Recommended Posts

Schefoasch

und, ja nicht die Seife fallen lassen! :winke:

Mal abgesehen davon, dass dies kein Hollywood-Thriller ist, wäre gerade Kartnig auch in einem solchen kaum "gefährdet", wenn er die Seife aufheben müsste.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 weeks later...
muhaaaaaaaaaa

:nervoes:

Ex-Sekretär enthaftet: Geht auch Kartnig frei?

Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig könnte am Montag das Untersuchungsgefängnis in Graz verlassen. Die Anzeichen dafür verdichten sich. Der ebenfalls in U-Haft gewesene Ex-Sturm-Sekretär ist bereits enthaftet.

Gegen Abgabe des Reisepasses

Der langjährige Sturmsekretär wurde gegen Abgabe seines Reisepasses Montagmittag aus der U-Haft entlassen.

Sechsstellige Kaution für Kartnig?

Sollte Kartnig freigehen, wird es allerdings der Reisepass allein wohl nicht tun. Es wird erwartet, dass Kartnig eine Kaution in zumindest sechsstelliger Höhe hinterlegen müsste, um nach zwei Monaten das Untersuchungsgefängnis verlassen zu können.

Kartnigs Haftprüfung durch die Untersuchungsrichterin in Graz ist für 14.30 angesetzt.

Gutachter prüfen umfassend

Wann es übrigens zu einer möglichen Anklage gegen Kartnig und vielleicht auch gegen den Sturm-Sekretär kommt, wird sich voraussichtlich erst im Spätherbst entscheiden. Derzeit prüft ein Gutachter nämlich sämtliche vorliegenden Berichte, auch jene der Finanzbehörde, auf mögliche strafrechtlichen Handlungen, die auch mehrere Jahre zurück liegen können. Erst danach könnte eine Anklageschrift überhaupt erstellt werden.

steiermark.ORF.at

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Weltklassekicker
1,2 Millionen Euro Kaution für Hannes Kartnig

Der Ex-Sturm-Sekretär wurde aus der U-Haft entlassen. Im Fall von Hannes Kartnig wurde eine Kaution von 1,2 Millionen Euro festgesetzt.

Das Ergebnis von Hannes Kartnigs Haftprüfung steht nun fest: Der Ex-Sturm-Boss wird aus der zweimonatigen Untersuchungshaft entlassen, wenn eine Kaution von 1,2 Millionen Euro hinterlegt wird. Noch wurde der Betrag allerdings nicht bezahlt, Kartnig befindet sich also weiter in U-Haft.

http://www.kleine.co.at/sport/fussball/429770/index.do

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

romazone.org
Entlassung durch den Hinterausgang - Staatsanwaltschaft legte Beschwerde ein.

Der frühere Präsident des Fußballklubs Sturm Graz, Hannes Kartnig, ist am späten Montagnachmittag aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Kartnig verließ das Gebäude laut mehreren Augenzeugen über den Hinterausgang und wurde mit einem Wagen abgeholt. Für ihn wurde eine Kaution von rund 1,2 Mio. Euro hinterlegt.

Rätselraten über Kaution

In der Verhandlung über die U-Haft beschloss die Untersuchungsrichterin offenbar, die "unbedenkliche Herkunft" der Kaution anzuerkennen und die Entlassung des Ex-Sturm-Zampanos zu genehmigen.

Das große Rätsel bleibt vorerst, wie Kartnig oder seine Anwälte die doch beträchtliche Summe von 1,2 Millionen Euro aufbringen konnten.

Kartnig bleibt bedeckt

Kartnig selbst will sich bis zu einem möglichen Verfahrensbeginn nicht öffentlich äußern. Die gaben seine Anwälte Richard Soyer und Michael Pacher am Montagabend in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt.

Kartnig wolle sich nun der "Untersuchungsarbeit" widmen, sagte Pacher. Die Kaution in Höhe von 1,2 Mio. Euro sei schon sehr hoch, meinte Soyer: "Ich habe nicht gewusst, dass Graz ein derart teures Pflaster ist." Kartnig gehe es gut, er habe die Entscheidung herbeigesehnt.

