schmechi Wahnsinniger Poster Geschrieben 25. September Der junge Autor David Martín verfasst in den 1920ern unter einem Pseudonym breitenwirksame Schundromane. Als er an einem Hirntumor erkrankt, erhält er vom mysteriösen Verleger Andreas Corelli ein unmoralisches Angebot: Dieser stellt ihm Heilung und 100.000 Francs in Aussicht. Im Gegenzug verpflichtet sich Martín dazu, literarisch eine neue spirituelle Ordnung zu schaffen, ein Werk, auf dessen Basis eine neue Religion und Ideologie fußen soll. "Das Spiel des Engels" ist der zweite Teil von Zafóns Tetralogie "Friedhof der vergessenen Bücher". Die Geschichte ist zeitlich vor dem ersten Band "Der Schatten des Windes" angesetzt. Wie die anderen Bände sind die Geschichten zwar lose verbunden, aber auch ohne Kenntnis der anderen Romane lesbar. Im Mittelpunkt steht das Barcelona der 1920er, eine im Aufbruch befindliche Stadt. Die Schauplätze sind aber eher die dunklen Viertel, jene Teile der Stadt, welche in den 20ern verfallen und vom Aufschwung nicht profitieren. So konterkariert die düstere Grundstimmung des Buches konterkariert das in den 1920er aufblühende Barcelona. Zafóns Geschichte handelt von einem mysteriösen Rätsel, in welches sein Hauptprotagonist Martín gerät. Nach und nach offenbaren sich rätselhafte Puzzlesteine und überschreitet Zafóns Plot fallweise die Grenzen der Logik und des Rationalen zu Gunsten metaphysischer Ebenen. Der Leser tut sich schwer, einem realistischen Handlungspfad zu folgen, man kann oftmals nicht mehr zwischen Wahnvorstellungen, transzendenten Erlebnissen und Realität unterscheiden. "Das Spiel des Engels" ist verworrenener und verwirrender als sein Vorgängerroman. Es gelingt Zafón auch weniger gut, die Spannung aufrecht zu halten und den Leser mit unvorhergesehenen Wendungen zu fesseln. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ray09 Wahnsinniger Poster Geschrieben 26. September Khecari schrieb vor 23 Stunden: @Ray09 da muss ich ein bisschen überlegen. Ich hab von Fitzek nur Thriller gelesen und weiß nicht, wie seine "normalen" Bücher sind. Du suchst nach zeitgenössischer, unterhaltsamer Literatur, richtig? Spontan fällt mir da nur der Rückwärtswalzer von Vea Kaiser ein, den ich uneingeschränkt empfehlen kann, aber ich schau meine Leselisten noch mal durch. Die Thriller von Fitzek sind sowieso gut, ja. Ja, also so ähnlich wie bei Hülsmann, aber eigentlich wären generell gute österreichische Autoren auch einmal gut. Ich glaube, du bist da recht gut informiert 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
loewinger Kombiniere... Geschrieben 27. September Ray09 schrieb vor 20 Stunden: Die Thriller von Fitzek sind sowieso gut, ja. Ja, also so ähnlich wie bei Hülsmann, aber eigentlich wären generell gute österreichische Autoren auch einmal gut. Ich glaube, du bist da recht gut informiert Vea Kaiser hat die Kollegin eh schon genannt - Rückwärtswalzer taugt dir sicher. Wunderbares Buch. Weniger leicht, aber dennoch weibliche öst. Autorinnen, vor kurzem gelesen: Eva Menasse - Dunkelblum, Helena Adler - Die Infantin trägt den Scheitel links. Was dir sicher auch taugt, nicht nur aufgrund deiner Hockn, und hier eh auch schon Thema war: Tonio Schachinger - Echtzeitalter Ersteres und letzteres leg ich dir schwerstens ans Herz, wenn du Wohlfühllektüre magst 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ray09 Wahnsinniger Poster Geschrieben 29. September loewinger schrieb am 27.9.2025 um 09:46 : Vea Kaiser hat die Kollegin eh schon genannt - Rückwärtswalzer taugt dir sicher. Wunderbares Buch. Weniger leicht, aber dennoch weibliche öst. Autorinnen, vor kurzem gelesen: Eva Menasse - Dunkelblum, Helena Adler - Die Infantin trägt den Scheitel links. Was dir sicher auch taugt, nicht nur aufgrund deiner Hockn, und hier eh auch schon Thema war: Tonio Schachinger - Echtzeitalter Ersteres und letzteres leg ich dir schwerstens ans Herz, wenn du Wohlfühllektüre magst Vielen Dank, Rückwärtswalzer und Echtzeitalter hören sich wirklich sehr interessant an. