The Frog -- Kröte des Grauens

O!

Bloody hell, egal wie der Gegner im jeweiligen Rückspiel heisst, Aston Villa, PAOK Saloniki oder Dila Gori, der Matchtag ist bis zum Schlusspfiff ein Horror. Permanente Unruhe, still konzentriertes Arbeiten vorm Bildschirm unmöglich, Bilder freistellen erst wieder in drei Tagen. Egal wie, 0:0 oder wie auch immer, wir gehen wieder Gruppenphase spielen!

Und genau das finde ich momentan ein wenig bedenklich. Ballannahme und Passspiel unter Druck sind aktuell so überhaupt in Ordnung. Dieses Problem ist aber schon unter Schöttel mehr und mehr zu Tage getreten. Eventuell ein länger "einstudiertes" Manko unserer Spieler?

Wenn mich nicht alles täuscht, so ging es dabei um den direkten Zusammenhang zwischen finanziellem Rahmen und dem unbedingten Verlangen nach einem 6er, welcher dann ja glücklicherweise noch gekommen ist. Nichts desto Trotz verstehe ich den von Dir in Szene gesetzten Zusammenhang zwischen der Angst vor dem Auftreten und dem von Dir soeben vergebenen Prädikat "Gloryhunter" nicht wirklich. Ist in Deiner Welt alles digital und linear? Aber wenn so unwürdige Wesen wie meiner Einer Dich, oh alles überstrahlender GreenWhiteMarkus, mit Diskussionen quälen, anstatt sich darnieder zu knien und Deiner einzigen Wahrheit als zentrale Weisheit des grünweissen Universums huldigen, ist so ein Kommentar natürlich vollkommen gerechtfertigt. Und für den "Gloryhunter" noch einen Götz zum Nachtisch!

Ich frage mich seit gestern eigentlich ständig, warum die Ballannahmefehler sowie Fehlpässe ständig zunehmen und warum es den Grödigern so leicht fiel den Ball von unseren Spieler zu trennen. Selbst Spieler von denen ich eigentlich eine gewisse Technik gewohnt war, sprang der Ball Meterweit vom Fuss, Pässe gingen direkt an den Gegner und wenn man mal den Ball hatte, genügte ein leichtes Beigehen eines Grödigers und schon war der Ball wieder weg. Irgendwie hab ich Angst vor Donnerstag, respektive vor dem Auftreten der Mannschaft. Aber andererseits war vor der Saison wohl auch nicht viel mehr zu erwarten. Durchhalten und auf einen EC Platz für nächstes Jahr, sowie eine neue Führungsriege hoffen. Konstanz erwarte ich mir erst nächste Saison. Eventuell dann mit Steffen nur noch als Altstar von der Bank.

Jetzt ludelts Euch nicht gleich in die Hose, weil da mal ein paar besonders Emotionale sich nicht sonderlich im Griff haben. Blöd nur, dass man im Staatsfernsehen mehr oder minder in Großaufnahme damit beglückt wurde. Die Scheinheiligen hier, egal welchen Couleurs, sollten sich eventuell mal in Erinnerung rufen, dass eine Fantribüne keine Abendgesellschaft mit Querflötenmusik ist. Eventuell könnte sich der Block selbst ein wenig regulieren und versuchen diejenigen von den Cornerseiten fernzuhalten, die in Gegenwart eines Austrianers eine über die Gebühr feuchte Aussprache gepaart mit der Brunftspringen eines Gorillas sowie Tourette-Anfälle bekommen.

