Der Presse-Thread


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NCITDOME!!!

"Wann fängt der Fasching an?"

Didi Kühbauer hat die Admira nach 18 Jahren wieder an die Spitze der österreichischen Bundesliga gecoacht - ein Gespräch über Liebe, Stil und den HSV

derStandard.at: Wir war die Stimmung beim Tabellenführer in der Länderspielpause?

Didi Kühbauer: Wir haben eigentlich versucht das Gleiche zu tun wie davor. Natürlich fällt ein bisschen der Druck ab, weil wir eine Woche Pause gehabt haben. In der zweiten Woche haben wir dann auf Kapfenberg hintrainiert. Es ist jetzt nicht so, dass alle mit Rückennummer eins herumlaufen. Ich glaub schon, dass alle Burschen das richtig einschätzen, nämlich dass das eine Momentaufnahme ist.

derStandard.at: Am Samstag steht das Auswärtsspiel beim Tabellenschlusslicht auf dem Plan? Wie muss die Admira auftreten, um auch in Kapfenberg erfolgreich zu sein?

Kühbauer: Auf jeden Fall müssen wir die Zweikämpfe annehmen. Wenn man dort hinfährt und meint auf Grund der Tabellensituation ist es schon erledigt, dann werden wir unser blaues Wunder erleben. In Kapfenberg heißt es arbeiten, arbeiten und dagegenhalten, dagegenhalten. Wer das nicht macht, wird nicht gut ausschauen. Die Jungs wissen aber ganz genau, dass man in Kapfenberg nicht anders bestehen kann, nur mit Fußball spielen geht es nicht.

derStandard.at: Sie haben nach dem Sieg gegen Salzburg gesagt: "Die Art und Weise wie die Jungs spielen, beeindruckt mich." Welch Dinge haben Sie damit genau gemeint?

Kühbauer: In der Bundesliga hat man natürlich mehr Aufmerksamkeit, aber wir haben schon in der "Erste Liga" 85 Tore geschossen. Diese schießt man nicht, wenn nicht bedingungslos nach vorne gespielt wird. Aber auch die Rückwärtsbewegung ist bei der Mannschaft absolut in Ordnung. Der Laufaufwand, den sie jetzt über einen längeren Zeitraum betreiben, der ist schon beeindruckend.

Ihre Lauffreudigkeit ist jetzt nicht einzigartig, wir reden da über eine Sache, die eigentlich normal ist, das machen andere auch. Aber trotzdem, sie bekommen medial jetzt sehr viel ab, haben ihren Spielstil trotzdem nicht verändert, im Gegenteil, sie versuchen es noch besser zu machen, das beeindruckt mich von der Reife her. Und vor allem, sind sie nicht abgehoben. Und das ist das Entscheidende, sie haben nie gesagt, jetzt haben wir den und den geschlagen, sondern wollten immer den nächsten Gegner wieder schlagen.

derStandard.at: Wie schätzen sie das Potenzial ihrer Mannschaft nach dem ersten Spieldurchgang ein?

Kühbauer: Ich glaube nicht, dass wir Meister werden können, so ehrlich bin ich auch. Es muss alles gut rennen, dass wir oben dabei sind. Nicht dass ich jetzt gegen meine Mannschaft spreche. Ich täte es der Mannschaft zutrauen, wenn es keine Verletzten und keine Gesperrten gäbe. Aber es ist natürlich sehr, sehr schwierig. Wir können unser Leistungspotenzial schon einschätzen.

Wir sind eine junge Mannschaft, die sicher noch Ups and Downs haben wird. Ich hege jetzt nicht den Gedanken, wir müssen uns da oben festsetzen, obwohl ich nichts dagegen haben würde. Im Fußball hast du einmal das Glück und einmal das Pech. Wenn du oben bist, kommt dir das Glück entgegen, unten bekommst du, auf Deutsch gesagt, einen Tritt in den Arsch.

derStandard.at: Patrik Ježek haben sie zuletzt ihre Liebe bekundet.

Kühbauer: Patrik ist verheiratet und hat zwei tolle Kinder und eine liebe Frau und ich habe eine liebe Frau und zwei tolle Kinder. Nein, aber der Junge, na, eigentlich ist er auch schon ein älterer Herr, spielt eine Topsaison. Es aber nur am Jiri aufzuhängen, ist zu wenig. Wir haben einen Dibon, einen Windbichler, Palla Stefan, Schwab, den Schoko Schachner wollten wir bei Amateuren schon raus schmeißen, spielt auch top, ich will da jetzt keinen herausheben.