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Khecari Madame Butterfly Geschrieben 3. Oktober Sodala, bin wieder aus dem Urlaub zurück, die mobile Version von Goodreads ist echt zum Vergessen, da konnte ich so gar nicht gut recherchieren Aber zuerstmal @Honsai The Bonsai Tatsächlich sind Klassiker ein bisschen meine Achillesferse. Ich versuch es immer wieder, aber meistens sagt es mir dann nicht zu. Aber ich hab für die diesjährige Lesechallenge auch noch "einen Klassiker, den du nicht in der Schule gelesen hast" offen, mal sehen, vielleicht wird es dann eines dieser Werke. In der Schule war ich da gefühlt auch noch offener. Mal sehen, was es dann wird. Letzte Versuche waren z.B. Lolita (hab ich abgebrochen, fand ich ganz furchtbar), Liebe in Zeiten der Cholera (Oida, was ist das für eine Vorstellung von Liebe), Mrs. Dolloway (auch abgebrochen, bin gar nicht reingekommen), Brave New World (das mochte ich wie auch schon in der Schule). Mal schauen, was es wird, Berlin Alexanderplatz hätte ich in der Auswahl oder The Scarlet Letter. So, und jetzt zu @Ray09. Ich habs mal durchgeschaut und tatsächlich kommt für mich wenig an Petra Hülsmann heran, wenns um das Genre geht, ich hab dir mal meine andern deutschsprachigen (überwiegend österreichischen) am besten bewerteten Bücher rausgesucht. Ich hab aber gemerkt, dass ich da tatsächlich nicht so gut aufgestellt bin. Ich versuch schon auch immer wieder, da bewusster zu lesen, aber irgendwie klappt das nicht so gut. Hier also meine Empfehlungen: Alex Beer - Roland Emmerich-Reihe: Krimireihe, die in der Zwischenkriegszeit in Wien spielt. Am besten als Hörbuch, da wirds von Cornelius Obonya gelesen (und er macht das sooooooooooooooo gut!) Ist aber auch eher düster, mit typischem schwarzem Humor. Rita Falk - Hannes (ich mochte die Eberhofer-Krimis eigentlich auch ganz gern, bis Band 5 oder 6, dann ging er mir auf die Nerven, aber das hier ist echt was anderes, aber achtung, traurig!) Martina Parker - Gartenkrimis aus dem Burgenland, sehr amüsant find ich Das ist leichte, unterhaltsame Lektüre, würde es als Cozy Crime bezeichnen. Andreas Gruber - ernstere/brutalere Krimis, mag ich auch sehr gern René Anour - Die Totenärztin, ebenfalls historische Krimis in Wien Bei Ursula Poznanski kommts voll drauf an, welches Buch. Ich mochte die Verratenen (Trilogie) sehr gern, ihre Krimis mit Arno Strobl, aber bei den einzelnen spießt es sich oft für mich. Ich versuch es immer wieder, aber oft ist es eher so mäh. Mark Elsberg - besonders Blackout, aber auch die anderen Thriller find ich ganz gut. Kerstin Gier - das kommt je nachdem schon eher hin zum Genre (sie schreibt sowohl YA-Fantasy als auch Romance, bekannt ist sie für die Mütter-Mafia, die hab ich aber noch nicht gelesen) Kristina Günak könntest du auch noch probieren, da kommt es aber auch stark aufs Buch an, da hat mir "Glück ist da, wo man es hinträgt" am besten gefallen. Svenja Lassen geht auch in die Richtung, da hat mir am besten "Meer Liebe im Herzen" gefallen. So, ich glaub das wars jetzt mal Falls mir doch noch was einfällt, meld ich mich 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Honsai The Bonsai Posting-Maschine Geschrieben 3. Oktober (bearbeitet) Khecari schrieb vor 20 Stunden: Aber zuerstmal @Honsai The Bonsai Tatsächlich sind Klassiker ein bisschen meine Achillesferse. Ich versuch es immer wieder, aber meistens sagt es mir dann nicht zu. Aber ich hab für die diesjährige Lesechallenge auch noch "einen Klassiker, den du nicht in der Schule gelesen hast" offen, mal sehen, vielleicht wird es dann eines dieser Werke. In der Schule war ich da gefühlt auch noch offener. Mal sehen, was es dann wird. Letzte Versuche waren z.B. Lolita (hab ich abgebrochen, fand ich ganz