Israel


Devil Jin

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Junior Vizepräsident

Ich war eine Woche (Freitag - Freitag) in Israel. Genauer gesagt haben wir mit einer Gruppe eine Rundreise gemacht. (Jerusalem, Betlehem, Tel Aviv, Haifa etc.) Das Land hat mich sehr fasziniert. Nicht wegen der Lage, der Landschaft oder dem Klima, sondern wegen den Leuten, der Mentalität und Kultur. Vor allem von Jerusalem war ich schwer beeindruckt. Aber von Anfang an: Die Gruppe bestand aus 26 Personen. Unser Bekannter ist gebürtiger Israeli und hat die Reise in die Wege geleitet. (Alle Hotels gebucht, ein Bus inkl. Fahrer gemietet, Reiseführerin etc.) Die Einreise verlief problemlos. Die Passkontrolle dauerte etwas, da es viele Leute waren, aber es gab keine Probleme. Schon am Flughafen hat man Soldaten mit geladenen Waffen gesehen. Dieses Bild erstreckte sich eigentlich überall. Entweder Polizisten oder Soldaten. (Auch etliche Frauen dabei.) Dann machten noch die GrundwehrdienerInnen (3 Jahre für die Männer, 2 Jahre für die Frauen) Kulturreisen, da sie zu Ostern "frei" bekamen. So war es keine Seltenheit, dass man mind. 20 Soldaten auf einem Fleck sah. (Natürlich alle mit Sturmgewehr in der Hand inkl. scharfer Munition.) Das erste Highlight gab es schon am ersten Tag. Der eine Teil kam am Nachmittag an, der andere zu Mitternacht. Alle wurden mit dem Bus am Flughafen abgeholt. Also sammelten sich drei Leute, die die zweite Gruppe in Empfang nehmen wollten. Wenn man zum Flughafen rein fährt, gibt es eine Kontrolle. In einem Bus für ca. 30 Leute waren ein Araber (Fahrer), ein (halber) Israeli (Gastgeber) und zwei Österreicher. (Kumpanen) Viel Spaß beim erklären. Plötzlich standen zwei Soldaten mit dem Finger halb am Abzug im Bus und durchsuchten alles. Zum Glück hatte unser Freund und Gastgeber alles im Griff. Auf jeden Fall sind solche Kontrollen keine Seltenheit gewesen. Selbst vorm betreten des Einkaufszentrums wurde man kontrolliert. Bei der Abreise gab es drei (!) Pass- und fünf (!) Sicherheitskontrollen. Der Besuch nach palästinensischen Autonomiegebieten (U.a. Betlehem) hat dieses Gefühl verstärkt. Unsere jüdische Reiseleiterin durfte nicht mit und wir bekamen einen Palästinenser. Dann noch die Mauer um das Gebiet. Man glaubte man würde in die Vergangenheit von Berlin reisen. Allerdings hatte man nie das Gefühl wie ein Verbrecher dargestellt zu werden, wie man es beispielsweise in den USA schnell haben kann. Die Leute waren überall freundlich. (Gut, das Land lebt auch von Touristen.)

