Goran Djuricin nicht mehr Rapid-Trainer

[AC58]

ImmerWiederRapidWien schrieb Gerade eben:

Das verfehlt aber (zumindest großteils) den Zielbegriff aus der Sportpsychologie

Das ist auch nur der theoretische Grundansatz. In unserer derzeitigen Situation (2 Holperjahre) kann/muss das aus bestimmten Gründen auch adaptiert werden. Ausserdem habe ich ja geschrieben, dass es verschiedene philosophische/psychologische Ansätze gibt. Weiters ist zu unterscheiden ob es sich um Einzel- oder Mannschaftssport handelt.
Meine Variante war im speziellen auf Rapid gemünzt weil es in der Kombination mit Anhänger-Selbstverständnis und Tradition in der entscheidenden MS-Phase enorme Kräfte mobilisieren kann anstatt im Duell mit dem Zweitplatzierten (innerlich) zu sagen: "Is eh wurscht, mein Ziel Europacup hab ich eh schon erreicht".

[Ernesto]

ja, enorm zerstörerische kräfte kann das mobilisieren

[Silva]

AC58 schrieb vor 4 Minuten:

Meine Variante war im speziellen auf Rapid gemünzt weil es in der Kombination mit Anhänger-Selbstverständnis und Tradition in der entscheidenden MS-Phase enorme Kräfte mobilisieren kann anstatt im Duell mit dem Zweitplatzierten (innerlich) zu sagen: "Is eh wurscht, mein Ziel Europacup hab ich eh schon erreicht".

Ich glaube, dass umgekehrt genau das Nicht-Erreichen des Zieles dann immer wieder zu der großen Unruhe führt, die den Verein immer wieder umgibt. Man scheitert Jahr für Jahr an den unrealistischen Erwartungen der Fans, die auf Erfolge von über mehr als 30 Jahre beruht, anstatt den zweiten Platz zumindest als gute Arbeit anzusehen. (Siehe Barisic-Ära)

bearbeitet 2. Mai 2018 von Silva

[AC58]

Ernesto schrieb vor 1 Minute:

ja, enorm zerstörerische kräfte kann das mobilisieren

Meinst du, dass wir gegen Sturm deshalb gescheitert sind weil das "zerstörerische" Ziel 2.Platz gesetzt wurde?

Silva schrieb vor 1 Minute:

Ich glaube, dass umgekehrt genau das Nicht-Erreichen des Zieles dann immer wieder zu der großen Unruhe führt, die den Verein immer wieder umgibt. Man scheitert Jahr für Jahr an den unrealistischen Erwartungen der Fans, die auf Erfolge von über mehr als 30 Jahre beruht, anstatt den zweiten Platz zumindest als gute Arbeit anzusehen. (Siehe Barisic-Ära)

Es gibt kein entweder-oder!
Der 2.Platz war ein gutes Ergebnis!
Soll ich mir deshalb die nächsten 30 Jahre den 2. Platz als Ziel stecken?

[Silva]

AC58 schrieb Gerade eben:

Meinst du, dass wir gegen Sturm deshalb gescheitert sind weil das "zerstörerische" Ziel 2.Platz gesetzt wurde?

Das Scheitern gegen Sturm hat nichts mit der Zielsetzung zu tun. Es war ein Spiel, in das man mit schlechten Voraussetzungen (Ausfall von Galvao und Bolingoli, dadurch Umstellung auf 4 von 4 Positionen in der Verteidigung) gehen musste gegen einen Gegner, der einfach zur Zeit besser ist.

[Homegrower]

AC58 schrieb vor 8 Minuten:

Du kannst überhaupt NIE einen Titel "fordern" und auch keinen 2. Platz. Du kannst dir "nur" Ziele stecken!

Ab dann wird’s philosophisch:
Es gibt die Ansicht, dass Ziele "realistisch" sein sollten. Das halte ich für sinnlos.
Sich selbst ein Ziel zu stecken kann ja nur den Sinn haben, weiter zu kommen. Daher muss so eine Zieldefinition theoretisch machbar sein aber über dem liegen was ich lt. Papierform ohnehin schaffen müsste.

Für unseren Fall bedeutet die Papierform 2. bis 4. Platz. Daher kann unser Ziel zu Jahresbeginn immer nur der Meistertitel sein. Werde ich am Ende 2. bis 4. habe ich ein "normales" Jahr gehabt, darunter war es (unterschiedlich) schlecht.

Wer bei dieser Zielsetzung "aus den Latschen" kippt, hat sich selbst für höhere Ziele disqualifiziert. Mit denen würde ich als SD oder Trainer nicht mehr weiter rechnen.

Natürlich kann ich mir das Ziel Titel setzen, die Frage ist halt welchen Durck, welche Erwartungshaltung ich dadurch bewirke. Ein beispiel wie das alles komplett nach hinten los gehen kann, hatten wir erst vor geraumer Zeit.

Die Gratwanderung, den akteuren keine gemütliche Ausrede zu liefern als zweiter hochzufrieden zu sein, ohne dabei massiven Druck aufzubauen ist eine immens schwierige. Wer sich da aller disqualifiziert und wie man die alle austauscht, darüber kann man sich theoretisch hervorragend auslassen. Wie lange so ein Prozess aber in der realität in Ansppruch nimmt, so einen Kader samt Umfeld mit schieflage wieder in die Bahn zu bringen erleben wir gerade (und weil es so schön passt, ich schiele ganz gespannt nach Favoriten, was sie für akzente setzen und wie diese dann greifen, finde ich sehr spannend).

