Wer wird neuer Trainer des SK Rapid?


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Posting-Pate
21 minutes ago, dobie said:

https://kurier.at/sport/fussball/rapid-trainer-top-6-grundsatzentscheidung-semlic-svensson-stoeger/403113938

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Passend dazu wird eruiert, ob Bo Svensson greif- und finanzierbar wäre.
Der Däne – früher bei Liefering, Mainz und bis Ende 2024 kurz in Berlin bei Union – steht klar für vertikales Spiel und Angriffspressing.

 

Svensson mit Handkuss. Der ist genau dieses umsteuern auf ein RB-Konzept wie Klauß mit mehr Erfahrung ähnlich einem Stöger.

bearbeitet von LVT1993

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Posting-Maschine
wienerfußballfan schrieb vor 16 Minuten:

Svensson wäre schon ne Ansage

Naja, wegen dem Namen vielleicht aber ob er zu dem Kader passt den wir gerade haben bin ich mir nicht sicher.

Flügelspieler haben in seinem System jedenfalls keinen Platz. 

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Dannyo schrieb vor 16 Minuten:

Vorweg: Ich hab keine Ahnung, wer neuer Trainer wird und weiß auch nicht, wie die Shortlist aussieht oder aussehen wird. Bitte keine Nachfragen dazu und keine PMs, sonst schweifen wir wieder ab.

Die Situation, in der wir uns jetzt befinden ist klarerweise hausgemacht. Damit meine ich jetzt vor allem Interims-Kulo samt "verhabertem" Trainerteam.

Den Stöger-Flop haben wir uns dahingehend selbst zuzuschreiben, dass wir nach dem Klauß-Ende jemanden wollten, der besser mit der Mannschaft umgehen kann, dabei aber auf das analytisch-strategische Rüstzeug vergessen haben bzw. zu sehr auf dessen (ausgenommen Sageder) nahezu unverändertes Team vertraut haben, dass sie Klauß' Expertise abfedern können. Das halte ich für eine einzelne Fehleinschätzung bzw. -entscheidung. Aber die Grundprobleme liegen ja woanders.

Dass man jetzt immerhin fünf Partien Kulo werken lässt und fast alles verliert, damit man dann im Winter "in Ruhe" entscheiden kann, wer nachfolgt, ist so Rapid-haft, wie es Rapid-haft nur sein kann. Wäre man besser vorbereitet gewesen, könnte ein neuer Trainer jetzt schon seit einem Monat an der Mannschaft werken und wüsste bereits, was im Winter verändert werden sollte.

Aber diese Verklärung der "eigenen" Leute ist ja überall im Verein sichtbar. Kulovits sei gut genug, um zumindest kurzfristig die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Genauso ist ja jeder im Staff gut. Alle Fakten und Statistiken der letzten Jahre deuten aber auf das Gegenteil hin. Und es wiederholt sich ja - denkt an Hicke jr. und Co.

Dasselbe ist ja auch seit zig Jahren verankert, wenn man Kaderentscheidungen betreffend "eigener" Leute ansieht. So ziemlich jeder Beobachter wusste, dass Spieler wie Moormann, Oswald, Strunz, Schuster, Thurnwald, Binder oder Velimirovic nicht gut genug für die "Erste" sein würden - und da rede ich jetzt nur von denen, die auch - manche mehr, manche weniger - forciert wurden. Von (zugegebenerweise seltener gewordenen) "Jahrhunderttalent"-Ansagen ganz zu schweigen. Man kann's auch jetzt gerade an Gröller beobachten. Definitiv kein Rapid-Spieler auf Dauer, aber halt einer von den Selbstausgebildeten, die man immer aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Und wenn dann ein neuer Trainer bestellt werden soll, ist schnell die Rede davon, dass Rapid ein "spezieller" Verein sei. Aber zu diesem "speziellen" Verein haben die Verantwortlichen der letzten gut 15 Jahre diesen Klub erst gemacht bzw. ihn dazu erklärt. Auch, weil das eine gute Vorab-Ausrede für Fehler war. Der nächste Trainer funktioniert schon wieder nicht? Naja, Rapid ist ein spezieller Verein und sehr schwierig, da kann das schon mal passieren.

