Leichtathletik-Thread


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Postinho
rautianer schrieb vor 47 Minuten:

€: Frage an die Kenner, wie war das mit dem Damen 100m WR, der Wind, oder mutmaßlich wie beim Diskusrekord von Schult? Da bin ich etwas zu jung.

Es gibt wissentschaftliche Analysen dass bei den 10.49 von FloJo die Windmessung ausgefallen sei. Was ich mich erinnern kann, war bei dem Meeting ständig 3-5 m/s außer eben bei dem Lauf bei dem Windstille geherrscht haben soll.

Und klar: Leichtathletikresultate der 80er (und mit leichten Abstrichen der 90er) sind etwa so ernst zu nehmen wie Tour de France der Ergebnisse der 90er u. 00er Jahre.

EDIT: Der Bericht ist auf Wikipedia verlinkt: http://www.brunel.ac.uk/~spstnpl/Publications/IAAFReport(Linthorne).pdf

Summary:

Zitat

An examination of the performances recorded at the 1988 U.S. Olympic Trials in Indianapolis shows that Florence Griffith-Joyner's 100-m world record of 10.49 seconds was assisted by a wind that was well in excess of the legal limit of +2.0 m/s.

Die Windmessungen am gegebenen Tag:

100 m Damen Vorlauf 1 +3.2 m/s

100 m Damen Vorlauf 2 +3.9 m/s

100 m Damen Vorlauf 3 +2.7 m/s

100 m Damen Vorlauf 4 +3.5 m/s

100 m Damen Viertelfinale 1 0.0 m/s (der Lauf mit den 10.49 s)

100 m Damen Viertelfinale 2 0.0 m/s

100 m Damen Viertelfinale 3 +5.0 m/s

100 m Herren Halbfinale 1 +2.6 m/s

100 m Herren Halbfinale 2 +4.9 m/s

100 m Herren Finale +5.2 m/s

Am gleichen Tag fand auch der Dreisprung der Herren statt. Von 46 gültigen Sprüngen haben drei Sprünge eine Windunterstützung von kleiner gleich +2.0 m/s. Gleichzeitig sind mehrere Sprünge mit +5.0 m/s u. mehr dabei (das Maximum war +6.7 m/s).

Interessant sind auch die Zeiten von zwei Läuferinnen, die in dem Lauf voll durchgezogen haben. Die eine lief in Vierterfinale 3 (der Lauf mit +5.0 m/s). Bei der passen die Zeiten sehr gut zu einer Regressionslinie. Eine andere lief in Viertelfinale 2, die lief im Viertelfinale 0.3 s schneller als es die Regression erwarten würde. Bei FloJo waren es sogar 0.35 s schneller.

bearbeitet von Robert S

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ASB-Gott
Robert S schrieb vor 28 Minuten:

Es gibt wissentschaftliche Analysen dass bei den 10.49 von FloJo die Windmessung ausgefallen sei. Was ich mich erinnern kann, war bei dem Meeting ständig 3-5 m/s außer eben bei dem Lauf bei dem Windstille geherrscht haben soll.

Und klar: Leichtathletikresultate der 80er (und mit leichten Abstrichen der 90er) sind etwa so ernst zu nehmen wie Tour de France der Ergebnisse der 90er u. 00er Jahre.

Zweiteres halte ich dennoch nach wie vor für den Hauptgrund. Mag zwar sein, dass die 10.49 nicht vollkommen korrekt waren, aber es war na nicht nur ein einziges Rennen, bei dem sie abartig schnell war: Auch die 10.54 vom Finale in Seoul wären nach wie vor WR,  und jenen über 200m hat sie nun auch scho seit 35 Jahren. 

Man braucht sich ja nur den Dunstkreis anschauen - ihr ehemaliger Trainer war Bob Kersee (Ehemann von Jackie Joyner Kersee) und sie selbst war mit deren Bruder verheiratet. 

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Postinho
aurinko schrieb vor 10 Minuten:

Zweiteres halte ich dennoch nach wie vor für den Hauptgrund. Mag zwar sein, dass die 10.49 nicht vollkommen korrekt waren, aber es war na nicht nur ein einziges Rennen, bei dem sie abartig schnell war: Auch die 10.54 vom Finale in Seoul wären nach wie vor WR,  und jenen über 200m hat sie nun auch scho seit 35 Jahren. 

Man braucht sich ja nur den Dunstkreis anschauen - ihr ehemaliger Trainer war Bob Kersee (Ehemann von Jackie Joyner Kersee) und sie selbst war mit deren Bruder verheiratet. 

Nicht dass ich Dir nicht im Prinzip Recht gebe, aber den Weltrekord hätte sie nicht mehr, ihre beste reguläre Zeit war 10.61 s (im Finale in Seoul war die Windunterstützung +3.0 m/s).

Und der Siebenkampf-Weltrekord von Joyner-Kersee ist wahrscheinlich noch jenseitiger als die 100 m u. 200 m Marken von FloJo.

bearbeitet von Robert S

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ASB-Gott
Robert S schrieb vor 9 Stunden:

Nicht dass ich Dir nicht im Prinzip Recht gebe, aber den Weltrekord hätte sie nicht mehr, ihre beste reguläre Zeit war 10.61 s (im Finale in Seoul war die Windunterstützung +3.0 m/s).

