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Fußballgott

Ich glaub, Alan ist von den Offensiven der am leichtesten zu Ersetzende. Zulj wird das auch gut hinkriegen. Wichtiger ist mMn das Trio Kampl, Mane und Soriano. Und wie immer wird viel auf Leitgeb-Ilsanker ankommen.

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Wahnsinniger Poster

Nettes Video!

am besten ist am Schluss die Aussage von Roger: "... ich glaube wir sind Aussenseiter, aber natürlich ein sehr, sehr gefährlicher Aussenseiter!" Und dann ein verschmitztes Grinsen!!! :clever:

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Fan seit 7.12.1993

Die Evolution des FC Basel

Roy Hodgson konnte den FC Basel außer Acht lassen, als er vor 20 Jahren den Schweizer Kader für die WM 1994 nominierte.

Im 22 Mann starken Aufgebot für das Turnier in den USA standen zwar 14 Spieler aus der Schweizer Liga, Kicker aus Basel kam aber keiner in Frage.

Warum auch? Der FC Basel hatte in dieser Saison erst wieder den Sprung ins Oberhaus geschafft, nachdem er 1993 unter der Anleitung von Trainer Friedel Rausch eine eher deprimierende 100-Jahr-Feier in der Nationalliga B erlebt hatte.

Ein Schatten seiner selbst

Glanz und Gloria vergangener Tage waren längst verblasst, die Trophäen aus besseren Zeiten – zwischen 1967 und 1977 holte der FCB sechs Meistertitel – hatten eine dicke Staubschicht angesetzt, der Klub dümpelte so vor sich hin. Ziellos, planlos, konzeptlos.

20 Jahre später hat sich die Fußball-Welt verändert. Zwar darf sich Brasilien abermals berechtigte Hoffnungen auf den WM-Triumph machen, doch das Bosman-Urteil, die TV-Rechte-Vermarktung und die grundsätzlich fortschreitende Kommerzialisierung haben das Spiel und sein Rundherum verändert.

Zumindest ebenso radikal hat sich der FC Basel gewandelt. Aus dem eher Mitleid erregenden Traditionsklub wurde das Nonplusultra des Schweizer Fußballs, der Serienmeister, das internationale Aushängeschild. Ein Klub, den zahlreiche aufstrebende Vereine aus kleineren Ländern als Vorbild ansehen.

Dass es innerhalb von zwei Jahrzehnten soweit gekommen ist, hat der FCB einer Frau mit viel Geld, Funktionären mit Weitblick und einer Idee, für die der Klub seit der jüngeren Vergangenheit steht, zu verdanken. Der FCB übernahm nicht mit einem Schlag die Macht in der Schweiz, es war eine Evolution, keine Revolution.

Oeris zufälliges Engagement

Wie so oft im Leben führte zunächst der Zufall Regie. Klub-Boss Rene C. Jäggi hatte sich im Herbst 1999 wohl nicht viel dabei gedacht, als er die Damen vom „Lions Club Bruderholz“ zum Spiel gegen die Zürcher Grasshopper einlud. So saß auch eine gewisse Gisela „Gigi“ Oeri auf der Tribüne.

Die gebürtige Deutsche ließ sich von der Begeisterung im Stadion anstecken und war mit dem Basel-Fieber infiziert. Lediglich zwei weitere Meetings benötigte Jäggi, um Oeri an Bord zu holen. Fortan saß sie im Verwaltungsrat des Vereins, war für die Nachwuchs-Abteilung zuständig.

Die Dame mit den wasserstoffblonden Haaren war für den FCB ein Glücksfall sondergleichen. Immerhin hatte sie 1978 in einem Krankenhaus in Bad Säckingen einen jungen Schweizer, der zu dieser Zeit ein Praktikum als Orthopäde absolvierte, kennen und später lieben gelernt. Sein Name: Andreas Oeri.

Er wiederum ist Sohn eines gewissen Jakob Oeri-Hoffmann. Damit die Aufzählung keine biblischen Ausmaße annimmt, sei an dieser Stelle eine Abkürzung erlaubt: Sie alle sind Teil des Hoffmann-La Roche-Clans. Eine große Familie, der ein riesiges Pharma-Unternehmen, das fünftgrößte der Welt, gehört. 85.000 Mitarbeiter weltweit, 2013 ein Umsatz von fast 40 Milliarden Euro. Kurzum: Sie sind steinreich.

