Marcel Koller bis 2018 ÖFB-Teamchef


OoK_PS

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Valdi am Weg ins Stadion
Christian2016 schrieb vor 14 Stunden:

Die These passt aber auch nicht ganz zur Tatsache, dass wir in dieser Quali schon viermal einen Rückstand aufgeholt haben - wie übrigens sogar schon bei der Euro gegen Island. Sogar bei der Katastrophe gegen Ungarn ist dem 0:1-Rückstand schnell ein wegen Foul nicht gegebenes Hinteregger-Tor gefolgt. Das völlige Zusammenbrechen nach unglücklichem Spielverlauf habe ich gegen Irland in der Form das erste Mal gesehen, zumindest in Bewerbsspielen.

bei der EM hat man schon gesehen dass es probleme gibt im mentalen bereich. dass man der erwartungshaltung nicht gewachsen ist und nicht unter solchen voraussetzungen leistung bringen kann.  am samstag war es dann die steigerung, dass man sich nach dem gegentreffer richtig fallen ließ und nicht mehr nachsetzen konnte.

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Kaiser S.
Ernesto schrieb vor 15 Minuten:

bei der EM hat man schon gesehen dass es probleme gibt im mentalen bereich. dass man der erwartungshaltung nicht gewachsen ist und nicht unter solchen voraussetzungen leistung bringen kann.  am samstag war es dann die steigerung, dass man sich nach dem gegentreffer richtig fallen ließ und nicht mehr nachsetzen konnte.

Hmm, wieso bricht dann Alaba mental in einem Champions-League Finale nicht zusammen, oder Arnautovic wenn er vor 80.000 Zuschauern im Old Trafford gegen ManU spielt oder Schöpf in der Schalke Arena oder warum ist Sabitzer mit Leipzig Zweiter hinter Bayern, wenn er dem Erwartungsdruck nicht gewachsen ist? 

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Valdi am Weg ins Stadion
Kaiser Soße schrieb vor 3 Minuten:

Hmm, wieso bricht dann Alaba mental in einem Champions-League Finale nicht zusammen, oder Arnautovic wenn er vor 80.000 Zuschauern im Old Trafford gegen ManU spielt oder Schöpf in der Schalke Arena oder warum ist Sabitzer mit Leipzig Zweiter hinter Bayern, wenn er dem Erwartungsdruck nicht gewachsen ist? 

weil fußball kein einzelsport ist - ganz schwierig das zu erkennen. hin und wieder musst dein hirn verwenden, dann könntest dir so manche frage auch selber beantworten.

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Kennt das ASB in und auswendig

Scheint eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen, die mentale Komponente.

Nur stellt sich für mich die Frage, welche Erwartungshaltung hemmt die Spieler jetzt??  (EM 2016 war echt extrem)

Die Spieler und auch Trainer haben als Ziel die WM Quali ausgegeben. Damit man diese erreicht sollten fast alle Heimspiele gewonnen .

Und ein Sieg gegen stark ersatzgeschwächte Iren sollte für unser Team normalerweise im Bereich des möglichen sein. Da braucht es net einmal eine "perfektes" Spiel wie damals in Moskau.

Man hatte aber während dem Spiel das gefühl das unser Team heute noch 5 Std spielen hätte können und ihnen wäre kein Tor gelungen.

 

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Kaiser S.
Ernesto schrieb Gerade eben:

weil fußball kein einzelsport ist - ganz schwierig das zu erkennen. hin und wieder musst dein hirn verwenden, dann könntest dir so manche frage auch selber beantworten.

simmt, Sabitzer, Schöpf oder Alaba spielen ja alleine gegen Dortmund oder Real Madrid bei ihren Vereinen....hab ich ganz vergessen. Nur im Team müssen sie Mannschaftsgeist beweisen.

Somit kein Vergleich zu den irischen Championship Spielern, die ihre mentale Stärke wöchentlich vor 60.000 Zuschauern gewinnen, wenn es gegen Rotherham oder Barnsley geht.