Von einer Person

Die Kaution sei von einer "dritten Person" gestellt worden, die allerdings nicht in der Öffentlichkeit auftreten wolle, hieß es. Bei den Advokaten war man erst von einer Kaution in Höhe von einer Mio. Euro ausgegangen, die man auch in Form einer Bankgarantie vorgelegt habe. Die dann noch erforderlichen 200.000 Euro habe im Laufe des Nachmittags ebenfalls die bewusste Person zur Verfügung gestellt.

"Sieht nicht mitgenommen aus"

Kartnig müsse mehrere Auflagen erfüllen, berichteten die Juristen: "Er musste geloben, nicht zu flüchten und die Untersuchungen nicht zu behindern. Ferner muss er sich einmal in der Woche bei Gericht melden und einen Ortswechsel anzeigen."

Der Reisepass sei eingezogen. Kartnig befinde sich in seinem Haus in Graz, hieß es: "Er wohnt wie bisher an der gleichen Adresse". Auf die Frage eines Journalisten, ob Kartnig die U-Haft zugesetzt habe, sagte Pacher: "Wir haben ihn nicht gewogen, aber er sieht nicht mitgenommen aus."

Tatsächlich "unbedenklich"?

Der Enthaftung war ein Verwirrspiel vorausgegangen. Die Staatsanwaltschaft Graz hatte zuvor erklärt, dass die Unbedenklichkeit der Bankgarantie - die Kartnigs Anwälte vorgelegt hatten - nicht gegeben sei. Zudem habe die Garantie nur eine Mio. Euro umfasst - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Beschwerde der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft legte laut ihrem Sprecher Manfred Kammerer Beschwerde gegen die Entscheidung ein. Das habe aber keine aufschiebende Wirkung, so Kammerer. Die Beschwerde geht nun zum Oberlandesgericht, dieses könne über eine Anweisung, eine Erhöhung der Kaution oder auch die neuerliche Inhaftierung Kartnigs entscheiden.

Soyer merkte an, dass die Anwälte sich ebenfalls eine Beschwerde vorbehalten, da man die Kaution für zu hoch empfinde. Es sei auch möglich, dass das Oberlandesgericht die Höhe der Kaution herabsetze. Wann es darüber eine Entscheidung gebe, könne man nicht sagen. Dies könnte in ein bis drei Wochen auch sein.

Sekretär ebenfalls enthaftet

Der ebenfalls in U-Haft gewesene Ex-Sturm-Sekretär war bereits davor enthaftet worden. Der langjährige Sturm-Sekretär wurde gegen Abgabe seines Reisepasses aus der U-Haft entlassen.

steiermark.orf.at

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...
  • 1 month later...
Oasch

Heute im Kurier:

Insgesamt geht es bei der Steuerhinterziehung um 8,7638 Millionen Euro. Über anonyme Sparbücher (mit Kennwörtern "Sturm", "Champions League" etc.) sollen Sturm-Spieler zusätzliche Millionen (jedoch Schilling) abgeholt haben. "Netto. Bar auf die Hand." Vastic soll z.B. mehr als 4 Millionen Schilling auf diesem Weg erhalten haben.

Funktioniert haben soll das System über doppelte Kartenabrechnungen (mehr Karten verkauft als abgerechnet). Alleine 2000 sollen so mehr als 5,5 Millionen Schilling auf den Sparbüchern gelandet sein. Zitat Kartnig: "Bei Sturm hat es immer schon Schwarzzahlungen an die Spieler geben. Die Kartenabrechnung war ein eingeführtes System schon vor meiner Zeit als Präsident." Und ohne die Schwarzzahlungen soll sich Sturm die Spieler gar nicht leisten haben können.

Heinz Schilcher wird von Kartnig beschuldigt die Schwarzlohnzahlungen vereinbart und verhandelt zu haben. Schilcher streitet dies natürlich ab. Angeblich hat er davon das erste Mal aus der Zeitung erfahren. Der Klubsekretär S., der ebenfalls in Untersuchungshaft war, behauptet, dass Ex-Vizepräsident Klementschitsch und Schilcher davon gewusst haben, letzterer soll auch Ansprechperson der Spieler gewesen sein "wenn wieder 'etwas fällig gewesen ist.'"