Die Platzierung des Klubs als "speziell", gepaart mit der häufigen Erwähnung einer Erwartungshaltung, die in Wahrheit aber ausschließlich emotionaler Natur ist, weil wir sehr lange nichts gewonnen haben, führte zu einer Aneinanderkettung von self-fulfilling prophecies, die immer noch intern bei jeder guten Gelegenheit leicht angeheizt werden, damit ja niemand vergisst, dass es nicht so einfach ist, wie man glauben möchte.

Und diese SFPs dienten in weiterer Folge als Ausrede für ALLE im sportlichen Apparat dieses Klubs - und sorgten dafür, dass gerade in den mittleren bis unteren Ebenen eine Art Beamtentum etabliert wurde, als Teil dessen man sich sicher fühlen konnte und in dem die eigene unzureichende Arbeit oder Performance nie dazu führte, dass man sich und seine eigene Arbeit selbst hinterfragen musste, sondern die Komplexität des Klubs als große Ausrede für alles herhalten konnte. Noch besser war's, wenn der eigene Teilbereich - Stichwort Nachwuchs - gut funktionierte. Dann konnte man sich sowieso abputzen und hatte mit dem großen Ganzen so gar nichts am Hut...

Und ein weiteres Resultat daraus ist, dass wenn man im Sport dann mehrere Ebenen hinuntergeht und schaut, ob man da etwas verändern könnte, dann bekommt man von seitwärts aber auch von weiter oben irgendwas zwischen Info und Rüffel, dass Person XY doch keine Schuld an der Misere trifft und der ein "Liaba" ist und man lieber nicht anfassen sollte.

So etwas passiert nicht von heute auf morgen, sondern wächst über Jahre bzw. wie in unserem Fall Jahrzehnte. Und das große, ganze Endresultat ist, dass man sich sehr schwer tut, die Frage zu beantworten, wer an der x-ten Misere Schuld hat. 

Man kann die Probleme, die jetzt bestehen, nicht an Kulo festmachen, auch nicht an Stöger, auch nicht an der sportlichen Führung, nicht an den vielen Präsidien, die wir seit unseren letzten Erfolgen hatten und schon gar nicht am Unterbau, in dem man sich bei Rapid vortrefflich wegducken kann.

Wie @Elwood schon erwähnte, wird jetzt mal jeder Stein umgedreht - von ganz oben bis ganz unten - und das wird auch absolut notwendig sein, denn die Geschichte der letzten 15 Jahre zeigt uns, dass wir vor allem Systemfehlern unterliegen. Nicht, dass wir jetzt sooo viele Trainer hatten, die nachher perfekt performten - auch da gab's bei den Bestellungen sicher einige Fehler - aber der Apparat an sich hat sich in seiner Kultur nie verändert und die Einschätzung der Qualität "eigener" Leute war stets eine zu laxe. 

Wie so oft bietet eine Krise demnach auch jetzt die Chance, Grundlegendes zu verändern und Krusten aufzubrechen.

Auf was wir uns - meiner Meinung nach - aber auch einstellen sollten: Derartige strukturelle Veränderungen werden Zeit brauchen, weil sie noch wesentlich mehr Zeit brauchten, um so stark zu verkrusten. Auch wenn unser Rückstand auf #1 derzeit nur sieben Punkte beträgt und die Chance auf den Titel gesamtheitlich betrachtet fast historisch ist, nehme ich die Saison 2025/26 angesichts der Begleitumstände am Ende auch mit einer Ach-und-Krach-Quali für den Europacup. Ich persönlich denke, dass nicht mehr als das drin sein wird und der Fokus eher auf mindestens mittelfristige Arbeit mit einem neuen Trainerteam und auch einem neuen Unterbau liegen muss, so schmerzhaft das in dieser gestörten Saison auch ist.

Was es jetzt bräuchte, wäre ein Trainer, der sein gesamtes Team mitnimmt bzw. selbst bestimmt - und von dem/denen man ganz klar überzeugt ist. Auch auf mittlere Sicht.