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Valdi am Weg ins Stadion
Kaiser Soße schrieb vor 8 Minuten:

simmt, Sabitzer, Schöpf oder Alaba spielen ja alleine gegen Dortmund oder Real Madrid bei ihren Vereinen....hab ich ganz vergessen. Nur im Team müssen sie Mannschaftsgeist beweisen.

Somit kein Vergleich zu den irischen Championship Spielern, die ihre mentale Stärke wöchentlich vor 60.000 Zuschauern gewinnen, wenn es gegen Rotherham oder Barnsley geht.

war klar dass du damit nichts anfangen kannst 

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Kaiser S.
Ernesto schrieb Gerade eben:

war klar dass du damit nichts anfangen kannst 

Kann genug damit anfangen, aber dass es unseren Spielern per se an mentaler Stärke fehlt, ist natürlich völliger Quatsch, da sie wöchentlich in den größten Arenen Europas gegen die besten Mannschaften der Welt antreten. Alle gehen mit breiter Brust in ein Länderspiel, so auch am Samstag, als wir gut begonnen haben. Jedoch zeigen sich dann allmählich Aufstellungsfehler des Trainers bzw. sein Unwillen schneller zu reagieren, wenn gewisse Dinge nicht aufgehen.

Mit der Aufstellung von Koller war ich übrigens nicht unzufrieden am Samstag, ausser dass ich Sabitzer und Schöpf getauscht hätte, da Letzterer bessere Spielmacherqualitäten hat und dass mir schon seit vielen Monaten Harnik als Solospitze lieber wäre als Janko. Von Alaba als LV ganz zu schweigen. Dachte mir, für die Iren wirds schon reichen, da viele Spieler derzeit gut in Form sind. Wie schnell man die Form eines Spielers zur Unform machen kann, wurde gegen die Iren von Koller wieder mal bewiesen

Irgendwann verlieren dann die Spieler die Lust, wenn nichts aufgeht, was sie auf dem Feld versuchen umzusetzen und das verwechselt du dann mit fehlender mentaler Stärke

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Valdi am Weg ins Stadion

ich verwechsel gar nix, versuch nicht etwas zu verstehen, was du nicht verstehen wirst. ich spreche auch nicht per se jemanden die mentale stärke ab - offensichtlich kennst du keine schattierungen sondern nur schwarz und weiß. und klarerweise ist bei dir der trainer schuld und die armen unschuldigen spieler müssen es dann am platz ausbaden. obwohls so tolle mentale stärke hätten, aber das verpufft natürlich durch die trainerarbeit. haha

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Eine Analyse wie sie nur vom großen Fußballfachmann Ernesto kommen kann. Bei vernünftige Gegenargumenten wird dem gegenüber gleich Vorgeworfen das er sein "Hirn verwenden" soll. Ich bin ja so froh das er sich herabläst und immer noch mit dem gemeinen Pöbel im Asb diskutiert.

Die Österreichische "Mentalität" ist also das Problem. Alaba, Schöpf, Baumgartlinger, Arnautovic verbrachten ja auch nur einen großteil Ihrer Entwicklung in jungen Jahren im Ausland. Bei der Sieger-Gen Mannschaft Bayern fällt Alaba seine Nervenschwäche also nur nicht auf weil er dort von der restlichen Manschaft mitgetragen wird. Migrationshintergrund hat in unserer Mannschaft sowieso keiner und jeder hat diese Nerverlmentalität von Alt-Österreichischen Eltern in 10 Generation eingebläut bekommen. :facepalm:

Eine Analyse wie sie aus dem Jahr 1960 stammen könnte. Aber sie ist durchaus praktisch, weil man damit gewisse Fehlentscheidungen im System und in der Aufstellung einfach wegwischen kann. Als nächstes kommt wahrscheinlich die These das Gott unseren Alaba nicht mehr lieb hat....