Ein klares bekenntnis also, dass Titel der Endzweck sein müssen, aber nicht immer auf hier und jetzt fixiert. Alleine mit den Abgängen auf die wir Jahr für Jahr reagieren müssen, sogar nach Katastrophen Saisonen, sind eine massive herausforderung, da müssen wir nicht auch noch 2-3 Trainer pro Saison verschleissen wenn es sich vermeiden lässt (wird ja nix besser wenn man den Kader oasch zusammen gestellt hat).

[AC58]

Das heißt, man hätte Sturm unter diesen Voraussetzungen sowieso nicht schlagen können. Wozu ist man dann angetreten?

[Ernesto]

Silva schrieb vor 1 Minute:

Das Scheitern gegen Sturm hat nichts mit der Zielsetzung zu tun. Es war ein Spiel, in das man mit schlechten Voraussetzungen (Ausfall von Galvao und Bolingoli, dadurch Umstellung auf 4 von 4 Positionen in der Verteidigung) gehen musste gegen einen Gegner, der einfach zur Zeit besser ist.

so ist es

AC58 schrieb Gerade eben:

Das heißt, man hätte Sturm unter diesen Voraussetzungen sowieso nicht schlagen können. Wozu ist man dann angetreten?

klar war etwas möglich, aber leicht wars nicht. warum tritt st.pölten an?

[AC58]

War das Ziel in Graz jetzt: Sturm zu schlagen oder nicht?

Warum hat man sich dann ein Ziel gesetzt, das nicht leicht zu erreichen war?

Und worin liegt jetzt der Unterschied zur MS?

bearbeitet 2. Mai 2018 von AC58

[Silva]

AC58 schrieb vor 2 Minuten:

Soll ich mir deshalb die nächsten 30 Jahre den 2. Platz als Ziel stecken?

Ich halte wenig davon, dass man den Titel als festes "Ziel" für ein einzelnes Jahr ausgibt, das ist einfach wegen Salzburg kaum zu erreichen. Das kann max. ein Ziel sein, auf das man über Jahre hinweg hinarbeitet, aber nicht einfordern kann.

[Homegrower]

AC58 schrieb vor 2 Minuten:

Das heißt, man hätte Sturm unter diesen Voraussetzungen sowieso nicht schlagen können. Wozu ist man dann angetreten?

Sagt doch niemand.

[Ernesto]

AC58 schrieb vor 3 Minuten:

War das Ziel in Graz jetzt: Sturm zu schlagen oder nicht?

Warum hat man sich dann ein Ziel gesetzt, das nicht leicht zu erreichen war?

Und worin liegt jetzt der Unterschied zur MS?

der unterschied sind 35 spiele

außerdem gibt es einen unterschied zwischen: was man will und was man fordert. ein ziel soll und darf eingefordert werden. ein wunsch ist ein nice to have

bearbeitet 2. Mai 2018 von Ernesto

[Varimax]

AC58 schrieb vor 3 Minuten:

Meinst du, dass wir gegen Sturm deshalb gescheitert sind weil das "zerstörerische" Ziel 2.Platz gesetzt wurde?

Es gibt kein entweder-oder!
Der 2.Platz war ein gutes Ergebnis!
Soll ich mir deshalb die nächsten 30 Jahre den 2. Platz als Ziel stecken?

Wenn Du das Ziel "Meister" öffentlich ausgiebst, dann wird bei nicht-erreichen der öffentlich Druck eben enorm. Und zwar unabhängig davon, wie gut im sportlichen gearbeitet wurde - Ziel verfehlt, es braucht Konsequenzen. Das bedeutet, man setzt sich dem Druck aus, eine sportliche Führung, die womöglich ihre Kompetenz schon gezeigt hat, durch eine Unbekannte zu ersetzen - die bestenfalls gleich gut arbeiten kann. Und das nur, weil man sich nicht gegen eine finanziell übermächtige Konkurrenz durchsetzen konnte, sprich, aus einem Grund, auf den man selbst keinen Einfluss nehmen konnte. Damit kann man durch eine Zielsetzung "Meistertitel" nur verlieren, solange RB in dieser Form existiert.

[Silva]

Ernesto schrieb vor 2 Minuten:

der unterschied sind 35 spiele

So ist es. In einem einzelnen Spiel kann man gerade im Fußball auch gewinnen, wenn die Voraussetzungen schlecht sind und sogar dann, wenn man 90 Minuten klar unterlegen ist.

Edit: Außerdem habe ich in dem einen Spiel nur einen einzigen Gegner, der auch im direkten Wettkampf gegen mich antreten muss. Ich habe also zumindest teilweise es in der Hand, wie gut er spielen kann. In der Meisterschaft habe ich nur in 4 von 32 Spielen es in meiner Hand, wieviele Punkte Salzburg machen kann.

bearbeitet 2. Mai 2018 von Silva

[Ernesto]

das ziel meister zu werden ist ein völlig absurdes unterfangen und kann den verein auf jahre schädigen. hat man erst letzte saison gesehen und wurde heuer auch bei der austria bestätigt. unfassbar dass es trotz dieser negativbeispiele noch nicht bei allen angekommen ist.