Ich kann deine persönliche Haltung nachvollziehen, sehe das aber anders.
Ich habe beruflich immer wieder im Ausland gelebt und gearbeitet, oft in internationalen Teams mit Kollegen aus vielen Nationen. Englisch war dort die selbstverständliche Arbeitssprache und der gemeinsame Nenner im Alltag. Aufgrund der Dauer der Engagements war es auch nie notwendig, die Landessprache über Bitte, Danke und Grußformeln hinaus zu erlernen.
Im Spitzenfußball ist die Situation, meiner Meinung nach vergleichbar, mit einem Expat-Umfeld. Die Verweildauer ist oft überschaubar, das Arbeitsumfeld international, und Englisch funktioniert in der Kabine problemlos. Wenn jemand den intrinsischen Antrieb hat, Deutsch zu lernen, ist das ein nettes Goodwill-Zeichen. Aber darauf große Erwartungen aufzubauen oder es als Beweis für Integration oder Identifikation einzufordern, halte ich für verfehlt.
Der Verein unterstützt Spieler ohnehin sprachlich, das war bei Kitagawa bereits so. Die Sprache in der Kabine wird funktionieren, darauf kommt es an. Alles andere ist eine persönliche Entscheidung, keine berechtigte Erwartungshaltung.