Zum kulturellen Teil: Jerusalem hat zig Vierteln. U.a. das jüdische Viertel, das christliche Viertel, das muslimische Viertel und das armenische Viertel. Zuerst hört man den Muezzin und 100 m sieht man eine riesige Parade der Christen wegen dem Palmsonntag. Aber auch an den Gebäuden erkennt man sofort, in welchem Viertel man sich befindet. Das fand ich wirklich faszinierend, da die Stadt nicht sonderlich groß ist und doch so verschieden. Zum schmunzeln hat mich die Tatsache gebracht, dass alle den Moslems nicht wohlgesonnen waren. (Positiv ausgedrückt.) Unsere jüdische Reiseleiterin hätte am liebsten nur geflucht, wenn man sie auf den Islam ansprach. Unser palästinischer Reiseleiter, der ein arabischer Christ ist (Ja, die gibt es und unterscheiden sich vom Aussehen zu muslimischen Arabern kaum bis gar nicht.) war auch nicht gut zusprechen darauf. Und ein Orthodoxer hat sich nur aufgeregt. Aber keiner hat deutliche Worte gefunden, im Gegensatz zu den Muslimen, die Transparente à la "Nur der Islam ist die wahre Religion. Alle anderen unheiligen Bücher gehören verbrannt." aufhingen. Natürlich sind die anderen Religionen sich gegenseitig auch nicht wohlgesonnen. Wenn es beispielsweise eine christliche Messe gab, wurde alles abgesperrt. Man sah die Spannungen nicht, spürte sie aber. Leider ist vieles heruntergekommen, wodurch die schönen Städte kaum zur Geltung kommen. Haifa und Tel Aviv sind relativ modern, wodurch die Religion nicht so zur Geltung kommt. Sieht man vor allem an den westlich gekleideten Menschen. Die Kirchen, Synagogen und Moscheen dominieren das ganze Land. Zum Teil sind sie schön, zum Teil nicht. (Die Geburtskirche in einem sehr miserablen Zustand.) Was mir auch noch aufgefallen ist, dass viele Leute sehr gut Deutsch sprachen und nicht so aufdringlich sind, wie in anderen östlichen bzw. südlichen Ländern.

Ich kann noch viel erzählen, aber lange Rede, kurzer Sinn: Israel ist auf jeden Fall eine Reise wert. Dieses Land, Kultur und Mentalität muss man erlebt haben.

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  • 6 months later...
  • 1 year later...
Wahnsinniger Poster
Vorwärtsler

10 Tage intensives Sightseeing bei angenehmen 20 Grad und Sonnenschein. Die überschaubaren Distanzen wurden per Mietauto überwunden, gewohnt wurde in Netanya, Fußball war auch dabei (siehe Fans - Fotos, Videos und Fan-TV). Hier die Fotos:

Tel Aviv (UNESCO Welterbe: Die weiße Stadt)

Old Jaffa

Jerusalem (UNESCO Welterbe: Die Altstadt)

Mount of Olives (Ölberg)

Masada (UNESCO Welterbe)

Haifa (UNESCO Welterbe: Hl. Stätten der Bahai)

Akko (UNESCO Welterbe: Altstadt)

Mamshit (UNESCO Welterbe: Wüstenstadt in der Negev-Wüste)

Meggido (UNESCO Welterbe: Ruinen der biblischen Siedlungshügel)

Nazareth

Hazor (UNESCO Welterbe: Ruinen der biblischen Siedlungshügel)

Wirkungsstätten Jesu Christi am See Genezareth (Tabgha, Capharnaum)

Bethlehem (Palästinensisches Autonomiegebiet; UNESCO Welterbe: Geburtskirche Jesu)

Nachdem ich selber am überlegen bin, ob ich einmal nach Israel fahre, habe ich eine Frage :

Hattest Du bezüglich Sicherheit Bedenken ? Es gab/gibt ja in diversen Reisehinweisen so Statements wie "größere Menschenansammlungen meiden" oder "öffentliche Verkehrsmittel meiden". Wie war das für dich ?

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  • 2 weeks later...
Wahnsinniger Poster

In Israel braucht man sich grundsätzlich keine Gedanken wegen der Sicherheit machen! Die Gefahr, einem Selbstmordanschlag zum Opfer zu fallen, ist in europäischen Großstädten wie London, Paris oder Berlin genauso vorhanden. Im Gegenteil, es wird überall so penibel kontrolliert und überall gibt es Polizei- und Militärpräsenz, dass man sich kaum Sorgen machen muss. Öffentliche Verkehrsmittel habe ich keine gebraucht, da mit Mietwagen unterwegs.

Einzig im palästinensischen Autonomiegebiet kam ich in eine "brenzlige" Situation, als maskierte Jugendliche auf offener Straße mit Steinen auf eine jüdische Siedlung losgingen, die vom Militär natürlich sofort mit Einsatz von Tränengas verteidigt wurde.

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"Inside everyone there´s a litte nut!"