Weiters muss es ein Commitment innerhalb des Klubs und auch mit dem neuen Trainerteam geben, dass man endlich von diesem "Rapid ist speziell"-Narrativ wegkommt. Das beinhaltet auch, dass man Erwartungshaltung, großen Fandruck, mediale Aufmerksamkeit etc. nicht auch nur als Halbausrede für irgendetwas heranzieht (am besten gar nicht mehr in den Mund nimmt!), sondern Rapid als das betrachtet, was es 2025 wirklich sein sollte, nämlich ein professionell geführter Sportverein, der a) Titel als Ziel hat, b) als Sprungbrett für Spieler gelten muss und c) wie jeder andere große Klub auch, eine Balance aus allen Spielerquellen herstellen muss (Legionäre, G'standene, externer Nachwuchs, eigener Nachwuchs), in der alle dieselben Chancen haben, weil das Leistungsprinzip über allem steht. Und da wir keine Magistratsabteilung sind, sondern ein Profisportverein, muss ebendieses Leistungsprinzip auch für alle anderen gelten, die im Sport hackln. Nicht nur für die Spieler. Und wisst's was eh leiwand ist? Wir haben alle Möglichkeiten, um uns so zu positionieren! Alle! Man muss es nur wollen - und dadurch auch akzeptieren, dass es mit der Komfortzone vorbei zu sein hat.

Was es zum neuen Trainerteam ebenfalls benötigt, sind zwei bis drei absolute Fitnessgurus und/oder Sportwissenschaftler, die ihre Arbeit penibel verrichten und so hungrig sind, als wären sie Kapitäne der Kampfmannschaft. Dann braucht es noch mehr Manpower in der Analyse - auch was Details betrifft (Stichwort Set Piece Analysts o.ä.). Es muss die Offenheit bestehen, dass man - auch um der Abwechslung im Trainingsalltag willen - externe Spezialisten hereinlässt. Beispielsweise einmal pro Quartal - sei es ein Einwurftrainer, ein Spezialist für eine bestimmte Spielphase, ein Mentalitätswunderwuzzi oder von mir aus irgendwer vom ÖSV, der noch die 0,5% aus einer sonst wenig beanspruchten Muskelgruppe rausholt. Ist jetzt natürlich leicht überspitzt, aber ich denke, ihr wisst worauf ich hinaus will.

Viele dieser Impulse kosten wenig Geld, können aber gerade auf den letzten Prozenten Wunder bewirken. Ich habe im Zuge meines Masterstudiums "Data Analytics in Football" in Spanien praktisch wöchentlich Vorlesungen gehabt, die von echten Top-Leuten aus den Top-3-Ligen gehalten wurden und da wurden genau derartige Impulse erklärt - und wie und mit welcher Freude LaLiga-Klubs auf diese Möglichkeiten zurückgreifen, weil sie wissen, dass es sie besser macht.

Dort arbeitstechnisch hinzukommen ist keine Hexerei, aber es braucht a) ein Trainerteam, die demgegenüber offen ist und sich freut, wenn wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten breit und komplex aufstellen und b) ein gesamtheitliches, neues Narrativ, mit dem wir von diesem "komplizierte Rapid"-Image, das im Klub über lange Zeit aus Selbstschutzgründen aufgebaut wurde, am Ende aber niemandem etwas nutzte außer den Sesselklebern, wegkommen.

Es stellt sich so oft die Frage, was es braucht, um für "Durchlässigkeit" vom Nachwuchs in den Profifußball zu sorgen. Ich kann euch sagen, dass die Neupositionierung und das Überdenken des Narrativs, dem wir seit langer Zeit anhängen, eine Durchlässigkeit auf dem Trainersektor zulassen würde. Wenn wir uns als RAPID nicht immer als leidender Riese darstellen, bei dem jeder Punkt 3x schwerer zu holen ist, weil wir ja immer das gemeine "Spiel des Jahres" für alle Kleinen sind, funktioniert auch jeder einzelne Trainer inkl. Staff und weiterem Unterbau besser. Aber dafür muss halt die Komfortzone weg und eine "mia san mia"-artige, auf Leistung basierende Mentalität im gesamten Verein her. Wer nur da hacklt, weil es ihm genug ist, dass er für Rapid hacklt, weil das Hackln bei Rapid ein Hackln mit Freunden ist, soll bitte nimmer für uns hackln.