Der DFB unter Völler hat nach 2002 oftmals ähnlich zerstreut wie Österreich aktuell gespielt. Niemand wäre aber auf die Idee gekommen das Deutschland ein Mentalitätsproblem hat. WIr betreiben aber lieber Voodoo als uns mit den Problemen ernsthaft auseinander zu setzen. Dabei zeige ich die wesentlichen Punkte bereits seit 1,5 Jahren auf.

Wir haben kein Mentalitätsproblem sondern einfach keine zweckorientierte Spielweise mehr. Und setzen die richtigen Spieler auf falschen Positionen ein.

Auf diesem Niveau hat jeder unserer Spieler die nötige Siegermentalität, sonst wären sie gar nicht erst so weit gekommen. So wie viele Österreicher aus Sport, Wissenschaft, Unternehmertum, eine sehr erfolgreiche Mentaliät haben. Diese Kollektiv-These ist also absoluter Müll.

bearbeitet von Totaalvoetbal

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Kennt das ASB in und auswendig

 

Wenn man zynisch sein möchte könnte man es aber auch so sehen:

Schon interresant, zuerst versucht man sich auf Kleinigkeiten auszureden, dann auf fehlende Einstellung und jetzt sind wir bei der mentalen Komponente angelangt.

Was kommt als nächstes?? Aberglaube??

Anstatt mal etwas am System zu ändern , taktisch variable zu agieren usw, versteift man sich auf Dinge die ein Trainer ja NOCH WENIGER beeinflussen kann.

Daher bitte einmal die Hausaufgaben machen und was anderes probieren anstatt STUR an einem System festzuhalten welches nicht mehr funktioniert.

Und jetzt braucht keiner anfangen mit das braucht zeit usw. Glaube viele Spieler spielen im Verein auch andere taktische Konzepte und von einem PROFI darf man so viel Anpassungsfähigkeit erwarten.

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Kaiser S.
Ernesto schrieb vor 48 Minuten:

offensichtlich kennst du keine schattierungen sondern nur schwarz und weiß. 

Das übliche Foren-Kauderwelsch. Fehlt noch der Ratschlag, dass ich lernen soll zu "differenzieren". Dies wird dann auch gerne verwendet, wenn man nicht mehr weiss, was man schreiben soll.

Bis dann :winke:

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Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär! HK

Ich vermute auch wenn der Negativlauf weiter anhalten sollte, Koller wird weiter wie gehabt aufstellen. Ist dem Koller ein LV aus der österreichischen Liga nichts wert ?

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no one expects the spanish inquisition!

Bewusst ein paar Tage später, wenn sich die Emotion etwas gelegt hat, mein Senf:

 

Vorauszuschicken ist, dass ich mir genau aus diesem Grund gewünscht habe, dass Koller nach der EM nicht verlängert. Nicht, weil ich ihn fachlich und menschlich nicht ungeheuer schätzen würde. Ich war nur schon damals der Meinung, dass er aus den vorhandenen Mitteln das Maximum (die EM selbst einmal außen vor gelassen), erreicht hatte und danach eigentlich nur noch ein Abstieg kommen konnte. Verbunden mit der österreichischen Mentalität, gleich alles - inklusive Koller - zu verteufeln. Ich wollte ihn schon damals als den Mann in Erinnerung behalten, der Österreich wieder zu einem respektablen Gegner gemacht hat. Heute muss man leider attestieren, dass auch Koller einen gewissen Anteil an den verlorenen Schlüsselspielen trägt.

 

Aber zunächst zum Anspruch. Welche Rolle kann Österreich international spielen? Meine Meinung: dieselbe wie Schweden oder Belgien... Mannschaften, die - von goldenen Generationen ausgenommen (siehe Belgien) - immer ein Niveau haben, dass auch Giganten wie Deutschland oder Italien zwar immer Favorit in ein Spiel gegen uns gehen, aber wissen, dass es mit weniger als 100% Einsatz ein X oder eines auf den Deckel gibt. Diese Länder sind größenmäßig, hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Stärke etc in unserer Kragenweite. Zu verlangen, dass Österreich auf Dauer dieses Niveau hält, erscheint mir nicht vermessen.