Nachdem ich selber am überlegen bin, ob ich einmal nach Israel fahre, habe ich eine Frage :

Hattest Du bezüglich Sicherheit Bedenken ? Es gab/gibt ja in diversen Reisehinweisen so Statements wie "größere Menschenansammlungen meiden" oder "öffentliche Verkehrsmittel meiden". Wie war das für dich ?

In Israel habe ich mich echt sicher gefühlt und dort habe ich alle Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Im Westjordanland oder in Ostjerusalem fühlte ich mich nicht so sicher wie im Rest des Landes, aber schlimm war es nicht wirklich.

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Vorwärtsler

In Israel braucht man sich grundsätzlich keine Gedanken wegen der Sicherheit machen! Die Gefahr, einem Selbstmordanschlag zum Opfer zu fallen, ist in europäischen Großstädten wie London, Paris oder Berlin genauso vorhanden. Im Gegenteil, es wird überall so penibel kontrolliert und überall gibt es Polizei- und Militärpräsenz, dass man sich kaum Sorgen machen muss. Öffentliche Verkehrsmittel habe ich keine gebraucht, da mit Mietwagen unterwegs.

Einzig im palästinensischen Autonomiegebiet kam ich in eine "brenzlige" Situation, als maskierte Jugendliche auf offener Straße mit Steinen auf eine jüdische Siedlung losgingen, die vom Militär natürlich sofort mit Einsatz von Tränengas verteidigt wurde.

In Israel habe ich mich echt sicher gefühlt und dort habe ich alle Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Im Westjordanland oder in Ostjerusalem fühlte ich mich nicht so sicher wie im Rest des Landes, aber schlimm war es nicht wirklich.

Danke für die Infos !

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  • 1 year later...
Wahnsinniger Poster

Israel steht ganz oben auf meiner To-do-Liste und ich stehe kurz davor, rund um Pfingsten eine Woche hinzufliegen...

Jetzt liest man aber immer wieder, dass es um die jüdischen oder muslimische Feiertage problematisch sein könnte, einerseits, weil die Terrorgefahr steigt und zB die Grenzübergänge zum Westjordanland geschlossen werden, andererseits aber, weil schlichtweg alles zu ist...

Blöderweise entspricht das christliche Pfingsten dem jüdischen Schavuot.... Habt ihr da Erfahrungen? Ist an Feiertagen mit großen Einschränkungen zu rechnen? Bzw. konkret: Sollte man zu zu Schavuot bestimmte Sehenswürdigkeiten meiden?

Wie sieht es allgemein aus? An Freitagen sollte man ja muslimische Sehenswürdigkeiten und das Westjordanland eher meiden, wie sieht es an einem Sabbat aus?

Mein Plan wäre übrigens in einer Woche mit dem Mietwagen von Tel Aviv via Akko nach Haifa und von dort nach Jerusalem zu fahren. Ein "Abstecher" nach Betlehem (und sohin in die Westbank) sollte noch drin sein... Realistisch? Oder gäbe es eine bessere Route?

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  • 2 months later...
Wahnsinniger Poster

Nach meiner Rückkehr kann ich obige Fragen beantworten, ev. sind sie auch für andere von Relevanz:

Shabbat/Shavuot war in Jerusalem tatsächlich ein Problem. Geöffnete Lokale zu finden war nicht leicht und ist in einem Pub sogar das Bier ausgegangen... ;) Hinzu kommt, dass halt keine Öffis fahren... Nesher-Airport-transfer vom Flughafen nach Jerusalem ging und war (im Vergleich zum rest des Landes) eigentlich spottbillig... Unterm Strich schafft man es aber auch am Shabbat, sich zu versorgen... In Tel Aviv/Haifa wiederrum ist das viel problemloser, da hatten zwar ein paar Lokale geschlossen, das Gros hingegen dennoch offen!

Die Öffnungszeiten sind überhaupt ziemlich unübersichtlich und ändern sich anscheinend rasch (wir hatten die beiden aktuellsten Reiseführer von LP bzw. Reise Know-How dabei, beide waren diesbezüglich fehlerhaft).

