Die 23 Thesen der VdF

[phileit]

Ich wiederhole mich mal kurz:

Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt mir das holländische Modell, wo es keinen sportlichen Aufstieg in die Profiliga gibt, sondern der nur dann gewährt wird, wenn man wirklich vorweisen kann, dass man sich das langfristig auf einer soliden Basis halten kann.

[DerFremde]

und was hat das mit dem vorschlag der vdf zu tun?

[phileit]

Die VdF fordert echte Profibedingungen bei echten Profiklubs. Und, dass jeder, der das nicht bieten kann, nicht im Profifußball spielen darf (ohne Ausnahmegenehmigung, was ich absolut richtig finde).

Wenn ihr jetzt sagt, da würde ein echter Profiklub ins Bodenlose fallen, wenn er aus dieser Liga absteigt, muss man dem entgegen wirken, indem man einfach (wie es eben in Holland so ist) den sportlichen Abstieg aus dem Profifußball abschafft.

Österreichs Funktionäre haben über Jahrzehnte bewiesen, dass sie nicht fähig sind, den Aufstieg in den Profifußball zu verkraften (Bad Aussee, Wörgl, Vöcklabruck, usw.) und noch weniger, den Abstieg aus selbigem.

Das ist die logische Konsequenz aus den VdF-Forderungen und den Bedenken der Öffentlichkeit.

[DerFremde]

Österreichs Funktionäre haben über Jahrzehnte bewiesen, dass sie nicht fähig sind, den Aufstieg in den Profifußball zu verkraften (Bad Aussee, Wörgl, Vöcklabruck, usw.) und noch weniger, den Abstieg aus selbigem.

Was ist mit Ried, Lustenau, Altach, Kapfenberg, Mattersburg?

Das ist die logische Konsequenz aus den VdF-Forderungen und den Bedenken der Öffentlichkeit.

Ähh, die "logische Konsequenz aus den VdF-Forderungen" ist eine "10er-Bundesliga und eine semi-professionelle 16er-Adeg-Liga". Zumindest steht das in eben diesen Forderungen. Daher sind diese 23 Thesen einfach deppert.

[phileit]

In den Thesen steht, dass alle Unterstützung sich auf die Bundesliga-Vereine konzentrieren soll, dass das exakt sein müssen, steht nirgendwo.

Und da steht drin, dass es eine semiprofesionelle zweite Spielklasse geben soll. Sie fordern mehr als 10 Vereine - ansonsten seh ich da keine Zahlen.

[DerFremde]

In den Thesen steht, dass alle Unterstützung sich auf die Bundesliga-Vereine konzentrieren soll, dass das exakt sein müssen, steht nirgendwo.

Und da steht drin, dass es eine semiprofesionelle zweite Spielklasse geben soll. Sie fordern mehr als 10 Vereine - ansonsten seh ich da keine Zahlen.

Sie fordern mehr Vereine als derzeit und sind gegen eine Verkleinerung. Mit der Zahl habe ich mich geirrt, das gebe ich zu. Trotzdem: das was Du forderst ist nicht das, was in den Thesen der VdF steht.

[OoK_PS]

die sache ist doch wirklich nicht so schwer. hier gehts rein um die forderungen der spielergewerkschaft und die sind einfach müll. der fremde hat das mit seinem beispiel sehr gut aufgezeigt, einerseits soll ein club hochprofessionell arbeiten, bei einem abstieg aber in einem niemandsland landen, in dem er die ganzen kosten nicht einmal annährend finanzieren kann.

nicht böse sein, aber die spielergewerkschaft soll sich von mir aus mit einheitsverträgen und dergleichen beschäftigen, aber nicht mit so komplexen dingen wie marketing.

ich kann mir nicht vorstellen, dass diese herren (entnommen der vdf-homepage) bei allem respekt die notwendigen kompetenzen für diese sehr komplexen themen haben:

Organigramm

# DIE FUSSBALLERGEWERKSCHAFT

- Vorsitzender: Oliver Prudlo

- Geschäftsführer: Dr. Rudolf Novotny

- Stellvertr. Vorsitzender: Gernot Zirngast

- Spielerpräsidium: Dennis Mimm, Hannes Eder, Günther Friesenbichler, Dietmar Berchtold

