Ausbildung zum Fach- bzw. Diplomsozialbetreuer


Footballhead

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Ich hoffe es. Bin morgen um 11:20 Uhr in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Palliativpflege und im 16:50 Uhr in der Hauskrankenpflege und dem Fach Pflege des alten Menschen an der Reihe. Anwesenheitspflicht für meine Person um 9:30 Uhr sowie ab 14:30 Uhr. Unsere Noten sollen wir relativ zügig im Anschluss an die Prüfungen erfahren.

Der alphabetisch aufsteigenden Reihenfolge geschuldet muss ich mich also ein wenig gedulden. Mein Gefühl für die Prüfungen ist (noch) nicht so berauschend. Die vergangenen Tage ähnelten teils einem Lernmarathon, um die letzten Informationen irgendwie aufzunehmen. Ein paar fachliche Mängel fallen mir beim Wiederholen des Stoffes aber immer wieder auf. Sei es wie es sei: Ich gebe in diesem Thread natürlich wieder Bescheid. 

bearbeitet von Footballhead

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Wie schon erwähnt gestaltete sich für mich die Vorbereitung auf die Pflegeassistenz-Abschlussprüfungen nicht sonderlich einfach. Vor allem, weil mich ein von mir aufgestellter Lernplan in der Endphase vor den Prüfungen helfen sollte, die einzelnen Inhalte zu strukturieren, ich aber schlussendlich Schwierigkeiten hatte, mich daran zu halten und dementsprechend sogar am Sonntag noch einige Stoffgebiete verinnerlichen musste.

Spätestens mitten in der Nacht war ich mit den Nerven vollkommen am Ende. Ich realisierte beim Wiederholen für den Gegenstand Gesundheits- und Krankenpflege, dass ich einige Inhalte scheinbar nicht derart verinnerlichte, wie ich es mir von meiner eigenen Person erwartete. Und so lernte, lernte und lernte ich - bis 4 Uhr morgens und dem Wissen, am besten um 7 Uhr aufzustehen. Schlussendlich lag ich mit geschlossenen Augen im Bett. Ich fiel zwischendurch in den Schlaf, wachte aber immer wieder auf. Einige theoretische Stoffgebiete beschäftigten mich immer noch sehr. Der Morgen am Tag der Prüfung war im Grunde genommen sehr tragisch. Ich malte mir alle möglichen Horrorszenarien aus und war der festen Überzeugung, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, heute zu scheitern. 

Anwesenheitspflicht an der Schule bestand für mich um 9:30 Uhr. Einige Minuten davor traf ich ein. Einzelne Schulkolleginnen und -kollegen, die sich im Alphabet weit vor meiner Wenigkeit befanden jubelten bereits über Resultate, die sie teilweise sehr glücklich stimmten. Mich hielt rein gar nichts auf den Sitzen. Ich bewegte mich von A nach B, wiederholte einige Inhalte immer wieder und bekleidete mich wie vereinbart mit weißem Polo-Shirt, weißer Hose und weißen Schuhne - feinster "Pfleger-Zwirn". ;)

Um halb zwölf wurde ich endlich zur Prüfungs-Vorbereitung gebeten. Im selben Raum saßen zwei weitere Schulkolleginnen unter den Argusaugen einer Lehrkraft in einer gesonderten Räumlichkeit. Zwei Zettel wurden mir ausgehändigt - einer beschäftigte sich mit der Angabe in der Palliativpflege, ein weiterer mit der Angabe in der Gesundheits- und Krankenpflege. 