Grenzübertritte nach Palästina (Westbank) und wieder zurück sind viel problemloser, als erwartet, phasenweise wurden wir nicht einmal nach dem Pass gefragt. Summa summarum war die Lage deutlich entspannter, als ich es erwartet habe (und das, obwohl es während meines Aufenthalts Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und einen anschließenden Airstrike der Israelis als Revanche gegeben hat). Öfterer Aufenthalt in arabischen od. islamischen Ländern führen am Airport aber zu Sonderbefragungen (1x Dubai war okay, 2x Dubai und 4x Istanbul führte hingegen zu einer privaten "Unterredung" und der Abnhame des I-PADs).

Meine Route war übrigens wie folgt: Jerusalem - Westbank (Betlehem, Ramallah) - Massada - Totes Meer (En Bokek) - Jericho (Westbank) - Bet Shean - Bet Alfa - Nazareth - Akko - Haifa - Caesarea - Tel Aviv/Jaffa

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  • 7 months later...
Gast

Bin auch gerade von Israel nachhause gekommen. Tolles Land, leider hab ich nur Jerusalem und Tel Aviv + Jaffa und umliegende Vororte gesehen. Dafür wohnte ich bei einer israelischen Familie und durfte meinen ersten Shabbat Brunch erleben. Fast jeder Israeli den ich kennengelernt habe, wollte mit mir über die politische Situation im Land sprechen, was mit der Zeit etwas unangenehm wurde, da es doch ein sehr heikles Thema ist. Außerdem scheinen viele nicht verstanden zu haben, warum ich ausgerechnet nach Israel gereist bin, wo es doch so viele schöne Städte in Europa gibt.

Bei der Ausreise am Flughafen wurden mir etliche Fragen gestellt, da ich Stempel von Malaysia, Indonesien und der Türkei im Pass hatte. Da ich bei einem israelischen Freund wohnte, wurden diese Fragen dann noch mehr und ich erzählte der Dame die ganze Geschichte, wie sich mein Freund und Ich kennengelernt haben, wo er wohnt, was er macht und wie er heißt. Und was Summer Splash ist, weiß sie jetzt auch :davinci:

Silvester ist in Tel Aviv eine ganz normale Nacht, nur das etwas mehr los ist als sonst. Feuerwerke gab es gar nicht, stattdessen wurde am Neujahrstag auf Menschen geschossen.

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  • 1 year later...
Wahnsinniger Poster

Der Strand ist direkt im Stadtgebiet... Du kannst direkt zu Fuß vom Strand durch die weiße Stadt (UNESCO) zum Dizengoff Square spazieren...

bearbeitet von schmechi

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  • 10 months later...

wollen eventuell von 26.12. -31.12. nach Tel Aviv, irgendwas zu beachten? 

wie schaut's eigentlich bzgl. dem stempel aus? hab gelesen, man kann den auch auf ein extra papier geben lassen, damit man keine probleme in anderen ländern hat (VAE z.b.).

 

 

 

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Wahnsinniger Poster

Du bekommst keinen Stempel in den Pass sondern eine Immigrationskarte, die du gemeinsam mit dem Pass vorweisen musst....

Allerdings gibts ev Probleme (Zusatzbefragungen) wenn du Stempeln von arabischen Ländern oder der Türkei im Pass hast...

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  • 1 year later...
Kennt das ASB in und auswendig

ich grab mal den thread aus: ich hab für morgen einen flug nach tel aviv gebucht. nachdem da grad recht viele raketen fliegen hab ich jetzt meine zweifel. reisewarnung gibt's nur für gaza, ich hab mal beim außenministerium nachgefragt und war noch auf eine antwort. hat wer im allwissenden asb eine ahnung ob es ratsam ist derzeit in die stadt zu reisen? wenn da ständig die sirenen heulen bzw. man nicht raus gehen soll dann macht's wohl wenig sinn (wär nur ein kurztrip für 3 tage) ... bzw. wenn es wirklich gefährlich ist, starten dann überhaupt die flieger?

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