 

Zur heutigen Lage: Was mir ins Auge springt, ist zunächst, dass wir im Vergleich mit früheren Jahren mit einer großen Zahl an Legionären in sehr guten Ligen gesegnet sind. Einer dieser Legionäre verdient das Prädikat Weltklasse, dahinter ein paar mit unbestreitbar hoher Qualität, was sie zu Stammspielern in guten Ligen macht.

Auch unter Außerachtlassung diverser Formschwankungen einzelner Spieler, kommt mir jedoch in den letzten Spielen vor, dass die oft nicht die Qualität erreichen, zu der sie eigentlich (nachweislich) fähig sind. Wenn derartiges vermehrt vorkommt, sind die Ursachene erfahrungsgemäß abseits des Platzes zu finden. Und hier kommt das Betreuerteam in den Fokus. Mentaltrainer? falsche Taktik?

Letzteres führt mich zum zweiten Punkt: Vielleicht trügt mich mein Eindruck - ich habe nie behauptet, mich intensiv mit modernen Taktiktheorien auseinanderzusetzen (das lasst mein Alltag gar nicht zu) - aber mir kommt vor, als hätten andere Mannschaften schlicht überrissen, wie sie uns knacken. Das hat mir zum ersten Mal zu denken gegeben, als Anfang des Jahres der ungarische Teamchef gemeint hat, er teste bewusst gegen Kroatien, da die so spielen wie Österreich, nur besser. Mit anderen Worten: für ihn waren wir derart ausrechenbar, dass er bereits Monate zuvor mit dem Detailtraining anfangen konnte. Geht jetzt aber unser Taktikplan A nicht auf, versandet unser Spiel. Jede Offensivaktion ist dann plötzlich von einer Einzelaktion von Arnautovic oder Alaba abhängig, ansonsten beißen wir uns fest. Oder - zuletzt regelmäßig - fangen uns einen blöden Konter.

Wüsste ich die Lösung, wüsste sie Koller sicher auch; nur möchte ich einmal die Behauptung in den Raum stellen, dass Koller sich ein wenig zu sehr kapriziert hat und zwar auf seine Taktik und - davon ausgehend - auf seinen Kader. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Vereins- und Teamtrainer ist aber meiner Meinung nach der des beschränkten Spielermaterials. Während Vereinstrainer zumindest mittelfristig Spieler zukaufen können, müssten Teamtrainer die Taktik nach dem Material ausrichten, das sie haben. Zuletzt wurden aber immer wieder Spieler auf Positionen gestellt, die eigentlich nicht die ihren sind. Ich ersuche darum, hier nicht die inflationäre Alabadiskussion loszutreten. Aber zuletzt spielte auch mit Wimmer ein klassischer IV LV. Schöpf hat seine besten Leistungen im OM gebracht (wenngleich er jetzt bei Schalke auf rechts gute Leistungen bringt)... Aber - derzeitige Formschwankungen mal weggelassen - Koller lehnt etwa eine Spielvariante mit 3 IV kategorisch ab, obwohl er 4 IV auf Topniveau zur Verfügung hat (aber keinen adäquaten LV und einen nur mäßigen RV). Auch haben wir neben unserer Einsergarnitur im MF noch Leute wie Schöpf, Sabitzer, Ilsanker auf der Bank, die ihre Qualitäten so nicht einbringen können; und an ihrer Stelle spielt ein überforderter Mitspieler auf der "falschen" Position. Und im Sturm sind wir sowieso auf Janko angewiesen. Fällt der aus, dann kann diese Rolle sonst niemand spielen. Es gibt aber nicht die Option mit anderer Abwehr oder anderen Stürmertyp zu spielen. Womöglich könnte also etwas taktische Flexibiltät eine mögliche Lösung sein.

