sherif Jahrhunderttalent Geschrieben 25. Oktober 2024 ich hab mal wieder einen artikel im standard geschrieben: https://www.derstandard.at/story/3000000240598/auf-der-jagd-nach-einer-zweiten-erde ich hoffe, er gefällt. 17 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hakuna Matata Arena Institut für genoppte Gurken Geschrieben 25. Oktober 2024 (bearbeitet) sherif schrieb vor 46 Minuten: ich hab mal wieder einen artikel im standard geschrieben: https://www.derstandard.at/story/3000000240598/auf-der-jagd-nach-einer-zweiten-erde ich hoffe, er gefällt. Lässig! Wusste ich gar nicht, das hier Physiker herumkrebsen die solche Artikel schreiben. Komm erst morgen dazu, werd ihn aber neugierig verschlingen bearbeitet 25. Oktober 2024 von Hakuna Matata Arena 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
firewhoman Sekt für die Nutten - Champagner für uns! Geschrieben 25. Oktober 2024 sherif schrieb vor 1 Stunde: ich hab mal wieder einen artikel im standard geschrieben: https://www.derstandard.at/story/3000000240598/auf-der-jagd-nach-einer-zweiten-erde ich hoffe, er gefällt. Gefällt! Hakuna Matata Arena schrieb vor 59 Minuten: Lässig! Wusste ich gar nicht, das hier Physiker herumkrebsen die solche Artikel schreiben. Komm erst morgen dazu, werd ihn aber neugierig verschlingen Geh komm, hast noch nicht gemerkt, dass er der Vollprofi hier ist? 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Patrax Jesus V.I.P. Geschrieben 28. Oktober 2024 sherif schrieb am 25.10.2024 um 11:05 : ich hab mal wieder einen artikel im standard geschrieben: https://www.derstandard.at/story/3000000240598/auf-der-jagd-nach-einer-zweiten-erde ich hoffe, er gefällt. wissen ist das eine. kommunikation bzw. wissen in relativ verständlicher form zu vermitteln ist wiederum eine komplett eigene wissenschaft, die du aber auch im griff hast. 4 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
N1ce *nd Sl0w We love the Rapid, we do.. Geschrieben 25. November 2024 Zum allerersten Mal! - Nahaufnahme von Stern außerhalb Galaxie gelungen | krone.at 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Patrax Jesus V.I.P. Geschrieben 25. November 2024 N1ce *nd Sl0w schrieb vor 7 Minuten: Zum allerersten Mal! - Nahaufnahme von Stern außerhalb Galaxie gelungen | krone.at grundsätzlich faszinierend was bereits alles möglich ist, aber wenn ich mich in die lage eines krone lesers versetze wäre meine erste reaktion: und wos bringt uns der schaß? @sherif könntest du das fußvolk affin runterbrechen? 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sherif Jahrhunderttalent Geschrieben 27. November 2024 (bearbeitet) Patrax Jesus schrieb am 25.11.2024 um 12:22 : grundsätzlich faszinierend was bereits alles möglich ist, aber wenn ich mich in die lage eines krone lesers versetze wäre meine erste reaktion: und wos bringt uns der schaß? @sherif könntest du das fußvolk affin runterbrechen? ein kommentar unter diesem artikel fragt passenderweise ja eh "Und was bringt uns diese Erkenntnis jetzt??". na dann nachfolgend mal eine "kleine" verallgemeinerte ausführung dazu, um dann am ende wieder konkret auf diesen spezifischen artikel zurückzukommen. astronomie ist zu einem guten teil grundlagenforschung und als solches ist es grundsätzlich schwierig davon abzuleiten, was dieses eine ergebnis der gesellschaft konkret (!) bringen wird. ich würde aber argumentieren, dass grundlagenforschung - und somit ebenfalls die astronomie und ihre verwandten gebiete - für den geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen/technologischen fortschritt einer gesellschaft essenziell ist. wird nicht mehr in grundlagenforschung investiert, bei der der outcome ungewiss ist, wird