Sinn und Unsinn des Österreicher-Topfs

[flanders]

welcher verein kann sich denn ein neues stadion leisten?

Red Bull hätt es sich leisten können, aber selbst haben sich nur eingemietet.

Sonst ist ein neues Stadion für jeden Verein unfinanzierbar. Deshalb finde ich es ja gut, wenn Vereine Förderungen erhalten. Wenn man sich da was nachhaltiges schafft, dann ist das sinnvoll angelegtes Geld. Leider wird da in Österreich viel zu viel Geld aber unsinnig verschleudert, siehe zB Klagenfurt, Linz, Wien (Happel Stadion)

[gidi]

piepegal. gebaut wurde es nur dank der em.

das ist leider falsch, wie bereits von heffridge aufgezeigt wurde.

[gidi]

Sonst ist ein neues Stadion für jeden Verein unfinanzierbar. Deshalb finde ich es ja gut, wenn Vereine Förderungen erhalten.

es geht einfach nicht anders, zumindest wenn man nicht gleichzeitig gegen die totale übernahme von vereinen im stile von red bull u.ä. ist.

[halbe südfront]

das ist leider falsch, wie bereits von heffridge aufgezeigt wurde.

ok. da hat mich meine erinnerung betrogen. mein fehler.

Im endeffekt sind wir uns aber eh alle einig, dass ein Verein weder einen neubau und auch keinen großen umbau eines stadions stemmen kann. das gilt in innsbruck, wie überall anders in Österreich.

Und von daher verstehe ich den einwurf von alex R nicht.

[AlexR]

Im endeffekt sind wir uns aber eh alle einig, dass ein Verein weder einen neubau und auch keinen großen umbau eines stadions stemmen kann. das gilt in innsbruck, wie überall anders in Österreich.

Und von daher verstehe ich den einwurf von alex R nicht.

Ist halt in meinen augen eine klare prioritätensetzung. dann muss ich halt so wirtschaften, dass ich nicht mit verlust aus der nationalen liga herausgehe und nur durch die europaleague gerettet werde. dann ist der einzug in die europaleauge ein bonus, den man für investionen in die infrastruktur auf die seite legen kann.

und genau, das ist in meinen falsches managment. es muss halt ein bisschen realismus einkehren bei den vereinen.

nur, das ist halt schwierig, wenn man ein falsches vereinsverständnis hat und da nehme ich meinen eigenen verein eh nicht aus.

bearbeitet 23. Oktober 2013 von AlexR

[Birdy90]

Ist halt in meinen augen eine klare prioritätensetzung. dann muss ich halt so wirtschaften, dass ich nicht mit verlust aus der nationalen liga herausgehe und nur durch die europaleague gerettet werde. dann ist der einzug in die europaleauge ein bonus, den man für investionen in die infrastruktur auf die seite legen kann.

und genau, das ist in meinen falsches managment. es muss halt ein bisschen realismus einkehren bei den vereinen.

nur, das ist halt schwierig, wenn man ein falsches vereinsverständnis hat und da nehme ich meinen eigenen verein eh nicht aus.

du machst es dir da aber auch einfach. wenn die ganze liga weniger für gehälter ausgibt (damit man keine el fürs wirtschaften "braucht") wird das niveau sinken und el-gruppenphasen werden dadurch auch viel unwahrscheinlicher.

und wenn wir jetzt mit 1 million einnahmen aus der el rechnen (gibt ja auch ausgaben durch die el, nicht jede el-phase wird große euphorie auslösen, siehe rapid aktuell), wie lange sollen da die vereine ansparen, bis sie was vernünftiges (neue tribüne/stadion, neuer vip-klub) bauen können? 15-30 Jahre? Inflation auch nicht vergessen.

höhere tv-einnahmen wären halt schön gewesen, dazu sind die herren von und zu aber nicht in der lage. einen infrastruktur-topf würd ich daher auch begrüßen, auch wenn ich mir da streiteren vorstellen könnte.

[AlexR]

ist ja auch egal. es geht hier ja nicht darum, dass manch vereine ihr selbstbild überdenken sollten, sondern darum, ob der jetzige Österreicher-Topf Sinn macht oder nicht bzw. welch Alternativen es geben würde, die ohne Beherrschung eines Mathematikstudiums kapiert werden.

[plieschn]

Das gehört allein deshalb schon abgeschafft, weil es ein Paradebeispiel für (schlecht) kaschierte Diskriminierung ist, zumindest in der Ersten Liga. Wenn schon, dann soll man Jugendspieler in der Kampfmannschaft fördern (und auch nur dort, auf der Ersatzbank lernt man wenig), auch dann, wenn sie keine Österreicher sind. Einerseits ist der Anteil jener, die es dank des Österreicher- Topfs in das Nationalteam geschafft haben wohl verschwindend gering, andererseits macht es eine solche (umfassende) Förderung Klubs leichter als Ausbildungsvereine aufzutreten, wenn es im österreichischen Nachwuchs zu Flautenjahren kommt, was schon eindeutig der Fall war. Auch sollte der Faktor nicht unterschätzt werden, was es bedeuten kann, wenn ein Jungspieler den Sprung in eine Spitzenliga schafft, ob Österreicher oder nicht, Vereine könnten sich damit wie in anderen Ländern üblich durchaus finanzieren. Hier müssten natürlich Kooperationen verstärkt werden, eine Förderung seitens des Veranstalters wäre aber sicher eine gute Absicherung und damit ein leichterer Einstieg in das Thema konsequente Jugendförderung.