Dann ist noch eine Statistik der Zahlungen für Vastic aufgeführt. Zwischen 1998 und 2001 sieben Zusatzzahlungen, alle zwischen 500.000 und 700.000 Schilling bis auf die Letzte am 10. August 2001: 1,14 Millionen Schilling. Für alle angeführten Personen gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Kartnig soll außerdem die Löschung der Daten in Auftrag gegeben haben. Er verteidigte sich mit dem Argument, dass er nur die Leistung der Daten verbessern lassen wollte, weil die MitarbeiterInnen sich über so langsame Computer beschwert hatten. Die damit beauftragte Mitarbeiterin hat jedoch von den Daten vor dem Löschen Ausdrucke gemacht. Blöd gelaufen.

Und dann noch ein kurzer Bericht über Parteigelder und die Perspektiven. Morgen gibts Teil II.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kurier Serie Teil 7

Notgroschen in Millionenhöhe

Enthüllungen, Teil 7: Was passierte mit den 8 Millionen aus dem Schopp-Transfer? Warum landete das Geld in Kartnigs Tresor? Warum fehlt ein Schopp-Beleg in den Sturm-Büchern?

1189089145_4.jpg

Eines vorne weg: Acht Millionen. Sind ja bloß acht Millionen. Nur Schilling, nicht Euro. Die kann man schon mal verlegen. Mein Gott, dann liegen sie halt nicht auf dem Konto, sondern daheim im Tresor. Zwischen den Jetons aus dem Casino. Aber eh nur vorübergehend. Eh nur für zwei Jahre und drei Monate.

Hannes Kartnig hat in seiner Zeit als Sturm-Präsident viele Transfers getätigt. Einer sticht den Ermittlern besonders ins Auge: Markus Schopp, ein prominenter Berufsfußballer, der im September 2001 in die Serie A, zu Brescia verkauft wurde.

Rückblende

Der Poker läuft am 8. September, in Udine, Kartnig ist mittendrin statt nur dabei. Dabei hat Schopp nur mehr knapp vier Monate Sturm-Vertrag. Die Fronten: verhärtet. Bis die Präsidenten vor die Türe gehen. „Nach zirka 15 bis 20 Minuten kamen die beiden zurück und erklärten sinngemäß, dass sie sich miteinander geeinigt hätten“, gibt Ex-Sportchef Heinz Schilcher der Untersuchungsrichterin zu Protokoll.

Fest steht: Sturm sollte für Schopp 8,09 Millionen Schilling erhalten. Eine stolze Summe. Bei einem normalen Transfer wäre die Geschichte hier zu Ende – die 8,09 Millionen wären unter dem Titel „Transfer Schopp“ auf einem Vereinskonto gelandet. Nicht bei Sturm. Da begannen die Transfers offenbar erst nach dem Transfer. Und auch deshalb ist die Causa Schopp eine der zahlreichen Finanz-Transaktionen, die Hannes Kartnig den Ermittlern ganz genau erklären muss.

Fest steht: Die 8,09 Millionen Schilling werden von Brescia zwar am 18. September 2001 überwiesen, landen aber nicht auf einem normalen Sturm-Konto, sondern auf einem Durchlaufkonto. Dort liegt das Geld bis zum 27. Dezember 2001. An diesem Tag, 13.33 Uhr, behebt Hannes Kartnig auf seiner Hausbank in Graz St. Peter die Millionen.

Ab diesem Zeitpunkt hat Kartnig Erklärungsbedarf.

Warum floss das Geld nicht direkt an Sturm? Was geschah mit dem Transfererlös, nachdem Kartnig die 8,09 Millionen vom Durchlaufkonto behoben hatte?

Kartnigs erster Erklärungsversuch stellt die Ermittler nicht zufrieden: Der Präsident will das Geld zunächst behoben und anschließend bei sich zu Hause in den Tresor gelegt haben – unverzinst. Als „Notgroschen“. Im Safe soll es bis zum 29. März 2004 (!) gebunkert worden sein – laut Kartnig. An diesem Tag soll Kartnig dem SK Sturm ein Darlehen mit den Schopp-Transfer-Millionen gewährt haben. Das bedeutet: Kartnig will dem SK Sturm Geld des SK Sturm geliehen haben. Diesmal gegen Zinsen – für Kartnig!

