Ausbildung zum Fach- bzw. Diplomsozialbetreuer


Footballhead

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if i were a robot, my arm would be an aeropress.

Ich werde mich für die Ausbildung zum Diplomsozialbetreuer in der Behindertenbegleitung ab dem Schuljahr 2016/17 bewerben. Habe meinen Zivildienst bei der Lebenshilfe absolviert und war dabei einfach glücklich, was ich ein meinem jetztigen Job absolut nicht bin. Hoffe so sehr, dass es klappt. Würde die Ausbildung berufsbegleitend machen.

Klingt sehr gut :super: Und klappt bestimmt wenn du dir das vornimmst. Grad berufsbegleitend is es in der Regel nicht so schwer reinzukommen :)

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Hobbyjournalist

Wir schreiben Freitag, den 11. September 2015. Ich habe mittlerweile eine Woche an der SOB absolviert und möchte ein wenig darauf eingehen, wie es mir an den einzelnen Tagen ergangen ist.

Montag: Nervosität und Ungewissheit machen sich in mir breit. Nach Volks-, Haupt- und weiterführender Schule bin ich offiziell zum bereits vierten Mal Schulanfänger. In Pinkafeld angekommen atme ich tief durch und betrete die Schule. Ein wenig ratlos in welches Klassenzimmer ich mich begeben muss erfolgt mein erster Gang zur Sekretärin. Dort gebe ich das erforderliche ärztliche Attest sowie eine Strafregisterbescheinigung ab und erkundige mich, wo meine Klasse denn sei. Darin angekommen setze ich mich neben einen dunkelhäutigen Typen. Er surft auf Facebook, telefoniert und ich merke, dass sein Deutsch ein wenig brüchig ist. Bald darauf kommt ein weiterer Typ, der seines Zeichens nach als Elektriker gearbeitet hat herein und setzt sich rechts neben mich. Ich unterhalte mich ein wenig mit ein paar Leuten und habe einen ganz guten Eindruck. Der Klassenvorstand scheint auch nett zu sein wie es scheint. Nach der Besprechung organisatorischer Belange dürfen wir um 10 Uhr die Schule verlassen.

Dienstag: Meine Klasse trifft sich in Fürstenfeld, um zwei "Kennenlern-Tage" gemeinsam zu verbringen. Eine wirklich sehr nette Idee. Mit meinen drei Zimmerkollegen (meinen beiden Sitznachbarn und einem weiteren Klassenkollegen) verstehe ich mich auf Anhieb gut. Eine "Lernplattform" wird uns seitens eines Lehrers vorgestellt und in weiterer Folge von einer eher streng wirkenden männlichen Lehrkraft einige Details in Bezug auf die in den nächsten beiden Jahren in Summe acht Praktika (fünf im Pflege-, drei im Behindertenbereich) erläutert. Am Nachmittag sitzen meine 33 Schulkollegen (27 Frauen und 6 Männer), meine Wenigkeit und mein Klassenvorstand in einem Sesselkreis. Jeder Einzelne stellt sich und seine bisherige Vita kurz vor. In weiterer Folge kommt es zu einigen Gruppenspielen, um einander noch ein wenig besser kennen zulernen. Um 17 Uhr durften wir nun einige Stunden Freizeit genießen. Ein Kollege und ich spielten ein wenig Fußball und trafen uns danach mit der halben Klasse bei einer Pizzeria. Ein wahrlich gemütliches Beisammensein. Am Abend spielen wir im Gästehaus Billard und schauen Fußball. Daraufhin geht es sehr müde aber zufrieden ins Bett.

Mittwoch: Nach dem Frühstück besprechen wir mit einer Lehrerin einiges zum Thema Behindertenarbeit. Erneut nutzt unser Klassenvorstand die Zeit, um uns unter anderem auf Strategien aufmerksam zu machen, damit wir uns die Namen unserer Mitschüler besser einprägen können. Bereits um 12:30 Uhr durften wir den Nachhauseweg antreten.

Donnerstag: Diesem Tag blicke ich im Vorhinein ein wenig sorgenvoll entgegen. Grund dafür ist der Gegenstand "Aktivierung und Kreativitätsausdruck". Meine Noten in Werken und Zeichen waren während meiner Pflichtschulzeit schließlich nie sonderlich berauschend, weshalb ich damals bereits einiges an Kritik einstecken musste. Eifrig notiere ich welche Materialien zum Anfertigen von "Kunstwerken" benötigt werden und welche Arbeiten mich in diesem Gegenstand erwarten werden. Mehrmals verziehe ich eine sorgenvolle Miene und räuspere ich mich. In den letzten Minuten des Fachs war es unsere Aufgabe, das Blatt eines beliebigen Baumes zu zeichnen. Eine halbwegs begabte Künstlerin wird den Baum anfertigen, und unsere Blätter danebengeklebt. Das Blatt war bald fertig, die Aufgabe einigermaßen geglückt. Das Besprechen der Leistungsbeurteilung in den Fächern Alten- und Behindertenarbeit stand in den weiteren Fächern im Mittelpunkt. Nach der Mittagspause findet der Gegenstand APHP (Alten-, Palliativ- und Hauskrankenpflege) mit einem zugegebenermaßen etwas unberechenbaren Lehrkörper fast. Mal ist er strenger, mal macht er einen humaneren Eindruck. Im Großen und Ganzen weist er uns darauf hin, dass er gerne furchtbar sarkastisch sei. Das Thema "Wahrnehmung" spielt an diesem Tag eine ganz wesentliche Rolle. Wir erhalten die Anweisung uns mit den Schülern zusammensetzen, mit denen wir bisher die wenigsten Worte gewechselt haben. Anschließend geht es darum, dass notiert werden soll, was wir "wahrnehmen", wenn die einzelnen Personen betrachtet werden. Miteinander zu sprechen wird untersagt und im Hintergrund ertönen einige Songs des DJ-Duos Klangkarussell, Es entstehen erstaunliche Ergebnisse unserer Arbeit. Um 16:20 Uhr dürfen wir die Schule verlassen. Es ist allgemein sehr ungewohnt für mich, derart lange in der Schule sitzen.