Und zuletzt: Die "Wohlfühloase" wird übertrieben. Es bedarf keiner Erklärung, dass jeder Spieler Vertrauen braucht (der eine mehr, der andere weniger). Aber Koller hat zuletzt etwas bezeichnendes gesagt: Auf die Frage, weshalb er Schöpf nicht für Juno bringe (der auch seiner Form nachlauft), meinte er, "es sei keine Lösung, Spielern das Vertrauen zu entziehen". Das macht mich hellhörig. Ich denke nämlich, dass ein Musterprofi wie Junuzovic etwa auch selbst weiß, wenn es bei ihm nicht lauft. Insbesondere bin ich der Überzeugung, dass er es keinesfalls als Vertrauensentzug bewerten würde, wenn er einmal auf der Bank beginnen würde (zumal er ja selbst weiß, dass er nicht in Topform ist). Das würde nur so aufgefasst, wenn er gerade jede Woche Traumspiele abliefert und dennoch degradiert wird. Umgekehrt, ist das Signal aber für andere Spieler, die jede Woche aufgeigen (Schöpf, Sabitzer) trotzdem nur auf der Bank sitzen, verheerend. Da kriegen eher die das Gefühl, nur 2. Wahl zu sein (oder Leute, die etwa für Jantscher nicht zur EM mitfahren konnten). Ich denke also, Koller könnte seinen Spieler auch mehr zumuten... vielleicht gönnt er ihnen damit auch eine wichtige Pause. wenn man bedenkt, wie oft Juno letztes Jahr nur für die Werder-Spiele fitgespritzt wurde, hätte ihm vielleicht eine Woche ohne Stress gutgetan...

Was letztlich die Kadereinberufungen angeht, hege ich keinerlei Heilsbringerwünsche. Die eine oder andere Entscheidung verstehe ich nicht ganz (etwa, dass Grillitsch noch nicht einmal zu einer Trainingswoche mitgenommen wurde). Ansonsten bin ich sicher, dass Koller keinen Superstar links liegen lässt.

 

 

bearbeitet von Inquisitor

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Posting-Pate
Inquisitor schrieb vor 12 Stunden:

Letzteres führt mich zum zweiten Punkt: Vielleicht trügt mich mein Eindruck - ich habe nie behauptet, mich intensiv mit modernen Taktiktheorien auseinanderzusetzen (das lasst mein Alltag gar nicht zu) - aber mir kommt vor, als hätten andere Mannschaften schlicht überrissen, wie sie uns knacken. Das hat mir zum ersten Mal zu denken gegeben, als Anfang des Jahres der ungarische Teamchef gemeint hat, er teste bewusst gegen Kroatien, da die so spielen wie Österreich, nur besser. Mit anderen Worten: für ihn waren wir derart ausrechenbar, dass er bereits Monate zuvor mit dem Detailtraining anfangen konnte. Geht jetzt aber unser Taktikplan A nicht auf, versandet unser Spiel. Jede Offensivaktion ist dann plötzlich von einer Einzelaktion von Arnautovic oder Alaba abhängig, ansonsten beißen wir uns fest. Oder - zuletzt regelmäßig - fangen uns einen blöden Konter.

Baumgartlinger macht heute Aussagen (Laola1 - Baumgartlinger: "Wir überraschen nicht mehr"), die in eine ähnliche Richtung gehen, und die auch ansprechen, was viele Fans in meinen Augen ignorieren bzw. nicht würdigen:

"Es ist relativ einfach: Wir überraschen nicht mehr. Wir können auch nicht mehr überraschen, weil wir uns auf ein relativ hohes Niveau herangespielt haben.