es auch mit dem fortschritt (und in weiterer folge wohl auch mit der wirtschaft) düster. klingt nun alles etwas theoretisch und nach sinnlosem geschwafel. es folgen nun aber einige konkrete beispiele. beginnen wir mal in der weiteren vergangenheit: die astronomie ist eine der ältesten "wissenschaften" (auch wenn ich es vor der wissenschaftlichen revolution im 16./17. jahrhundert nicht wirklich wissenschaft nennen würde), die es gibt. durch himmelsbeobachtungen konnte man die zeit und die jahreszeiten bestimmen. man konnte ableiten, wann man etwas anpflanzen und ernten soll, konnte auf den meeren navigieren, usw. nun folgen einige moderne beispiele eines technologietransfers aus der astronomie: - die ccd-kamera ist ein produkt der astronomie. ursprünglich wurde diese technologie dafür erfunden, um himmelskörper zu fotografieren. heute findet man sie in jedem smartphone und darüber hinaus. - die computersprache FORTH wurde ursprünglich fürs kitt peak-teleskop entwickelt und wird heute zb von fedex verwendet, um pakete zu tracken. um es etwas weiter auf besagtes "fußvolk" runterzubrechen: electronic arts hat ursprünglich viele videospiele in forth geschrieben. star wars episode iv hat teils ebenso forth verwendet, um die weltraumschlachten zu visualisieren. - weitere für die astronomie entwickelte programmiersprachen wie IDL und IRAF werden heutzutage häufig in medizinischen applikationen verwendet. software zur weiterverarbeitung von satellitenbildern wurde zb verwendet, um alzheimer screenings durchzuführen. ich selbst hätte meine dissertation fast auf der meduni gemacht, weil ich eine technik um coronal mass ejections im weltraum zu tracken, auf elektrische signale anwenden wollte, die von herzschlägen ausgesendet werden (scheiterte am funding). - methodiken aus der astronomie werden zum beispiel bei raketenfrühwarnsystemen verwendet - so zum beispiel eine von astrophysikern entwickelte technik, um astronomische objekte trotz des starken lichts der sonne auch am tag finden und beobachten zu können. - gps ist stark von der genauen bestimmung von quasaren (!) abhängig. um eine exakte position auf der erde zu berechnen, müssen die gps-satelliten nicht nur ihre genaue position untereinander bestimmen können, sondern auch die exakte position und orientierung der erde. das gelingt aber nur, indem man die genaue position von objekten kennt, die so weit entfernt sind, dass sie relativ zur erde praktisch keinerlei eigenbewegung besitzen. das geht mit sternen nicht, da benötigt es weiter entfernte und dementsprechend sehr helle objekte - quasare eben. und um deren position genau zu bestimmen, benötigt(e) es hochpräzise und forstschrittliche astronomie. und ohne die relativitätstheorie ginge gps so oder so nicht. - technologie, die für röntgenteleskope entwickelt wurde, wird nun dazu verwendet in experimenten kernfusion zu beobachten. und kernfusion könnte in zukunft hoffentlich eine sehr wichtige lösung unserer energieprobleme sein. - technologie von röntgenteleskopen wird auch dafür verwendet, um gepäck am flughafen zu scannen. - ebenso wird am flughafen, ein gas-chromotograph verwendet, um drogen und sprengstoffe aufzuspüren, der ursprünglich für eine marsmission entwickelt wurde. - thermische sensoren, die ursprünglich dazu verwendet wurden, um die temperatur von teleskopen zu steuern, wurden anschließen in der neonatologie verwendet. - adaptive optik - entwickelt für erdgebundene großteleskope - kann für augenuntersuchungen angewandt werden. - ein gammastrahlen-spektrometer zur untersuchung des mondbodens wird verwendet, um gebäude auf strukturelle ermüdungen zu untersuchen. - die erforschung des weltalls und die entwicklung