Die Mischung passt zu 100 Prozent, das ist das Wunderbare an der Sache. Im Erfolg ist alles schön, aber wir haben noch keinen Misserfolg gehabt. Wir dürfen nicht so blind sein, dass wir jetzt alles gut reden. Ich glaube an die Truppe, auch wenn wir einmal eine Serie verlieren sollten.

derStandard.at: Wie schaut ihre Fußballphilosophie generell aus?

Kühbauer: Man versucht soviel Tore wie möglich zu schießen und vergisst nicht, dass man so wenig wie möglich kriegt. Wenn man offensiv spielt, was wir tun, kann es natürlich vorkommen das man das eine oder andere Tor kassiert. Ich gewinne lieber 5:4 als mit einem ermauerten 1:0. Ich will schon, dass man nach vorne spielt, auch wenn es nicht immer gelingt. Aber der Blick bei uns ist nach vorne gerichtet.

derStandard.at: Und welchen Stil bevorzugen sie da?

Kühbauer: Es ist ja jetzt nichts Neues, wenn ich sage, bei Ballverlust des Gegners muss man schnell handeln, schnell ausschwärmen, das ist im modernen Fußball extrem wichtig. Und wenn man den Ball verliert, muss man schnell hinten sein. Das sind jetzt nicht Dinge die ich neu erfunden habe, sondern das ist das A und O des Fußballs.

derStandard.at: Arsene Wenger versucht's mit Kurzpassspiel, welche Präferenzen haben sie in die Richtung?

Kühbauer: Das ist immer von der Spielsituation abhängig. Wenn du Barcelona bist und elf geniale Fußballer hast, wird's mit Kurzpassspiel einfacher sein. Wir sind in Österreich, ich bin mit meiner Mannschaft super zufrieden, aber wir haben nicht die Möglichkeiten, dass wir uns durchkombinieren wie Barcelona oder Arsenal.

Natürlich wollen wir Ballbesitz haben. Das will jede Mannschaft, weil wenn du den Ball hast, brauchst du nicht soviel rennen. Aber wir müssen die Kirche schon im Dorf lassen. Barcelona wird es bei uns nie spielen, wobei des jeder gern spielen würde. Aber so eine Truppe wird es nie wieder geben, da lehn ich mich jetzt zwar weit raus, aber ich schau schon 30 Jahre Fußball und so eine Mannschaft habe ich noch nie gesehen.

derStandard.at: Im Zuge der Diskussion ums Nationalteam hat sich eine Taktikdebatte entwickelt. Wird diese Debatte bei den Fans und den Medien überbewertet?

Kühbauer: Taktik ist sehr wichtig, aber wir reden jetzt schon zu viel davon. Deswegen hab ich mich bisher auch nicht daran beteiligt. Ohne Taktik, ohne System wirst du keinen Erfolg haben. Aber es geht immer um Erfolg und Misserfolg. Wenn du Erfolg hast, war die Taktik gut. Wenn du Misserfolg hast, ist dann immer die Taktik Schuld. Die heutigen Spieler sind alle gut ausgebildet.

derStandard.at: Welche Eigenschaften muss ein Trainer mitbringen, um ein guter zu werden?

Kühbauer: Das Wichtigste ist sehr wohl das fußballerische Fachwissen. In puncto Taktik, System muss man sich auskennen. Wenn du einer lieber Kerl bist, aber ahnungslos im Fußball, nimmt dir das die Mannschaft ein paar Wochen ab, aber irgendwann ist der Zug abgefahren.

Ebenso ist ein guter Zugang zu den Spielern enorm wichtig. Ich behandle jeden Spieler so gut wie möglich und das gleiche erwarte ich von ihm. Es kann zwar manchmal hart sein bei mir, aber man darf nicht ausfällig werden oder den Spieler beleidigen.

derStandard.at: Sie waren ein sehr emotionaler Spieler. Sehen sie die Eigenschaft im Trainerberuf als Fluch oder Segen?

Kühbauer: Wie ich Trainer geworden bin haben sich viele gedacht, na da werden wir viel Spass haben. Die Journalisten haben sich gefreut, weil sie etwas zum Schreiben haben. Als Trainer habe ich eine Vorbildwirkung. Als Spieler hätte ich sie auch gehabt, habe aber das eine oder andere Mal drübergeschossen.

