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Hobbyjournalist

wieviele haben eigentlich bereits aufgehört?

"Freiwillig" interessanterweise noch überhaupt niemand aus meiner Klasse. Mein ehemaliger afghanisch-stämmiger Sitznachbar, den ich in einem meiner ersten Berichte in diesem Thread erwähnte durfte damals nachdem er zwei Wochen unentschuldigt fehlte nicht mehr in die Schule zurückkehren.

Vor ein paar Wochen wurde zudem eine Schulkollegin gegangen, die krankheitsbedingt längere Zeit nicht anwesend war und auch das letzte Praktikum nicht antreten konnte.

Meine Klasse besteht in Summe aus 30 Schülerinnen und sechs Schülern und wird sich nach Ende es Schuljahres verkleinern, da zwei außerordentliche Schülerinnen - sie stammen aus dem asiatischen Raum und lernen die deutsche Sprache derzeit - die Klasse noch einmal machen und ein paar Personen wohl zwangsläufig repetieren müssen.

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Hobbyjournalist

So Leute, die erste Woche meines Praktikums in der Behindertenarbeit ist vorüber und ich schreibe hiermit über meine gesammelten Eindrücke.

Ich habe lange überlegt, ob ich es euch mitteilen sollte, aber wie mazunte ohnehin schon einmal erwähnt hat bin ich im Verein Vamos im Bereich der Bürodienstleistungen tätig.

Es war eine wahrlich interessante und teilweise auch kuriose Woche, aber alles Schritt für Schritt.

Montag: Wenige Minuten vor halb acht am Morgen warte ich gespannt mit einigen weiteren Praktikanten im Speisesaal auf die Bereichsleitung und bin zugegebenermaßen durchaus aufgeregt. Die Leiterin - eine Diplom-Sozialbetreuerin im Bereich der Behindertenbegleitung - begrüßte uns freundlich und stellte sich sofort mit ihrem Vornamen vor. Die Einrichtung ist in verschiedene Gebäude gegliedert und ich fahre mit dem Auto in Richtung des Hauses, indem die Poststelle, der Bereich der Bürodienstleistungen und der Hauswirtschaftsbereich untergebracht sind. Uns wird mitgeteilt, dass "Bürodienstleistungen" hochtrabend klingt, die Leute im Grunde genommen aber großteils basteln. Ich stelle mich vor und begrüße jeden einzelnen Klienten mit einem freundlichen Händegruß. Daraufhin bittet die Chefin einen Zivildiener, der dem selben Bereich wie ich zugeteilt wurde mit dem Firmenbus nach Oberwart zu fahren um Bügeltische und Blumen zu kaufen und einige Klienten und meine Wenigkeit mitzunehmen. In weiterer Folge beklebe ich gemeinsam mit einzelnen Klienten Styroporkugeln mit einigen Wattekugeln. Eine Diplom-Sozialbetreuerin, die meine Beurteilung vornehmen wird beachtete gespannt wie ich mich verhalte. Bereits im Vorhinein wurden einzelne Formalitäten abgeklärt und mir unter anderem erläutert, dass wir MIT und nicht FÜR die Klienten arbeiten. Wir sind in unterstützender Form tätig und dürfen den einzelnen Leuten keine Arbeiten abnehmen. Die einzelnen Klienten präsentieren sich mir gegenüber als freundlich und respektvoll. Sie alle leiden nur an leichten geistigen Behinderungen - die meisten unter ihnen an einer Lernbehinderung - und sind 19 bis 35 Jahre alt.

Die Lebensfreude, die manche von ihnen an den Tag legen ist außergewöhnlich. Wir hören grundsätzlich bei der Arbeit Musik und als "Sex on Fire" von den "Kings of Leon" ertönte klatschte ein Mann sofort in die Hände und spielte Luftgitarre was natürlich lustig aussah. :D

Am Nachmittag spielen wir noch "Mensch ärgere dich nicht" und daraufhin verlassen die Leute die Einrichtung.

Auch am Dienstag wird wieder jede Menge gebastelt.