Rätselhaft

Diese Version ist insofern spannend, weil Kartnig bereits im Dezember 2003 sechs Sturm-Spieler an Frank Stronach verkaufen hatte müssen – zum Okkasionspreis von einer Million Euro.

Frage: Warum hat Präsident Kartnig die finanzielle Not im Dezember 2003 nicht mit den acht Schopp-Millionen – das sind immerhin 581.000 Euro – gelindert? Die lagen ja angeblich noch unberührt in seinem Tresor.

In der U-Haft, am 21. Mai 2007, tischt Kartnig plötzlich eine neue Wahrheit auf: Sehr wohl sei das Geld von Brescia bei Sturm gelandet. Aber eben auf Umwegen: Kartnigs Firma Perspektiven soll die acht Schopp-Millionen am 11. Dezember 2001 an Sturm überwiesen haben. Das ist insofern seltsam, da die acht Schopp-Millionen zu diesem Zeitpunkt ja noch auf dem Durchlaufkonto lagen, wo sie Kartnig erst am 27. Dezember 2001 behoben hat. Laut Kartnig sei dies eben ein Vorschuss gewesen, den seine Werbefirma an Sturm geleistet habe.

Frage: Warum leistet eine Werbefirma einen Vorschuss auf Transfer-Millionen, die später angeblich bei ihrem Geschäftsführer zu Hause im Safe liegen? Die Ermittler gehen jedenfalls davon aus, dass die Transaktionen im Fall Schopp lediglich der Verschleierung dienen (s. Faksimile).

Dabei wäre alles so einfach gewesen: Kartnig hätte die acht Schopp-Millionen von Brescia nur auf das Sturm-Konto überweisen lassen müssen.

Artikel vom 06.09.2007, 16:50 | KURIER | Rainer Fleckl

Mehr zu diesem Thema

Teil 6: Haus und Hof für den Professor (05. September 2007) Teil 5: Sparefroh auf Staatskosten (04. September 2007) Teil 4: Zwei wie Pech und Schwefel (04. September 2007) Teil 3: Mein Name ist Hannes, ich weiß von nichts (02. September 2007) Teil 2: "Habe ein System, wie man immer gewinnt" (02. September 2007) Teil 1: Die Akte Kartnig (01. September 2007)

http://www.kurier.at/sport/fussball/107545.php

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...
Leistungsträger

Jongleur in der Scheinwelt

Enthüllungen, Teil 9: Wie Hannes Kartnig die Gewinne seiner Werbe-Firma jahrelang auf Kosten seines Vereins erhöht haben soll.

Ex-Sturm- Präsident Hannes Kartnig sieht sich im Schlussbericht der Grazer Steuerfahndung mit schweren Vorwürfen konfrontiert. "Die Leute wissen, dass ich nie ein Nehmer war."

Hannes Kartnig, Kleine Zeitung, 30. August 2007

Graz, 23. April 2007, die Ermittler haben ganze Arbeit geleistet. Gut 150 Seiten umfasst der Schlussbericht der Steuerfahndung inklusive aller Anlagen, ein starkes Stück also, das da Richtung Landesgericht für Strafsachen wandert. Vorne drauf steht in fetten Lettern: Betreff: 19 Ur 137/06f. Darunter: Hannes KARTNIG.

Schaden

In sich hat es vor allem die Seite 27, für sich steht der letzte Absatz: "Der Verdächtige Hannes Kartnig konnte somit unter dem Strich durch teilweise Verrechnung der Bandenwerbung über die Firma Perspektiven, der nur teilweisen Rückführung der vereinnahmten Beträge an den SK Sturm und der Ausstellung von Scheinrechnungen ohne größeren erkennbaren Aufwand Gewinne in Millionenhöhe lukrieren.