von satellitentechnologie hat natürlich auch zu einer starken verbesserung der beobachtung unserer eigenen erde geführt. um eben zum beispiel unser klima und unsere umwelt besser verstehen zu können - fundamentale errungenschaften im kampf gegen den klimawandel und die zerstörung unserer biosphäre. - ich war erst kürzlich auf einer astrobiologiekonferenz; auf dieser wurde eine methodik vorgestellt, um mittels der polarisierung des lichts, leben auf einem planeten entdecken zu können. so kann man zum beispiel sehr gut oberflächen mit wäldern auf der erde von wüsten oder städten unterscheiden. das geniale dabei: die forscher haben auch entdeckt, dass dieselbe methode tumorzellen des bauchspeicheldrüsenkrebses non-invasiv sehr akkurat von gesunden zellen unterscheiden kann! das könnte die therapie dieses schwer zu heilenden krebses revolutionieren. weiters gibt es natürlich auch abseits vom technologietransfer gewichtige punkte pro astronomie: - astronomie führt zum beispiel zu internationalen kollaborationen, die über politische grenzen und differenzen hinweggehen - sie wirkt völkerverbindend. man erinnere sich an das berühmte foto des handschlags eines sowjetischen und amerikanischen astronauten im weltall in der hochzeit des kalten krieges. auch jetzt wird auf der iss noch kollaboriert. und astronomie war schon viel früher völkerverbindend. so kam es schon im 19. jahrhundert zu globalen kooperationen. - astronomie versucht fundamentale fragen des menschlichen seins und der stellung der menschheit im universum zu beantworten (gut, das zählt für das ungebildete "fußvolk" wohl eher weniger). es würde unsere gesellschaft wohl fundamental verändern, wenn wir in kontakt mit außerirdischen treten würden (wie diese änderungen aussehen könnten, lasse ich hier mal außen vor. das wäre ein eigenes, sehr langes posting, ich empfehle unter anderem das buch exosoziologie von schetsche und anton...). - astronomie ist außerdem wohl eine jener wissenschaften, die sich am besten für public outreach eignet und um der gesellschaft wissenschaft näher zu bringen. das klingt jetzt wieder nach sinnlosem geschwafel; es gibt aber zum beispiel eine studie, die gezeigt hat, dass schüler, die an astronomie-bildungsaktivitäten teilnehmen, eine höhere wahrscheinlichkeit besitzen, späterhin eine karriere in der forschung oder in technologiespezifischen berufen einzuschlagen (um dann in weiterer folge auch zum technologische fortschritt unserer gesellschaft beizutragen). - die permanente beobachtung des himmels führt dazu, dass wir asteroiden, die auf die erde stürzen und globale katastrophen auslösen könnten, frühzeitig entdecken und damit eventuell abwehren können. und das ist keine esoterik, irgendwann wird es rein statistisch wieder so weit sein und dann sollten wir dafür gewappnet sein. je besser weltraumforschung und -technologie entwickelt sind, desto eher können wir das schaffen. forschung an gamma-ray bursts und supernovae könnten uns in zukunft auch vor fatalen effekten dieser ereignisse schützen. weitere beispiele, inklusive referenzen, findet man zum beispiel in diesem sehr interessanten, allgemeinverständlichen artikel: https://www.iau.org/public/themes/astronomy_in_everyday_life/ so, am ende dieses langen postings geht es nun endlich wieder zurück zur ursprünglich geposteten studie. dieser stern wurde mittels interferometrie beobachtet. die zugrundeliegende technologie - von astronomen entwickelt - hat in der medizin zur entwicklung des CAT scanners und der MRI-technologie geführt! und ich denke, das ist kein unwesentlicher technologietransfer. weiterentwicklungen dieser technologie in der astronomie, um zum beispiel eben solche sterne