KindausFavoriten

"Man" äußert sich überhaupt nicht abfällig.
ICH äußere mich abfällig. 
Wenn man von "MAN" spricht, ist es vielmehr so, dass überall in Internetforen und von einer bestimmten Generation und Gruppe von Journalisten (die ich jetzt einmal als "unsportliche Nerds" bezeichnen würde), diese Idee des Fußballs als das alleinige Allheilmittel abgefeiert wird und alles Andere mit abfälligen Bezeichnungen bedacht wird (hauptsächlich: "Langweiliges Ballgeschiebe").
Und mich treibt das aus mehreren Gründen zur Weißglut, und deshalb hau ich auch immer wieder gern mit einem groben Keil und mit dem Vorschlaghammer auf diesen groben Klotz:
Erstens ist das Ganze ungefähr so "modern" wie ich alt bin, und das ist deutlich über 50.
Zweitens übersehen diese Leute, insbesondere, wenn sie technisch hochstehenden Fußball naserümpfend runtermachen, dass beispielsweise für tiqui-taca in seiner optimalen Form Pressing geradezu lebensnotwendig war. Dass insbesondere die spanische Nationalmannschaft später bei ein paar Großereignissen wirklich nur brotlos den Ball hin und hergeschoben hat, hatte nichts mit der dynamischen Variante von Ballbesitzfußball zu tun, die man beispielsweis jetzt noch bei ManCity sehen kann.
Dasselbe gilt im übrigen auch eingeschränkt für Salzburg. Die hatten nicht immer Haaland, den sie sofort nach dem Ballgewinn geschickt haben und der dann schon den Rest gemacht hat. Auch bei denen diente Pressing die meisten Zeit dazu, Ballbesitz zu haben und dann den Gegner mit schnellem Passspiel rund um den Strafraum auszumanövrieren.
Drittens dient diese Geschwafel vom "modernen Fußball" mittlerweile mehr und mehr dazu, richtig gute Kicker zu desavouieren, weil sie daür angeblich "nicht geeignet" sind. Ich erinnere nur daran, wie viele dieser Bobo-Deppen, die dieses Schlagwort ständig inhaltslos verwenden, bei der Bestellung von Rangnick zum Teamchef gefeiert haben, dass sich damit auch Arnautovic im Team erledigt hat (und ja, ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit zu viel Zeit im Standard-Forum verbracht habe, zum Glück habe ich mir das jetzt abgewöhnt).
Viertens (andere Seite der Medaille) dient die Verherrlichung dieser Ideologie dazu, absoluten Grottenkick schönzureden, wie unser letztes Cupfinale, wie einige Spiele von Salzburg oder Sturm gegen den LASK in der besten Zeit des LASK und wie das Europa-League Finale, das Glasner gewonnen hat und das das furchtbarste europäische Finale war, das ich in gut 52 Jahren bewussten Fußballschauens gesehen habe. Da gab es einen Spieler, der wirklich Fußball spielen wollte und konnte, das war Tavernier von den Rangers, und ich hoffe, dass niemand über den behauptet, dass er "nicht dynamisch" sei. Aber unter all den "Wir hauen den Ball einmal nach vorne und schauen, was dann passiert"-Typen, die da sonst nich zugange waren, hob er sich halt wohltuend ab.
Und weil es mir ja schon passiert ist, dass mir "Hass" auf Pressing vorgeworfen wurde:
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich mag dominanten Fußball, der dem Gegner keine Zeit zum Schnaufen lässt. Daher mag ich auch Pressing, um den Ball sofort wieder zu gewinnen, wenn man ihn nicht hat.
Was ich nicht mag, ist rein mannorientiertes Pressing, wie wir das zur Zeit betreiben, bei dem man rennt wie verrückt, um immer den zu attackieren, der den Ball hat und dadurch dauernd in Zweikämpfe verwickelt wird, die Gelb-Gefahr bedeuten. Die wirklich erfolgreichen Mannschaften erobern den Ball im Pressing nicht durch Zweikämpfe, sondern dadurch, dass ihr Pressing den Gegner zu bestimmten Passes zwingt, die sie dann im Raum abfangen können.
Was ich auch nicht mag, ist den Ball nach dem Ballgewinn (außer er ist direkt am gegnerischen Strafraum) sofort auf den am weitesten vorne stehenden Mitspieler spielen zu wollen, in der Hoffnung, dass sich dadurch sofort ein Abschluss ergibt. Diese Passes sind meistens sehr riskant und es bringt das ganze Pressing überhaupt nichts, wenn man den Ball in 9 von 10 Fällen sofert wieder verliert. 
Abgesehen davon, dass dadurch zerfahrener unansehnlicher Fußball entsteht.
Im internationalen Vereinsfußball wird meiner Ansicht nach die Kluft zur auch nur dritten Eben immer größer.
Das hat aber nicht nur mit dieser Fußballideologie zu tun. sondern auch damit, dass die Mannschaften, die im Herbst "in Europa" spielen und nicht Salzburg oder Sturm heißen, durch dieses depperte Ligaformat mit der Teilung zeitgleich in der Meisterschaft wahnsinnig unter Druck stehen.