Nach Ansicht der Steuerfahndung und der Großbetriebsprüfung Graz hat der Verdächtige durch die nur teilweise Rückführung der (zu Unrecht) vereinnahmten Bandenwerbungserlöse den Verein SK Sturm im Jahre 1998 in Höhe von ATS 3,385.950, im Jahre 1999 in Höhe von 4,485.836,08 und im Jahre 2000 in Höhe von ATS 4,763.516,90 am Vermögen geschädigt."

". . . am Vermögen geschädigt" – ein Vorwurf wie Donnerhall. Das hätte mit einem Kavaliersdelikt ungefähr so viel zu tun wie Gut mit Böse. Hannes Kartnig bestreitet die Vorwürfe. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Fehlende Millionen

Der Blick in die Vergangenheit verdeutlicht den gegenwärtigen Stand: Hannes Kartnig hat in der Blütezeit von Sturm da wie dort alle Macht, bei der Perspektiven-Werbung ist er Eigentümer und Geschäftsführer, bei Sturm allmächtiger Präsident. Sturm verkauft Bandenwerbung. Sturm hat dafür eigene Mitarbeiter. Doch nicht alle Rechnungen, die an die Werbekunden ausgestellt werden, tragen Brief und Siegel von Sturm.

Ein Teil dieser Werbe-Rechnungen stammt von Kartnigs Perspektiven. Dieses Geld fließt also seiner Firma zu. Die Ermittler behaupten: "Die Frage, ob über die Firma Perspektiven oder über Sturm abgerechnet wurde, oblag allein dem Verdächtigen Kartnig."

Der Vorwurf lautet nun: Kartnig habe nicht all das Geld, das von seiner Firma eingenommen wurde, an Sturm abgeliefert. Es sollen Millionen fehlen. Kartnig dementiert: "2005 und 2006 habe ich insgesamt eine Nachzahlung auf die offenen Forderungen von Sturm an Perspektiven in einer Gesamthöhe von cirka 1,6 Millionen Euro geleistet." Laut einer Aufstellung seines Steuerberaters will Kartnig Sturm nur mehr etwa 16.000 Euro schuldig sein.

Kartnigs Firma Perspektiven hat jedenfalls in der großen Sturm-Zeit prächtige Gewinne erzielt. Die Sturm-Werbeeinnahmen dürften ihren Teil dazu beigetragen haben. Die logische Folge wäre nun gewesen: Höhere Gewinne, höhere Steuern.

Dem soll Kartnig nach Ansicht der Ermittler vorgebeugt haben. Ein weiterer Vorwurf lautet nämlich: Um die Steuer-Last der florierenden Firma zu lindern, soll Kartnig Scheinrechnungen ausstellen haben lassen. Auf Sturm-Papier sollen der Perspektiven für die Jahre 1998, 1999 und 2000 zum Schein jeweils 15,8 Millionen Schilling in Rechnung gestellt worden sein, für 2001 weitere 7,5 Millionen. Für 2002 finden sich in der Perspektiven-Buchhaltung noch einmal 500.000 Euro.

Verwunderung

Die Ermittler sind erstaunt: In der Buchhaltung von Sturm Graz sind diese Rechnungen nämlich nicht existent. Sie sind nicht nur allen Sturm-Angestellten, sondern auch den übrigen Vorstandsmitgliedern unbekannt. Auch in den Lizenzunterlagen und Bilanzen lassen sich diese Sturm-Forderungen an Perspektiven nicht finden.

Frage: Warum ließen Sturm-Vorstand, Wirtschaftsprüfer und Rechnungsprüfer Kartnig all die Jahre tun und lassen, was er wollte?

Vielleicht, weil Hannes Kartnig ein ganz großer Prophet war.

Bei den mutmaßlichen Scheinrechnungen, die Kartnig laut den Ermittlern auf Sturm-Papier selbst schreiben hat lassen, findet sich eine Sturm-Rechnung vom 12. 12. 1999 über 15,8 Millionen Schilling. Pech nur, dass der Briefkopf bereits vom großen Höhenflug zeugte.

Ganz oben auf der Rechnung vom 12. 12. 1999 steht nämlich: SK Sturm, Champions-League-Teilnehmer 2000/2001.