Die Palliativpflege bereitete mir wie zu erwarten war eher wenige Sorgen. Ich notierte die Antworten zu den einzelnen Fragen. Mal in Stichwörtern, mal in ausformulierten Sätzen. In diesem Fach geht nichts schief, dessen war ich mir bewusst. Die Gesundheits- und Krankenpflege machte mir größere Sorgen. Mit der Angabe war es so eine Sache. Die fundierte erste von zwei Fragestellungen war eher ein geringeres Problem, bei der zweiten, in welchem Möglichkeiten und Grundsätze zur 0²(Sauerstoff)-Verabreichung genannt werden musste, hatte ich dann durchaus Schwierigkeiten. Ich war der festen Überzeugung, diesen Punkt in meinen Ausarbeitungen nie gelesen zu haben. Ergo improvisierte ich was das Zeug hält. Meinen Praktika sei Dank, habe ich diesbezüglich doch so einiges mitbekommen, weil ich immer wieder mit einzelnen Leuten zu tun hatte, die an Atemnot litten. Zumindest die praktische Aufgabe kostete mir ein leichtes Schmunzeln. Ich musste eine Person, die im Bett liegt auf einen Sessel setzen bzw. "mobilisieren". Häufig schulisch und im Praktikum geübt und mit das Einfachste, was ich überhaupt bekommen hätte können. Nach ca. 20 Minuten Vorbereitungszeit wurde ich zur praktischen Prüfung gebeten.

Die Prüferin - in Form einer Pflege-Lehrerin - erwies sich als freundlich und bat mich darum ruhig zu bleiben und nicht zu hetzen. Ich erfüllte die Aufgabe recht problemlos, mobilisierte eine Schulkollegin, die sich als "Versuchskaninchen" zur Verfügung stellte und erhielt ein unmittelbares Feedback. Die Lehrerin bemängelte, dass ich es vergaß meine Hände zu desinfizieren, wie es eigentlich vor jedem Patientenkontakt zwecks Vermeidung der Keimübertragung üblich ist (bescheuerter Fehler :facepalm:) und ich das nach vorne Bewegen der Person im Bett nicht nach jenen Prinzipien bewältigte, wie es in der Schule vermittelt wurde. bevor ich mit ihr aufstand. Prompt erhielt ich die Note - ein "Gut", das ich zufrieden zur Kenntnis nahm. "Hauptsache positiv", so mein Gedanke an diesem Tag. 

Hinsichtlich der mündlichen Prüfung startete ich mit der Palliativpflege. Ich ratterte meine Aufgabenstellungen in fein säuberlichem Hochdeutsch runter. Immer wieder einmal unterbrach mich der Lehrer, bat darum zur nächsten Frage überzugehen und informierte den Vorsitzenden, einen Herren mit dem akademischen Grad "Dr." darüber, mir ein "Sehr gut" geben zu wollen, weil "alles vorhanden" wäre. Dieser willigte unaufgeregt ein. Dann ging es an die Gesundheits- und Krankenpflege. Wieder berichtete ich in Hinblick auf die von mir ausgearbeiteten Inhalten. Ich handelte Punkt für Punkt ab und hoffte stark, dass bei zwei bis drei Worten nicht genauer nachgefragt wird, weil ich diese nicht erläutern hätte können. Auch die von mir mit Bauchschmerzen beantworte Frage brachte ich zufriedenstellend über die Runde. Mein Lehrer machte den Eindruck, als wollte er noch genauer nachhaken, doch der Vorsitzende daneben meinte ihm gegenüber, dass erneut "alles vorhanden" wäre und er mir dementsprechend ein "Sehr gut" geben würde. Mein Lehrer grinste kurz, überlegte - und stimmte zu meiner Überraschung zu. Notendurchschnitt aus den Teilnoten 1-1-2 = "Sehr gut" im Pflegeassistenz-Zeugnis. ;)

Ich unterhielt mich in weiterer Folge mit Schulkollegen, die mir herzlich gratulierten, zog wieder ein bequemes T-Shirt und eine kurze Hose an, aß eine Kleinigkeit und setzte mich, um mich von den Strapazen zu erholen. Ich entschied mich dafür in der Schule zu bleiben und nicht extra den Weg nach Hause anzutreten. Meine Kollegen und ich unterhielten uns über die Inhalte zur "Hauskrankenpflege" und zur "Pflege des alten Menschen". Jene Fächer, in denen uns noch Prüfungen bevorstanden. Teilweise entstanden einige Diskussionen. Meinem Lehrer war die praxisverknüpfte Lernweise ein sehr wichtiges Anliegen. Und dementsprechend lernte ich nicht vollkommen stumpf die Theorie auswendig, sondern kümmerte mich um das Finden von entsprechenden Praxisbeispielen und dem Erläutern von Inhalten in meinen eigenen Worten. 