Tja, das ganze ist jetzt eine knifflige Situation.
Das Auftreten der Mannschaft war - wie befürchtet - wieder inferior. Formkurve weiterhin stark fallend. Der Trainer schwer angezählt. Der Plan, einen neuen und spektakulären Fußball zu zeigen, endet - so wie von etlichen Nicht-Experten von Anfang an befürchtet - in einem Fiasko. Am Ende des neuen Weges wird man vom abgeschlagenen Tabellenletzten dermaßen hergespielt, dass man sogar froh sein muss, nicht wesentlich höher verloren zu haben.
Wie schaut's aus mit dem Stadiondeal? Falls dieser überhaupt jemals zu Stande kommt, kann man es sich dann leisten, sich vom erfolglosen und dem anscheinend bei Teilen der Gremien unbeliebten Sportvorstand mitsamt seines Gehilfen, zu trennen? Ich glaube Ortis Vertrag läuft ja noch ziemlich lang. Auch wenn ich jetzt massivstes Kopfschütteln und Kritik dafür ernten werde: Irgendwie tut mir der Orti "leid". (Ohne jetzt seinen, bei den meisten Fans unbeliebten Start-Up-Sprech und seine verunglückten und wertlosen Interviews, zu berücksichtigen). Ich glaube sein Pech war, dass sein Haberer Jürgen Werner bei uns dazugestoßen ist. Ich vermute ohne Werner hätte er seinen Job besser hingekriegt. Ortis Verpflichtung von Schmid hat nach einer holprigen Anfangsphase für Zufriedenheit gesorgt.  Zumindest bevor Werner dazukam herrschte halbwegs Ruhe, das sportliche Werkl hatte begonnen zu rennen. Werner und Prödl, und auch Ortlechner glaubten dann in weiterer Folge aufgrund der katastrophalen finanziellen Situation, im sportlichen Bereich in Form eines Playbooks Maßnahmen ergreifen zu müssen, die, anstatt für lukrative Spielertransfers zu sorgen, uns ins sportliche Verderben führen. Dazu kam eine ziemlich verunglückte Transferperiode. Werners Herangehensweise, auf ehemalige Lask-Spieler und sonstige ausrangierte Kicker ohne Spielpraxis zu setzen, ist krachend gescheitert.
Falls man die finanziellen Möglichkeiten überhaupt hätte, sich von Sportvorstand und Sportdirektor zu trennen, wer soll ihnen nachfolgen? Welche seriösen Fachmänner tun sich die ewige Schlangengrube Austria Wien (für relativ "wenig Geld") überhaupt an? Sind unsere aufgeblähten Gremien, die den Verein (durch die von ihnen abgenickten Handlungen von MK) in eine solch katastrophale finanzielle Situation geführt haben, überhaupt kompetent genug, um einen fähigen Sportvorstand bzw Sportdirektor zu engagieren? Ich bezweifle es.
Kann der aktuelle Sportvorstand die sportliche Situation im nächsten Transferfenster verbessern, sofern man sich nicht von ihm trennen sollte? Wohl nur, wenn er die Fehler, die er gemacht hat, einsieht. Ob er dazu fähig ist? Ich bezweifle es.
Auf jeden Fall muss jetzt irgendwas passieren. Und ich glaube, es wird jetzt auch etwas passieren, denn unsere aufgeblähten Gremien werden mit den sportlichen Entwicklungen der letzten Monate und dem heutigen Desaster nicht zufrieden sein. Hoffentlich passiert endlich einmal das Richtige.

Soll ich jetzt zum dritten Mal darauf hinweisen, dass wir in der ersten halben Stunde deutlich mehr Zweikämpfe als Lustenau gewonnen haben? Deutet eher nicht auf mangelnde Einstellung und Motivation hin.
Da fehlt es nicht an Einstellung und Motivation sondern am Plan und an geeigneten Übungen, um den Plan so zu verinnerlichen, dass man ihn auch umsetzen kann.

Dann muss man aber gleich diejenigen mitschicken die für das System und den Kader verantwortlich sind.
Nur den Trainer auszutauschen aber stupide an „RB Fußball wollen wir“ festhalten wird es mit dem Material nicht spielen.