abbilden zu können, könnten also durchaus auch zu weiteren verbesserungen in der medizin führen. außerdem tragen solche studien auch zu einem besseren verständnis der sternentwicklung bei, was uns im bereich space weather und in der klimaforschung zugute kommt. space weather wiederum ist für die sicherheit von satelliten von hoher bedeutung, aber zum beispiel auch für die stromversorgung auf der erde. und zur klimaforschung - bei der die sonne noch immer eine enorm wichtige rolle einnimmt - muss, so glaube ich, nichts weiter ausgeführt werden. ---- abschließend noch werbung in eigener sache. in der presse ist ein artikel zu einem teil meiner eigenen forschung erschienen. viel spaß beim lesen: https://www.diepresse.com/19098838/hoeheres-leben-ist-im-all-nur-sehr-selten-moeglich ---- tldr; ohne grundlagenforschung in physik und astronomie könnte man die frage "Und was bringt uns diese Erkenntnis jetzt??" gar nicht unter einem krone-artikel posten, weil es den computer in der jetzigen form wohl gar nicht geben würde. bearbeitet 27. November 2024 von sherif rechtschreib- bzw. tippfehler ausgebessert 16 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Patrax Jesus V.I.P. Geschrieben 27. November 2024 (bearbeitet) sherif schrieb vor 27 Minuten: ein kommentar unter diesem artikel fragt passenderweise ja eh "Und was bringt uns diese Erkenntnis jetzt??". na dann nachfolgend mal eine "kleine" verallgemeinerte ausführung dazu, um dann am ende wieder konkret auf diesen spezifischen artikel zurückzukommen. astronomie ist zu einem guten teil grundlagenforschung und als solches ist es grundsätzlich schwierig davon abzuleiten, was dieses eine ergebnis der gesellschaft konkret (!) bringen wird. ich würde aber argumentieren, dass grundlagenforschung - und somit ebenfalls die astronomie und ihre verwandten gebiete - für den geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen/technologischen fortschritt einer gesellschaft essenziell ist. wird nicht mehr in grundlagenforschung investiert, bei der der outcome ungewiss ist, wird es auch mit dem fortschritt (und in weiterer folge wohl auch mit der wirtschaft) düster. klingt nun alles etwas theoretisch und nach sinnlosem geschwafel. es folgen nun aber einige konkrete beispiele. beginnen wir mal in der weiteren vergangenheit: die astronomie ist eine der ältesten "wissenschaften" (auch wenn ich es vor der wissenschaftlichen revolution im 16./17. jahrhundert nicht wirklich wissenschaft nennen würde), die es gibt. durch himmelsbeobachtungen konnte man die zeit und die jahreszeiten bestimmen. man konnte ableiten, wann man etwas anpflanzen und ernten soll, konnte auf den meeren navigieren, usw. nun folgen einige moderne beispiele eines technologietransfers aus der astronomie: - die ccd-kamera ist ein produkt der astronomie. ursprünglich wurde diese technologie dafür erfunden, um himmelskörper zu fotografieren. heute findet man sie in jedem smartphone und darüber hinaus. - die computersprache FORTH wurde ursprünglich fürs kitt peak-teleskop entwickelt und wird heute zb von fedex verwendet, um pakete zu tracken. um es etwas weiter auf besagtes "fußvolk" runterzubrechen: electronic arts hat ursprünglich viele videospiele in forth geschrieben. star wars episode iv hat teils ebenso forth verwendet, um die weltraumschlachten zu visualisieren. - weitere für die astronomie entwickelte programmiersprachen wie IDL und IRAF werden heutzutage häufig in medizinischen applikationen verwendet. software zur weiterverarbeitung von satellitenbildern wurde zb verwendet, um alzheimer screenings durchzuführen. ich selbst hätte meine dissertation fast auf der meduni gemacht, weil ich eine technik um coronal