Georgien - Armenien - Aserbaidschan


Hafiz_1970

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ASB-Halbgott

Geländewagen ist auf den Strecken meiner Meinung nach keiner notwendig, Straßen waren ganz OK. Einzig auf der Strecke von Zugdidi nach Mestia Vorsicht vor Steinschlag (zumindest im Winter war das eher "Rolling Stones" - die Straße war in einigen Abschnitten voll mit Steinen und es schien, als ob es da permanent angestellte "Straßenbefreier" gibt... waren zumindest zwei entsprechende Fahrzeuge entlang der Strecke am arbeiten).

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Wien nur du allein!
groundhopper schrieb vor 3 Stunden:

Geländewagen ist auf den Strecken meiner Meinung nach keiner notwendig, Straßen waren ganz OK. Einzig auf der Strecke von Zugdidi nach Mestia Vorsicht vor Steinschlag (zumindest im Winter war das eher "Rolling Stones" - die Straße war in einigen Abschnitten voll mit Steinen und es schien, als ob es da permanent angestellte "Straßenbefreier" gibt... waren zumindest zwei entsprechende Fahrzeuge entlang der Strecke am arbeiten).

Hätte ich ähnlich in Erinnerung. Bin aber nie selbst gefahren, dass wegen bin ich mir alles andere als sicher.

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ASB-Halbgott
Neocon schrieb vor 19 Minuten:

Hätte ich ähnlich in Erinnerung. Bin aber nie selbst gefahren, dass wegen bin ich mir alles andere als sicher.

Bin selbst auch nie gefahren, aber die Straßenverhältnisse bekommt man als Mitfahrer ja auch mit ^^.

Hab gerade noch ein Bild von der damaligen Fahrt von Mestia nach Batumi gefunden (sorry für die schlechte Qualität):

https://lh3.googleusercontent.com/vDUJq_dIH3TyQtZIv-q9Z4FHQSbS_12KvMSgQJydMXbXiFiqSrTNhb63IuluXEFVlI3CUKdG-wW3fievWOlMtUe14yqtj0-1-MY-RHVlVSTx2Il9RIt06tNKwIM7e3S_LrsJO3c7i_2RpSWMRSw8F5t3kMAWe4P9wuDq90UW14Zs4kZhwTvViLioPfgjGwR9E8lBZAsFvdxMV2r9OkeP0w4KEi3b8AGo3osg80Ph3yT2rUSjZb29gmGwV1KdaJSt44YrZBoHOT6XwfF--8r-MgcG2YgCPMo_PCUcYSSSNDtkY2IiY5ZPTJMq6qost3dJh2VUGY4BfAshZGv1J9ikD3tH3VSAckzdZhlE0zwJwrskLoTkvJX7PvBoi3LSD7w1PsHVe51RRO3qs6wzT1yQuAUwGFR6VbyOCQ5vBFKK3eFontcrgo0Rmwxk8vRG3Ah6E0DbdQ1PJKqG9Si-c0wtmVG2nXcFHyKYbtnz3Sl8nbJlhmLEb4LobxHKCZir5A8IrV76ZsIfkGvw4RQ76bbZJockCfbceG_magBebNV4pNTpe-IgQJbR_yEEKgvX2RE6kkT9c30Gn58h-zqEJ3hzszrDUijEMX9lKX1kAgMEskCxCSgeMlz-DoiJ1dbYFMinPUzPkzlHugRYpHnIzAuuFGCcGxEXkr61Hqq4-jsJMMIDk8suUEcLS1dMJEVSH_nYVbMzSPVDiLKc3-FyJBIt52OYTj7rum6ge7fRKE190vPU2iXUA9nzfHLu=w684-h911-no

So sah es dort sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt auf manchen Streckenabschnitten aus und das obwohl wie gesagt Räumfahrzeuge ständig unterwegs waren (Dezember 2019)

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Wahnsinniger Poster
groundhopper schrieb vor 18 Minuten:

Bin selbst auch nie gefahren, aber die Straßenverhältnisse bekommt man als Mitfahrer ja auch mit ^^.