Wir sollen kein Fußballverein sein, wo's schön ist in die Arbeit zu kommen - wir sollen ein Fußballverein sein, von dem man gerne Fan ist. Das hat die oberste Maxime von allen zu sein. Wer sich einkuscheln will, soll sich anderweitig umsehen.

Sorry for Long Read, aber das musste jetzt mal raus, auch weil ich finde, dass die ganze Diskussion um die Trainersuche zu oberflächlich geführt wird...

top Beitrag, Dennoch darfst dir von zig "Experten" und Fans anhören, dass ein Thurnwald, ein Schuster, ein Strunz etc rapid versteht und forciert gehört

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Wappler

Wichtiger als der Trainer wird sein dass man davor mim Kärcher die Grundreinigung beginnt oder weitgehend umsetzt und dann auch neue Wege etabliert und lebt.

Sonst verliert man den nächsten an den Treibsand System-Rapid.

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ASB-Messias
SCR-1899 schrieb Gerade eben:

Naja, wegen dem Namen vielleicht aber ob er zu dem Kader passt den wir gerade haben bin ich mir nicht sicher.

Flügelspieler haben in seinem System jedenfalls keinen Platz. 

Von denen haben wir e nur Wurmi, Dahl und mit Abstrichen Radule

wienerfußballfan schrieb vor 1 Minute:

top Beitrag, Dennoch darfst dir von zig "Experten" und Fans anhören, dass ein Thurnwald, ein Schuster, ein Strunz etc rapid versteht und forciert gehört

Gefördert gehören aktuell Demir und Wurmbrand. Also Junge, die gleich gut oder besser sind wie die Stammspieler. Aus einem Pony wird kein Rennpferd.

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Im ASB-Olymp

Chat gpt sagt:

Fan-Typ: 🔥🔥🔥🔥

Authentisch: ja · keine Show

Sprache: Deutsch · Englisch · Dänisch

Charakter: ehrlich · bodenständig · direkt

Auftreten: emotional an der Linie · präsent

Identifikation: hoch · glaubwürdig

Kabine: Respekt · Vertrauen · klare Regeln

________________

TAKTIK

 

Grundsystem: 3-4-2-1 / 3-5-2

Flexibel: 4er-Kette situativ

Spielidee: Intensität vor Ballbesitz

Pressing: mannorientiert · Trigger-basiert

Umschalten: schnell · vertikal

Ballbesitz: zweitrangig

Defensive: kompakt · Abstände

Restverteidigung: sehr stark

Standards: wichtiges Mittel

Plan A: klar

Plan B: vorhanden, pragmatisch

______________________

OFFENSIVE

Tempo: hoch

Flügel: Wing-Backs Schlüsselrolle

Zentrum: physisch · laufstark

Stürmer: Arbeiter · Pressing-Leader

Kreativität: funktional, nicht verspielt

___________________

RAPID WIEN

Rapid-DNA: ✔

Derby-Trainer: ✔

Europa-tauglich: ✔

Fan-Akzeptanz: sehr hoch

Risiko: wenig attraktiv bei tiefen Geg_nern

Gesamt-Fit: 8,5–9/10

___________________

FÜHRUNG

Mentalitäts-Coach: ja

Druckresistenz: hoch

Medien: klar · ehrlich

Jugend: fördert Mentalitätsspieler

Ego: niedrig

bearbeitet von TimetoShine1899

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ASB-Halbgott
Dannyo schrieb vor 41 Minuten:

Vorweg: Ich hab keine Ahnung, wer neuer Trainer wird und weiß auch nicht, wie die Shortlist aussieht oder aussehen wird. Bitte keine Nachfragen dazu und keine PMs, sonst schweifen wir wieder ab.

Die Situation, in der wir uns jetzt befinden ist klarerweise hausgemacht. Damit meine ich jetzt vor allem Interims-Kulo samt "verhabertem" Trainerteam.

