Vöslauer Prickelnd Geschrieben vor 1 Stunde plieschn schrieb vor 14 Minuten: Wie viele Sekunden dazwischen sind spielt zurecht keine Rolle, wenn der Ballbesitz nicht wechselt und das Spiel nicht unterbrochen wird. Gestern war das beste Beispiel, begeht Laimer das Foul nicht, kommt es nicht zur Torraumszene, außer er gewinnt den Zweikampf eben fair. Bei einem Ballbesitzwechsel verliert die vorangegangene Situation an Bedeutung oder anders formuliert, verliert er den Ball noch einmal und es fällt dann das Tor ist das Foul vorher weniger ursächlich als der verlorene Zweikampf, auch wenn es einen Zusammenhang gibt. Ja, die Zeit hätte nachgespielt werden müssen, diesen Teil der Kritik teile ich, aber das ist ein grundsätzliches Problem, wir haben auch schon Spiele erlebt wo eine einzelne Pyrounterbrechung länger gedauert hat als die gesamte Nachspielzeit. Genau so eine Situation muss im Nachhinein richtiggestellt werden, da es sich ohne rot-weiß-roter Brille einfach um ein klarer Foulspiel handelt. Warum auch immer er es live weiterspielen lassen wollte, dass er sogar etwas signalisiert hat, ist ein Beleg dafür, dass er einfach eine falsche Wahrnehmung hatte oder motiviert durch den Drang individuell das Reglement auszulegen dabei die Grenze überschreitet. DAS ist in solchen Situationen genau das Problem, nicht der VAR, dass die Situation nur zur Aufklärung kommt, wenn ein spielentscheidendes Ereignis davon abhängt. Wie so oft sind die größten Probleme mit dem VAR jene Situationen, für die er nicht zuständig ist. Genau das gilt auch für dein Eckball-Beispiel: Es mag seltsam anmuten, dass es es eine Ecke gegeben hätte, ist aber auch gerechtfertigt, weil der Eckball, den es nicht geben hätte dürfen weniger Eingriff darstellt als ein overruling, wenn kein Tor, kein Elfer, keine rote Karte oder sonst was wichtiges entsteht. Also im Grunde macht der VAR hier genau, was die Kritiker sehen wollen, nur dann einzugreifen, wenn es wirklich entscheidend ist. Diese Priorisierung wurde aus gutem Grund getroffen, weil man eben nicht wollte, dass jeder Einwurf und jede andere Entscheidung zwei Mal getroffen werden muss. Ich denke- und das sieht wohl die Mehrheit so, auch wenn die VAR-Kritiker seit einiger Zeit ihre große Chance wittern ein funktionierendes Werkzeug abzuwürdigen, warum auch immer, außer Zufall würde damit nicht gefördert- dass der VAR genau das gebracht hat, wofür er eingeführt wurde, mehr Fairness im Sport. Auch das gerne genannte Challenger-System sehe ich da sehr kritisch, worin soll der Vorteil liegen, wenn man irgendwelche Situationen beeinspruchen kann, wenn das dann in erster Linie taktisch genutzt wird? Der VAR ist nicht perfekt, bringt aber in Summe viel Fairness und dabei sehr wenig Nachteile. Ein paar Minuten Wartezeit, um eine Szene zu betrachten, die ein Spiel entscheiden kann, ist ein guter Deal. Ja, die Entscheidung gestern war emotional aufgeladen, ja servustv hat jede Entscheidung auf lächerliche Art und Weise versucht zugunsten Österreichs zu interpretieren, das hat nichts mit Patriotismus zu tun sondern ist bestenfalls fragwürdig. Ja, es verging viel Zeit zwischen dem Foul und dem aberkannten Tor und wenn der Schiedsrichter nicht stupide versucht seine "Linie" zu rechtfertigen, weil er sich für den nächsten Collina hält, dann gibt er das Foul live oder diskutiert nicht noch ewig herum, um seine Wahrnehmung irgendwie durchzuboxen. Gestern haben wir einen überschaubaren Schiedsrichter erlebt (zumindest hat er seinen Fehler dann doch eingestanden) und eine korrekte Intervention, hier den schwarzen Peter beim VAR zu suchen oder beim Werkzeug ist unverständlich. Eine Abschaffung- damit genau solche Schiedsrichter der Emotion zuliebe dann mit dem Linienrichter ohne Fernsehbilder ewig herumdiskutieren gehen, wäre in jeder Hinsicht ein Rückschritt. Steht aber ohnehin nicht ernsthaft zur Debatte zum Glück. Danke für den ausführlichen & sehr sachlichen Beitrag, auch wenn ich einige Punkte nicht teile und meine, dass es ein großes Verbrechen am Sport ist, wenn wir die Dynamik & Einfachheit des Fußball für - oftmals