Stadien und Infrastruktur in Österreich, Neu-/Umbau

[Der Athletiker]

Wacker wird über kurz oder lang immer ein Finanzthema haben. Was wenn LA und Bayern(?) die Geschichte nimmer ganz so interessiert, was macht man dann. 

[AlexR]

PAT87 schrieb vor 2 Stunden:

So lässt man was die Entwicklung des Vereins betrifft, einiges liegen.

Es hätte aber kein realistisches Szenario gegeben, das einen anderen Standort oder mehr Plätze zugelassen hätte - ich weiß nicht, warum man diesen Umstand immer negieren will.

Das Stadion wurde ja nicht auf einer freien, grünen Wiese gebaut, sondern mit eindeutig vorgegebenen Parametern. Zusätzlich wurden zu einer Zeit Entscheidungen getroffen, die damals hochtrabend waren. Ich kann mich an ein ÖFB Cup Spiel 2016 gegen Blau Weiß Linz im Donaupark erinnern, da sind maximal 1.400 Menschen gekommen und ca. 300 haben sich dann noch rund um das Stadion versammelt. 

Sich von einem 1.000er Schnitt zu einem 5.000er Schnitt zu entwickeln, ist gut. Jetzt muss der Verein es halt zuerst einmal schaffen diesen Schnitt zu halten - man hat in den letzten Jahren in der Bundesliga mitgespielt und ist gerade in einer Hochphase; mal schauen, wenn diese Hochphase vorbei ist und man in der zweiten Liga Mitte Dezember Liefering zu Gast hat. Da kann man dann tatsächlich sagen, ob das Stadion "zu klein", "gerade recht" oder "zu groß" geplant wurde.
Ähnlich hat man ja auch bei der SV Ried argumentiert (als sie im Europacup gespielt haben)  und die letzten Jahre haben dann gezeigt, dass das Stadion in der richtigen Größe geplant und gebaut wurde. 

PAT87 schrieb vor 2 Stunden:

Meine These, Wacker Innsbruck wird, wenn sie mal über längere Zeit vernünftig arbeiten und finanziell nicht krachen gehen, gegenüber Vereinen wie Austria Lustenau, BW Linz und Austria Salzburg im Vorteil sein, die stadionmäßig limitiert sind.

Eh, aber welchen Sinn hat es für Austria Lustenau sich ein teures Stadion zu leisten, das dann in den nächsten 20 Jahren genau 5x ausverkauft sein wird? Wie oft wird Austria Lustenau in den nächsten Jahren Bundesliga spielen und wie oft in der zweiten Liga?

Es wird in Vorarlberg und auch anderen Regionen Österreich kein "unendliches" Wachstum in Sachen Zuschauer geben - in Innsbruck wird sich der Schnitt bei ca. 5.000 einpendeln. 

Das große Problem ist, dass man aktuell weiterhin den Messwert "Kapazität" verwendet, anstatt den Messwert "Auslastung" als wichtigere Zahl. Es bringt einem Verein deutlich mehr die Auslastung bei 80% zu haben, als nur bei 20% zu sein. Weil es wesentlich attraktiver von der Gesamtstimmung ist, in einem Stadion zu sitzen, das zu 80% gefüllt ist.

Phil96 schrieb vor 1 Minute:

Das ist bei Wacker aber schon ein sehr, sehr großes "wenn"

Auf der finanziellen Ebene mit LA und Bayern München im Rücken, ist das jetzt nicht mehr so ein großes "wenn". 

 

Der Athletiker schrieb vor 3 Minuten:

Wacker wird über kurz oder lang immer ein Finanzthema haben. Was wenn LA und Bayern(?) die Geschichte nimmer ganz so interessiert, was macht man dann. 

Dann gibt es aber grundsätzlich keinen Spitzenfußball mehr...

[PAT87]

AlexR schrieb vor einer Stunde:

Es hätte aber kein realistisches Szenario gegeben, das einen anderen Standort oder mehr Plätze zugelassen hätte - ich weiß nicht, warum man diesen Umstand immer negieren will.

2.000 zusätzliche Plätze waren am aktuellen Standort nicht möglich?

AlexR schrieb vor einer Stunde:

Ähnlich hat man ja auch bei der SV Ried argumentiert (als sie im Europacup gespielt haben)  und die letzten Jahre haben dann gezeigt, dass das Stadion in der richtigen Größe geplant und gebaut wurde. 