Den Stöger-Flop haben wir uns dahingehend selbst zuzuschreiben, dass wir nach dem Klauß-Ende jemanden wollten, der besser mit der Mannschaft umgehen kann, dabei aber auf das analytisch-strategische Rüstzeug vergessen haben bzw. zu sehr auf dessen (ausgenommen Sageder) nahezu unverändertes Team vertraut haben, dass sie Klauß' Expertise abfedern können. Das halte ich für eine einzelne Fehleinschätzung bzw. -entscheidung. Aber die Grundprobleme liegen ja woanders.

Dass man jetzt immerhin fünf Partien Kulo werken lässt und fast alles verliert, damit man dann im Winter "in Ruhe" entscheiden kann, wer nachfolgt, ist so Rapid-haft, wie es Rapid-haft nur sein kann. Wäre man besser vorbereitet gewesen, könnte ein neuer Trainer jetzt schon seit einem Monat an der Mannschaft werken und wüsste bereits, was im Winter verändert werden sollte.

Aber diese Verklärung der "eigenen" Leute ist ja überall im Verein sichtbar. Kulovits sei gut genug, um zumindest kurzfristig die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Genauso ist ja jeder im Staff gut. Alle Fakten und Statistiken der letzten Jahre deuten aber auf das Gegenteil hin. Und es wiederholt sich ja - denkt an Hicke jr. und Co.

Dasselbe ist ja auch seit zig Jahren verankert, wenn man Kaderentscheidungen betreffend "eigener" Leute ansieht. So ziemlich jeder Beobachter wusste, dass Spieler wie Moormann, Oswald, Strunz, Schuster, Thurnwald, Binder oder Velimirovic nicht gut genug für die "Erste" sein würden - und da rede ich jetzt nur von denen, die auch - manche mehr, manche weniger - forciert wurden. Von (zugegebenerweise seltener gewordenen) "Jahrhunderttalent"-Ansagen ganz zu schweigen. Man kann's auch jetzt gerade an Gröller beobachten. Definitiv kein Rapid-Spieler auf Dauer, aber halt einer von den Selbstausgebildeten, die man immer aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Und wenn dann ein neuer Trainer bestellt werden soll, ist schnell die Rede davon, dass Rapid ein "spezieller" Verein sei. Aber zu diesem "speziellen" Verein haben die Verantwortlichen der letzten gut 15 Jahre diesen Klub erst gemacht bzw. ihn dazu erklärt. Auch, weil das eine gute Vorab-Ausrede für Fehler war. Der nächste Trainer funktioniert schon wieder nicht? Naja, Rapid ist ein spezieller Verein und sehr schwierig, da kann das schon mal passieren.

Die Platzierung des Klubs als "speziell", gepaart mit der häufigen Erwähnung einer Erwartungshaltung, die in Wahrheit aber ausschließlich emotionaler Natur ist, weil wir sehr lange nichts gewonnen haben, führte zu einer Aneinanderkettung von self-fulfilling prophecies, die immer noch intern bei jeder guten Gelegenheit leicht angeheizt werden, damit ja niemand vergisst, dass es nicht so einfach ist, wie man glauben möchte.

Und diese SFPs dienten in weiterer Folge als Ausrede für ALLE im sportlichen Apparat dieses Klubs - und sorgten dafür, dass gerade in den mittleren bis unteren Ebenen eine Art Beamtentum etabliert wurde, als Teil dessen man sich sicher fühlen konnte und in dem die eigene unzureichende Arbeit oder Performance nie dazu führte, dass man sich und seine eigene Arbeit selbst hinterfragen musste, sondern die Komplexität des Klubs als große Ausrede für alles herhalten konnte. Noch besser war's, wenn der eigene Teilbereich - Stichwort Nachwuchs - gut funktionierte. Dann konnte man sich sowieso abputzen und hatte mit dem großen Ganzen so gar nichts am Hut...

Und ein weiteres Resultat daraus ist, dass wenn man im Sport dann mehrere Ebenen hinuntergeht und schaut, ob man da etwas verändern könnte, dann bekommt man von seitwärts aber auch von weiter oben irgendwas zwischen Info und Rüffel, dass Person XY doch keine Schuld an der Misere trifft und der ein "Liaba" ist und man lieber nicht anfassen sollte.

So etwas passiert nicht von heute auf morgen, sondern wächst über Jahre bzw. wie in unserem Fall Jahrzehnte. Und das große, ganze Endresultat ist, dass man sich sehr schwer tut, die Frage zu beantworten, wer an der x-ten Misere Schuld hat. 