Hab gerade noch ein Bild von der damaligen Fahrt von Mestia nach Batumi gefunden (sorry für die schlechte Qualität):

https://lh3.googleusercontent.com/vDUJq_dIH3TyQtZIv-q9Z4FHQSbS_12KvMSgQJydMXbXiFiqSrTNhb63IuluXEFVlI3CUKdG-wW3fievWOlMtUe14yqtj0-1-MY-RHVlVSTx2Il9RIt06tNKwIM7e3S_LrsJO3c7i_2RpSWMRSw8F5t3kMAWe4P9wuDq90UW14Zs4kZhwTvViLioPfgjGwR9E8lBZAsFvdxMV2r9OkeP0w4KEi3b8AGo3osg80Ph3yT2rUSjZb29gmGwV1KdaJSt44YrZBoHOT6XwfF--8r-MgcG2YgCPMo_PCUcYSSSNDtkY2IiY5ZPTJMq6qost3dJh2VUGY4BfAshZGv1J9ikD3tH3VSAckzdZhlE0zwJwrskLoTkvJX7PvBoi3LSD7w1PsHVe51RRO3qs6wzT1yQuAUwGFR6VbyOCQ5vBFKK3eFontcrgo0Rmwxk8vRG3Ah6E0DbdQ1PJKqG9Si-c0wtmVG2nXcFHyKYbtnz3Sl8nbJlhmLEb4LobxHKCZir5A8IrV76ZsIfkGvw4RQ76bbZJockCfbceG_magBebNV4pNTpe-IgQJbR_yEEKgvX2RE6kkT9c30Gn58h-zqEJ3hzszrDUijEMX9lKX1kAgMEskCxCSgeMlz-DoiJ1dbYFMinPUzPkzlHugRYpHnIzAuuFGCcGxEXkr61Hqq4-jsJMMIDk8suUEcLS1dMJEVSH_nYVbMzSPVDiLKc3-FyJBIt52OYTj7rum6ge7fRKE190vPU2iXUA9nzfHLu=w684-h911-no

So sah es dort sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt auf manchen Streckenabschnitten aus und das obwohl wie gesagt Räumfahrzeuge ständig unterwegs waren (Dezember 2019)

Da hilft dann ja wohl auch der beste Jeep nix...

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  • 2 months later...
Wahnsinniger Poster

Soeben wieder zurückgekommen aus Georgien, will ich euch ein kurzes Feedback bzw einen Reisebericht zur Verfügung stellen:

 

Die Anreise erfolgte per Flug nach nach Tblissi. Diesbezüglich eine Warnung: Georgian Airways bietet recht günstige Direktflüge ab Wien an, allerdings haben sie meinen Flug storniert. So weit so normal. Allerdings weigern sie sich jetzt Schadenersatz zu leisten, weil sie der irrigen Rechtsmeinung sind, als im Sanierungsverfahren befindliches Unternehmen Narrenfreiheit zu genießen und daher nicht zu Ersatzleistungen verpflichtet zu sein. Daher Hände weg von einer direkten Buchung bei Georgian Airways, Austrian nutzt die Flugverbindung für einen Code-Share-Flug, ist geringfügig teurer aber wenigstens ein verlässlicher Ansprechpartner, wenn es Probleme gibt. Ich selbst habe dann auf Eurowings via Düsseldorf umgebucht, was trotz nur einer Stunde Zwischenaufenthalt gut funktioniert hat.

Gleich am Airport habe ich eine lokale Simkarte gekauft und einen Mietwagen "Renault" Sandero Stepway übernommen. Die erhöhte Bodenfreiheit dieses SUVs für Arme macht sicher Sinn, aber ich hätte jedes meiner nachfolgenden Reiseziele auch problemlos mit einem Klein- oder Kompaktklassewagen erreicht. Der Verkehr ist übrigens nicht weiter schlimm, man muss vorausschauend fahren (Schlaglöcher, Kühe, uä.) dafür ist relativ wenig Verkehr und die Georgier fahren recht vorausschauend.