Wir sollten uns aber alle bei Ortlechner entscheuldigen, weil wir ihn mit dem Schlagwort "frech" immer wieder verarscht haben.
Er hat in Wahrheit nicht gemeint, dass wir mit dem neuen Playbook frech spielen werden, sondern dass wir so spielen werden, dass es eine Frechheit ist.

Wir sollten uns aber alle bei Ortlechner entscheuldigen, weil wir ihn mit dem Schlagwort "frech" immer wieder verarscht haben.
Er hat in Wahrheit nicht gemeint, dass wir mit dem neuen Playbook frech spielen werden, sondern dass wir so spielen werden, dass es eine Frechheit ist.

Bei den Bayern tätens noch wen suchen.

Ich glaub der is schlau genug und tut sich das bei uns nicht an…

Die Frage die sich aufgrund unseres "Fortschrittes" im Frühjahr stellt, bzw aufdrängt:
Was trainiert Wimmer eigentlich mit der Mannschaft?
Da ist nichts erkennbar.

Genau das ist halt der falsche Ansatz, nach einem "Austrianer durch und durch" zu suchen. Zuerst muss die Kompetenz - und die menschliche Komponente- passen, wenn er sich dann noch mit dem Verein identifizieren kann, umso besser.

Welche Kompetenzen hätte er für den Beruf? Nicht, dass Ortlechner dessen mehr hätte, aber rein aus Interesse.

Wir orientieren uns an gar nichts. 
Kann doch keiner erklären, was das Spiel seit 10 Monaten mit jenem der ersten Monate gemeinsam haben sollte - außer das 3-4-3, das passt immer, gegen jeden Gegner und mit jeder Spielanlage. 

Dann benötigt keine Abteilung irgendwo einen Chef.

Wenn das Führungsverständnis von JW und MO nur soweit reicht, dass man eh alles richtig gemacht hat nur die Spieler sind halt zu blöd den genialen Plan umzusetzen usw- dann ist es Zeit, solchen Managern zu ermöglichen woanders erfolgreich zu sein. So funktioniert Führung nicht. Nirgendwo. Der Verein, die Mannschaft ist ein einziger Sauhaufen, Disziplinlosigkeiten ohne Ende, Spieler werden gefeuert, am Platz wirds immer schlechter und mittlerweile kannst schon von Arbeitsverweigerung sprechen, die Marktwerte der Jungen gehen gegen 0 oder sie schleichen sich eh freiwillig- was soll noch passieren, damit sich eine Führungskraft hinterfragt? Keine Ahnung was für Berufe ihr alle habts - aber so funktioniert Führung sicher nicht wie das bei uns gelebt wird. Das ist einfach irre.

Soll ich jetzt zum dritten Mal darauf hinweisen, dass wir in der ersten halben Stunde deutlich mehr Zweikämpfe als Lustenau gewonnen haben? Deutet eher nicht auf mangelnde Einstellung und Motivation hin.
Da fehlt es nicht an Einstellung und Motivation sondern am Plan und an geeigneten Übungen, um den Plan so zu verinnerlichen, dass man ihn auch umsetzen kann.

Soll ich jetzt zum dritten Mal darauf hinweisen, dass wir in der ersten halben Stunde deutlich mehr Zweikämpfe als Lustenau gewonnen haben? Deutet eher nicht auf mangelnde Einstellung und Motivation hin.
Da fehlt es nicht an Einstellung und Motivation sondern am Plan und an geeigneten Übungen, um den Plan so zu verinnerlichen, dass man ihn auch umsetzen kann.

Man kann sich nach so einem Spiel hinstellen und Dinge aufzählen, die andere Beteiligte betreffen oder man kann seine eigenen Fehler hervorheben und sich sogar vor jene Untergebenen stellen, die Fehler gemacht haben. 
Wenn sich bei einem beschissen gelaufenen Bauprojekt der Projektleiter hinstellt und über die mangelnde Arbeitseinstellung SEINER Fliesenleger schwadroniert,... naja... Aufträge bekämen die keine mehr von mir. 

Es ist eben gar keines - so wie von Dir in Deinem längeren Post ja auch schon genauer beschrieben. Es nur auf die Einstellung zu schieben halte ich so wie Du für zu kurz gegriffen.
Offensiv haben wir z.B. schon lange keines - da hat Tabakovic auch einiges zugedeckt.
 