Freitag: Behindertenarbeit steht wieder einmal auf dem Stundenplan. In Gruppen müssen Eindrücke besprochen werden, die im Laufe unserer Vorpraktika bzw. unseres Zivildienstes gesammelt wurden. In der dritten und vierten Stunde wurde uns zu meiner Überraschung tatsächlich das Fach "Gebärdensprache" präsentiert. Es wurde in diesem Jahr erstmal neu in den Lehrplan aufgenommen und beeindruckte mich als generell sprachlich begeisterter Mensch sehr. Im Gegenstand GKLH (Gesundheits-, Krankheitslehre und Hygiene) besprechen wir einiges rund um das Thema "Zelle". Manches davon erscheint mir aufgrund des Biologie-Unterrichts in der HAK bekannt, manches eher weniger.

Summa Summarum ziehe ich nach dieser Woche ein ausgesprochen positives Fazit und fühle mich in meiner Entscheidung bestärkt, mich für den Besuch dieser Schule entschieden zu haben.

bearbeitet von Footballhead

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Hobbyjournalist

der bericht hat mir jetzt auch sehr gut gefallen - find ich spannend wie sich die klassengemeinschaft bildet

Die Mischung der unterschiedlichen Altersgruppen ist auf alle Fälle interessant, denn schließlich sind meine jüngste Schulkolleginnen 17 und die älteste Schülerin 44. ;)

bearbeitet von Footballhead

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  • 2 weeks later...
Hobbyjournalist

Morgen beginnt für mich die dritte Woche an der SOB. Schön langsam werden erste Noten vergeben. Am Freitag mussten wir im Gegenstand "Behindertenarbeit" die Einrichtungen vorstellen, in denen wir unser Vorpraktikum bzw. unseren Zivildienst absolvierten. Für das Fach "Berufskunde und Ethik" gilt es sich am ICN (International Councing of Nursing) Ethikkodex für Pflegende zu orientieren und diesen in eine Art Schülerkodex unter einigen Haltungen umzuformulieren. Wünsche für die ersten vier Praktika sollen auf einer Klassenliste vermerkt werden. Ich bin noch immer ein wenig unschlüssig wohin genau es mich wann verschlagen soll und hoffe darauf, gute Entscheidungen zu treffen. Im November absolviere ich zumindest fünf Wochen in einem Privatpflegeheim, soviel steht für mich persönlich fest.

Nur ein paar in den Raum geworfene Informationen am Rande.

Btw.: @mazunte: Dem Verein "Vamos" scheint außergewöhnliche Beliebtheit zuteil zu werden. Zahlreiche Mitschüler wollen ein Praktikum in dieser Einrichtung in den unterschiedlichsten Bereichen absolvieren. Eine meiner Lehrerinnen hat dort selbst einst in der Küche gearbeitet und uns ein wenig von ihren Eindrücken berichtet.

bearbeitet von Footballhead

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Hobbyjournalist

Diese Woche die im Schuljahr 2015/16 zu absolvierenden Praktika fixiert:

Praktikum 1: Verein Vamos - Bereich Bürodienstleistungen - danke nochmal mazunte für die Empfehlung ;)

Praktikum 2: Altersheim

Praktikum 3: Hauskrankenpflege

Praktikum 4: Krankenhaus - Chirurgie

Ansonsten wurde ich als erster Schüler meiner Klasse mündlich und unangesagt in Alten-, Palliativ- und Hauskrankenpflege geprüft. Es gelang mir glücklicherweise zu überzeugen. ;)

Im Fach "Aktivierung- und Kreativitätsausdruck" erhielt jeder einen Edelserpetin und mussten diesen schleifen. Während andere Schüler teils tolle Werke wie zum Beispiel Kreuze erstellten, bin ich mit meinem nicht definierbaren "Kunstwerk" eher weniger zufrieden. In dem Sinne werde ich mir jetzt ein wenig Schleifpapier nehmen und sehen was sich retten lässt. ;)

bearbeitet von Footballhead

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Hobbyjournalist

In welchem LKH machst denn dein Praktikum?

Ich habe mich für das Marienkrankenhaus Vorau entschieden. Das LKH Hartberg wäre in geografischer Hinsicht grundsätzlich ein wenig gewesen, aber mir wurden von einigen negativen Erfahrungen in diesem Krankenhaus berichtet, während eine ehemalige Arbeitskollegin von ihren tollen Praktikumserfahrungen in Vorau schwärmte. Ich bin gespannt...

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Ich bin /root, ich darf das!

Das ist von Station zu Station verschieden. Als Mann in der Pflege erlebt man Praktika zudem immer etwas "anders" als Frauen. Sowohl vom Personal als auch den Patienten wird man immer wieder "anders" behandelt, meist besser.

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free like a bird

Interessante Gschicht die du mit deinen doch noch jungen Jahren da vor dir hast.

Werde sicher ab und an mal in den Thread schauen, da ich auch in diesem Bereich tätig bin.

p.s. - kreativer Ausdruck ist überbewertet. ;)

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