mass ejections im weltraum zu tracken, auf elektrische signale anwenden wollte, die von herzschlägen ausgesendet werden (scheiterte am funding). - methodiken aus der astronomie werden zum beispiel bei raketenfrühwarnsystemen verwendet - so zum beispiel eine von astrophysikern entwickelte technik, um astronomische objekte trotz des starken lichts der sonne auch am tag finden und beobachten zu können. - gps ist stark von der genauen bestimmung von quasaren (!) abhängig. um eine exakte position auf der erde zu berechnen, müssen die gps-satelliten nicht nur ihre genaue position untereinander bestimmen können, sondern auch die exakte position und orientierung der erde. das gelingt aber nur, indem man die genaue position von objekten kennt, die so weit entfernt sind, dass sie relativ zur erde praktisch keinerlei eigenbewegung besitzen. das geht mit sternen nicht, da benötigt es weiter entfernte und dementsprechend sehr helle objekte - quasare eben. und um deren position genau zu bestimmen, benötigt(e) es hochpräzise und forstschrittliche astronomie. und ohne die relativitätstheorie ginge gps so oder so nicht. - technologie, die für röntgenteleskope entwickelt wurde, wird nun dazu verwendet in experimenten kernfusion zu beobachten. und kernfusion könnte in zukunft hoffentlich eine sehr wichtige lösung unserer energieprobleme sein. - technologie von röntgenteleskopen wird auch dafür verwendet, um gepäck am flughafen zu scannen. - ebenso wird am flughafen, ein gas-chromotograph verwendet, um drogen und sprengstoffe aufzuspüren, der ursprünglich für eine marsmission entwickelt wurde. - thermische sensoren, die ursprünglich dazu verwendet wurden, um die temperatur von teleskopen zu steuern, wurden anschließen in der neonatologie verwendet. - adaptive optik - entwickelt für erdgebundene großteleskope - kann für augenuntersuchungen angewandt werden. - ein gammastrahlen-spektrometer zur untersuchung des mondbodens wird verwendet, um gebäude auf strukturelle ermüdungen zu untersuchen. - die erforschung des weltalls und die entwicklung von satellitentechnologie hat natürlich auch zu einer starken verbesserung der beobachtung unserer eigenen erde geführt. um eben zum beispiel unser klima und unsere umwelt besser verstehen zu können - fundamentale errungenschaften im kampf gegen den klimawandel und die zerstörung unserer biosphäre. - ich war erst kürzlich auf einer astrobiologiekonferenz; auf dieser wurde eine methodik vorgestellt, um mittels der polarisierung des lichts, leben auf einem planeten entdecken zu können. so kann man zum beispiel sehr gut oberflächen mit wäldern auf der erde von wüsten oder städten unterscheiden. das geniale dabei: die forscher haben auch entdeckt, dass dieselbe methode tumorzellen des bauchspeicheldrüsenkrebses non-invasiv sehr akkurat von gesunden zellen unterscheiden kann! das könnte die therapie dieses schwer zu heilenden krebses revolutionieren. weiters gibt es natürlich auch abseits vom technologietransfer gewichtige punkte pro astronomie: - astronomie führt zum beispiel zu internationalen kollaborationen, die über politische grenzen und differenzen hinweggehen - sie wirkt völkerverbindend. man erinnere sich an das berühmte foto des handschlags eines sowjetischen und amerikanischen astronauten im weltall in der hochzeit des kalten krieges. auch jetzt wird auf der iss noch kollaboriert. und astronomie war schon viel früher völkerverbindend. so kam es schon im 19. jahrhundert zu globalen kooperationen. - astronomie versucht fundamentale fragen des menschlichen seins und der stellung der menschheit im universum zu beantworten (gut, das zählt für das ungebildete "fußvolk" wohl eher weniger). es würde unsere