Tblissi selbst ist eine überraschend saubere, lebendige Großstadt, die sehr westlich orientiert war. Mein subjektives Sicherheitsempfinden war, dass es kaum Kriminalität gibt, was angesichts der jüngeren georgischen Geschichte sehr überrascht hat, aber wohl auf die rigide Sicherheitspolitik Saakaschwilis zurückzuführen sein dürfte. Angst braucht sohin niemand haben, der Georgiejn bereist. Die Sehenswürdigkeiten selbst bestehen in erster Linie aus einer recht überschaubaren Altsadt, dem Prunkboulevard Shota Rustaveli, der Festung Nariqala mit der obligatorischen Mutter-Heimat-Statue (etwas kleiner als in Kiew und nicht begehbar), dem Bäderviertel sowie zahlreichen Kirchen, etwas heruntergekommenen Jugendstilbauten und von Größenwahn zeugenden Neubauten aus der Ära der Präsidenten Saakaschwili bzw des Regierungschefs Iwanischwili. Wirklich beeindruckend sind die als "georgisches Stonehenge" bezeichneten "Chronicles of Georgia".

Weiter gings dann zunächst entlang der georgischen Heerstraße nach Stepantsminda, wo ich eine Wanderung zur Gergetier Dreifaltigkeitskirche gemacht habe. Das dortige Panorama mit dem schneebedeckten 5.047 m hohen Kazbeg im Hintergrund ist überwältigend und jedenfalls die stundenlange Anreise wert. Entlang der Straße kann man noch die sehr fotogene Festung Ananuri und das Russisch-Georgische Freundschaftsdenkmal besichtigen. Bei letzterem handelt es sich um eine künstlerisch gestaltete Aussichtsplattform von der man die Teufelsschlucht überblickt und sohin ironischerweise (bei schönem Wetter) bis nach Süd-Ossetien, sohin einen Teil des von Russland völkerrechtswidrig besetzten Staatsteils Georgiens, blicken kann.

Nächster Stopp war dann Mzcheta mit den dortigen UNESCOS (Swetizchoweli-Kathedrale, Samtavro-Kloster und Jvari-Kloster). Die Stadt wirkt im Kern wie ein Touristen-Disneyland und war jener Ort, an dem ich auf die meisten Touristen getroffen bin. Dennoch natürlich kein Vergleich mit italienischen Innenstädten oder ähnlichen und sind die Bauwerke sehr imposant.

Über die Höhlenstadt Uplisziche, welche in etwa mit den Höhlenstädten Kappadokiens vergleichbar ist, wenngleich nicht ganz so groß und berühmt, ging es dann in Stalins Geburtsort die Stadt Gori. Dort wurde ausschließlich das Stalin-Museum und dessen Geburtshaus besucht und musste ich den Kopf schütteln, wie dort einem der größten Massenmörder gehuldigt wird. Von einem EU-Beitrittswerber darf man mehr erwarten, als in den Kellerräumlichkeiten quasi als Feigenblatt ein wenig auf den roten Terror hinzuweisen, während ansonsten der "größte Sohn Georgiens" ohne nähere Erläuterungen zu seinen Verbrechen abgefeiert wird.

Nächster Stop war dann das Kloster Kinzwissi, welches am Weg nach Kutaissi lag. Dieses kann man getrost auslassen, auch wenn die blauen Engelsfresken ganz nett waren.

Kutaissi selbst war deutlich weniger lebendig als Tbilissi und wirkte sehr provinziell Es geht ruhiger zu und sind auch die Sehenswürdigkeiten überschaubar. Hauptsehenswürdigkeit ist die Bagrati-Kathedrale, welche gegenüber den Kirchendenkmälern Mzchetas aber auch eher enttäuschend war. Wen moderne Architektur (oder autoritärer Größenwahn) interessiert kann auch noch das ehemalige (?) Parlamentsgebäude besichtigen, welches Ex-Präsident Saakaschwili zur Förderung des Föderalismus mitten in die Pampas gebaut hat. Der riesige Glaspalast eines spanischen Architekten wirkt heute verlassen, das Umfeld verwildert allmählich.