Artikel vom 08.09.2007, 16:10 | KURIER | Rainer Fleckl

Ich find vor allem den letzten Satz cool: Ganz oben auf der Rechnung vom 12. 12. 1999 steht nämlich: SK Sturm, Champions-League-Teilnehmer 2000/2001.

Hoffentlich wird bei den Roten auch bald aufgeräumt. Da haben sicher auch einige mächtig Dreck am Stecken!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 month later...
Ich bin wieder da

Interessantes Interview im Kurier!

frei nach der Devise: "Ich habe nur ein paar Euro zu versteuern vergessen, aber die anderen haben wirklich Dreck am Stecken hängen!" :feier::respekt:

Mittäterschaft

"Eine Mittäterschaft kriegen sie alle"

Der Ex-Sturm-Boss Im KURIER-Interview über Mitwisser, Fremdsprachenkenntnisse und die 90 Millionen für Charles Amoah.

Das Jahr 2008 bringt nicht nur die EURO. Es bringt auch den spektakulärsten Gerichtsprozess der österreichischen Fußballhistorie. Im Zentrum: Hannes Kartnig.

Herr Kartnig, was ist denn in Ihrer Ära beim SK Sturm tatsächlich gelaufen?

Hannes Kartnig: Außer Steuerhinterziehung hat’s von meiner Seite nix gegeben. Es hat sich niemand bereichert. Schon gar nicht der Kartnig.

Was sagen Sie zum Vorwurf der Bilanzfälschung?

Die Bilanzen wurden von Steuerberatern gemacht. Dafür hatte ich meine Leute, etwa den Boldischar. Ich kann gerade mal zwischen Soll und Haben unterscheiden. Ich weiß ja gar nicht, was man vorlegen muss. Was glauben Sie, auf was ich heute drauf komm’, was ich alles unterschrieben habe?

Die Spieler wurden in der Bank St. Peter jedenfalls mit Schwarzgeld aus abgezweigten Karten-Geldern bezahlt...

Ja, aber mein Riesenglück war, dass die Spieler zur Bank gegangen sind und der Direktor sich alles unterschreiben hat lassen. Gäbe es diese Belege nicht, könnte der Staatsanwalt ja sagen, der Kartnig hat 2,3 Millionen Euro veruntreut. Black-Geld kriegt man ja normal im Kuvert, ohne Unterschrift. Ich bin froh, dass die Spieler alle unterschrieben haben.

War das System bei Sturm nur das System Kartnig?

Schwachsinn! Ich habe die Transferverhandlungen ja gar nicht geführt. Ich kann weder Spanisch, noch Französisch, und mit meinem Jugo-Englisch komm’ ich auch nicht weit. Die Sprachen konnte Manager Schilcher.

Wer im Sturm-Vorstand wusste über die Bezahlungsmethoden Bescheid?

Jeder wusste es. Glauben Sie mir: Das Gericht wird das nicht glauben, dass das nur der Kartnig war. Ich gehe nicht hin und verkauf’ den Richter für dumm. Das versuchen vielleicht andere. Ich versteh’s net – wenn ich schon lüge, dann wenigstens g’scheit.

Wer wird zur Verantwortung gezogen werden?

Eine Mittäterschaft kriegen sie alle. Aber ich bin mir natürlich bewusst, dass ich mich vor Gericht verantworten werde müssen.

Zur Praxis: Wie funktionierte etwa der Transfer von Filipovic, für den Ablöse bezahlt wurde, obwohl er ablösefrei gewesen sein soll?

Filipovic kommt und sagt: "Ich koste Ablöse." Es gab auch ein Schreiben von seinem Klub. Außerdem hatte Obilic zwei Präsidenten. Wir haben das über einen Herrn Binic abgewickelt. Erst später habe ich erfahren, dass der in den deutschen Wettskandal involviert ist.

Muss man bei solch dubiosen Geschäften mitmachen?

Den Filipovic hat Ranko Popovic gebracht. Es hieß: "So viel zahlt ihr bitte auf ein Konto nach Genf." Ich fahr’ doch nicht nach Belgrad und schau’ mir die Leut’ an. Es ist jedenfalls nie Geld an mich zurück geflossen. Das habe ich auch der Richterin gesagt.