Ich hatte mal gehört, dass sie die 4-5 schnellsten je gelaufenen Zeiten hat (-te, weil die Zeit von Thomson sich da einordnet). Die werden ja nicht alle mit Windunterstützung gewesen sein?

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Postinho
Derni schrieb vor 9 Stunden:

Der Siebenkampfweltrekord ist neben dem Weitsprung der Männer und den 400m der Frauen wohl der unerreichbarste Rekord der Leichtathletik.

Kugelstoßen bei den Frauen kannst auch noch in die Liste nehmen, da war seit über 20 Jahren niemand mehr auf einen Meter dran. 

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Und die 800m der Frauen eigentlich auch. Da war die Schnellste in der jüngsten Vergangenheit (2021) mit 1:55:04 knapp 2 Sekunden langsamer als der Weltrekord aus 1983 (1:53:28). Das war übrigens die Dame (Jarmila Kratochvilova):

Frau Kratochvilovas wundersamer Rekord

 

Nachtrag: Ein ganz feiner Bericht über sie vom Standard: 800-m-Weltrekordlerin Jarmila "Der letzte Panzer" Kratochvilova wird 70 - Sport - derStandard.at › Sport

bearbeitet von Hugo_Maradona

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Oasch
Derni schrieb vor 12 Stunden:

Der Siebenkampfweltrekord ist neben dem Weitsprung der Männer und den 400m der Frauen wohl der unerreichbarste Rekord der Leichtathletik.

Weitsprung der Männer? Wieso gerade der? Echevarría war mit zu viel Wind sehr knapp dran in den letzten Jahren. Und es gibt ja noch 3 weitere Athleten, die - vor langer Zeit - weniger als 10cm weniger gesprungen sind. Dwight Phillips mit -1,2 war bis auf 21cm dran. Saladino 1cm weniger. Das war in den späten 00er-Jahren. Im Hochsprung ist Barshim der einzige Athlet, der 1990 oder später geboren wurde, der die 2m40 geschafft hat. 2m37 ist da sonst das Limit. Mal sehen ob bei der WM die 2m35 erreicht werden.

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ASB-Gott

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ASB-Gott
Hugo_Maradona schrieb vor 2 Stunden:

Ich habe mir jetzt ein wenig die Weltrekorde der Damen angesehen. Von 23 olympischen Disziplinen bei den Damen sind 10 (!) Weltrekorde aus den 1980er Jahren:

  • 100m
  • 200m
  • 400m
  • 800m
  • Siebenkampf
  • Kugelstoßen
  • Hochsprung
  • Weitsprung
  • Diskus
  • 4x400m Staffel

 

Wobei es unter Umständen bei den "Lauf-WRs" dann doch auch wieder schnell gehen kann. Bei den Herren galten die 400m Zeiten (flach + Hürden) ja auch lange als unerreicht und wurden in der Vergangenheit doch unterboten. Gerade bei den 400m Hürden gibt es mittlerweile 8 oder 9 schnellere Zeiten als jene von Young (wie König gestern erklärt hat).

Scheinbar bringen die Carbonschuhe nicht nur bei den langen Distanzen auf der Straße etwas sondern auch bei den Bahnbewerben; dies kann man durchaus in ein paar Disziplinen erkennen (400m Hürden Männer, aber auch die 100m bzw. 200m der Frauen - wo, aktuell schnellere Zeiten als von Marion Jones gelaufen werden, die jahrelang die schnellste nach Griffith Joyner war (aber deren Dopinvergangenheit auch hinlänglich bekannt ist)). Von daher halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass in näherer Zukunft mal einer der Uralt WR fällt

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aurinko schrieb vor einer Stunde:

Wobei es unter Umständen bei den "Lauf-WRs" dann doch auch wieder schnell gehen kann. Bei den Herren galten die 400m Zeiten (flach + Hürden) ja auch lange als unerreicht und wurden in der Vergangenheit doch unterboten. Gerade bei den 400m Hürden gibt es mittlerweile 8 oder 9 schnellere Zeiten als jene von Young (wie König gestern erklärt hat).

Scheinbar bringen die Carbonschuhe nicht nur bei den langen Distanzen auf der Straße etwas sondern auch bei den Bahnbewerben; dies kann man durchaus in ein paar Disziplinen erkennen (400m Hürden Männer, aber auch die 100m bzw. 200m der Frauen - wo, aktuell schnellere Zeiten als von Marion Jones gelaufen werden, die jahrelang die schnellste nach Griffith Joyner war (aber deren Dopinvergangenheit auch hinlänglich bekannt ist)). Von daher halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass in näherer Zukunft mal einer der Uralt WR fällt

Davon gehe ich definitiv auch aus.

Es ist nur faszinierend, wie sich die finale Hochblüte des Kalten Krieges auf die Leichtathletik ausgewirkt hat. Selbst die komplett gedopten Damen der 0er Jahre (Graf, Mutola, Ceplak) waren meilenweit vom 800er WR entfernt.

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