- Fachgruppe Nationalteam: Andi Ivanschitz

- Fachgruppe Amateure: Gernot Baumgartner, Harald Suchard

# DIE SPIELERVEREINIGUNG

- Vorstand: Gernot Zirngast, Dr. Rudolf Novotny, Gernot Baumgartner, Harald Suchard, Dennis Mimm, Oliver Prudlo

- Freier Mitarbeiter: Gernot Baumgartner

[ellobo]

In Österreich gibt es, mit wenigen Ausnahmen, z.B. keine Regionalsender, die ordentliche Präsenz für die Vereine garantieren können.

Vielleicht ergattert in Zukunft mal Servus TV die TV-Rechte - Würde zumindest einen nationalen Aufschrei verursachen.

[gidi]

ich find einen grossteil der thesen nicht schlecht. versteh auch nicht, warum manch einer hier alles auf ein bis zwei punkte (z.b. TV in der ADEG) zu marginalisieren versucht und das dann den vorschlag insgesamt als schwachsinn abtut. das ist jedenfalls eine zehnmal bessere diskussionsgrundlage als alles was es bisher von den BL vereinen gekommen ist.

bearbeitet 19. Mai 2009 von gidi

[saku]

Ich finde die Vorschläge der VdF großteils mal nicht schlecht.

Den Vorschlag der VdF bezüglich TV-Live Übertragungen finde ich aber ebenso etwas unglücklich. Aber wenn man das ganze etwas anders angeht, da gäbe es schon tolle Vermarktungsmöglichkeiten, trotz 16/18er Liga und Halbprofitum.

Folgendes Szenario:

Die Bundesliga führt zwei Lizenzen für 1. und 2. Liga ein. Die eine umfasst die "Bundesligalizenz", also ein kompletter Proficlub, der berechtigt ist, in der Bundesliga und in der ADEG Liga zu spielen. Die Zweite Lizenz ist eine Halbprofilizenz. Die beinhaltet das Recht in der ADEG Liga zu spielen und vor allem Vorgaben, die Infrastruktur zu verbessern und sich den Proficlubs anzupassen. Vor allem aber hat man mit dieser Lizenz "zweiter Klasse" kein Recht auf TV-Übertragungen.

Dazu würde ich nun 4 Bundesliga Partien am Samstag und eine am Sonntag (Spitzenspiel) abhalten. Dazu die Hälfte der Partien der 2. Liga zeitgleich mit den Bundesligapartien am Samstag, die zweite Hälfte der Partien am Sonntag.

Im TV könnte man das so Regeln: Der ORF überträgt ein ADEG Spiel am Samstag live im Vorabendprogramm, sowie das Spitzenspiel der Bundesliga am Sonntag live. Premiere überträgt zusätzlich alle Bundesligaspiele live sowie alle Heimspiele der ADEG-Proficlubs, auf Wunsch am Samstag auch in einer "Ligenkonferenz", bei der 1. und 2. Liga in einer Konferenz angeschaut werden können. Zusätzlich sollen Regionalsender die Rechte für Übertragungen für relativ kleines Geld sichern können.

In Summe bringt das für die Bundesligaclubs keinen Nachteil und für die ADEG Proficlubs mehr Präsenz (Livespiel sowie Konferenz mit Bundesliga).

[Pilli]

Ich finde die Vorschläge der VdF großteils mal nicht schlecht.

Den Vorschlag der VdF bezüglich TV-Live Übertragungen finde ich aber ebenso etwas unglücklich. Aber wenn man das ganze etwas anders angeht, da gäbe es schon tolle Vermarktungsmöglichkeiten, trotz 16/18er Liga und Halbprofitum.

Folgendes Szenario:

Die Bundesliga führt zwei Lizenzen für 1. und 2. Liga ein. Die eine umfasst die "Bundesligalizenz", also ein kompletter Proficlub, der berechtigt ist, in der Bundesliga und in der ADEG Liga zu spielen. Die Zweite Lizenz ist eine Halbprofilizenz. Die beinhaltet das Recht in der ADEG Liga zu spielen und vor allem Vorgaben, die Infrastruktur zu verbessern und sich den Proficlubs anzupassen. Vor allem aber hat man mit dieser Lizenz "zweiter Klasse" kein Recht auf TV-Übertragungen.