Man kann die Probleme, die jetzt bestehen, nicht an Kulo festmachen, auch nicht an Stöger, auch nicht an der sportlichen Führung, nicht an den vielen Präsidien, die wir seit unseren letzten Erfolgen hatten und schon gar nicht am Unterbau, in dem man sich bei Rapid vortrefflich wegducken kann.

Wie @Elwood schon erwähnte, wird jetzt mal jeder Stein umgedreht - von ganz oben bis ganz unten - und das wird auch absolut notwendig sein, denn die Geschichte der letzten 15 Jahre zeigt uns, dass wir vor allem Systemfehlern unterliegen. Nicht, dass wir jetzt sooo viele Trainer hatten, die nachher perfekt performten - auch da gab's bei den Bestellungen sicher einige Fehler - aber der Apparat an sich hat sich in seiner Kultur nie verändert und die Einschätzung der Qualität "eigener" Leute war stets eine zu laxe. 

Wie so oft bietet eine Krise demnach auch jetzt die Chance, Grundlegendes zu verändern und Krusten aufzubrechen.

Auf was wir uns - meiner Meinung nach - aber auch einstellen sollten: Derartige strukturelle Veränderungen werden Zeit brauchen, weil sie noch wesentlich mehr Zeit brauchten, um so stark zu verkrusten. Auch wenn unser Rückstand auf #1 derzeit nur sieben Punkte beträgt und die Chance auf den Titel gesamtheitlich betrachtet fast historisch ist, nehme ich die Saison 2025/26 angesichts der Begleitumstände am Ende auch mit einer Ach-und-Krach-Quali für den Europacup. Ich persönlich denke, dass nicht mehr als das drin sein wird und der Fokus eher auf mindestens mittelfristige Arbeit mit einem neuen Trainerteam und auch einem neuen Unterbau liegen muss, so schmerzhaft das in dieser gestörten Saison auch ist.

Was es jetzt bräuchte, wäre ein Trainer, der sein gesamtes Team mitnimmt bzw. selbst bestimmt - und von dem/denen man ganz klar überzeugt ist. Auch auf mittlere Sicht.

Weiters muss es ein Commitment innerhalb des Klubs und auch mit dem neuen Trainerteam geben, dass man endlich von diesem "Rapid ist speziell"-Narrativ wegkommt. Das beinhaltet auch, dass man Erwartungshaltung, großen Fandruck, mediale Aufmerksamkeit etc. nicht auch nur als Halbausrede für irgendetwas heranzieht (am besten gar nicht mehr in den Mund nimmt!), sondern Rapid als das betrachtet, was es 2025 wirklich sein sollte, nämlich ein professionell geführter Sportverein, der a) Titel als Ziel hat, b) als Sprungbrett für Spieler gelten muss und c) wie jeder andere große Klub auch, eine Balance aus allen Spielerquellen herstellen muss (Legionäre, G'standene, externer Nachwuchs, eigener Nachwuchs), in der alle dieselben Chancen haben, weil das Leistungsprinzip über allem steht. Und da wir keine Magistratsabteilung sind, sondern ein Profisportverein, muss ebendieses Leistungsprinzip auch für alle anderen gelten, die im Sport hackln. Nicht nur für die Spieler. Und wisst's was eh leiwand ist? Wir haben alle Möglichkeiten, um uns so zu positionieren! Alle! Man muss es nur wollen - und dadurch auch akzeptieren, dass es mit der Komfortzone vorbei zu sein hat.

Was es zum neuen Trainerteam ebenfalls benötigt, sind zwei bis drei absolute Fitnessgurus und/oder Sportwissenschaftler, die ihre Arbeit penibel verrichten und so hungrig sind, als wären sie Kapitäne der Kampfmannschaft. Dann braucht es noch mehr Manpower in der Analyse - auch was Details betrifft (Stichwort Set Piece Analysts o.ä.). Es muss die Offenheit bestehen, dass man - auch um der Abwechslung im Trainingsalltag willen - externe Spezialisten hereinlässt. Beispielsweise einmal pro Quartal - sei es ein Einwurftrainer, ein Spezialist für eine bestimmte Spielphase, ein Mentalitätswunderwuzzi oder von mir aus irgendwer vom ÖSV, der noch die 0,5% aus einer sonst wenig beanspruchten Muskelgruppe rausholt. Ist jetzt natürlich leicht überspitzt, aber ich denke, ihr wisst worauf ich hinaus will.