Nein.
Wie erklärst du dir, dass wir (zumindest in der ersten halben Stunde) deutlich mehr Zweikämpfe gewonnen haben als der Gegner, wenn es "an der Einstellung liegt"?
Sowas sind billige Ausreden von sportlich Verantwortlichen, die nicht in der Lage sind, einer Mannschaft eine Struktur zu geben oder nicht in der Lage sind, die Spieler so zu führen, dass sie wissen, was sie zu tun haben (und da meine ich nicht "sich reinhauen")

Bevor ich noch irgendwelche Kommentare lese:
Ich kann die blöden Primitiverklärungen wie "mangelnder Wille, mangelnde Einstellung, mangelnde Gier, mangelnder Einsatz" nicht mehr hören, weil die die eigentlichen Probleme nicht benennen und nur zu "more of the same" führen.
Leider war die einzige Einblendung von Statistiken in der Übertragung nur Mitte der ersten Halbzeit, direkt vor dem ersten Tor der Lustenauer.
Da hatten wir ein klares Plus bei der Zweikampfquote.
Aber es ist natürlich wesentlich schwieriger darüber zu reden, dass wir sowohl offensiv als auch defensiv eine grottige Raumaufteilung haben, dass ständig vier Spieler von uns in einm Kreis mit drei Meter Durchmesser und dementsprechend einander im Weg stehen, dass offenbar niemand weiß, wohin die Mitspieler sich bewegen werden und dass nicht einmal im Ansatz zu sehen ist, wie wir versuchen wollen, einen Angriff aufzubauen.
Abgesehen davon sind die technischen Fehler ein Graus und außerdem hat man den Eindruck, dass wir Angriffvarianten im Training nur ohne Gegenspieler üben, denn wie oft einer unserer Spieler einen Passversuch einem Gegner, der zwei Meter vor ihm steht, direkt in die Füße spielt, geht auf keine Kuhhaut.

Bevor ich noch irgendwelche Kommentare lese:
Ich kann die blöden Primitiverklärungen wie "mangelnder Wille, mangelnde Einstellung, mangelnde Gier, mangelnder Einsatz" nicht mehr hören, weil die die eigentlichen Probleme nicht benennen und nur zu "more of the same" führen.
Leider war die einzige Einblendung von Statistiken in der Übertragung nur Mitte der ersten Halbzeit, direkt vor dem ersten Tor der Lustenauer.
Da hatten wir ein klares Plus bei der Zweikampfquote.
Aber es ist natürlich wesentlich schwieriger darüber zu reden, dass wir sowohl offensiv als auch defensiv eine grottige Raumaufteilung haben, dass ständig vier Spieler von uns in einm Kreis mit drei Meter Durchmesser und dementsprechend einander im Weg stehen, dass offenbar niemand weiß, wohin die Mitspieler sich bewegen werden und dass nicht einmal im Ansatz zu sehen ist, wie wir versuchen wollen, einen Angriff aufzubauen.
Abgesehen davon sind die technischen Fehler ein Graus und außerdem hat man den Eindruck, dass wir Angriffvarianten im Training nur ohne Gegenspieler üben, denn wie oft einer unserer Spieler einen Passversuch einem Gegner, der zwei Meter vor ihm steht, direkt in die Füße spielt, geht auf keine Kuhhaut.

Die Spieler spielen natürlich aus eigenem Interesse und gegen die Vorgaben und Playbook sinnlose hohe Bälle nach vorne.

Wir haben weder einen Elfer, noch eine Rote bekommen. Das ist schon ein Fortschritt

Danke!!
Spieler wie Fischer, Martins, Ranftl, Gruber oder Huskovic haben schon bewiesen dass sie deutlich mehr können. Allerdings nicht unter Wimmer. Der einzige Spieler der sich seit der Schmid-Trennung nach vorn entwickelt hat ist Früchtl, der hat halt wenig mit dem Cheftrainer am Hut.
Dazu kommt die Causa Braunöder, der hatte 2022 noch einen Marktwert von 3.5mio, binnen einem Jahr Wimmer wsr er auf 1.3mio unten und wird jetzt nach Italien verschenkt.
Wimmer ist nicht das alleinige Problem, auch die Scheuklappen mit denen wir aufgrund Werners Vorgaben agieren spielen natürlich eine Rolle. Fussball muss Spaß machen und das tut es bei uns offenbar seit der Einzementierung des "Kanada-Systems" nicht!!!!

Hast Wimmer nicht gehört? Matchplan wurde nicht umgesetzt, Einstellung mies und jetzt wieder an den Basics arbeiten.... 
Dass wir ausrechenbar sind wie vier Gleichungen mit zwei Unbekannten, tjo... Wann haben wir zuletzt einen Gegner taktisch überrascht?