Cricket


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Im Prinzip ist es schon kurios: Die Engländer erfinden praktisch T20 und die Inder machen dann sowas wie die IPL, wo dann die Cricket-Puristen von der Insel immer ihre Nase rümpfen.

Aber im Preinzip selbst schuld. Da haben die eh schon massig Konkurrenz mit Fußball und Rugby in England und dann ist T20 Cricket nach dem saudepperten County System organisiert, wo Mannschaften irgendwelche historische Counties vertreten, die genauso einen 40 over Bewerb und die traditionelle County Championship spielen. Tradition hin oder her, aber so wird das nix. Wenn England eine T20 Liga von irgendwelcher Bedeutung haben, dann müssen sie mMn auch auf ein Franchisesystem umstellen....

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Weder noch - ich würd Cricket nie mit großem K schreiben. Da stellt's mir alle Nackenhaare auf. Ebenso beim Durchlesen der Regelerklärung - wobei ich mir durchaus bewußt bin, daß das kurz zu erklären nicht so einfach ist und gerade im Deutschen Fachbegriffe fehlen. z.B

Der vom Bowler geworfene Ball muss nach dem Schlag des Schlagmanns möglichst rasch von den Feldspielern zurückgeworfen werden, um die aus Stäbchen aufgetürmte Konstruktion, das Wicket, der Gegner zu zerstören. Solange der Ball unterwegs ist, können die Spieler des Gegners zwischen den Wickets hin- und herlaufen und damit Punkte erzielen. Die Schlagmänner können auch mit weiteren Varianten „aus“ gemacht werden - etwa wenn ein Feldspieler einen geschlagenen Ball aus der Luft fängt.

1. Der Bowler "wirft" (im Sinne von Englisch "throwing") den Ball nicht, sondern "bowlt". Der Begriff kommt aus einer Zeit, als es ausschließlich erlaubt war, den Ball von unten zu werfen. Regeltechnisch heißt das: über der Hüfte darf der Arm sich maximal um 15° ausstrecken - alles andere gilt als "throwing" und ist strengstens verboten.

2. Die oben beschriebene erste Methode ein Out zu bekommen, nennt man "run out". Sowas passiert aber relativ selten und ist mMn zu 90% ein Fehler der Batsmen. Natürlich probiert man in knappen Situationen ein run out zu produzieren - die häufigsten Out-Varianten sind aber mWn mit Abstand caught out (Ball gefangen ohne vorher aufzukommen) und bowled (gebowlter Ball trifft die Stecken und die Querstäbchen fallen als Folge herunter). Dementsprechend richten sich die Strategien der Bowler aus.

Was mMn auch der Aspekt ist, der für komplette Neuanfänger sowas wie Test-Cricket zu so einem Mysterium macht - wenn man keinen blassen Schimmer davon hat, welche Strategie dahintersteckt, was jetzt ein gut gebowlter Ball ist und was nicht, kann man das Spielgeschehen schwer einschätzen. Was eben z.T. bei T20 etwas anders ist, wo die Spieler versuchen, in der kurzen Zeit möglichst viele runs zu erzielen und dementsprechend aggressiver geschlagen wird.

Man braucht halt ein wenig Geduld und sollte mMn den Kommentatoren - meist ehemaligen Weltklassespielern - aufmerksam zuhören. z.T. kommt denen doch Lehrhaftes aus.

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Apropos "legale Bowling Action" und "throwing" - Sunil Narine (West Indies, Knight Riders) wurde fürs Champions League T20-Finale gesperrt, weil seine Bowlingbewegung angeblich nicht legal sein soll. Neben Ajmal (der komplett gesperrt ist momentan) der beste Spin-Bowler und einer der Top-Bowler in T20 und ODI.

Schwerer Schlag für die Knight Riders vor dem heutigen Finale, für West Indies hinsichtlich der WM auch. Ich seh's mit einem lachenden und weinenden Auge: Einerseits super, daß den ganzen "Schummlern" auf den Pelz gerückt wird. Andererseits halt auch nicht toll, wenn gerade die Besten als "Schummler" entlarvt werden. Gerade in einem Sport wie Cricket, wo absolute Fairness das oberste Gebot ist.

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Baltic Cup Champion

ich versteh das mit den 15° nicht ganz. ich dachte immer der arm muß durchgestreckt sein beim bowlen. was heißt er darf ihn nur 15° strecken? wenn der arm eh schon durchgestreckt ist, wie streckt er ihn dann noch während des bowlens?

ich stell mir vor es könnte eher leichter passieren in der bewegung die streckung etwas zu verlieren. oder bin ich da komplett auf dem holzweg?