Viele dieser Impulse kosten wenig Geld, können aber gerade auf den letzten Prozenten Wunder bewirken. Ich habe im Zuge meines Masterstudiums "Data Analytics in Football" in Spanien praktisch wöchentlich Vorlesungen gehabt, die von echten Top-Leuten aus den Top-3-Ligen gehalten wurden und da wurden genau derartige Impulse erklärt - und wie und mit welcher Freude LaLiga-Klubs auf diese Möglichkeiten zurückgreifen, weil sie wissen, dass es sie besser macht.

Dort arbeitstechnisch hinzukommen ist keine Hexerei, aber es braucht a) ein Trainerteam, die demgegenüber offen ist und sich freut, wenn wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten breit und komplex aufstellen und b) ein gesamtheitliches, neues Narrativ, mit dem wir von diesem "komplizierte Rapid"-Image, das im Klub über lange Zeit aus Selbstschutzgründen aufgebaut wurde, am Ende aber niemandem etwas nutzte außer den Sesselklebern, wegkommen.

Es stellt sich so oft die Frage, was es braucht, um für "Durchlässigkeit" vom Nachwuchs in den Profifußball zu sorgen. Ich kann euch sagen, dass die Neupositionierung und das Überdenken des Narrativs, dem wir seit langer Zeit anhängen, eine Durchlässigkeit auf dem Trainersektor zulassen würde. Wenn wir uns als RAPID nicht immer als leidender Riese darstellen, bei dem jeder Punkt 3x schwerer zu holen ist, weil wir ja immer das gemeine "Spiel des Jahres" für alle Kleinen sind, funktioniert auch jeder einzelne Trainer inkl. Staff und weiterem Unterbau besser. Aber dafür muss halt die Komfortzone weg und eine "mia san mia"-artige, auf Leistung basierende Mentalität im gesamten Verein her. Wer nur da hacklt, weil es ihm genug ist, dass er für Rapid hacklt, weil das Hackln bei Rapid ein Hackln mit Freunden ist, soll bitte nimmer für uns hackln.

Wir sollen kein Fußballverein sein, wo's schön ist in die Arbeit zu kommen - wir sollen ein Fußballverein sein, von dem man gerne Fan ist. Das hat die oberste Maxime von allen zu sein. Wer sich einkuscheln will, soll sich anderweitig umsehen.

Sorry for Long Read, aber das musste jetzt mal raus, auch weil ich finde, dass die ganze Diskussion um die Trainersuche zu oberflächlich geführt wird...

Lieber Daniel - ich möchte dir in fast allen Punkten recht geben. Möchte aber anmerken, dass gerade du die Kontakte gehabt hast oder immer noch hast, die zumindest zu einem offenen Ohr geführt hätten oder hätten können. Stattdessen warst du noch vor wenigen Jahren im "Team Bruckner" mit dabei. Damals habe ich wenig in diese Richtung gehört (wenn überhaupt), obwohl die Probleme ja (laut dir) schon seit vielen Jahren bestehen. Klar, du hackelst nicht im Verein, geschenkt. Nichts desto trotz finde ich diese umfängliche Kritik hier etwas "rapidesk".

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ASB-Messias
alexbender schrieb vor 13 Minuten:

Chat GPT hat gesagt Peter Stöger wäre ein super Kandidat !

Laut Huber war er e Mediator und kein Trainer. Ist halt blöd wenn die zwei Super Cos nicht miteinander können.

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auf allen Positionen einsetzbar
Herzo schrieb vor 6 Stunden:

Auf der anderen Seite sieht man beim LASK das Didi nur den Co Trainer mitgebracht und sonst nichts verändert hat. Funktioniert dennoch ...

Kühbauer kennt den staff aus jüngster Vergangenheit. Wenn er dem vertraut, ist es auch ok.