gesellschaft wohl fundamental verändern, wenn wir in kontakt mit außerirdischen treten würden (wie diese änderungen aussehen könnten, lasse ich hier mal außen vor. das wäre ein eigenes, sehr langes posting, ich empfehle unter anderem das buch exosoziologie von schetsche und anton...). - astronomie ist außerdem wohl eine jener wissenschaften, die sich am besten für public outreach eignet und um der gesellschaft wissenschaft näher zu bringen. das klingt jetzt wieder nach sinnlosem geschwafel; es gibt aber zum beispiel eine studie, die gezeigt hat, dass schüler, die an astronomie-bildungsaktivitäten teilnehmen, eine höhere wahrscheinlichkeit besitzen, späterhin eine karriere in der forschung oder in technologiespezifischen berufen einzuschlagen (um dann in weiterer folge auch zum technologische fortschritt unserer gesellschaft beizutragen). - die permanente beobachtung des himmels führt dazu, dass wir asteroiden, die auf die erde stürzen und globale katastrophen auslösen könnten, frühzeitig entdecken und damit eventuell abwehren können. und das ist keine esoterik, irgendwann wird es rein statistisch wieder so weit sein und dann sollten wir dafür gewappnet sein. je besser weltraumforschung und -technologie entwickelt sind, desto eher können wir das schaffen. forschung an gamma-ray bursts und supernovae könnten uns in zukunft auch vor fatalen effekten dieser ereignisse schützen. weitere beispiele, inklusive referenzen, findet man zum beispiel in diesem sehr interessanten, allgemeinverständlichen artikel: https://www.iau.org/public/themes/astronomy_in_everyday_life/ so, am ende dieses langen postings geht es nun endlich wieder zurück zur ursprünglich geposteten studie. dieser stern wurde mittels interferometrie beobachtet. die zugrundeliegende technologie - von astronomen entwickelt - hat in der medizin zur entwicklung des CAT scanners und der MRI-technologie geführt! und ich denke, das ist kein unwesentlicher technologietransfer. weiterentwicklungen dieser technologie in der astronomie, um zum beispiel eben solche sterne abbilden zu können, könnten also durchaus auch zu weiteren verbesserungen in der medizin führen. außerdem tragen solche studien auch zu einem besseren verständnis der sternentwicklung bei, was uns im bereich space weather und in der klimaforschung zugute kommt. space weather wiederum ist für die sicherheit von satelliten von hoher bedeutung, aber zum beispiel auch für die stromversorgung auf der erde. und zur klimaforschung - bei der die sonne noch immer eine enorm wichtige rolle einnimmt - muss, so glaube ich, nichts weiter ausgeführt werden. ---- abschließend noch werbung in eigener sache. in der presse ist ein artikel zu einem teil meiner eigenen forschung erschienen. viel spaß beim lesen: https://www.diepresse.com/19098838/hoeheres-leben-ist-im-all-nur-sehr-selten-moeglich ---- tldr; ohne grundlagenforschung in physik und astronomie könnte man die frage "Und was bringt uns diese Erkenntnis jetzt??" gar nicht unter einem krone-artikel posten, weil es den computer in der jetzigen form wohl gar nicht geben würde. bitte mach was mit dr. whatson ^^ bearbeitet 27. November 2024 von Patrax Jesus 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sherif Jahrhunderttalent Geschrieben 27. November 2024 Patrax Jesus schrieb vor 7 Minuten: bitte mach was mit dr. whatson ^^ Inhalt unsichtbar machen danke! ich sollte mir jetzt dann vor allem endlich mal die zeit nehmen, meinen eigenen blog zu machen ^^ 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Patrax Jesus V.I.P. Geschrieben 27. November 2024 sherif schrieb vor 2 Minuten: danke! ich sollte mir jetzt dann vor allem endlich mal die zeit nehmen, meinen eigenen blog zu machen ^^ hast du dir schonmal überlegt etwas mit den science buster zu machen? falls dich das überhaupt reizt. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sherif Jahrhunderttalent Geschrieben 27. November 2024 (bearbeitet) Patrax Jesus schrieb vor 12 Minuten: hast du dir schonmal überlegt etwas mit den science buster zu machen? falls dich das überhaupt reizt. nein, eigentlich nicht wirklich. reizen würde mich sowas grundsätzlich aber schon. hab einmal für pm wissen bei einem clip über den mars mitgewirkt. das war recht witzig eigentlich (auch wenn man das jetzt mit den science busters natürlich nur bedingt vergleichen kann). bearbeitet 27. November 2024 von sherif 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Patrax Jesus V.I.P. Geschrieben 18. Dezember 2024 (bearbeitet) neues von planet 9 https://www.derstandard.at/story/3000000248918/neue-daten-machen-planet-neun-im-sonnensystem-immer-wahrscheinlicher unabhängig davon habe ich wieder eine frage an @sherif wie groß muss ein leuchtendes objekt mindestens sein, dass ich es im weltall bei einer distanz von einer AE sehen würde? ich stell mir das so vor, dass zwischen dem leuchtenden objekt und mir nix dazwischen ist. bearbeitet 18. Dezember 2024 von Patrax Jesus 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
firewhoman Sekt für die Nutten - Champagner für uns! Geschrieben 18. Dezember 2024 Patrax Jesus schrieb vor 53 Minuten: neues von planet 9 https://www.derstandard.at/story/3000000248918/neue-daten-machen-planet-neun-im-sonnensystem-immer-wahrscheinlicher unabhängig davon habe ich wieder eine frage an @sherif wie groß muss ein leuchtendes objekt mindestens sein, dass ich es im weltall bei einer distanz von einer AE sehen würde? ich stell mir das so vor, dass zwischen dem leuchtenden objekt und mir nix dazwischen ist. Du meinst jetzt aber kein selbstleuchtendes Objekt - weil da haben wir in dieser Distanz nur genau eines, nämlich die Sonne - sondern ein das Sonnenlicht reflektierendes, oder? 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Patrax Jesus V.I.P. Geschrieben 18. Dezember 2024 (bearbeitet) firewhoman schrieb vor einer Stunde: Du meinst jetzt aber kein selbstleuchtendes Objekt - weil da haben wir in dieser Distanz nur genau eines, nämlich die Sonne - sondern ein das Sonnenlicht reflektierendes, oder? egal hauptsache ein objekt das photonen erzeugt bearbeitet 18. Dezember 2024 von Patrax Jesus 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sherif Jahrhunderttalent Geschrieben 18. Dezember 2024 Patrax Jesus schrieb vor einer Stunde: neues von planet 9 https://www.derstandard.at/story/3000000248918/neue-daten-machen-planet-neun-im-sonnensystem-immer-wahrscheinlicher unabhängig davon habe ich wieder eine frage an @sherif wie groß muss ein leuchtendes objekt mindestens sein, dass ich es im weltall bei einer distanz von einer AE sehen würde? ich stell mir das so vor, dass zwischen dem leuchtenden objekt und mir nix dazwischen ist. die größe hängt von der leuchtkraft pro flächeneinheit des objektes ab. insofern können wir zuerst einmal die gesamte leuchtkraft berechnen, die benötigt wird, um es noch zu sehen. das geht recht einfach. in der astronomie unterscheidet man zwischen scheinbarer helligkeit (m) und absoluter helligkeit (M) eines objektes, also wie hell es uns erscheint und wie hell es tatsächlich ist. letzteres ist definiert als die helligkeit eines objektes in einer entfernung von 10 parsec. 