Ich kann jetzt nicht versprechen, dass mir das nicht mehr passiert. Bis jetzt bin ich noch nicht auf der Tribüne gesessen, aber ich will schon Vorbild für meine Mannschaft sein. Wobei das nicht bedeutet, dass ich meine Emotionen jetzt daheim lasse, sicher nicht. Ich versuche trotzdem sehr nüchtern und sachlich zu sehen.

derStandard.at: Die deutsche Zeitschrift Stern hat sie als Kandidat für den Cheftrainer beim HSV genannt. Fühlen sie sich geschmeichelt?

Kühbauer: Wann fängt der Fasching an? 11.11, das ist ein Monat zu früh. Wir haben da keine Chance als Österreicher, so leid es mir tut. Die haben sich sicher verschrieben, da haben sie jemanden anderen gemeint. Wo bei ich jetzt nicht an mir zweifle. Aber da muss man schon extremen Erfolg haben und den kannst du in Österreich nur über die Champions League oder internationale Spiele erreichen. Von dem sind wir aber mit der Admira weit weg. Aber wenn das in ein paar Jahren einmal käme, hätte ich nichts dagegen. Also eigentlich hätte ich auch jetzt nichts dagegen. (Alex Aigner, derStandard.at, 14.10.2011)

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"Der Salto rückwärts ist Geschichte"

In Kapfenberg kommt es am Samstag zum Duell der Trainerfreunde Werner Gregoritsch und Didi Kühbauer. Letzterer kommt mit seiner Admira als Sensations-Tabellenführer.

Herr Kühbauer, wenn Ihnen vor Saisonbeginn jemand prophezeit hätte, dass Sie in Runde elf als Tabellenführer nach Kapfenberg reisen, wie hätten Sie da reagiert?

DIDI KÜHBAUER: Ich hätte diesen Menschen gefragt, ob er nicht ganz lupenrein tickt.

Jetzt ist es aber tatsächlich der Fall. Spricht das für die Admira oder gegen die so genannten Großklubs Salzburg & Co.?

KÜHBAUER: Es spricht ganz klar für uns. Wir haben zwar weniger Qualität und weniger Geld, aber wir haben uns in einen Rausch gespielt, der hoffentlich noch ein bisserl andauern wird. Aber zu glauben, dass wir bis ans Ende der Saison mitgeigen werden im Konzert der Großen, wäre ein wenig vermessen.

Warum?

KÜHBAUER: Ja, warum eigentlich? Nein, im Ernst. Wir genießen die Momentaufnahme, sprich Platz eins in der Tabelle. Mal sehen, wie die Mannschaft reagiert, wenn sie einmal zwei oder drei Spiele am Stück verlieren sollte. Obwohl: Große Sorgen mache ich mir auch dann nicht, denn sie ist trotz ihrer Jugend charakterlich erstaunlich gefestigt. Und enorm willensstark.

Liegt das eventuell auch am Trainer Kühbauer?

KÜHBAUER: Möglich. Ich hoffe.

Was zeichnet Sie aus als Coach?

KÜHBAUER: Das müssen andere beurteilen. Ich kann nur sagen, dass mir diese Arbeit unendlich viel Spaß macht.

Sie wirken als Trainer deutlich beherrschter denn als Spieler.

KÜHBAUER: Bin ich auch. Innerlich mag es zwar hin und wieder ganz anders aussehen, aber als Trainer ist es kontraproduktiv, wenn man wie ein Rumpelstilzchen herumspringt. Emotionen schön und gut, aber der Salto rückwärts vor Zorn ist Geschichte.

Was empfinden Sie, wenn ein Spieler wie Patrik Jezek, der für Salzburg zu alt war und dort ausgemustert wurde, seinen Ex-Klub, wie in Runde neun geschehen, an die Wand spielt? Genugtuung?

KÜHBAUER: Nein, das nicht. Ich freue mich einfach für ihn. Und darüber, dass er sich nicht zu gut war, zu uns zu kommen, als wir noch eine Liga drunter gespielt haben. Dass er jetzt auch oben wieder so aufgeigt, überrascht mich aber nicht. Er ist ein Topmann. Und bleibt es sicher noch eine gewisse Zeit.

Themenwechsel: Österreich hat einen neuen Teamchef . . .

KÜHBAUER: . . . und der hat meine vollste Unterstützung.

