nicht einfach vom Tisch wischen, vor allem in den USA und Japan würden die TV-Zahlen wohl geradezu explodieren wenn es regelmäßig Spiele gegen die AB & Co. gibt. 

Aber natürlich geht es um erster Linie um das Geld. Die treibende Kraft hinter dieser NFL-ähnlichen Liga dürfte der Vizepräsident von World Rugby, Agustin Pichot sein. Der Argentinier hat es zumindest vorangetrieben und handelt dabei wohl auch im Auftrag seiner Heimat, dessen Verband dringend Geld zum Aufbau einer Profiliga benötigt. Diese World League beschert Argentinien Pflichtspiele gegen die 6Nations und damit erheblich höhere Einnahmen. 

Persönlich bin ich gegen die Amerikaniserung von Rugby. Ich habe auch mittlerweile Umweltschutzbedenken, wenn neben Superrugby auch eine zweite Liga dauernd quer über den Globus jettet. Die Spieler wären da auch noch zu erwähnen, die haben zwar nicht mehr Spiele (Die World League geht dann auf Kosten der November & Juni Tests) aber erheblich mehr Flugmeilen ínklusive Jetlag und Klimaschock zu absolvieren. Da werden auch nicht alle begeistert sein. Und wenn die Clubs dann noch länger auf ihre NT-Spieler verzichten müssen, werden sie noch früher als von mir hier schon prognostiziert auf die Barrikaden steigen. 
Wenn es zumindest auf eine durchlässige Liga hinausläuft, kann ich aber damit leben, auf mich wird eh keiner hören.

Für Länder wie Österreich wird sich durch die World League übrigens nichts ändern. 

Hier ein paar Artikel zu dem Thema:

https://www.sport24.co.za/Columnists/GarrinLambley/world-rugby-doing-a-fine-job-of-killing-world-rugby-20190228
https://www.stuff.co.nz/sport/rugby/international/110939176/the-death-of-pacific-island-rugby-world-rugby-blasted-over-world-league
https://www.theguardian.com/sport/2019/feb/28/rugby-union-world-league
https://www.skysports.com/rugby-union/news/12321/11650739/rugby-world-league-proposal-concerns-from-players-a-surprise-says-world-rugby


Ganz so dramatisch sehe ich die Situation nicht. Ich bin zwar prinzipiell gegen diese

Ich hab da bei "Agustin Pichot" glatt Augusto Pinochet gelesen :lol:.

Amerikanisierung? Der amerikanische Profisport ist charakterisiert durch kartellartige Ligen, die ihre Spieler durch exklusiven Zugriff auf den Amateursportbereich in High School und College, d.h. den Draft, rekrutieren. Im amerikanischen Profisport spielen Nationalteams eine sehr untergeordnete Rolle.

Das wäre ja dann eigentlich eher in Richtung des Gegenteils: Ein System, wo Starspieler hauptsächlich für ihr Nationalteam tätig sind und Nachwuchsspieler aus den nationalen Ligen rekrutiert werden. Das ist eben genau das, was du in Cricket hast. So gesehen eine "Cricketisierung" des Rugby... ;)

 

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@jimmy1138 Kann man auch so sehen, wobei die Nationalteams sozusagen zu einer Art Franchise werden. Ich habe mit "Amerikanisierung" eher die globale Vermarktung eines geschlossenen Teilnehmerfeldes gepaart mit geringem Interesse der sonstigen Verbreitung des Sportes gemeint. Aber wenn dir "cricketisierung" besser passt, sei es dir unbenommen.

Hier eine Zusammenfassung (mit ein paar Flüchtigkeitsfehlern) auf Deutsch:

http://www.totalrugby.de/content/view/9773/36/

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Wenn Irland heute gewinnt, haben noch drei Mannschaften am letzten Tag eine Chance auf den Titel (wobei Irland auf einen Sieg der Schotten gegen England hoffen muß), wenn die aber heute verlieren, geht's nur mehr zwischen Wales und England. Wobei England - wenn ich mich nicht verrechnet habe - selbst eine Niederlage im letzten Spiel reichen könnte, wenn sie den Defensivbonuspunkt machen und Wales nicht.