Wunderschön ist hingegen das etwas außerhalb gelegene Gelati-Kloster (zu Recht ebenfalls UNESCO-Welterbe) mit wundervollen Fresken und Mosaiken.

Letzter Stop und absolutes Highlight war dann Ober-Swanetien, wobei ich witterungsbedingt und in Ansehung meiner miserablen Kondition auf den 4-Tages-Trek von Mestia nach Ushguli verzichtet habe und stattdessen stationär in Mestia in einem Guesthouse untergekommen bin. Die Kultur der Swanen und die urigen Dörfer und Wehrtürme sind die für mich bleibendste Erinnerung an Georgien. Sehenswert diesbezüglich vor allem auch das Dorf Ushguli, welches man mit einem täglichen Sammeltaxi um GEL 50,00 erreicht. Man wähnt sich beim Herumstreifen in den teils verlassen wirkendem Ort wie in einer anderen Zeit. Heisser Tipp ist auch die Kinovorführung des Films "Dede" im lokalen Kino sowie das historische und ethnographische Museum sowie eine (jedoch äußerst schweißtreibende) Wanderung zum Mestia-Cross auf 2.126m.

Rückflug ging dann direkt von Kutaissi mit Wizz Air.

Erwähnen möchte ich noch das georgische Essen, Trinken und die Gastfreundlichkeit. Ich wurde des öfteren auf einen Umtrunk eingeladen, dass Essen ist üppig und recht fett, allerdings muss man Koriander mögen. Auch die süßen georgischen Weine (es gibt aber auch trockene) muss man mögen....

 

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blablabla
schmechi schrieb vor 15 Stunden:

Soeben wieder zurückgekommen aus Georgien, will ich euch ein kurzes Feedback bzw einen Reisebericht zur Verfügung stellen:

 

Die Anreise erfolgte per Flug nach nach Tblissi. Diesbezüglich eine Warnung: Georgian Airways bietet recht günstige Direktflüge ab Wien an, allerdings haben sie meinen Flug storniert. So weit so normal. Allerdings weigern sie sich jetzt Schadenersatz zu leisten, weil sie der irrigen Rechtsmeinung sind, als im Sanierungsverfahren befindliches Unternehmen Narrenfreiheit zu genießen und daher nicht zu Ersatzleistungen verpflichtet zu sein. Daher Hände weg von einer direkten Buchung bei Georgian Airways, Austrian nutzt die Flugverbindung für einen Code-Share-Flug, ist geringfügig teurer aber wenigstens ein verlässlicher Ansprechpartner, wenn es Probleme gibt. Ich selbst habe dann auf Eurowings via Düsseldorf umgebucht, was trotz nur einer Stunde Zwischenaufenthalt gut funktioniert hat.

Gleich am Airport habe ich eine lokale Simkarte gekauft und einen Mietwagen "Renault" Sandero Stepway übernommen. Die erhöhte Bodenfreiheit dieses SUVs für Arme macht sicher Sinn, aber ich hätte jedes meiner nachfolgenden Reiseziele auch problemlos mit einem Klein- oder Kompaktklassewagen erreicht. Der Verkehr ist übrigens nicht weiter schlimm, man muss vorausschauend fahren (Schlaglöcher, Kühe, uä.) dafür ist relativ wenig Verkehr und die Georgier fahren recht vorausschauend.