Sie stimmen also nicht mit ein in den recht lauten Chor der Marcel-Koller-Skeptiker?

KÜHBAUER: Nein, nicht die Spur. Ich nehme die Entscheidung des ÖFB, ohne sie zu bewerten, zur Kenntnis und werde alles dafür tun, bestmöglich mit Koller zu kooperieren. Schließlich geht es um das Team, also um etwas, was uns allen am Herzen liegt.

Wann wird der Teamchef denn Kühbauer heißen?

KÜHBAUER: In zehn Jahren vielleicht? Oder vielleicht nie? Jetzt mache ich einmal die UEFA-Pro-Lizenz und bin sonst nur für Admira da.

Wo zwei Mädchen ihre größten Fans sind . . .

KÜHBAUER: Ja, meine Töchter Kim und Emily. Wenn ich die in den Arm nehme, ist Fußball plötzlich ganz weit weg.

Kleine Zeitung

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NCITDOME!!!

Kühbauer: "Meine Spieler dürfen weinen"

Der Trainer von Sensationsteam Admira ist derzeit ein gefragter Mann, der die Gefühle seiner Kicker respektiert.

Dietmar Kühbauer schaut auf das Display seines Handys. Die SMS verheißt nichts Gutes. "Wieder eine Einladung zu einer TV-Sache", sagt der 40-Jährige.

KURIER: Sie werden eingeladen ins Fernsehen, Morgenradio, zu Fußball-Talks, in die Promi-Millionenshow. Was macht ein so gefragter Mann?

Dietmar Kühbauer: Hauptsächlich ablehnen. Ich halte mich bewusst zurück. Mein Kopf muss nicht überall herauslachen. Auch wenn ich weiß, dass ich Anfragen bekommen habe, die ein Admira-Trainer normal nicht bekommt. Aber es sind immer noch die Spieler, die vorne stehen.

Unter Ihrer Leitung. Können Sie die Frage nach dem Geheimnis des Didi Kühbauer noch hören?

Nein. Weil es keines gibt. Ich bin mir bewusst, dass wir nichts neu erfunden haben. Ich habe meine Vorstellungen vom Spiel, die ich mit den Spielern umsetzen will. Daran arbeitet aber auch jeder andere Trainer.

Sie stehen seit zweieinhalb Jahren an der Linie, waren mit den Amateuren Erster, stiegen mit den Profis auf und sind jetzt ganz vorne dabei ...

Aber erst nach elf Runden. Ich bin nicht Trainer geworden, um über Tabellen und Punkte zu reden. Für mich ist es wichtiger, dass sich die Spieler weiterentwickeln. Dann geht es ohnehin meist in die richtige Richtung. Im Moment geht eben alles auf.

Hat sich dadurch in der Wahrnehmung Ihrer Person etwas geändert?

Ich denke schon. Am Anfang haben viele gedacht: Ah, da kommt der Kühbauer, der wird jetzt eine Show abziehen. Ich muss gestehen, das Bild in der Öffentlichkeit hab' ich mir als Spieler selbst geschaffen.

Also weniger Show und mehr Akribie ...

Das Wort ist modern. Die Akribie war es aber nicht, dass Österreich 4:1 in Baku gewonnen hat. Ich nehme meinen Beruf sehr ernst und beschäftige mich viel mit Fußball. Aber die Phrase, dass jemand 24 Stunden für den Fußball lebt, kann ich nicht hören. Auch das Leben neben dem Fußball ist sehr wichtig.

Aber ohne Fußball wird's zu Hause auch nicht gehen ...

Klar bin ich auf Fußballplätzen und schaue mir Spiele im Fernsehen an. Aber wenn meine Kinder ins Bett müssen, dann ist jedes Fußballmatch egal. Ich glaube nicht, dass mich diese Einstellung zu einem schlechteren Trainer macht.

In letzter Zeit war im Zusammenhang mit Fußball immer wieder auch Burn-out zu hören. Waren Sie schon damit konfrontiert?

Burn-out ist eine Gesellschaftskrankheit, die jeden treffen kann. Der Fußball darf dich nicht dominieren als Mensch. Ich lass' das bei mir nicht zu. Auch wenn meine Frau das anders sieht.

Darf man im Fußball Schwächen zeigen?