Mittwoch: Nach begonnen Kreativarbeiten muss plötzlich zusammengeräumt werden. Einige Angestellte aus einer Firma betreten die Einrichtung, denn Aufträge steht bevor, den wir gegen ein Entgelt zu erledigen haben. Kabel für Hörgeräte rollen wir ein, bekleben wir und verknoten wir mit Draht. "Wir", das in diesem Fall der Zivildiener und ich, denn die restlichen Klienten sind dazu motorisch nicht im Stande. Neben uns sitzen die einzelnen "behinderten Menschen". Eine Gruppe stellt Schachteln aus Kartons zusammen, eine andere Gruppe befüllt diese mit Filz. Ein Großteil arbeitet fleißig.

Donnerstag: Die Bereichsleiterin gesellt sich zu uns um uns beim Kabel aufrollen zu unterstützen. Ich bin insofern ein klein wenig nervös und habe mit der Arbeit durchaus zu kämpfen, da ich leider ein wenig zittere. Psychomotorisch verfüge ich wie in einem früheren Bericht erwähnt leider über Defizite. Immer wieder unterhält sich die Leiterin mit mir und präsentiert sich sehr freundlich und bodenständig.

Freitag: Zwei Burschen, die für gewöhnlich in der Gärtnerei arbeiten unterstützen uns beim Aufrollen von Kabeln. Einer von ihnen ist ausgesprochen geschickt, leidet wie er mir im Gespräch erzählt an ADHS. Beide arbeiten engagiert und beginnen obwohl die Mittagspause bis 12:45 Uhr dauert bereits um 12:30 Uhr wieder mit ihrer Tätigkeit. Einige Klienten fahren am Nachmittag zu einer Faschingsfeier. Diese fand deshalb bereits heute statt, da die Einrichtung am kommenden Faschingsdienstag geschlossen hat.

Bereits um 15 Uhr endet der Dienst. Nach den kommenden Semesterferien muss ich unbedingt ein Feedback einholen, da es mir schwer fällt einzuschätzen, ob ich mich ein allen Situationen adäquat verhalte. Ein riesengroßer Unterschied zur Altenarbeit war inbesondere die Tatsache, dass ich mich in einigen Situationen als Autoritätsperson präsentieren musste, damit mir keine Klienten auf der Nase herumtanzen.

Gut möglich, dass einzelne Fragen zu meiner Woche vorhanden sind.

Schreibt bei Unklarheiten einfach. ;)

bearbeitet von Footballhead

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Wenn es dir möglich ist, unterhalte dich mal mit Herbert Pimperl, Ernstl & Tom Gigler aus der Landschaftspflege, tolle Menschen die schon sehr lange

für Vamos tätig sind.

(Der Markus Pimperl ist sein Sohn, wirst ev. eh schon gesehen haben)

Es freut mich pers. sehr für Dich dass du dort ein Praktikum absollvieren kannst.

Im übrigen, ist Johannes Sulzbacher auch eine sehr nette Person, ev. wirst mit ihm eh noch Kontakt haben.

Ich wünsche Dir noch eine Menge Spaß in Markt Allhau beim Verein Vamos ;)

Foto von l.n.r

Ernstl, Thomas, Kathrin & Herbert

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"Freiwillig" interessanterweise noch überhaupt niemand aus meiner Klasse. Mein ehemaliger afghanisch-stämmiger Sitznachbar, den ich in einem meiner ersten Berichte in diesem Thread erwähnte durfte damals nachdem er zwei Wochen unentschuldigt fehlte nicht mehr in die Schule zurückkehren.

das heißt, der wäre eh wieder zurückgekommen?

Meine Klasse besteht in Summe aus 30 Schülerinnen und sechs Schülern und wird sich nach Ende es Schuljahres verkleinern, da zwei außerordentliche Schülerinnen - sie stammen aus dem asiatischen Raum und lernen die deutsche Sprache derzeit - die Klasse noch einmal machen und ein paar Personen wohl zwangsläufig repetieren müssen.

repetenten können aber auch zu euch dazustoßen.

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Wenn es dir möglich ist, unterhalte dich mal mit Herbert Pimperl, Ernstl & Tom Gigler aus der Landschaftspflege, tolle Menschen die schon sehr lange

für Vamos tätig sind.

(Der Markus Pimperl ist sein Sohn, wirst ev. eh schon gesehen haben)

Es freut mich pers. sehr für Dich dass du dort ein Praktikum absollvieren kannst.