Strukturen statt Stars

Die zugeheiratete Gigi übernahm beim FC Basel bereits in den ersten Monaten nach ihrem Engagement mehr und mehr Verantwortung und folgerichtig auch immer mehr Macht. Sie schoss dringend benötigtes Geld zu und investierte in neue Spieler. 2006 wurde sie schließlich Präsidentin des Vereins.

Wobei sich Oeri zwar als Mäzenin verstand, jedoch stets darauf bedacht war, dass der Verein in kein Verhältnis der totalen Abhängigkeit zu ihrem Geld rutschte. „Der FCB muss auch überleben können, wenn ich morgen unters Tram komme“, war einer ihrer Lieblingssätze. Lediglich ein einziges Mal soll sie versucht haben, einen echten Superstar zu engagieren. Doch Trainer Christian Gross lehnte den Transfer von Fernando Morientes dankend ab, der Spanier würde das Gehaltsgefüge innerhalb des Teams sprengen.

Mit ihrem Weitblick achtete Oeri, mittlerweile 58 Jahre alt, auch darauf, abseits des Rasens für das Wohl des Klubs zu sorgen. „Man darf ihre Zeit nicht nur an Transfers messen, sondern daran, was im Backoffice passiert ist. Es wurden Strukturen geschaffen, von denen der Verein langfristig profitieren kann“, sagt Peter Knäbel, bis 2009 Nachwuchsleiter der Basler, nun Technischer Direktor im Schweizer Verband.

Die Legende besagt, dass zum Zeitpunkt Oeris Einstieg gerade einmal eine Sekretärin halbtags im Büro des Klubs gearbeitet habe. Wer sich heute auf der Homepage durch die Gesichter unter der Rubrik „Geschäftsstelle“ scrollt, riskiert eine Sehnenscheidenentzündung. 49 Personen sind da aufgelistet, unter „weitere Personen“ noch einmal elf. Hinzu kommen noch sportlich Verantwortliche vom Chefcoach über die Nachwuchsbetreuer bis zum Mannschaftsarzt. Die FC Basel 1893 AG ist unter Oeris Ägide ein Unternehmen geworden, das dem Begriff Sportverein längst entwachsen ist.

Das Ende der Durststrecke

„Gigi“ selbst wurde von Kritikern immer als ein wenig sprunghaft beschrieben. Mit ihrer schrillen Art kamen einige der sehr nüchternen Schweizer nur bedingt gut zurecht. Unvergessen sind die Bilder, als sie nach dem Gewinn der Meisterschaft 2002 in einem rot-blau gestreiften Ganzkörper-Badeanzug zu den Kickern ins Entmüdungsbecken stieg.

Diese kuriose Episode wurde ihr aber nur zu gerne verziehen. Immerhin war es der Moment, an dem 22 Jahre Warten ein Ende hatten, der Titelhunger des FC Basel endlich wieder gestillt werden konnte. Mit dem Double war ein großer Entwicklungsschritt abgeschlossen, der FCB hatte die Spitze des Schweizer Fußballs erklommen. Und sollte sie bis heute nicht mehr verlassen.

Kluge Transferpolitik unter der Leitung des in sportlichen Belangen allmächtigen Trainers Gross ließ den FCB der Konkurrenz enteilen. Freilich gab es ab und zu auch Unstimmigkeiten mit anderen Vereinen. Etwa im Sommer 2003, als sich die Schweizer in einem Transferstreit mit Paris St. Germain um Hakan Yakin befanden.

Heuslers Übernahme

Mathieu Jaus, damals Finanzchef des Klubs, rief einen gewissen Bernhard Heusler an, um sich juristisch beraten zu lassen. Der Schweizer Anwalt, seit Kindestagen Fan des FC Basel, hatte eine Bilderbuch-Karriere, inklusive Tätigkeit bei einer namhaften New Yorker Kanzlei, hingelegt und arbeitete seit 1994 wieder in seiner Heimatstadt.

Heusler machte seine Sache gut und wurde von Oeri wenig später, ohne dass sich die beiden zuvor jemals persönlich begegnet wären, in den FCB-Vorstand berufen. Eine ausgezeichnete Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.