1 parsec sind ungefär 3.26 lichtjahre oder 206.625 astronomische einheiten [AE]. verbunden sind beide größen über folgende gleichung: m - M = 5 * log10(d/10), wobei d die distanz des objektes in parsec und log10 der zehnerlogarithmus sind. die sonne zum beispiel hat eine scheinbare helligkeit von -26,74 (einheitenlos). formen wir obige gleichung um, können wir also die absolute helligkeit der sonne berechnen: M = m - 5 * log10(d/10). setzen wir hier unsere werte ein, also, M = -26,74 - 5 * log10((1/206625)/10), ergibt das M ~ 4.84. bis zu einer scheinbaren helligkeit vom m~6 kann man einen stern am himmel mit dem bloßen auge sehen, für höhere (!) werte geht das nicht mehr. die sonne wäre also für das bloße auge noch immer gut sichtbar, wenn sie 10 parsec entfernt wäre. mit derselben gleichung kann man auch berechnen, dass die sonne bis zu 17,1 parsec von uns entfernt sein dürfte, um sie noch immer mit dem nackten auge sehen zu können - bei d=17,1 parsec wird nämlich die scheinbare helligkeit der sonne m=6. wie hell muss nun also ein leuchtendes objekt mindestens sein, um es in 1 AE gerade noch wahrzunehmen? um das zu errechnen, müssen wir bei obiger gleichung einfach m = 6 und erneut d=1/206.625 einsetzen. daraus erhalten wir eine absolute helligkeit von M~37,6. daraus können wir dann recht einfach die minimale leuchtkraft des objektes ausrechnen, die benötigt wird, damit es mit dem bloßen auge in einer entfernung von 1 AE gerade noch gesehen werden kann. und zwar mit folgender gleichung: M - Ms = -2.5 log10(L/Ls), wobei hier M erneut die absolute helligkeit unseres objektes ist, Ms die absolute helligkeit der sonne, L die leuchtkraft des objektes und Ls die leuchtkraft der sonne. formt man diese gleichung um auf L = 10^((M-Ms)/-2.5) * Ls und setzt die jeweiligen werte ein, also M = 37,6, Ms = 4,84 und die leuchtkraft der sonne in watt, also Ls = 3.828 x 10^26 Watt erhält man L ~ 29.000 Gigawatt. wie groß würde so ein objekt nun also sein, wenn es pro quadratmeter dieselbe leistung wie die sonne abstrahlen würde? die sonne hat einen radius von etwa Rs=695.900 km (also 695.900.000 meter). die leistung (Fs), die die sonne pro quadratmeter abstrahlt ist also Fs = Ls/(4 * Rs^2 * pi), d.h., Fs = 3.828 x 10^26/(4 * 695.900.000^2 * pi) ~ 63 Megawatt pro quadratmeter (= 0,063 Gigawatt/qm). ein objekt, das pro quadratmeter nun also die selbe leistung wie die sonne produziert, müsste in einer entfernung von 1 AE somit eine oberfläche von 29.000/0,063 ~ 460.000 quadratmeter besitzen. das wiederum entspricht einer kugel mit einem radius von der wurzel aus 460.000/(4*pi) ~191 meter. hätte das objekt also die leuchtkraft der sonne pro quadratmeter, müsste es einen mindestradius von etwa 190 meter besitzen, um von dir mit dem bloßen auge in 1 AE noch gesehen zu werden (rechenfehler vorbehalten). das ganze gilt aber natürlich nur für eine mondlose, klare nacht ohne nennenswerte lichtverschmutzung. bei nicht-leuchtenden objekten ist das ganze natürlich wesentlich komplexer. da hängt die größe dann nämlich von der leuchtkraft und entfernung der externen lichtquelle, der größe und albedo des objektes ab (wobei eine höhere albedo bedeutet, dass mehr licht zurückgestrahlt wird, als bei einer niedrigeren. enceladus hat zb die höchste albedo im sonnensystem, ceres die niedrigste - zumindest von den bekannteren objekten). gratulation an jeden, der bis hierhin durchgehalten hat ------ tldr: ein objekt mit derselben leuchtkraft pro flächeneinheit wie die sonne müsste einen radius von mindestens 190 meter besitzen, um in einer klaren, mondlosen nacht noch mit dem bloßen auge gesehen zu werden. das entspricht einem durchmesser von 380 meter, also in etwa der höhe des fernsehturms von kiew (nur brauchen wir eine kugel mit diesem duchmesser und keinen turm!): 8 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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