Im übrigen, ist Johannes Sulzbacher auch eine sehr nette Person, ev. wirst mit ihm eh noch Kontakt haben.

Ich wünsche Dir noch eine Menge Spaß in Markt Allhau beim Verein Vamos ;)

Danke mazunte. Ich muss ehrlich sagen, ich hatte mit diesen Leute bis auf Kathrin, welche die Leiterin des Bereichs der Landschaftspflege ist noch keinen Kontakt. Sie besuchte nämlich mit einigen Klienten und einem weiteren Betreuer (Walter) in dieser Woche den Bereich der Bürodienstleistungen und ich zeigte und erklärte, wie man die Kabel der Hörgeräte richtig einrollt, beklebt und mit einem Draht verschließt. Am Freitag unterstützten mich dann wie erwähnt zwei Klienten aus der Landschaftspflege bei der Arbeit.

das heißt, der wäre eh wieder zurückgekommen?

repetenten können aber auch zu euch dazustoßen.

Das wäre er tatsächlich. Nach zwei vollen Schulwochen in denen er gefehlt hat schrieb er mir plötzlich, dass er aus finanziellen Gründen nicht erscheinen konnte und ihn nun eine Organisation unterstützen würde. Nachdem er für diese Zeit unentschuldigt fehlte durfte er zu seinem Leidwesen nicht mehr in die Schule zurückkommen. Mittlerweile lebt er angeblich in Wien, aber ich habe längere Zeit nichts mehr von ihm gehört. Werde ihm nächste Woche schreiben und fragen wie es ihm geht.

Selbstverständlich könnten Repetenten dazustoßen, da hast du absolut recht.

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Danke mazunte. Ich muss ehrlich sagen, ich hatte mit diesen Leute bis auf Kathrin, welche die Leiterin des Bereichs der Landschaftspflege ist noch keinen Kontakt. Sie besuchte nämlich mit einigen Klienten und einem weiteren Betreuer (Walter) in dieser Woche den Bereich der Bürodienstleistungen und ich zeigte und erklärte, wie man die Kabel der Hörgeräte richtig einrollt, beklebt und mit einem Draht verschließt. Am Freitag unterstützten mich dann wie erwähnt zwei Klienten aus der Landschaftspflege bei der Arbeit.

...

Sehr fein! :)

---

Die Kathrin, ist die Nachfolgerin vom Herbert Pimperl & die damals mit dem Markus, [seinen Sohn] ging;

Weiß jetzt aber nicht ob die noch verbandelt sind.

---

Überlege Dir gut, ob du ned doch eine andere Geschichte als Krankenpfleger/Altersheim machen willst ...

greets Maz

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Hobbyjournalist

Überlege Dir gut, ob du ned doch eine andere Geschichte als Krankenpfleger/Altersheim machen willst ...

greets Maz

Wo ich nach Abschluss meiner Ausbildung tatsächlich landen werde wird sich zeigen. Es ist mir ein Anliegen mich voll und ganz mit der Einrichtung und dem entsprechenden Leitbild identifizieren zu können, in dem ich eines Tages tätig sein möchte. Mit dem Privatpflegeheim in dem ich während meines letzten Praktikums gearbeitet war verbindet mich auf alle Fälle eine emotionale Bindung, wie sie mir wohl nie mehr widerfahren wird, denn ich verstand mich wirklich sehr gut mit den Arbeitskollegen und mit der Heimleiterin, die mir in der Nacht vor meinem Geburtstag sogar eine Torte backte. Der Abschied fiel mir dort alles andere als leicht. Kolleginnen umarmten mich und ich erhielt einen Geschenkkorb. Mal sehen was sich im Laufe der Zeit ergeben wird. Möglichkeiten habe ich zum Glück nach Abschluss meiner Ausbildung so einige. ;)

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free like a bird

Sind dort bei "Vamos" ausschließlich Leute mit "leichter Intelligenzminderung" oder auch Personen mit anderen Handicaps (z.b. - Autismus, mehrfach Beeinträchtigte Personen o.Ä.)? Die Frage stelle ich deshalb weil gerade der "Behindertenbereich" sehr weit gefächert ist und von stundenweiser Betreuung bis zu 24 - Stunden intensiver Vollbetreuung reicht und es darüber hinaus auch ein großer Unterschied ist ob man in einem sogenannten tagesstrukturellen Bereich arbeitet oder z.B. im Wohnbereich.