furchtbar), Liebe in Zeiten der Cholera (Oida, was ist das für eine Vorstellung von Liebe), Mrs. Dolloway (auch abgebrochen, bin gar nicht reingekommen), Brave New World (das mochte ich wie auch schon in der Schule). Mal schauen, was es wird, Berlin Alexanderplatz hätte ich in der Auswahl oder The Scarlet Letter. Dann nimm Jane Eyre ;-) Ist, wie ich finde, gut zu lesen. Und wenn du „Brave New World“ magst, da finde ich „Wir“ von Jewgeni Samjatin eigentlich besser. „1984“ ist für mich in dieser Kategorie sowieso unerreichbar. bearbeitet 4. Oktober von Honsai The Bonsai 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Khecari Madame Butterfly Geschrieben 5. Oktober Hugo_Maradona schrieb am 14.7.2025 um 08:51 : 100% Empfehlung! Hab ich jetzt übrigens auch gelesen und ich bin damit nicht gut zurecht gekommen. Mir liegt wohl das Assoziieren nicht so Also ich finde die Frau Doktor als Persönlichkeit auch total spannend und auch sehr sympathisch, aber mit der Erzählweise bin ich nicht so gut zurecht gekommen, die Schimmelergüsse sind mir zB tierisch (pun intended) auf den Nerv gegangen. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ray09 Wahnsinniger Poster Geschrieben 6. Oktober Khecari schrieb am 3.10.2025 um 09:34 : So, und jetzt zu @Ray09. Ich habs mal durchgeschaut und tatsächlich kommt für mich wenig an Petra Hülsmann heran, wenns um das Genre geht, ich hab dir mal meine andern deutschsprachigen (überwiegend österreichischen) am besten bewerteten Bücher rausgesucht. Ich hab aber gemerkt, dass ich da tatsächlich nicht so gut aufgestellt bin. Ich versuch schon auch immer wieder, da bewusster zu lesen, aber irgendwie klappt das nicht so gut. Hier also meine Empfehlungen: Alex Beer - Roland Emmerich-Reihe: Krimireihe, die in der Zwischenkriegszeit in Wien spielt. Am besten als Hörbuch, da wirds von Cornelius Obonya gelesen (und er macht das sooooooooooooooo gut!) Ist aber auch eher düster, mit typischem schwarzem Humor. Rita Falk - Hannes (ich mochte die Eberhofer-Krimis eigentlich auch ganz gern, bis Band 5 oder 6, dann ging er mir auf die Nerven, aber das hier ist echt was anderes, aber achtung, traurig!) Martina Parker - Gartenkrimis aus dem Burgenland, sehr amüsant find ich Das ist leichte, unterhaltsame Lektüre, würde es als Cozy Crime bezeichnen. Andreas Gruber - ernstere/brutalere Krimis, mag ich auch sehr gern René Anour - Die Totenärztin, ebenfalls historische Krimis in Wien Bei Ursula Poznanski kommts voll drauf an, welches Buch. Ich mochte die Verratenen (Trilogie) sehr gern, ihre Krimis mit Arno Strobl, aber bei den einzelnen spießt es sich oft für mich. Ich versuch es immer wieder, aber oft ist es eher so mäh. Mark Elsberg - besonders Blackout, aber auch die anderen Thriller find ich ganz gut. Kerstin Gier - das kommt je nachdem schon eher hin zum Genre (sie schreibt sowohl YA-Fantasy als auch Romance, bekannt ist sie für die Mütter-Mafia, die hab ich aber noch nicht gelesen) Kristina Günak könntest du auch noch probieren, da kommt es aber auch stark aufs Buch an, da hat mir "Glück ist da, wo man es hinträgt" am besten gefallen. Svenja Lassen geht auch in die Richtung, da hat mir am besten "Meer Liebe im Herzen" gefallen. So, ich glaub das wars jetzt mal Falls mir doch noch was einfällt, meld ich mich Danke, für die ganzen TIpps, ich werde mich da irgendwann einmal durcharbeiten 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gatrik V.I.P. Geschrieben 7. Oktober Gut 17 Jahre daheim rumliegen gehabt... Bissl Liste der Schande abbauen. 