 

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Posting-Pate

Bin zwar wahrlich kein Rugbyexperte, aber vielleicht interessierts hier jemanden: Bin gerade in Japan unterwegs und während ich bezüglich der Olympische Spiele (gut, sind fast ein Jahr später aber trotzdem) noch so gut wie gar nichts gesehen hab, wird die Rugby WM wirklich intensiv beworben und das sag ich als jemand, der nicht mal wusste, dass die WM dort stattfindet, hab also sicher nicht danach "gesucht". Aber es hängen wirklich bei fast jeder Ubahn-Station und auf vielen öffentlichen Plätzen Plakate und die WM wird allgemein intensiv beworben.

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Gainfarner schrieb vor 49 Minuten:

Bin zwar wahrlich kein Rugbyexperte, aber vielleicht interessierts hier jemanden: Bin gerade in Japan unterwegs und während ich bezüglich der Olympische Spiele (gut, sind fast ein Jahr später aber trotzdem) noch so gut wie gar nichts gesehen hab, wird die Rugby WM wirklich intensiv beworben und das sag ich als jemand, der nicht mal wusste, dass die WM dort stattfindet, hab also sicher nicht danach "gesucht". Aber es hängen wirklich bei fast jeder Ubahn-Station und auf vielen öffentlichen Plätzen Plakate und die WM wird allgemein intensiv beworben.

Ja hier ist einer, den das interessiert, aber das wird ebenso niemanden überraschen.
MWn sind auch schon sehr viele Tickets verkauft. Leider. Weil World Rugby schon so unverschämt wie die FIFA agiert und zusätzlich auf die kleinen Nationen kackt (was die FIFA nicht macht). Von der Seite her gesehen wäre ich nicht beleidigt, wenn WR auf ein paar Tickets sitzen bleibt. Rugbypublikum ist ganz generell kaufkräftig, auch aus Österreich wird eine Kolonie nach Japan aufbrechen, die tw. um vierstellige Summen Tickets kaufte.

Es geht aber natürlich auch darum, Rugby in Japan zu pushen und in Japan ist man ja wirklich drauf und dran zu einer mittelgroßen Sportart zu werden, etwa mit Eishockey bei uns zu vergleichen. An Fußball und japanische Sumo-Folklore kommt Rugby nicht ran, das braucht es auch nicht. 

@jimmy1138

Alles ganz korrekt gerechnet.

bearbeitet von Tintifax1972

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Übrigens findet auch der übernächste Rugby World Cup 2023 im Land statt, das im Jahr darauf die olympischen Spiele ausrichtet (Frankreich). 2027 wär dann logischerweise die USA dran - was sich wohl mit den Ambitionen des Weltverbands decken könnte...

bearbeitet von jimmy1138

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Tintifax1972 schrieb vor 6 Minuten:

War auch ein riesiges Streitthema. 

Sportlich fair wäre es natürlich, alle Spiele am letzten Spieltag zur gleichen Zeit auszutragen. Aber daß ist fürs TV nicht so attraktiv.

Was machen's eigentlich mitm Pokal? Schätz mal, den werden sie wohl zuerst in Cardiff haben. Was aber, wenn Wales verliert?

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jimmy1138 schrieb vor 1 Minute:

Sportlich fair wäre es natürlich, alle Spiele am letzten Spieltag zur gleichen Zeit auszutragen. Aber daß ist fürs TV nicht so attraktiv.

Was machen's eigentlich mitm Pokal? Schätz mal, den werden sie wohl zuerst in Cardiff haben. Was aber, wenn Wales verliert?

Wird es wohl ein Duplikat geben. Natürlich wäre es sportlich fair, alles zur gleichen zeit zu machen. Allerdings ist da Rugby nicht Fußball. Der Sport zwingt dich mit dem Ball nach vorne zu gehen und so ist ein Runterspielen a la Gijon gar nicht möglich. Ein bisschen auf Zeit kann man mit ewigen Pick & Go spielen. Das wird den Forwards aber auch irgendeinmal zu deppert werden. 

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Oasch
jimmy1138 schrieb vor 3 Minuten:

Sportlich fair wäre es natürlich, alle Spiele am letzten Spieltag zur gleichen Zeit auszutragen. Aber daß ist fürs TV nicht so attraktiv.

Was machen's eigentlich mitm Pokal? Schätz mal, den werden sie wohl zuerst in Cardiff haben. Was aber, wenn Wales verliert?

In 2 Stunden schaffen's den per Helikopter oder Privatjet schon nach England. 

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