Wenn dich der Behindertenbereich interessiert würde ich mir soviele verschiedene Bereich wie möglich anschauen.

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Hobbyjournalist

Eine sehr interessante Frage, die du mir stellst. Ich persönlich hatte bisher ausschließlich mit Menschen zu tun, die über eine "leichte Intelligenzminderung" verfügen. Soweit ich weiß sind in den sonstigen Bereichen auch Leute mit anderen Handicaps beschäftigt.

Im Rahmen meiner Ausbildung zum Fachsozialbetreuer absolviere ich lediglich drei Praktika in Behinderteneinrichtungen.

1. Förder- bzw. Tageswerkstätte: (in meinem Fall Vamos)

2. Wohnhaus für behinderte Menschen

3. Schwerstbehindertenbereich oder psychosoziale Einrichtung

Erlaubt es mir meine Schule das dritte Jahr zum Diplomsozialbetreuer für Behindertenarbeit zu absolvieren, so würden in diesem Jahr ebenfalls drei Praktika auf dem Programm stehen.

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free like a bird

Na mit den drei verschiedenen Bereichen ist dann ja doch schon einiges abgedeckt. Freue mich darauf wenn du nach den drei Praktika mal schreiben würdest wo du die grundlegendsten Unterschiede siehst. Wobei ich zu deinem Punkt 3. - Schwerstbehindertenberich oder psychosoziale Einrichtung, für den Fall dass du die Praktikumsstelle selbst auswählst zwei Sachen anmerken möchte.

1. Es ist oft ein gravierender Unterschied zwischen Schwerstbehindertenbereich (da kanns auch ziemlich in Richtung Pflege gehen) und psychosozialer Bereich (da kanns schon auch mal um Suizidsachen etc. gehen) gegeben. Aber auch der psychosoziale Bereich ist ziemlich weit gefasst. Für mich ein wenig unverständlich wie man das so unter ein "Dachthema" gibt, aber naja.

2. Würde mich interessieren was da überhaupt unter "Schwerstbehindertenbereich" zu verstehen ist, weil da gehen ja die Meinungen auch sehr auseinander. Früher war schnell mal wer "schwerstbehindert". Heutzutage müsste man eigentlich schon mehr differenzieren.

Eine Frage noch dazu.

Habt ihr in der Schule schon mal was bzgl. ICD Codes gehört. Und wenn ja wie wurde das erläutert, eher positiv besetzt oder doch hinterfragend?

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Hobbyjournalist

Du hast vollkommen auch recht, es ist tatsächlich ausgesprochen merkwürdig, dass zwischen den beiden Bereichen gewählt werden muss.

Nein, solche ICD-Codes von denen du schreibst wurden meines Wissens nach noch nicht erwähnt. Falls solche allerdings erwähnt werden lausche ich sorgfältig.

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  • 2 weeks later...
Hobbyjournalist

Nächste Woche muss ich am Mittwoch mit drei Klienten eine Vormittagsjause für ca. 25 bis 30 hungrige Mäuler zubereiten. Wir haben hierfür rund zwei Stunden Zeit. Hättet ihr kreative, aber einfach umsetzbare Ideen?

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Ich bin /root, ich darf das!

Was hast denn alles für Möglichkeiten? 2-3 Riesenbrezel holen und belegen. Schaut gut aus und kann mit allem belegt werden, was einem schmeckt

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Nächste Woche muss ich am Mittwoch mit drei Klienten eine Vormittagsjause für ca. 25 bis 30 hungrige Mäuler zubereiten. Wir haben hierfür rund zwei Stunden Zeit. Hättet ihr kreative, aber einfach umsetzbare Ideen?

die Idee von Renz ist ausgezeichnet!

Am besten gleich mit dem Fleischhacker sprechen, (Markt Allhau) glaub der hat gute Beziehungen zu einer

Bäckerei was ich so in Erinnerung habe.

Ps. meine den bei der Kirche, wo das Wirtshaus dabei ist ;)

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