Bei uns feiern wir nun bald das 18-jährige "TITELLOS"-Jubiläum - die letzten Jahre sogar ERFOLGLOS - von denen die Bestandscrew auch schon einige Beitragsjahre angesammelt hat. Kulovits hats bei uns einige Jahre probieren dürfen. Ich denke er hat genug Erfahrung gesammelt um jetzt die Welt erobern zu können. Es gibt ja uA auch noch andere verdienstvolle Rapidler, denen man die Chance auf eine Lehrlingsausbildung nicht verstellen soll. Ansonsten darf uns gerne auch die Erfahrung anderer CoTrainer zur Verfügung stehen, die vll sogar bei größeren Vereinen als bei uns lernen durften.
Schein-Pragmatisierungen im Spitzensport scheinen mir jedenfalls nicht der Heuler zu sein.
Für den Tormanntrainer gilt dasselbe. Auch bei der Entwicklung unserer Torleute könnte man über Steigerungspotential mutmaßen. Ebenso bei Kondi und Reha, es gibt derzeit keinen Bereich, in dem wir alternativlos glänzen. Dafür sehen wir unsere Mannschaften seit Jahren immer wieder in die selben Muster verfallen.

PS: Ganz selten gibt es im Spitzensport Personen, die sich ihren Elan und ihre Wissbegierde über viele Jahre aufrecht erhalten. IdR. findet man Innovation in personeller Veränderung.
Ob man das jetzt konkretisieren kann oder auch nicht, die meisten von uns haben wohl den gerechtfertigten Eindruck, dass wir schon zu lange auf der Stelle treten.

bearbeitet von AC58

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Schefoasch
Gschropp schrieb vor 24 Minuten:

Lieber Daniel - ich möchte dir in fast allen Punkten recht geben. Möchte aber anmerken, dass gerade du die Kontakte gehabt hast oder immer noch hast, die zumindest zu einem offenen Ohr geführt hätten oder hätten können. Stattdessen warst du noch vor wenigen Jahren im "Team Bruckner" mit dabei. Damals habe ich wenig in diese Richtung gehört (wenn überhaupt), obwohl die Probleme ja (laut dir) schon seit vielen Jahren bestehen. Klar, du hackelst nicht im Verein, geschenkt. Nichts desto trotz finde ich diese umfängliche Kritik hier etwas "rapidesk".

Die Themenverschleppung hatten wir schon länger nimmer. Hab's schon richtig vermisst.

Glaub mir - das Thema bzw. die Themen habe ich IMMER schon angesprochen. Schon weit vor Bruckner und auch währenddessen. Aber die angesprochenen Krusten sind halt echt steinhart... ich schreib den Beitrag jetzt, weil wir jetzt gerade (nach noch mehr Rückschlägen seitdem) auf Trainersuche sind und auch das Mindset intern derzeit deutlich stärker ist als damals, diese Krusten ENDLICH aufzubrechen.

Und ohne da jetzt wieder eine Grundsatzdiskussion starten zu wollen: In der Bruckner-Anfangszeit war Covid... da wollt ma vor allem irgendwie durchkommen. Da war halt kein offenes Ohr für Sportstrukturreform da...

Kapier' trotzdem net, wieso das jetzt, im Dezember 2025 irgendeine Rolle spielt. Aber ok. Es ist mir auch ziemlich wurscht tbh.

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Posting-Maschine


Bo Svensson hatte in letzter Zeit Anfragen bzw. war auch Topkandidat bei Leeds, Union Saint-Gilloise und Glasgow Rangers. Allen hat er abgesagt.

Das Angebot der Belgier hat er abgelehnt da er sein Team nicht mitnehmen durfte. 
Da gehören 2 Co Trainer und ein Videoanalyst dazu. 

Ich denke der ist komplett unrealistisch für uns, nachfragen wird man wohl trotzdem.

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Max1014 schrieb vor 3 Minuten:

Svensson pflegt meines Wissens nach ein sehr intensives Spiel mit viel Einsatz Zweikampf ob wir dafür den richtigen Kader haben?

Liest sich auf den ersten Blick nach Eigenschaften die man trainieren kann wenn man willig ist. 

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