Tblissi selbst ist eine überraschend saubere, lebendige Großstadt, die sehr westlich orientiert war. Mein subjektives Sicherheitsempfinden war, dass es kaum Kriminalität gibt, was angesichts der jüngeren georgischen Geschichte sehr überrascht hat, aber wohl auf die rigide Sicherheitspolitik Saakaschwilis zurückzuführen sein dürfte. Angst braucht sohin niemand haben, der Georgiejn bereist. Die Sehenswürdigkeiten selbst bestehen in erster Linie aus einer recht überschaubaren Altsadt, dem Prunkboulevard Shota Rustaveli, der Festung Nariqala mit der obligatorischen Mutter-Heimat-Statue (etwas kleiner als in Kiew und nicht begehbar), dem Bäderviertel sowie zahlreichen Kirchen, etwas heruntergekommenen Jugendstilbauten und von Größenwahn zeugenden Neubauten aus der Ära der Präsidenten Saakaschwili bzw des Regierungschefs Iwanischwili. Wirklich beeindruckend sind die als "georgisches Stonehenge" bezeichneten "Chronicles of Georgia".

Weiter gings dann zunächst entlang der georgischen Heerstraße nach Stepantsminda, wo ich eine Wanderung zur Gergetier Dreifaltigkeitskirche gemacht habe. Das dortige Panorama mit dem schneebedeckten 5.047 m hohen Kazbeg im Hintergrund ist überwältigend und jedenfalls die stundenlange Anreise wert. Entlang der Straße kann man noch die sehr fotogene Festung Ananuri und das Russisch-Georgische Freundschaftsdenkmal besichtigen. Bei letzterem handelt es sich um eine künstlerisch gestaltete Aussichtsplattform von der man die Teufelsschlucht überblickt und sohin ironischerweise (bei schönem Wetter) bis nach Süd-Ossetien, sohin einen Teil des von Russland völkerrechtswidrig besetzten Staatsteils Georgiens, blicken kann.

Nächster Stopp war dann Mzcheta mit den dortigen UNESCOS (Swetizchoweli-Kathedrale, Samtavro-Kloster und Jvari-Kloster). Die Stadt wirkt im Kern wie ein Touristen-Disneyland und war jener Ort, an dem ich auf die meisten Touristen getroffen bin. Dennoch natürlich kein Vergleich mit italienischen Innenstädten oder ähnlichen und sind die Bauwerke sehr imposant.

Über die Höhlenstadt Uplisziche, welche in etwa mit den Höhlenstädten Kappadokiens vergleichbar ist, wenngleich nicht ganz so groß und berühmt, ging es dann in Stalins Geburtsort die Stadt Gori. Dort wurde ausschließlich das Stalin-Museum und dessen Geburtshaus besucht und musste ich den Kopf schütteln, wie dort einem der größten Massenmörder gehuldigt wird. Von einem EU-Beitrittswerber darf man mehr erwarten, als in den Kellerräumlichkeiten quasi als Feigenblatt ein wenig auf den roten Terror hinzuweisen, während ansonsten der "größte Sohn Georgiens" ohne nähere Erläuterungen zu seinen Verbrechen abgefeiert wird.

Nächster Stop war dann das Kloster Kinzwissi, welches am Weg nach Kutaissi lag. Dieses kann man getrost auslassen, auch wenn die blauen Engelsfresken ganz nett waren.

Kutaissi selbst war deutlich weniger lebendig als Tbilissi und wirkte sehr provinziell Es geht ruhiger zu und sind auch die Sehenswürdigkeiten überschaubar. Hauptsehenswürdigkeit ist die Bagrati-Kathedrale, welche gegenüber den Kirchendenkmälern Mzchetas aber auch eher enttäuschend war. Wen moderne Architektur (oder autoritärer Größenwahn) interessiert kann auch noch das ehemalige (?) Parlamentsgebäude besichtigen, welches Ex-Präsident Saakaschwili zur Förderung des Föderalismus mitten in die Pampas gebaut hat. Der riesige Glaspalast eines spanischen Architekten wirkt heute verlassen, das Umfeld verwildert allmählich.

Wunderschön ist hingegen das etwas außerhalb gelegene Gelati-Kloster (zu Recht ebenfalls UNESCO-Welterbe) mit wundervollen Fresken und Mosaiken.