Ich war allgemein ein wenig gelöster als am Vormittag - sah aber dennoch eine durchaus vorhandene Wahrscheinlichkeit, unter ungünstigen Umständen (sehr schwierige Fragen, möglicherweise komplexe Fragestellungen der Lehrkraft) unter Umständen durchzufallen. Im Vorhinein wurden wir darum gebeten, mit unserem Kleidungsstil zu zeigen, dass es "doch um etwas geht". Mit weißem langärmligem Hemd, blauen Jeans, schwarzen Anzugschuhen und schlussendlich psychischen Strapazen schwitzte es sich an diesem heißen sommerlichen Tag im Burgenland problemlos von alleine. 

Die Stunden vergingen, bis ich ca. um 17 Uhr wieder zur Vorbereitung gebeten wurde. Ich las die Aufgabenstellungen in beiden Fächern, ballte die Fäuste und war mir sicher - nichts kann schiefgehen! Zu "einfach" schienen mir die Fragen, um irgendetwas anbrennen zu lassen. Ich verbrachte gefühlte fünf von den gesamt zwanzig Vorbereitungsminuten mit dem Notieren und Nachdenken und war tatsächlich voller Vorfreude, meine geballten Kompetenzen unter Beweis stellen zu dürfen. 

Was folgte war die mit kürzeste Prüfung des Tages. Ich arbeitete die Gegenstände Frage für Frage ab, glänzte mit praktischen Beispielen, gab Aussagen des von meinem Lehrer heißgeliebtem Pflegewissenschaftler Dr. Erwin Böhm zum besten und beeindruckte sogar den Vorsitzenden, der von einer der "besten Prüfungen des Tages" sprach, meine Vorstellung als "sehr erfrischend" empfand und erwähnte, dass es an meinem ausgezeichneten Erfolg rein gar nichts zu bekritteln gäbe. Mein Lehrer - grundsätzlich bekannt für häufiges Nachfragen, wie mir meine Mitschüler erzählten - lies mich reden und hakte kaum nach. Wortlos griff er schlussendlich nach meinen Angabezetteln, notierte jeweils die Note "Sehr gut" und fragte mich, welche Umstände ich in meinem Hauskrankenpflege-Praktikum als besonders schwierig empfand. Ich erzählte kurz einige Anekdoten und durfte den Raum jubelnd verlassen.

Vor der Schule feierten einige Leute aus meiner Klasse bereits sehr eifrig. Ich war unendlich glücklich über meine Leistung. Nach gut 90 Minuten waren schlussendlich alle Prüfungen in meiner Klasse geschafft. Der Vorsitzende lobte die Vorstellung der Klasse, denn nur eine Schülerin fiel in genau einem Gegenstand (Pflege des alten Menschen) durch und absolviert die Prüfung im Herbst. Meine Prüfung erwähnte er vor versammelter Klasse erneut als sehr positives Beispiel. So wurden die Zeugnisse ausgehändigt, fleißig Hände geschüttelt und Gratulationen seitens der pflegerischen Lehrkräfte mitgeteilt.

Daraufhin wurde draußen noch einige Zeit gefeiert, ein Schulkollege und ich genossen unseren Triumph beim Essen in einem beliebten Fast Food Restaurant (absolute Ausnahme für mich ;)). Ich bin im Nachhinein betrachtet irrsinnig glücklich über diesen mehr als gelungenen Tag und kann es noch gar nicht glauben, dass ich die Berufsqualifikation des "Pflegeassistenten" offiziell erworben habe. Soviel dazu ;).

bearbeitet von Footballhead

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ASB-Halbgott

@Footballhead

Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!

Was ist deine Planung für die Zukunft bzw. welche Möglichkeiten erschließen sich für dich nach dem Bestehen dieser Prüfung?

 

PS: Auch der Leser dieses Textes erlebte ob des tollen Schreibstils eine Achterbahnfahrt ;)

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Hobbyjournalist
`01er Veilchen schrieb vor 34 Minuten:

@Footballhead

Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!

Was ist deine Planung für die Zukunft bzw. welche Möglichkeiten erschließen sich für dich nach dem Bestehen dieser Prüfung?