Die Konstrukte die wir heute haben sind aus dem Jahre Schnee, waren immer zu hinterfragen und haben spätestens heute einfach keine Berechtigung mehr. Weg damit.

[Der P(B)arazit]

Den Österreicher-Topf gibt es ja schon seit geraumer Zeit und wie ich finde, ist dieses Modell mittlerweile überholt. Warum das so ist, möchte ich nachfolgend darlegen und würde gerne Meinungen dazu hören, ob ich damit richtig liege, oder einen schweren Irrtum aufsitze.

Sinn des Österreicher-Topf ist es ja, heimische Spieler und damit schlussendlich das Nationalteam zu fördern. Allerdings unterliegt das ganze Modell meiner Meinung nach einem schweren Fehler, denn es werden sämtliche österreichische Spieler gefördert, egal ob sie auch nur annährend in die nähe des Teams kommen.

Ein Beispiel: der von vielen Rapidlern gescholtene Lukas Grozurek wird zu 99% nie für die A-Mannschaft auflaufen, dennoch kassiert sein Verein für ihn Geld. Aber welchen Mehrwert hat dieser Spieler gegenüber einem Legionär? Wäre es nicht besser, an seiner Stelle würde ein Ausländer spielen, der über deutlich bessere Fähigkeiten verfügt, gleichzeitig aber keinen "Schaden" für das Nationalteam bedeutet, weil er ja eh keinem Nationalspieler den Platz wegnimmt? Das würde das Niveau der Mannschaft steigern und gleichzeitig Rapid im Europacup vielleicht mehr Chancen einräumen, was ja durchaus auch im Sinne des heimischen Fußballs wäre.

Es wird ja oft auf Salzburg hingehaut, weil sie so wenig Österreicher einsetzen. Allerdings sind jene Österreicher, die dort spielen, entweder bereits im Team (Leitgeb) oder für die Zukunft zumindest eine seriöse Option (Hinteregger, Ulmer, Hierländer, Ilsanker). Dazu kommen die starken Legionäre, die der Liga unbestritten sehr gut tun. Eigentlich sehe ich diese Situation in Salzburg sogar als ziemlich ideal an, weil es im Prinzip keine Verlierer gibt.

Mein Vorschlag wäre daher, ab einem gewissen Alter (25?) nur mehr jene Spieler zum Österreicher-Topf zu zählen, die auch zumindest im weitesten Sinne für das Nationalteam in Frage kommen. Ein Alexander Hauser wird das zum Beispiel nicht tun, dennoch kassiert Innsbruck für ihn Geld. Mit der Altersschranke würde man die Nachwuchsspieler schützen und verhindern, dass sie in jungen Jahren mitten in ihrer Entwicklung bereits verdrängt werden, den Vereinen es aber gleichzeitig ermöglichen, auf eine größeren Pool an potenziellen Spielern zurückzugreifen, weil einfach mehr Legionäre möglich wären.

Um dieses Modell zu realisieren müsste man allerdings irgendwann festlegen, wer kein Nationalteam-Potenzial hat und genau daran würde es scheitern, da man das nicht zu 100% bestimmen kann und natürlich der Freunderlwirtschaft Tür und Tor geöffnet werden würde. Dennoch fände ich dieses Modell deutlich besser als den Status Quo, da der österreichische Fußball damit meiner Meinung nach gestärkt würde.

+1

Die Spieler die wirklich Talent für Großes haben sind zu 95% nach der Aka Zeit weg.

[AlexR]

Das gehört allein deshalb schon abgeschafft, weil es ein Paradebeispiel für (schlecht) kaschierte Diskriminierung ist, zumindest in der Ersten Liga. Wenn schon, dann soll man Jugendspieler in der Kampfmannschaft fördern (und auch nur dort, auf der Ersatzbank lernt man wenig), auch dann, wenn sie keine Österreicher sind.

Die Frage ist halt immer, welches Ziel haben wir.

Für guten Vereinsfußball braucht man ja nicht diese Regelung befolgen, will man dadurch aber das ein oder andere Talent ins Ausland bringen und soll damit das Nationalteam profitieren, dann werden wir diese Förderung mehr oder weniger brauchen.

[halbe südfront]

ist ja auch egal. es geht hier ja nicht darum, dass manch vereine ihr selbstbild überdenken sollten, ...

es geht eben auch darum, dass ganze eventuell in einen infrastrukturtopf umzuwandeln.

nenn mir einen verein in österreich, nur einen, welcher es sich leisten könnte ohne rigorose hilfe der öffentlichen hand, oder eines mäzen/investors ein stadion zu bauen, oder auch nur nachhaltig zu sanieren, oder umzubauen.

und wenn du damit fertig bist, die aufzählung wird nicht viel zeit in anspruch nehmen, dann sag mir in welchen ligen das im internationalen vergleich anders ist, die topvereine in den topligen aussen vor gelassen.

bearbeitet 24. Oktober 2013 von halbe südfront