subjektive Interpretation der Fairness - opfern, kann & soll jeder seine Meinung haben. Überhaupt wenn sie so gut artikuliert wird wie von dir. Wer mich kennt der weiß, Rapid-Niederlagen treffen mich immer am meisten () und tatsächlich bin ich der Meinung, dass z.B. beim letzten 1:2 vermutlich (hat ja bis heute nie jemand aufgelöst...) ein Foul an Kiti vorlag, trotzdem bin ich "froh", dass der Quatsch, selbst im Falle eines Fouls - nicht zurückgenommen wurde. Warum? Weil auch danach jede Menge Zeit war, dass wir uns nicht wie die größten Dodln ausspielen lassen. Rapid hat das super zu Ende gespielt, Österreich gestern auch - aber tatsächlich war für mich trotzdem ausreichend Zeit, dass wir es besser gegen RAP verteidigen hätten können sowie die Bosnier gestern gegen Österreich. Kurz gesagt: Die Fanbrille ist mir in dieser Diskussion tatsächlich schlichtweg egal. Ich schau Fußball auch schon seit vielen Jahrzehnten, ich hab mich damit abgefunden (sagen wir die Realität anerkannt...), dass ein Großteil der geführten Zweikämpfe, eben reine Auslegungssache sind. Jeder Schiedsrichter interpretiert körperbetontes Spiel anders. Ein anderer User hat hier auch die Gebrüder Lavalee & Aiwu genannt und deren Interpretation von körperbetonen Spiel. Es wird halt nicht immer gepfiffen und das sicher nicht, weil die Schiedsrichter keinen klaren Blick darauf haben oder eine "falsche Wahrnehmung" hatten (den Spruch bring ich einmal wenn ich bei dunkelgelb über die Kreuzung rassle und ein Polizist dabei ist...), sondern weil sie innerhalb des vorgegebenen Regelwerks einfach so interpretieren. Wenn dabei eine klare Linie vorherrscht, warum nicht. Ich hätte übrigens auch kein Problem gehabt, wenn der Schiedsrichter sofort das Foul an Laimer pfeift, rückwirkend wäre es mir sogar lieber gewesen, so wären wir nicht mit dem Momentum-Hammer & fehlender Spielzeit bestraft worden. Da er es nicht tat, passte es jedoch bis dahin zu seiner vorgegebenen Linie. Diese Linie soll aber dann verboten sein, und auch nur dann, wenn daraus ein Tor erfolgt - unmittelbar kann man ja bei 22 Sekunden gar nicht sagen. Aber so ist es halt im Jahr 2025, als Fan muss ich mich daran zurückerinnern was vor 20 Sekunden passiert ist und daher bei Torerfolgen vorsorglich nicht freuen, oder, und das passiert mir tatsächlich gelegentlich - hoffen, dass aus der eigenen Aktion nur ein Freistoß oder Eckball entsteht. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
killver V.I.P. Geschrieben vor 48 Minuten nw1909 schrieb vor 33 Minuten: Grundsätzlich würde ich dir hier schon zustimmen, aber der Schiri hatte gestern die Linie solche Dinge wie von Laimer nicht als Foul zu ahnden bzw. tw. generell hart spielen zu lassen. Wenn er es im Spiel nicht als Foul wertet (und mMn hat er die Situation ganz genau gesehen), dann sollte er es auch nicht als Foul werten, wenn dann ein Tor entsteht. Also entweder immer oder nie. Da wäre halt immer gut, wenn der Schiri und der VAR die selbe Linie in der Spielführung hätten. Ich finde diese Schupfereien sowieso immer entbehrlich (vor allem im Strafraum, aber auch generell), habe mich gestern dann aber trotzdem geärgert, weil er es eben in vielen anderen Situationen bewusst nicht gepfiffen hat. Ihr nehmt aber alle an dass der Schiri den Stoß tatsächlich gesehen hat und auf Grund seiner Linie weiterspielen hat lassen. Es wird auch immer geschrieben er stand direkt daneben und hat es zu 100% gesehen, aber hier ist exakt der Zeitpunkt des Stoßes: Da ist schon einiges an Abstand dabei. Und der bosnische Spieler ist mit dem Vorderkörper zum Schiri.Der Rücken ist eigentlich nicht wirklich einsehbar von der Perspektive. Laimer stoßt mit dem rechten Arm, UND auch mit dem Knie. Dass der Schiri das hier klar und sicher gesehen hat, halte ich für potentiell nicht gegegen. Sie haben ihm ja auch genau diese Perspektive dann gezeigt, auf die er keinen Einblick hatte. Und dann hat er es eben so interpretiert und richtigerweise auf Foul entschieden. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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