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Khecari Madame Butterfly Geschrieben 25. Oktober So, ich habe heute in der Früh mein Leseziel für 2025 geknackt - 172 ist mein aktueller Stand Ich hoff nur, dass ich jetzt wieder ein paar Bücher erwische, die mich so richtig fesseln, das war in letzter Zeit eher schwierig. Aber falls jemand Tipps braucht (auch vielleicht in Hinblick auf Weihnachtsgeschenke), die wenigen, die mich überzeugt haben waren: Sangu Mandana - The very secret society of irregular witches: Das ist echt so richtig cozy und herzerwärmend. Sehr magisch, ein bisschen romantisch (aber echt sehr dezent) und sehr viel Freundschaft und Zusammengehörigkeit. Deonn Tracy - Legendborn: Da gehts um eine magische Geheimgesellschaft in einem Internats-Setting. Was mich da aber total fasziniert hat, war die Schwarze Hauptfigur und wie die Rassismuserfahrungen da in den Roman eingearbeitet wurden. Der zweite Band hat mir allerdings nicht soooo gut gefallen, mal schauen, was Band 3 bringt (auf den muss ich grad noch warten) Alina Bronski - Pi mal Daumen - eine wunderbare Geschichte über eine sehr ungewöhnliche Freundschaft Was ich auch sehr empfehlenswert finde, aber sich vielleicht nicht so sehr als Weihnachtsgeschenk eignet (ich würd zumindest keine Sachbücher zu einem nicht so leicht verdaulichen Thema verschenken) Melina Borcak - Mekka hier, Mekka dort. Und @Honsai The Bonsai Mir Jane Eyre hast du mir echt keinen Gefallen getan Ich häng seit drei Wochen im Hörbuch und ich finds zach. Also die Geschichte an und für sich passt schon (ist halt blöd, dass ich den Plottwist schon kannte, der gehört ja irgendwie zum Allgemeinwissen) und auch die feministischen Elemente find ich toll, aber es ist sooooooooooo ausschweifend. Und mich regt es so auf, wenn sie so von Rochester schwärmt und ich find einfach nur, dass er ein Depp ist 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Honsai The Bonsai Posting-Maschine Geschrieben 25. Oktober Khecari schrieb vor 7 Stunden: Und @Honsai The Bonsai Mir Jane Eyre hast du mir echt keinen Gefallen getan Ich häng seit drei Wochen im Hörbuch und ich finds zach. Also die Geschichte an und für sich passt schon (ist halt blöd, dass ich den Plottwist schon kannte, der gehört ja irgendwie zum Allgemeinwissen) und auch die feministischen Elemente find ich toll, aber es ist sooooooooooo ausschweifend. Und mich regt es so auf, wenn sie so von Rochester schwärmt und ich find einfach nur, dass er ein Depp ist Das dass sooooo ausschweifend ist wusste ich gar nicht mehr. Ist doch schon recht lange her, dass ich es gelesen habe. Aber falls du "Der Fall Jane Eyre/The Eyre Affair" lesen willst wirst du es mr danken. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
schmechi Wahnsinniger Poster Geschrieben 28. Oktober Die männlichen Mitglieder der Familie Stoica gehören seit der osmanischen Besatzungszeit der Feuerwehr Bukarests an. Catalin Dorian Florescu erzählt generationenübergreifend die an Wendungen reiche Familiengeschichte der Stoicas und verknüpft diese mit der wechsehaften Geschichte Bukarests und Rumäniens. Sein Roman ist voll historischer Anekdoten über das alte Bukarest. Durchgehendes Motiv ist die politische Repression und das Streben nach persönlicher Freiheit. Florescu spannt den Bogen von den osmanischer und russischen Besatzern über die faschistische Legionärsbewegung, die Königsdikatur und die Militärherrschaft General Antonescus bis zum kommunistischen Unrechtsregime der Ceaușescus. Das historische Familienepos überzeugt durch gute Recherche und hohem Spannungsbogen. Florescu erzählt die Geschichte fragmentarisch und nicht-chronologisch, er wechselt zwischen auktorialer Erzählweise und einer Ich-Erzählung aus Sicht von Victor Stoica, dem ersten männlichen Familienmitglied, welcher sich von der Tradition, dem Feuerwehrberufe nachzugehen löst. 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