Letzter Stop und absolutes Highlight war dann Ober-Swanetien, wobei ich witterungsbedingt und in Ansehung meiner miserablen Kondition auf den 4-Tages-Trek von Mestia nach Ushguli verzichtet habe und stattdessen stationär in Mestia in einem Guesthouse untergekommen bin. Die Kultur der Swanen und die urigen Dörfer und Wehrtürme sind die für mich bleibendste Erinnerung an Georgien. Sehenswert diesbezüglich vor allem auch das Dorf Ushguli, welches man mit einem täglichen Sammeltaxi um GEL 50,00 erreicht. Man wähnt sich beim Herumstreifen in den teils verlassen wirkendem Ort wie in einer anderen Zeit. Heisser Tipp ist auch die Kinovorführung des Films "Dede" im lokalen Kino sowie das historische und ethnographische Museum sowie eine (jedoch äußerst schweißtreibende) Wanderung zum Mestia-Cross auf 2.126m.

Rückflug ging dann direkt von Kutaissi mit Wizz Air.

Erwähnen möchte ich noch das georgische Essen, Trinken und die Gastfreundlichkeit. Ich wurde des öfteren auf einen Umtrunk eingeladen, dass Essen ist üppig und recht fett, allerdings muss man Koriander mögen. Auch die süßen georgischen Weine (es gibt aber auch trockene) muss man mögen....

 

Ich will wieder hin :love: 

Hab mich beim Lesen deines Beitrags ja kurz geärgert, weil ich von den "Chronicles of Georgia" noch nichts gehört hab und doch der Meinung war, damals eine sehr sorgfältige Reiseplanung gemacht zu haben :davinci: 

Danke für den coolen Bericht und die Auffrischung von Erinnerungen :D 

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  • 2 months later...
ASB-Halbgott
Evilken schrieb vor 2 Stunden:

Mittlerweile den zweiten Tag in Yerevan, eine wirklich sehr schöne Stadt. Und besonders die armenischen Frauen :love:

Die dürfen halt leider am Abend (scheinbar) nicht ausgehen.... zumindest gab es in diversen Lokalen beim Fortgehen in Yerevan bis 8 Uhr in der Früh keine einzige Armeniern die ohne ihrem Freund in einer Bar oder einem Club anzutreffen war. Nur dann auf der Kaskade in der Früh noch eine in Amerika lebende Armenierin kennengelernt. Aber Locals 0. 

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blablabla
groundhopper schrieb am 5.9.2022 um 18:42 :

Die dürfen halt leider am Abend (scheinbar) nicht ausgehen.... zumindest gab es in diversen Lokalen beim Fortgehen in Yerevan bis 8 Uhr in der Früh keine einzige Armeniern die ohne ihrem Freund in einer Bar oder einem Club anzutreffen war. Nur dann auf der Kaskade in der Früh noch eine in Amerika lebende Armenierin kennengelernt. Aber Locals 0. 

Bin eh hauptsächlich untertags mit meiner Frau unterwegs, da stört mich das jetzt nicht unbedingt :davinci: da bin ich nur am Schauen :davinci:

Aber jedenfalls jetzt, nachdem ich beides kenne:

Armenische Frauen > Georgische Frauen > Rest

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  • 3 weeks later...
blablabla

Nachfolgend noch ein Bericht unserer Armenien-Rundreise, für alle, die es interessiert:

Vor drei Jahren waren wir ja bereits in Georgien und damals schon irrsinnig von Land, Leuten und der dortigen Kulinarik begeistert, was dann grundsätzlich auch dazu geführt hat, dass Armenien auf die Liste unserer Länderwünsche gerückt ist. Nach dem Konflikt mit Aserbaidschan 2020 haben wir es allerdings bis auf weiteres aufgeschoben. Da sich die Wogen seitdem doch etwas geglättet und wir nach einer Reisealternative gesucht haben, bei denen keine starken Covid-Restriktionen gelten, fiel unsere Wahl auf Armenien. Zum Zeitpunkt der Flugbuchung waren gar Friedensverhandlungen zwischen Armenien und Aserbaidschan angedacht.

