Also je mehr ich über die einzelnen Punkte nachdenke, desto mehr überrascht es mich, dass der LASK das Konzept sofort abgelehnt hat. Wenn ich die einzelnen Punkte des Papiers mehrmals durchgehe, erkenne ich doch, dass davon vieles bei anderen Fußballvereinen/Unternehmen ganz normal ist und es daher - vielleicht mit kleinen Anpassungen - auch beim LASK möglich sein müsste. Meine Gedanken zu den einzelnen Punkte:
- Neuer Fanbeauftragter: Der jetzige hat halt leider extrem viel Vertrauen verspielt. Da macht es ja auch aus Vereinssicht keinen Sinn auf diese Person zu beharren. Möchte man sich nicht gänzlich von ihm trennen, bietet man ihm halt eine andere Position an.
- Vorfälle in Graz: Man kommt da denke ich auch aus Vereinssicht gesichtswahrend raus. Einfach ein Statement abgeben, dass man die Arbeit der Landstrassler gegen Rassismus schätzt und man die Vorkommnisse in Graz und bei den Amateuren nicht der Fanszene zuschreibt. Und man in Zukunft - gerne auch gemeinsam - weiterhin gegen Diskriminierungen vorgeht.
- Fanbeirat: Im Endeffekt regelmäßige Treffen über Fananliegen. Wenn diese auf einer guten Ebene ablaufen, profitiert ja auch der Verein davon.
- Bekennung zur aktiven Fankultur: Es wird ja auch nicht im Sinne des Vereins sein, Fanaktivitäten unnötigerweise zu behindern. Etwaige Sorgen über "Narrenfreiheit" kann man unterbinden, wenn man aushandelt, dass die Inhalte des Werteleitbilds natürlich auch für die Fans gelten müssen.
- Werteleitbild: Nichts einfacher als das.
- Ermäßigte Tickets für bestimmte Gruppen: Auch das sollte doch in einem Stadion nichts Unmögliches darstellen
- Aus für Sponsorkleidung: Für mich vielleicht der heikelste Punkt des Papiers, da auch von den LS wenig Spielraum übrig gelassen wird. Aber wenn dem Verein eine Lösung des Konfliktes wichtig ist, dann könnte er aber doch so was von gut argumentieren, warum das aktuell nicht möglich ist. Vielleicht kommt dann als Kompromisslösung raus, dass man sich klar dazu bekennt, dass der Klubname und die Klubfarben unverkäuflich sind und dass man wieder darüber reden kann, wenn der finanzielle Spielraum dafür vorhanden ist. Ob sich die Fanszene damit schließlich arrangieren könnte, ist natürlich fraglich. Aber zumindest könnte man so als Verein zeigen, dass man die Sorgen der Fans versteht, einen Schritt auf sie zugeht und an einer Lösung des Konflikts interessiert ist.
- Unabhängige Fachpersonen/Breitere Aufstellung: Es wird ja auch im Sinne des SG sein, dass der Verein weiter wirtschaften und existieren kann, sollte er, aus welchen Gründen auch immer, mal für einen längeren Zeitraum ausfällt. Und dass ein großer, international spielender Verein, Unterstützung von Fachpersonen braucht, steht ja wohl auch außer Diskussion.
Alles in allem, bis auf den Punkt mit der Sponsorenkleidung, eigentlich sehr einfach umzusetzende Punkte. Daher habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass man irgendwann doch noch eine Lösung findet.