Erstmals im Rampenlicht stand der Jurist am Ende der Saison 2005/06, als der FC Zürich dem Titelverteidiger am letzten Spieltag im direkten Duell doch noch den bereits sicher geglaubten Meistertitel entreißen konnte. Es folgte ein Platzsturm der Basler Fans der in dramatischen Szenen der Gewalt gipfelte. Heusler wurde in dieser Phase zum Sprachrohr des Vereins und gewann durch seine nüchterne, unaufgeregte Art jede Menge Sympathien.

2009 übernahm der in der Wirtschaft ausgezeichnet vernetzte 50-Jährige die operative Leitung des Klubs, 2012 wurde er offiziell zum Präsident gekürt. Oeri ließ sich ihre Aktienanteile an der AG für einen symbolischen Preis abnehmen und bewies mit diesem Schritt endgültig, dass sie mit dem Verein nie Geld verdienen wollte.

Die Idee FC Basel

Im Sommer 2009 hatte Heusler die erste schwere Hürde zu nehmen. Der Vertrag mit Trainer Gross wurde aufgelöst, der FCB hatte eine schwere Entscheidung zu treffen. Gross war ein Jahrzehnt lang das sportliche Gesicht des Vereins gewesen, nicht nur irgendein Trainer, sondern 3.668 Tage lang eine Führungsfigur.

Die Klub-Spitze nahm den Einschnitt zum Anlass, um die Entwicklung des Vereins auf die nächste Stufe zu heben. Bevor nach einem Gross-Nachfolger gefahndet wurde, wurde die Ausrichtung des Vereins grundsätzlich hinterfragt. „Welches sind unsere Werte und wie übertragen wir sie auf die Mannschaft, also die 30 wichtigsten Angestellten des Klubs? Welche Show wollen wir unten auf dem Rasen bieten?“, lässt Heusler die Fragen, die sich der FCB damals gestellt hat, Revue passieren.

Das Schlagwort „Demut“ trifft die damaligen Erkenntnisse wohl am besten. Die Idee – in Basel spricht man nicht so gerne von Konzepten, will beweglich bleiben – ist ein in der Region verwurzelter Klub, der seinen Fans verpflichtet ist, viel Wert auf die Nachwuchsarbeit legt und finanziell stets auf der sicheren Seite stehen will.

„Der FCB hat ein Selbstverständnis entwickelt, in dem für einen Trainer klar sein muss, dass es ein paar Regeln gibt und Sachen, die nicht verhandelbar sind“, legt Knäbel diesen Paradigmenwechsel auf die sportliche Leitung um. Heusler ergänzt: „Der Trainer kann sich viel besser auf seine Aufgabe konzentrieren, weil er nicht ständig in der Zwickmühle zwischen kurzfristigem Erfolg und langfristiger Planung steckt. Letzteres ist eindeutig die Aufgabe der Klub-Verantwortlichen.“

Die Drittel-Philosophie

Die langfristige Planung steht auf drei Säulen. Ein Drittel Einkäufe gestandener Spieler, ein Drittel Eigenbaukicker, ein Drittel gescoutete Top-Talente. Wer sich die Basel-Kader der letzten Jahre ansieht, stellt fest, dass die Umsetzung dieser Philosophie perfekt funktioniert.

So wurde der Verein nicht nur unabhängig von Oeris Millionen, sondern erwirtschaftet dank Transfer-Einnahmen und regelmäßigen Teilnahmen am Europacup Jahr für Jahr sogar ein Plus. Die Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2012 sprechen eine deutliche Sprache – über 65 Millionen Euro Umsatz, fast 15 Millionen Euro Gewinn. Die Sicherheiten der „FC-Basel-Gruppe“, bestehend aus der FC Basel AG, der FC Basel Holding und der Berchtold Catering AG, belaufen sich auf etwas mehr als 26 Millionen Euro.

Die Parade-Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit für die überaus erfolgreiche Transferpolitik: Mohamed Salah wurde 2012 für 2,5 Millionen Euro von den Arab Contractors geholt und diesen Winter für 13,2 Millionen an Chelsea verkauft. Aleksandar Dragovic kam im Winter 2010/11 für rund eine Million von der Austria und wurde im Sommer für neun Millionen an Dynamo Kiew veräußert. Die Eigenbauspieler Xherdan Shaqiri (11,8 Mio. zu Bayern) und Granit Xhaka (8,5 Mio. zu Gladbach) spülten über 20 Millionen in die Kassen. Der jüngste Coup gelang dieser Tage mit dem Transfer von Goalie Yann Sommer nach Gladbach, rund neun Millionen sollen die Deutschen bezahlen.