Barisic hat offensichtlich ein Händchen für Rot- bzw. Gelb-Rot-Kandidaten bei seinen Aufstellungen. Palla ist schon mit einem vorzeitigen Ablaufdatum in die Partie gestartet. Er wollte um ein paar Prozent mehr geben, als er in der Lage ist. Palla ist noch zu unerfahren um daraus zu lernen, aber ich hoffe Zoki lernt daraus. Dem Schiedsrichter kann man am wenigsten Schuld am Ausschluss geben. Das zweite Foul von Palla war schon eher von der grausigen Sorte und muss geahndet werden. Ansonsten kann man eigentlich relativ wenig Vorwürfe gegen die Mannschaft bringen. Es gab zwar die eine oder andere Fehlpassorgie, unser Grieche meint dass Freistöße auch von der Mittellinie direkt zu schiessen sind und Bosko ist eine verspielte Diva, aber alles in allem hat man erneut ein anstrengendes Spiel über eine Stunde nur mit 10 Mann teilweise so geführt, als hätte es den Ausschluss nie gegeben. Macht wieder einmal Lust auf mehr von dieser Mannschaft zu sehen. Ich bin mir sicher, es wird besser werden! Alles in allem bin ich ziemlich überrascht von der Mannschaft. Diese Performance hätte ich ihr nicht zugetraut. Interessant ist die Ansicht der galaktischen Freunde im lila Tütü, als man doch zufrieden sein kann einen Punkt aus Hütteldorf mitgenommen zu haben und man sich dort noch immer in Sphären bewegt, die aller Welt klarlegen müssten, dass einzig und allein die Austria gut genug ist um RBS Paroli zu bieten. Hämisch verweist man auf die "grüne Boyband" die lediglich unteres Mittelmaß ist und man als Gast schliesslich beim Auswärtsderby das Spiel gemacht hat. Manche sehen sogar einem Aufwärtstrend in der gebotenen Leistung. Irgendwie haben diese Begrenzungslichter mittlerweile vollkommen ausgeblendet, dass ihre galaktische Truppe seit der 26. Minute ein Mann mehr waren und diesen einen Tag länger zur Vorbereitung hatten. Alles egal. Galaktisch eben. Und im Übrigen freut es mich zu sehen, dass man auch relativ gute Spiele ohne Hofmann bestreiten kann. Steffen ist noch immer einer der besten Fussballer der Liga, aber das Ende seiner Karriere rückt immer näher und es ist gut wenn man langsam beginnt ihn als Sahnehäubchen im Spiel zu sehen und ihm nicht Atlas gleich die Last der Grünweissen Welt auf die Schultern legt. Blöd nur dass er gerade vor dem Derby kurzfristig ausfällt. So weit ist die Mannschaft noch nicht, das einfach ohne Weiteres zu verkraften. Das hat man auch in der ersten Hälfte sehen können. Macht nichts. Man lernt daraus und wird sich weniger auf Steffen ausrasten. Besser für ihn. Besser für das Spiel. Besser für die Zukunft.

RAPID sollte Meister werden wollen. Aber man muss sich auch den Gegebenheiten anpassen. Ist ja bei RAPID immer das gleiche. Wenn es nicht so ideal läuft, und diese Phasen kommen alle paar Jahre mal rüber, dann ist alles schlecht und bei allen anderen wird so viel besser gearbeitet. Nicht dass es einer falsch versteht. Bei RAPID wurde über Jahrzehnte nicht ideal gearbeitet, aber "Ois Oasch" ist auch nicht. Wenn man RAPID und die Diskussionen, früher hauptsächlich an Stammtischen, dann über Mailinglisten und schliesslich in Foren, ein wenig mitverfolgt hat, dann kann man schon eine gewisse Wiederholung in der Welle des Stimmungsbarometers erkennen. Momentan ist bei den Lilanen alles eitel Wonne. Warts ab. In ein paar Jahren jeiern die auch wieder herum, bis es ihnen dann wieder besser geht.

Zeter und Mordio! Alle Raus! Wir gehen unter! Jetzt ist der Abstieg sicher! X und Y gehören am nächsten Baum aufgeknüpft... So in etwas stelle ich mir die Reaktionen hier vor.