schmechi Wahnsinniger Poster Geschrieben 29. Oktober (bearbeitet) Nach dem ersten punischen Krieg werden die Söldner vom ehemaligen Sklaven Spendius angestachelt, sich gegen Karthago zu wenden. Ein Streit um ausstehenden Sold und karthagische Grausamkeiten führen zu einer Eskalation und schon bald herrscht Krieg zwischen den Söldnern und Karthago, welcher die die antike Weltmacht in seiner Existenz bedroht. Doch Mâtho, der Anführer des Södnerheeres, hat nicht nur Krieg im Kopf: Er hat sich in Salammbô, die Tochter des karthagischen Feldherrs Hamilkar verliebt. Flauberts historischer Roman beschäftigt sich mit dem Söldnerkrieg im antiken Karthago von 241-237 vChr. Die Schilderungen der Schlachtverläufe sind verwirrend und gelingt es dem Autor selten, die Wendungen des Kriegsglücks begreifbar zu machen. Abseits des diesbezüglichen Durcheinanders bietet der Roman aber auch interessante Einblicke in das antike Karthago, sein Staatswesen und seine Religion. Flaubert bedient sich eines sehr negativen Bildes von Karthago und wurde diese Darstellung von seinen Quellen, sohin den antiken Geschichtsschreibern, die aus Sicht des siegreichen Roms über den unterlegenen Rivalen urteilten, geprägt. So trug Flaubert nicht unwesentlich dazu bei, dass sich der Narrativ von grausamen Kinderopfern im antiken Karthago verbreitete, obwohl derartige Opferrituale in der heutigen Geschichtsschreibung umstritten sind. Neben der historischen Komponente bietet der Autor mit der teilweise nur angedeuteten Liebe und Begierde, welche zwischen Mâtho und Salammbô entbrennt, auch ein klassisches Romeo-und-Julia-Motiv. bearbeitet 29. Oktober von schmechi 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laugenstangerl "wir sind viel schwuler als ihr!" Geschrieben 1. November wir begleiten je einen englischen (hugh legat) u einen deutschen beamten (paul von hartmann), die sich aus ihrer studentenzeit kennen u nun die delegationen ihrer länder zur konferenz von münchen 1938 begleiten. beide wollen den drohenden krieg verhindern - hugh ganz „offiziell“, paul als teil einer innerdeutschen widerstandszelle. wie alle(?) bücher von harris spannend geschrieben bei gleichzeitiger historischer genauigkeit. am meisten hat mich eigentlich das bild fasziniert, das harris von chamberlain zeichnet: ein durch das grauen des 1. wk geprägter pazifist, der - ohne naiv zu sein - den drohenden weltkrieg unbedingt verhindern möchte. das hat mein bisheriges bild von ihm („der depp, der sich von hitler einlullen hat lassen, bis endlich der harte hund churchill übernhommen hat“) einigermaßen korrigiert. nette sommer- oder nachtkastllektüre, die einige schöne schmunzler zu bieten hat. am besten funktionieren klarerweise die fußballbezogenen anekdoten, ihre positionen zu einer möglichen marslandung (u ähnliche themen, die kollege pariasek(?) da aufbringt) sind mir dann doch irgendwie wurscht. wir begleiten die junge scout während ihrer „volksschuljahre“ in maycomb, alabama. sehr prägend ist dabei ein prozess, in dem ihr vater einen schwarzen vertritt, dem die vergewaltigung einer weißen frau vorgeworfen wird. ebenso wichtig wie den haupterzählstrang finde ich die „nebenanekdoten“, die ein recht gutes bild über den rauen süden der USA mitte der 1930er zeichnen, wodurch es aber auch sprachvoll recht anspruchsvoll war - hab‘s im englischen original gelesen, da fliegen im übrigen die n-wörter nur so durch die gegend. 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hugo_Maradona ... Geschrieben Montag um 09:05 (bearbeitet) Angelehnt an die wahre Geschichte einer Frau, die in einem Wiener Hotel über 3M Euro abgezweigt hat ist das eine grandiose Hommage an Wien (Branntweiner, Opernball, Würstelstand, U4, Fledermaus...) und und Wiener:innen der späten 80er Jahre, mit mehr oder weniger liebenswürdigen Personen (man hat sie direkt bildlich vor sich) und einer Story, die dann eigentlich nur das Leben schreiben kann. Mir taugt die Vea Kaiser wirklich sehr und Roman #4 steht den vorigen um nichts nach. Ich würde sogar sagen im Gegenteil. bearbeitet Montag um 09:06 von Hugo_Maradona 6 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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