Im Fußball musst du immer ein Mann sein. Früher haben wir mit Schmerzen weitergespielt, haben uns keine Gefühle anmerken lassen. Ich war ein Prototyp dafür. Aber das hat sich zum Glück gebessert. Bei mir darf ein Spieler auch mal weinen. Ohne dass er für immer und ewig ein Weichei ist.

Kommen Sie noch dazu, Ihre Hobbys auszuüben, zum Beispiel Tennis?

Ja. Wenn es sich ausgeht, spiele ich sogar Meisterschaft. Da sind wir im Sommer aufgestiegen, wie meine Frau mit ihrem Team. Wenn ich so rede, fällt mir auf, was für ein erfolgreiches Jahr das war - mit drei Aufstiegen.

Sie sind ein Musikliebhaber. Was ist bei Ihnen gerade angesagt?

City and Colour. Sehr fein.

Sie lesen gerne ein gutes Buch. Wann lesen Sie?

Wann immer es geht.

Was lesen Sie gerade?

Der Jakubijan-Bau von Alaa Al-Aswani.

Wie viele Bücher haben Sie dieses Jahr schon gelesen?

So um die 40. Beim Lesen kommt bei mir auch der Ehrgeizler durch. Manchmal denk' ich mir bis zur Hälfte: Was soll denn das sein? Aber ich hab' noch jedes zu Ende gelesen. Ich weiß, dass mir das viele nicht abnehmen. Für die meisten Leute bin ich noch immer der Flegel, der Rowdy. Das ist zwar störend, aber das habe ich mir erarbeitet. Meine Emotionen haben mich aber dort hingebracht, wo ich bin. Wäre ich so emotionslos wie andere, hätte ich vielleicht gar nicht einmal in der Bundesliga gespielt.

Wie wär's mit einer Imagekorrektur?

Erstens bin ich nicht der Typ, der sich verstellt. Ich setz' mir keine Hornbrille auf, damit ich intellektueller wirke. Ich bin, wie ich bin.

Und das ist ein liebender Familienvater, wie man an den Bildern sieht, wenn Ihre Töchter nach dem Spiel auf Sie zulaufen und Sie sie auf den Arm nehmen.

Das ist ein Ritual bei uns. Meinen Kindern taugt die Atmosphäre und die Stimmung total. Für die ist das das Größte. Und wir werden es auch machen, wenn wir verlieren. Das mach' ich nur wegen meiner Kinder und sicher nicht wegen eines Images. Dass Bilder gemacht und veröffentlicht werden, kann ich nicht beeinflussen. Es stört mich aber.

Ihr Vertrag läuft noch bis Ende der Saison. Wissen Sie, was danach kommt?

Da mache ich mir keine Gedanken. Ich will gute Arbeit abliefern. Dann sehen wir weiter. Aber: Ich stehe auf meine Truppe.

Du oder Sie. Wie wird der Herr Kühbauer von seinen Spielern angesprochen?

Herr Kühbauer gibt's nicht. Es heißt Trainer und Sie. Plassnegger, mit dem ich noch gespielt habe, und Jezek, der nur wenig jünger ist als ich, sagen du. Der Ton macht schon die Musik. Es ist ein Unterschied, ob ein Spieler fragt: "Geben Sie mir eine Chance?", oder: "Gibst' ma a Chance?"

Haben Sie einen Karriereplan?

Einen Plan fürs Leben habe ich. Den hat doch jeder. Aber einen Karriereplan? Nein. Den hat vielleicht der Scharner Pauli. So etwas liest sich eben gut in der Zeitung. Wer weiß, wie es weitergeht bei uns. Was passiert, wenn wir ein paar Verletzte haben. Vielleicht bin ich in sechs Wochen wieder ein komplett Ahnungsloser.

So wie Constantini, wenn man manche Kommentare der letzten Tage liest.

Das stört mich gewaltig an manchen Aussagen von Spielern. Die zuerst für Constantini angeblich alles gegeben haben, und jetzt soll alles unter ihm schlecht gewesen sein. Das ist schlechter Stil.

Einige sind gar nicht mitgeflogen, andere fühlen sich jetzt wieder wohl im Team. Ein Sittenbild?

Schauen Sie sich afrikanische Fußballer an. Oder solche aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die reißen sich drum, zu ihren Nationalteams zu kommen. Bei uns musst du manchen Rosenblätter auf den Polster streuen und sie umarmen, damit sie sich wohlfühlen beim Team.

Sie machen derzeit die UEFA-Pro-Lizenz. Ist die Trainerausbildung in Österreich so schlecht, weil kein Österreicher einen Job in einer der europäischen Top-Ligen hat?