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ich versteh das mit den 15° nicht ganz. ich dachte immer der arm muß durchgestreckt sein beim bowlen. was heißt er darf ihn nur 15° strecken? wenn der arm eh schon durchgestreckt ist, wie streckt er ihn dann noch während des bowlens?

ich stell mir vor es könnte eher leichter passieren in der bewegung die streckung etwas zu verlieren. oder bin ich da komplett auf dem holzweg?

Nein der Arm muß nicht gestreckt werden. Die Cricketregeln besagen

3. Definition of fair delivery - the arm

A ball is fairly delivered in respect of the arm if, once the bowler’s arm has reached the level of the shoulder in the delivery swing, the elbow joint is not straightened partially or completely from that point until the ball has left the hand. This definition shall not debar a bowler from flexing or rotating the wrist in the delivery swing.

(Oh, natürlich Schulterhöhe, nciht Hüfthöhe, wie ich geschrieben habe)

Nachdem Untersuchungen ergeben hatten, daß so ziemlich jeder Bowler den Winkel im Ellbogen vergrößert hat man als Toleranzgrenze 15° eingeführt, d.h. der Winkel im Ellbogen darf von dem Zeitpunkt, wo der Arm über Schulterhöhe ist bis zum Verlassen der Hand, um weniger als 15° größer sein.

Es wird wohl recht schwer sein, dieses Kriterium zu erfüllen, wenn der Arm nicht zumindest fast komplett gestreckt ist - außer man hat irgendwelche Deformationen (wie z.B. Sri Lankas Murali).

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  • 1 month later...

Australiens Nationalspieler Phil Hughes schwebt in Lebensgefahr. Bei einem Spiel zwischen South Australia und New South Wales wurde er von einem aufspringenden Ball seitlich am Kopf getroffen.

Zur Erklärung: Sowas - absichtlich hoch aufspringende Bälle, die Richtung Kopf gehen - ist vollkommen legal und wird auch gezielt eingesetzt. In Hinsicht, was beim Cricket so alles legal ist das legendäre Match der West Indies gegen England, wo sie sich Englands Altmeister Brian Close komplett hergerichtet haben.

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¯\_( ͡° ͜ʖ ͡°)_/¯

Zur Erklärung: Sowas - absichtlich hoch aufspringende Bälle, die Richtung Kopf gehen - ist vollkommen legal und wird auch gezielt eingesetzt.

Zugegeben, ich verfolge den Sport nicht, hab jetzt gerade von dem tödlichen Unfall gelesen. Aber nach so einer Geschichte frag ich mich dann, wie kann sowas legal sein bzw dann auch noch gezielt eingesetzt werden? Nimmt man da nicht eine schwere Verletzung des Gegner automatisch in Kauf?

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Vorausgeschickt: Cricket empfindet sich selbst als Sportart, wo Fairness absolut groß geschrieben wird. Generell ist das mMn auch so.

Der sog. "Bouncer" (hoch aufspringender Ball, der den Batsman etwa in Kopfhöhe erreicht) hat als Ziel, entweder einen schlechten Schlag zu provozieren oder den Batsman einzuschüchtern. Das ist mMn ein wesentlicher Aspekt des Spiels, daß Batsman Respekt, wenn nicht sogar Angst haben. Es wurden aber Regeln eingeführt, daß pro Over (=6 legale Deliveries von einem Bowler) nur zwei Bouncer gebowlt werden dürfen.

Der Batsman selbst hat zwei Option: draufhauen oder ducken. Und wie man aus dem oben geposteten Video sieht: bis Anfang der 80er wurde weitgehend ohne Helm gespielt. Wobei Cricket damals eben auch anders war. Weniger Spiele, weniger Geld, keine T20 Spiele, wo man auf alles draufhauen muß, was sich bewegt (Anm: der Hughes-Unfall ist aber in traditionellem First Class-Cricket, d.h. der Langform, passiert).

Im Endeffekt war's wohl wie Tintifax richtig gesagt hat, ein Unfall, wo extrem viel falschgelaufen ist.

EDIT:
In other news: In Indien kocht ein Korruptionsskandal um die IPL bzw Srinivasan, den abgesetzten Chef des indischen Verbandes BCCI, aber immer-noch Chef des Weltverbandes ICC hoch.

bearbeitet von jimmy1138

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