Auf der ständigen Suche nach Verbesserung

Das System funktioniert und es wird ständig an ein paar Schrauben gedreht, um es weiter zu verbessern. So übernahm der Verein vor rund einem Jahr das Stadionmarketing von der Genossenschaft, der der St.-Jakob-Park gehört, wodurch die Einnahmen weiter gesteigert werden sollen.

Die Evolution des FC Basel ist also noch lange nicht abgeschlossen. Aber sie hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Schweizer Konkurrenz die Jungs aus dem Joggeli nur noch aus der Ferne sieht.

Damit konnte vor 20 Jahren niemand rechnen, als Roy Hodgson mit seinem Schweizer WM-Kader in die USA aufbrach. Nicht einmal Adrian Knup, der als Stürmer mitdurfte. Er ist heute übrigens Vizepräsident des FC Basel.

http://www.laola1.at/de/fussball/europa-league/fc-basel-evolution/page/79149-415-57-57-.html

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Jahrhunderttalent

wow, kein schweizer journalist hätte es besser verfassen können.

sehr gut recherchiert.

bearbeitet von Hamaliel

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Weltklassecoach

wahnsinn wie das fieber langsam ganz österreich ansteckt. total viele studienkollegen, die normalerweise hardcore fans sind, haben in den letzten tagen gesagt, dass sie uns die daumen drücken.

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Leistungsträger

Die Champions League-Partien sind mittlerweile auch schon drei Monate her und Ajax hat da auch ordentliche Leistungen abgeliefert. :clever:

Aussagekräftiger sind da mMn die Auftritte gegen Maccabi Tel Aviv, vor allem was das Personal und die Motivation in der Europa League betrifft. Ohne Salah und Ivanov/Schär sind die Helvetier schon eine ganze Stufe schwächer.

Mhh... Ich sehe das ein bißchen anders. Zu den Ausgefallenen Spielern gebe ich Dir schon recht, aber gegen Maccabi das Spiel selbst zu machen, oder eben wie man gegen Schalke und Chelsea gegen offensive Mannschaften auf schnelle Konter zu spielen ist eben etwas anderes. Die Austria hat Zenit als klar schwächere Mannschaft auch geschlagen, hätte aber sicher mit Maccabi riesen Probleme...

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Superstar

Irgendwie kommt mir das Spiel noch so weit entfernt vor, wahrscheinlich deshalb, weil von der Auslosung bis zum Ajax-Hinspiel so eine lange Pause war.

Ohne in der näheren Vergangenheit ein Spiel von Basel gesehen zu haben, schätze ich diese Mannschaft so ein, dass sie ihr Angriffsspiel nicht ganz so gut in Tore und -chancen ummünzen können, sich vor allem defensiv aber gut auf den Gegner einstellen können. Sonst hätten sie nicht gegen Schalke und Chelsea so gut bestehen können.

Auch in der Liga scheint sich Basel schwer zu tun, klare Siege einzufahren (12 Unentschieden). Aber andererseits verlieren sie auch nicht oft.

Basel wird sich sicherlich gut einstellen. Taktisch dürften sie flexibler sein als Ajax, das recht stark auf den Ballbesitzfußball beschränkt war. Insofern könnte es schon schwerer werden (und wird es wohl auch). Mit einer "Spiegelformation" (= das Mittefeld genau umgedreht, sodass es klare Mann-Mann-Zuordnungen gibt) wird Yakin zwar diesmal wahrscheinlich aufwarten. Das wäre in unserem Fall das 4-4-2, aber mit Streller fällt bekanntlich ein guter Stürmer aus.

Irgendeine Lösung wird Basel trotzdem finden.

___

Die Aussage von wegen Gegenpressing ist wirklich peinlich. Schmidt und Hütter haben gleichzeitig angefangen, wodurch keiner wirklich vom anderen abschauen konnte. Eher haben sich beide an Barca, Dortmund etc. orientiert. Schmidt hat davon in Deutschland sicherlich auch genug gehört, Rangnick sowieso.

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Gast
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