Wir ziehen unseren Stil durch, was eine Konstanz vom Trainer-Team her zeigt und auch die Durchführung unseres System, das sich bewährt und in der EM-Qualifikation zum Erfolg geführt hat. Nur die Gegner bereiten sich auf uns vor. Das gehört auch zur modernen Spielanalyse und Vorbereitung dazu, dass der Gegner versucht, uns das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Die Iren haben das zum Beispiel versucht, und auch die Serben haben uns den Ball überlassen und versucht zu kontern, obwohl sie ein Heimspiel hatten. Mit dieser Situation umzugehen und das dann auch in Erfolg umzumünzen, ist eine neue Herausforderung für uns. Das ist ein neues Plateau, auf dem wir angekommen sind. Wir werden das auch hinkriegen, dass wir das gemeinsam und ohne sofort in Hektik zu verfallen, anpacken und lösen - und zwar ohne alles auf den Kopf zu stellen. Das wäre der falsche Weg.

Wir müssen dahin kommen, dass wir auch gegen einen Gegner, der während des Spiels sein Spielsystem umstellt und sehr fleißig ist, trotzdem mehr Chancen zu kreieren und es noch mehr erzwingen. Wir werden genau den Weg weitergehen, wir dürfen den fußballerischen Weg nicht verlassen."

Wir (also eigentlich der ÖFB) hat sich entschieden, dass wir nicht mehr den einfachsten Weg gehen wollen. Wir wollen Spiele aktiv gestalten, was ich prinzipiell super finde. Nur muss dafür das Team taktisch und mental den nächsten Schritt machen. Momentan sind wir leider noch nicht so weit (wie HZ2 gegen die Iren gezeigt hat). Und dies machen sich unsere Gegner zu nutze, indem sie abwarten, das Spiel nicht gestalten, und aus einer gesicherten Abwehr heraus Nadelstiche setzen, die uns verdammt weh tun.

Die große Frage, die Koller jetzt beantworten muss, ist ob wir weiterhin versuchen auf dieses nächsthöhere Level zu kommen, oder ob wir uns wieder auf unsere Tugenden und Spielweise aus der letzten Qualifikation besinnen. Ich vermute, dass einige unsere Spieler (wie ich finde zurecht) und der Teamchef hohe Ansprüche an sich selbst und das Team stellen, und daher sich lieber weiterentwickeln wollen, um das nächste Level zu erreichen. Und bei diesem Weg werde ich das Team sicherlich weiter unterstützen, auch wenn es kurzfristig vielleicht nicht der Weg sein wird, der am schnellsten zum Erfolg führt.

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Kennt das ASB in und auswendig

Guter Post @Inquisitor.

Der Drang sich als Mannschaft spielerisch weiterzuentwickeln und auf ein höheres Level zu kommen ist ja nicht verkehrt.

Nur muss man sich die Frage stellen ob Österreich das Spielermaterial hat für eine solche Spielanlage...

Wir wissen doch alle das die spielerischen Mittel in unserem Kader begrenzt sind. Da gibt es Baumi, Alaba, Arnautovic, Junuzovic und ev Schöpf, die mit dem Ball etwas anfangen können.

Dieser Drang zur Weiterentwicklung erklärt natürlich noch mehr warum Alaba weiterhin im Mittelfeld spielen wird.

In der Vergangenheit zeichnete uns Österreicher doch auch immer ein kämpferisches Spielelement aus. Was bringts mir wenn wir 70% Ballbesitz haben und ständig verlieren.

Ich will auch kein schönes Spiel sehen sondern ein erfolgreiches.

Und erfolgreich waren wir mit einer anderen Spielanlage. Man sieht es ja eh regelmäßig gegen die "kleinen" Nationen das wir wenn wir anlaufen uns schon schwer tun, warum sollte dann das gegen bessere Nationen funktionieren.?

Nur weil wir plötzlich mal Nummer 10 der Welt waren heißt es nicht das ich krampfhaft versuchen muss eine spielgestaltende Mannschaft zu werden wenn wir gar nicht die Spieler dafür haben.

Gerade die EM 2016 hat doch gezeigt das es mit anderen Tugenden und abwartender Spielanlage recht erfolgreich sein kann (siehe Island, Wales)

 

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