Und wie lief der Transfer von Charles Amoah?

Das kann ich aufklären, weil es immer heißt, da haben Kartnig, Schilcher und Osim mitverdient.

Kostete Amoah tatsächlich 50 Millionen Schilling?

Natürlich. Die 50 Millionen wurden in drei Tranchen bezahlt. Aber: Amoah hatte drei Eigentümer. Also flossen an St. Gallen nur 35 Millionen. 15 Millionen haben die drei Investoren erhalten. Einer der drei war Advokat Stadelmann. Schweizer Journalisten haben die 35 Millionen bei St. Gallen erfragt. Deshalb kam der Transfer ins Gerede.

Was hat Amoah den SK Sturm in Summe gekostet?

90 Millionen. Wir haben in der Champions-League zwar gut verdient, aber auch horrende Ausgaben gehabt. Spieler wie Masudi oder Bosnar, die haben ein Schweinegeld verdient.

Wer bezahlte das Fertigteilhaus von Ivica Osim?

Das war ein Musterhaus der Firma Vario. Ich möchte das noch einmal klarstellen: Spieler oder Trainer kamen und haben in erster Linie einmal mit Manager Schilcher geredet. Nicht mit mir. Ich war immer erst am Schluss dabei, wenn es sich nicht ausgegangen ist. Oder, wenn die Manager um zu viel Provision gefeilscht haben. Im Prinzip war’s so: Der jeweilige Spieler kam zu den Verhandlungen und sagte: "Ich will so und so viel netto verdienen – wie ihr das macht, ist mir wurscht."

Wie werden Sie sich verteidigen?

Ich habe bei Sturm nur reingesteckt. 88 Millionen Schilling. Es tut wahnsinnig weh, wenn man so viel Liebe und Herz investiert hat, und dann heißt es: "Der hat sich bereichert." Handgeld und andere dubiose Praktiken, die gibt es ja eh in ganz Österreich, außer bei Stronach und Mateschitz. Ich kannte ja auch die Verträge von einem Tokic, einem Bazina. Bis zur 1. Klasse runter wird im österreichischen Fußball so bezahlt.

Wie erklären Sie sich die Vorwürfe der Steuerfahnder zu den Ungereimtheiten in den Buchhaltungen von Sturm und Ihrer Perspektiven Werbung?

In der Sturm-Buchhaltung herrschte Chaos. Und ich habe auch keine Buchhaltung gemacht. Die Finanzer finden immer was bei der Steuerprüfung. Aber was diese Finanz-Vorwürfe betrifft, da gehe ich durch alle Instanzen. Die Prüfer haben mir alles raus g’haut, haben gesagt: "Das ist fingiert!" So kann’s nicht sein. Das war nicht in Ordnung! Auch in der Casino-Geschichte wird alles vermischt. Ich habe verloren, aber auch gewonnen. Es ist nun mal so: Wenn man einen umbringen will, dann passiert das halt so.

In diesem Sinne

:king:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Du bist fixiert! - Fick was?

der arme Hannes, jeder will erm umbringen...zum glück kann uns die warme Luft, die HK in Massen ausbläst, mittlerweile sowas von "tutti" sein...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 weeks later...
mein neues Zuhause
Kartnig auf Reisen

Das Finanzamt fordert vom Ex-Sturm-Boss nun knapp fünf Millionen Euro. Kartnig selbst befindet sich laut Auskunft seines Anwalts bis zum 16. Jänner auf einer Weltreise.

www.orf.at

scherz oda? na da kommt er bestimmt wieder zurueck :nein: :hää?deppat?:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

I'll be back!
+' date='30 Nov 2007, 18:10 ' post='1767739']

www.orf.at

scherz oda? na da kommt er bestimmt wieder zurueck :nein: :hää?deppat?:

ich will ja nix sagen, aber anscheinend dürften für die juristen zu wenig hieb- und stichfeste gründe vorhanden gewesen sein um den bladen weiterhin einkasteln zu können.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.