Dazu würde ich nun 4 Bundesliga Partien am Samstag und eine am Sonntag (Spitzenspiel) abhalten. Dazu die Hälfte der Partien der 2. Liga zeitgleich mit den Bundesligapartien am Samstag, die zweite Hälfte der Partien am Sonntag.

Im TV könnte man das so Regeln: Der ORF überträgt ein ADEG Spiel am Samstag live im Vorabendprogramm, sowie das Spitzenspiel der Bundesliga am Sonntag live. Premiere überträgt zusätzlich alle Bundesligaspiele live sowie alle Heimspiele der ADEG-Proficlubs, auf Wunsch am Samstag auch in einer "Ligenkonferenz", bei der 1. und 2. Liga in einer Konferenz angeschaut werden können. Zusätzlich sollen Regionalsender die Rechte für Übertragungen für relativ kleines Geld sichern können.

In Summe bringt das für die Bundesligaclubs keinen Nachteil und für die ADEG Proficlubs mehr Präsenz (Livespiel sowie Konferenz mit Bundesliga).

Und wie genau bringst du den ORF dazu im Vorabendprogramm ein Live-Spiel aus der ADEG-Liga zu zeigen? Die können sich die Rechte für die BL zum bisherigen Betrag sowieso nicht mehr leisten und dann sollen sie ein (quotentechnisch völlig uninteressantes Match) im Vorabendprogramm bringen. Nicht mal um 9:00 früh würden sie dafür einen Sendeplatz freischaufeln (zu Recht!).

[SimonBolivar]

Punkt 4 ist wohl das intelligenteste was ich jemals von einem Verantwortlichen im österreichischen Fußball gehört habe.

[halbe südfront]

insgesamt ist dieses arbeitspapier nicht sooo schlecht.

warum aber will man tv-übertragungen quasi gewaltsam verbieten?

das ist dumm.

infrastruktur und professionelle arbeit streng vorzuschreiben, lizenzvergaben strenger handzuhaben, eine profiliga und einen semiprofessionellen unterbau zu schaffen, faire bedingungen für die jungen spieler durchzusetzen, das alles ist aber schon ok.

man muß aber dann schon auch eine größere ligastruktur schaffen. nur 10 vereine in der buli würden einer solchen reform nicht genügen.

es stimmt schon, 20 profiklubs wären zuviel. aber 14 - 18 könnte schon funktionieren.

umsetzbar wäre das ohne stress. zunächst aufstocken auf 12, danach nach und nach bis zum höchstlimit 18. es gibt für jedes format annehmbare spielsysteme. bis man die höchstzahl an profiklubs erreicht hat setzt man den sportlichen abstieg aus.

in liga 2 können sich die klubs im semiprofessionellen betrieb konsolidieren. sie können nach und nach die infrastrukturellen, sportlichen und betrieblichen voraussetzungen für eine buli-lizenz schaffen. sobald diese lizenz erreicht und die sportliche qualifikation geschafft ist kann man dann aufsteigen.

in liga 2 sollten die lizenzbedingungen auf regionalliganiveau gesenkt werden, damit würde der einstieg und die entwicklung für amateur oder semiprofessionelle klubs erleichtert, und das risiko eines aufstiegs in die zweite liga minimiert werden.

in dieser zweiten liga sollten auch zumindest 16 klubs agieren.

[saku]

Und wie genau bringst du den ORF dazu im Vorabendprogramm ein Live-Spiel aus der ADEG-Liga zu zeigen?

Kombiniert mit einer professionell aufbereiteten Zusammenfassung der anderen Partien (Bundesliga+ADEG) könnte das schon Funktionieren. Auf dem grottigen Niveau derzeitiger Berichterstattungen (Sport am Sonntag zB.) hat das natürlich keinen Sinn und würde keine Zuschauer anlocken und die Kosten auch nicht relativieren. Aber bei mehr Qualität und interessanter Aufarbeitung müsste genug Interesse vorhanden sein.