Linz und Ried kann man mMn nicht ganz vergleichen. Es gibt nicht ohne Grund aktuell Diskussionen, dass BW Linz zu klein gebaut hat. Auch hinsichtlich Linzer Derbies müssen nun viele Interessierte draußen bleiben und können nicht vor Ort dabei sein. Durch solche Highlight-Spiele sind die Stadiongeher von heute überhaupt erst zum Fußball gekommen und als Fans geblieben.

AlexR schrieb vor einer Stunde:

Das große Problem ist, dass man aktuell weiterhin den Messwert "Kapazität" verwendet, anstatt den Messwert "Auslastung" als wichtigere Zahl. Es bringt einem Verein deutlich mehr die Auslastung bei 80% zu haben, als nur bei 20% zu sein. Weil es wesentlich attraktiver von der Gesamtstimmung ist, in einem Stadion zu sitzen, das zu 80% gefüllt ist.

Siehe meine Antwort auf das zweite Zitat oben.

So Spiele wie im folgenden Artikel bleiben in Erinnerung und sind für viele Menschen Highlights, die im Gedächtnis bleiben:

https://www.laola1.at/de/red/fussball/2--liga/hintergrund/das-groesste-derby--das-im-laendle-je-gespielt-wurde/

Oder bei euch das Spiel Wacker vs Rapid im ÖFB-Cup zuletzt. Da sind sogar Leute aus meinem Umfeld aus dem südlichen NÖ nach Innsbruck gefahren und waren live dabei. Trotz Ausscheiden war das für die ein geniales Erlebnis.

Darum sehe ich den Trend zu Mini-Stadien kritisch.

bearbeitet vor 6 Stunden von PAT87

[philly_28]

PAT87 schrieb vor 13 Minuten:

2.000 zusätzliche Plätze waren am aktuellen Standort nicht möglich?

Nein, waren sie nicht.

Das aktuelle Stadion hat die maximale Kapazität, die an diesem Standort möglich war. Da hat man alles herausgekitzelt, was möglich war.

Eine kleine Einschränkung zu dieser Aussage gibt es allerdings. Über der Osttribüne war im ursprünglichen Plan noch eine Stehgalerie vorgesehen. Diese wurde aber aus Kostengründen während des Baus gestrichen. Die könnte aber noch nachträglich eingebaut werden, die Bohrlöcher im Beton der Osttribüne wären schon vorhanden.

Wenn ich mich richtig erinnere könnte damit die Kapazität von derzeit ca. 5.600 noch auf ca. 6.500 gehoben werden.

Hier zeigt man sich aber abwartend, wie sich die Situation in den nächsten Jahren entwickelt. Setzt man sich in der Bundesliga fest und kann den aktuellen Zuschauer-Boom über längere Zeit halten, wird die Stehgalerie wohl früher oder später noch kommen. Steigt man wieder ab, erübrigt sich die Diskussion darüber eh von selbst.

[AlexR]

PAT87 schrieb vor 3 Stunden:

Linz und Ried kann man mMn nicht ganz vergleichen. Es gibt nicht ohne Grund aktuell Diskussionen, dass BW Linz zu klein gebaut hat. 

Wer diskutiert das genau? 
Die Leserschaft von OE24 oder die Vereinsfunktionäre mit den politischen Verantwortlichen der Stadt Linz? Die erstere Gruppe kann ich nicht Ernst nehmen; von zweiterer Gruppe hätte ich jetzt offiziell nichts wahrgenommen und die ist für mich ein Kriterium.

PAT87 schrieb vor 3 Stunden:

Oder bei euch das Spiel Wacker vs Rapid im ÖFB-Cup zuletzt. Da sind sogar Leute aus meinem Umfeld aus dem südlichen NÖ nach Innsbruck gefahren und waren live dabei. Trotz Ausscheiden war das für die ein geniales Erlebnis.

Darum sehe ich den Trend zu Mini-Stadien kritisch.

Du hängst dich an Highlight Spielen auf; wie oft hat man von 2010 weg die gesamte Kapazität des Stadions gebraucht?
1x gegen Ried im Herbst 2010, 1x gegen RB Salzburg im Herbst 2010, 1x gegen Horn im Frühjahr 2013 und 1x gegen Rapid im Herbst 2025 => für das zahlt es sich also aus ein Stadion mit 15.000 Plätzen zu betreiben (für die Mehrkosten zu einem 10.000er hätte man wohl vier Sportplätze in Innsbruck sanieren/neu bauen können)?  
 