Die Ausbildung bei uns ist gut, sicherlich nicht schlechter als in Spanien oder Italien. Damit man als Trainer im Ausland eine Chance bekommt, muss unser Fußball international präsent sein. Ich freue mich über die Erfolge in der Europa League, weil ich Patriot bin. Und weil sie uns helfen - Spielern wie Trainern.

Auch Erfolge der Nationalelf würden helfen. Wie sahen Sie die letzten beiden Spiele?

Die Spieler haben Potenzial. Das 4:1 war nicht so gut wie es geschrieben wurde und das 0:0 nicht so schlecht. Was bei uns fehlt, ist die Mitte. Und daran seid ihr Journalisten mitschuld.

kurier.at

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gerade auf Sport am Sonntag - wie war bitte die Fragestellung zu den Interviews mit den Admiraner? die Antworten kamen ja sehr unglücklich rüber :ratlos:

daweil hab ich doch nach Ankunft des Fernsehteams ein Interviewverbot verhängt!? haben sich doch nicht alle daran gehalten :feier::hammer:

bearbeitet von Admira Fan

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Botaniker

gerade auf Sport am Sonntag - wie war bitte die Fragestellung zu den Interviews mit den Admiraner? die Antworten kamen ja sehr unglücklich rüber :ratlos:

daweil hab ich doch nach Ankunft des Fernsehteams ein Interviewverbot verhängt!? haben sich doch nicht alle daran gehalten :feier::hammer:

Mal abgesehen davon, daß die Antwort der ORF-Fuzzis falsch ist. Mag sein, daß es die längste Serie ohne Niederlage in der Bundesliga (also seit 1974) ist, aber es ist definitiv nicht die längste Serie in der höchsten Spielklasse, wie es der ORF behauptet hat.

Dazu brauche ich nicht einmal auf die legendäre Vorkriegsmannschaft schauen (wo ich, auch ohne nachzuschauen, davon überzeugt bin, daß es längere Serien gab) sondern es reicht ein Blick auf unsere Meistersaison 1965/66: damals gab es eine Serie von 17 Spielen ohne NIederlage (nur eine Niederlage in der ganzen Saison überhaupt).

Also, lieber ORF, bevor wir einen auf oberg'scheit und uns über die ahnungslosen Admira-Fans lustig machen, sollten wir vielleicht selber die Statistiken genauer wälzen oder die Formulierung konkretisieren. Das war definitiv Nicht genügend.

bearbeitet von schallvogl

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Mal abgesehen davon, daß die Antwort der ORF-Fuzzis falsch ist. Mag sein, daß es die längste Serie ohne Niederlage in der Bundesliga (also seit 1974) ist, aber es ist definitiv nicht die längste Serie in der höchsten Spielklasse, wie es der ORF behauptet hat.

Dazu brauche ich nicht einmal auf die legendäre Vorkriegsmannschaft schauen (wo ich, auch ohne nachzuschauen, davon überzeugt bin, daß es längere Serien gab) sondern es reicht ein Blick auf unsere Meistersaison 1965/66: damals gab es eine Serie von 17 Spielen ohne NIederlage (nur eine Niederlage in der ganzen Saison überhaupt).

Also, lieber ORF, bevor wir einen auf oberg'scheit und uns über die ahnungslosen Admira-Fans lustig machen, sollten wir vielleicht selber die Statistiken genauer wälzen oder die Formulierung konkretisieren. Das war definitiv Nicht genügend.

ja interessant wäre ja die Fragestellung gewesen!?

oder in zukunft einfach an meine vorgabe halten - haltens wirs wie jezek ;) keine interviews!

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Admiraner

ja interessant wäre ja die Fragestellung gewesen!?

oder in zukunft einfach an meine vorgabe halten - haltens wirs wie jezek ;) keine interviews!

Klappe halten ist die Devise! Interviews für die Mannschaft und sonst nix! Dann kann sowas auch nicht passieren. Wobei sich die meisten ans Klappe halten gehalten haben...

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Admiraner

Klappe halten ist die Devise! Interviews für die Mannschaft und sonst nix! Dann kann sowas auch nicht passieren. Wobei sich die meisten ans Klappe halten gehalten haben...

...und die, die sich nicht daran gehalten haben, werden sich beim nächsten mal an das gezeigte erinnern und...:hammer:

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