Gelandet sind wir in der Nacht am Flughafen Yerevan, haben uns dort gleich unseren usbekischen Ravon als Mietauto abgeholt. Verkehrstechnisch war es in der Nacht zum Glück relativ ruhig, den Yerevaner Stadtverkehr hätte ich da sicher noch nicht gepackt. Grundsätzlich ist aber von der Stadt selbst zu sagen, dass es wirklich sehr sauber ist, die Leute sind freundlich und hilfsbereit, auch das Essen ist gut und günstig (wobei wir auch viel georgisches gegessen haben). Leider hatte es an unseren Yerevan-Tagen immer knappe 40° C, das machte das Spazieren durch die Stadt relativ anstrengend. Besondere Empfehlungen sind meiner Meinung nach die Kaskaden und das Völkermordmuseum Zizernakaberd, das bei freiem Eintritt sehr gut aufbereitete Informationen zu den damaligen Vorgängen liefert. Extrem bedrückend. Im Außenbereich konnten wir in der Gedächtnisallee auch den von Heinz Fischer eingepflanzten Baum entdecken. In einem Tagesausflug besuchten wir noch den Tempel von Garni und das Kloster Geghard.

Zweite Etappe unserer Rundreise war Dilijan, wo wir zuvor am Weg hin den Sewansee mit dem Kloster Sewanawank besichtigten. Leider hat es wettertechnisch umgeschwenkt und die Tage wurden eher regnerischer. In Dilijan selbst waren wir beim kleinen See Parz Lich, wobei See in meinen Augen stark übertrieben ist, und beim Kloster Haghartsin, das als spontane Alternative trotzdem auch sehr schön war.

Am Weg zu unserer dritten Unterkunft waren wir noch bei der Areni-1-Höhle, die zu den ältesten Weinkellern (?) der Welt gehört, sowie in Norawank. Norawank war für mich eines der bzw. vielleicht sogar das Highlight in Armenien, einerseits aufgrund der Architektur des Klosterkomplexes bzw. der Umgebung. Das war schon sehr beeindruckend. Die dritte Unterkunft war dann schlussendlich in Goris, wo wir zwei Nächte verbracht haben. Am Sonntag vorletzter Woche (11.09.) sind wir dann mit dem Auto rauf nach Tatev, nachdem wir zuvor  den Wanderweg von der Devil's Bridge nicht gefunden haben, die Wegweiser sind relativ schlecht bzw. unauffindbar. Tatev selbst fand ich jetzt nicht allzu beeindruckend, insbesondere nach den tollen Klostern, die wir zuvor gesehen haben. Besonders interessant war für uns die Ankunft einer Seilbahngondel voll mit russischen Soldaten, die in dieser Region als Friedenstruppen fungieren und die Armenier vor den Aserbaidschanern schützen. Auch am Abend im Restaurant in Goris haben wir neben russischen Soldaten gegessen, was doch aufgrund der aktuellen Situation etwas Unbehagen hervorgerufen hat. Aufgrund dessen hatten wir in der Nacht doch ein etwas ungutes Gefühl, erst Recht, nachdem wir mehrfach Abschüsse von vermeintlichen Feuerwerksraketen (ich hätte es so eingeschätzt) in der Umgebung gehört haben. Am nächsten Tag, Montag (12.09.), war die planmäßige Abfahrt von Goris zurück nach Yerevan, wobei uns bereits am Weg dorthin etwa 15 bis 20 russische Militär-LKWs vollgepackt mit Soldaten entgegengekommen sind. Am Dienstag (13.09.) haben wir dann die Meldungen der aserbaidschanischen Angriffe u.a. in der Umgebung von Goris mitbekommen, was dann doch etwas unheimlich war. Das waren dann sowieso unsere letzten Tage in Armenien, am Mittwoch Vormittag sind wir dann weitergeflogen nach Istanbul.

Auf jeden Fall kann ich jedem Georgien und Armenien ans Herz legen. Es gibt irrsinnig viel anzuschauen, das Essen und der Wein ist gut, die Menschen sind sehr freundlich, die Frauen sind sehr schön ( :davinci: ) und die allgemeine Sicherheitslage ist ebenfalls gut. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt.

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