 

PS: Auch der Leser dieses Textes erlebte ob des tollen Schreibstils eine Achterbahnfahrt ;)

Danke. Aufgrund dieser Qualifikation könnte ich in einem Krankenhaus, einem Pflegeheim oder im extramuralen Bereich (betreutes Wohnen für Senioren, Hauskrankenpflege) arbeiten. Nächste Woche muss ich meine Fachprojekte in der Alten- und Behindertenarbeit mündlich präsentieren, um auch die Qualifikation zum Fachsozialbetreuer in der Alten- und Behindertenarbeit zu erwerben. Nachdem ich einen 1er auf meine Berichte kassierte und der Notenschnitt aus Präsentation und Berichts-Beurteilung im Zeugnis vermerkt wird geht mit Sicherheit nichts mehr schief. ;) 

Ab Herbst absolviere ich dann noch ein Schuljahr, um das Diplom in der Behindertenarbeit zu erwerben. Mal sehen was sich dann auftut. Ich würde nicht meinen, dass ich irgendeiner Sparte vollkommen abgeneigt wäre. 

Eldoret schrieb vor 33 Minuten:

Herzliche Gratulation mein Freund. Freut mich wirklich sehr für dich.:super:

Danke auch dir. 

bearbeitet von Footballhead

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DIE Firma für Ihr Posting!
Footballhead schrieb vor 3 Stunden:

Ab Herbst absolviere ich dann noch ein Schuljahr, um das Diplom in der Behindertenarbeit zu erwerben. Mal sehen was sich dann auftut. Ich würde nicht meinen, dass ich irgendeiner Sparte vollkommen abgeneigt wäre. 

Von mir auch Gratulation! :super:

Das heißt, deine Berichte begleiten uns noch ein weiteres Jahr :D

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Hobbyjournalist
aurinko schrieb vor 9 Stunden:

Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. 

 

PostingGmbH schrieb vor 6 Stunden:

Von mir auch Gratulation! :super:

Das heißt, deine Berichte begleiten uns noch ein weiteres Jahr :D

Danke euch auch. 

Solange ich schreiben kann werde ich schreiben. Im Anschluss an die Schule möglicherweise über den Berufsalltag. ;) 

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Hobbyjournalist
CaptainAustria schrieb am 21.6.2017 um 11:06 :

Herzliche Gratulation und auch weiterhin alles Gute auf deinem Ausbildungsweg! :super:

Danke. 

Die dritten Klassen (Vollform und berufsbegleitend) absolvieren derzeit mündliche Abschlussprüfungen, denen meine Klasse teilweise beiwohnen darf, um diesbezüglich einen Einblick zu erhalten.

Der Unterrichtsalltag in meiner Klasse scheint ansonsten sehr unstrukturiert. Lehrer, die uns unterrichteten sollten, fungieren als Prüfer, weshalb meine Kollegen und meine Wenigkeit manchmal ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt wirken.

Anstatt in aller Ruhe miteinander zu tratschen suchen einige Schüler das Gespräch mit dem Direktor, um die Schule früher als gewöhnlich verlassen zu dürfen. Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen, weil ich die Gespräche mit den Leuten aus meiner Klasse als angenehme Abwechslung erlebe. Vor allem komme ich dadurch teilweise mit Schülern ins Gespräch, mit denen ich bisher wenig zu tun hatte. Naja.

Schön langsam sollte ich mich an meinen Laptop setzen und die Arbeiten für meine Fachprojekt-Präsentationen beginnen. Diese stelle ich kommenden Mittwoch vor.

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V.I.P.
Footballhead schrieb am 21.6.2017 um 06:37 :

 

Danke euch auch. 

Solange ich schreiben kann werde ich schreiben. Im Anschluss an die Schule möglicherweise über den Berufsalltag. ;) 

Der Footballhead ist somit der Einzige hier im ASB der einen eigenen Thread nur für sich alleine hat.:super:

 

Ausser Harambe :D

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Eldoret schrieb am 20.6.2017 um 18:25 :

Herzliche Gratulation mein Freund. Freut mich wirklich sehr für dich.:super:

Da ich den "Streber" schon pers. kennen lernen durfte, was das für mich Sonnenklar @Footballhead :p ;)

Hast jetzt schon etwas in Aussicht für den Sommer? Rest via PM.

 

bearbeitet von mazunte

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