Der Trend zu den Mini Stadien ist halt der ehrlichste Weg und es bringt einem weitaus mehr in einem 5.600er Stadion alle 2 Wochen 5.000 Menschen zu begrüßen als in einem 15.000er alle 2 Wochen 3.500.
Der Trend zu den Mini Stadien bedeutet, dass man in Österreich die Realität erkannt hat; dass nicht jeder Verein die Strukturen für einen dauerhaften Verbleib in der Bundesliga hat bzw. das Interesse der Menschen endend wollend ist.
Man beschwert sich immer, dass zu wenig Geld in Spieler, etc. investiert wird - wirft das Geld aber dann für sinnlose Stadienbauten mit nicht benötigten Kapazitäten hinaus.

bearbeitet vor 2 Stunden von AlexR

[DerFremde]

AlexR schrieb vor 5 Stunden:

Eh, aber welchen Sinn hat es für Austria Lustenau sich ein teures Stadion zu leisten, das dann in den nächsten 20 Jahren genau 5x ausverkauft sein wird? Wie oft wird Austria Lustenau in den nächsten Jahren Bundesliga spielen und wie oft in der zweiten Liga?

Neue Fans und Zuschauer gewinnst du nur in Spitzenspielen. Wenn bei den Spitzenspielen das Stadion aber schon Wochen vorher ausverkauft ist und sämtliche Karten an die bestehenden Saisonkartenbesitzer gehen, dann machst du dir langfristig dein Potential und dein Wachstum kaputt.

Und teuer war das Stadion in Lustenau auch so. Umgerechnet auf die Kosten des einzelnen Platzes vermutlich sogar mit Abstand das teuerste Stadion in Österreich. Über 20 Millionen für ca. 3000 neue Plätze ohne weitere Infrastruktur ... das ist nicht billig. 

bearbeitet vor 2 Stunden von DerFremde

[AustrianFootballScout]

2 minutes ago, DerFremde said:

Neue Fans und Zuschauer gewinnst du nur in Spitzenspielen. Wenn bei den Spitzenspielen das Stadion aber schon Wochen vorher ausverkauft ist und sämtliche Karten an die bestehenden Saisonkartenbesitzer gehen, dann machst du dir langfristig dein Potential und dein Wachstum kaputt.

Da stimme ich zu. Der SV Mattersburg hat ja auch unteranderen genau deswegen "höhere" Zuschauerzahlen gehabt, weil auch genug Platz war und man auch spontan zu Spitzenspielen kommen konnte. Das hat sicher viele langfristig gebunden und das wäre in einen 4.000-6.000 Stadion wohl eher nicht möglich gewesen. Das Stadion wäre bei weniger Plätzen zwar öfters ausverkauft gewesen, aber die ganzen Top Spiele mit 12.000-15.000 Zuschauer hätte es sonst nie gegeben. Da nehme ich als kleiner Verein lieber so ein schlechteres 15.000 Stadion als eine teure und schöne Mini Arena. 

[DerFremde]

AlexR schrieb vor 45 Minuten:

Der Trend zu den Mini Stadien ist halt der ehrlichste Weg und es bringt einem weitaus mehr in einem 5.600er Stadion alle 2 Wochen 5.000 Menschen zu begrüßen als in einem 15.000er alle 2 Wochen 3.500.

Das ist immer das gleiche blöde Argument (das in der Diskussion vor dem Baubeschluss auch regelmäßig vom Lustenauer Vorstand und Bürgermeister kam). Niemand verlangt zB für Lustenau 15.000 Plätze. Aber sogar in der Ausschreibung zum neuen Reichshofstadion waren 7500 - 8500 Plätze gefordert. Immer kleiner wurde es nur aus anderen Gründen (Lärmschutz, Wünsche des Architekten, Kosten etc.), nicht weil der Verein nicht mehr Kapazität gewollt hätte. Das schlussendlich gebaute neue Stadion (bzw. die drei neuen Tribünen) wären so gar nicht zum Architekturwettbewerb zugelassen worden. 

bearbeitet vor 2 Stunden von DerFremde