Der rote Faden in der Clubgeschichte seit 1899 ist meines Erachtens die Tatsache, dass Rapid mittlerweile über 114 Jahre stets in irgendeiner Form dem Liga-Alltag einen Stempel aufdrücken konnte. Es gab schwache Zeiten, es gab Meister-Jahre. Trotzdem ist "RAPID" in der Schlagzeile eines Mediums seit jeher ein Garant für Interesse. Rapid polarisiert seit Anbeginn der Clubgeschichte. Das ist, für mich, die Tradition! Verkaufen? NEIN! Neue Wege gehen? JA! Bis auf ein paar wenige werden in den "echten" Diskussionen die anderen Verein nicht wirklich verunglimpft. Und das Recht die Violetten ein wenig herunter zu putzen lass ich mir keinesfalls nehmen! Mateschitz tat und tut viel für verschiedene Sportarten. Ich wollte ihn auch keinesfalls als negativ darstellen. Aber er ist ein Extrem. Er hat einen Verein übernommen. Dessen Geschichte ausgelöscht und ihn neu erfunden. Das ist definitiv extrem. Stronach hat Spleens. Dessen ist man sich z.B. in Canada schon länger bewußt und man nimmt ihn nur noch bedingt ernst. Momentan hat er ein neues Spielzeug gefunden. Jetzt ist er Politiker. Er ist auch ein Extrem. Bei Punkt 4 stimme ich Dir sowas von zu!

Manchmal denke ich mir dass es für einige nur Schwarz und Weiss gibt. Dazwischen ist ein digitaler Übergang ohne Schattierung. Die Realität liegt aber irgendwo zwischen den beiden Extremen im Graubereich. Nahezu jeder Geldfluss basiert im Grunde auf Leistung und Gegenleistung. Ich denke nur sehr selten kommt ein Gönner und schenkt, aus seinem Grünweissen Herzen heraus, einfach mal einen Haufen Geld her. Stronach und Mateschitz sind beide Extreme. Ein Gönner mit Einfluss im Verein muss aber nicht gezwungenermaßen ein Alleinherrscher wie die verschiedenen Oligarchen bei den englischen Clubs sein. Jedoch kann ich mich durchaus damit anfreunden, sofern wir es schaffen die Strukturen im Verein auf besser Beine zu stellen, einen Gönner mit einem klar definierten Einflussbereich auszustatten. In der Gegenleistung für einen dementsprechenden Haufen Euros. Die Tradition darf dabei nicht verloren gehen, wie es in Salzburg geschehen ist. Wenn jetzt viele Sagen um "Tradition kann man sich keinen Spieler kaufen". Bullshit! Ohne diese Tradition sind wir nicht viel mehr als Grödig, Wolfsberg oder Mattersburg wert. Die Tradition ist es was uns ausmacht und was uns im Endeffekt den Status beschert, der uns Geld über Sponsoren oder Gönner bringt!

Steffen Hofmann ist mit Sicherheit noch immer einer der Top Spieler in der österreichischen Bundesliga. Ich denke das können wir einfach ausser Frage stellen. Sein Mehrwert durch Präsenz und das "pädagogische" Einwirken auf junge Spieler gerade in der aktuellen Situation sind unbezahlbar. Aber, irgendwann muss auch Steffen Hofmann seinen Schritt zurück in die zweite Reihe tun müssen. Man sieht in den letzten Jahren dass diese unverzichtbare Omnipräsenz in jedem Spiel mittlerweile seinen Tribut fordert und Steffens Körper dem Dauerdruck nicht mehr standhält. Jetzt, so wie bereits zwei Saisonen zuvor ein anderer Trainer, wäre Barisic gefragt. Er darf keinesfalls den "leichten" Weg gehen und im Falle eines Falles halt einfach wieder die gesamte Spielanlage auf Steffen ausrichten. Es ist Zeit den Übergang in eine Zeit nach Steffen vorzubereiten. Schöttel hat sich nach einer Zeit wieder in die "lass mal den Steffen alles tragen" zurückdrängen lassen. Er war zu schwach. Hoffentlich schaffen es Barisic, Jancker und Schulte diesmal gemeinsam.

Der Hanse wird ewig der Rapidler schlechthin sein. Eine offizielle Funktion im Verein würde seiner Legende nur schaden. Sobald er "offiziell" ist, wird der Hanse im Namen von Rapid sprechen und handeln. Mir dünkt nichts Gutes bei der Vorstellung...

Schulte hat das erwartungsgemäß souverän erledigt. Vor allem die lauwarme Luft seitens Konsel, der sich offensichtlich über irgendeine verpasste Gelegenheit/Möglichkeit grämt, hat er mit dieser unnachahmlichen, stoischen Ruhe ins Nichts geschickt. Die Zeit in der Schulte konkretere Worte finden wird und auch einmal klar sagt was Sache ist, kommt wohl erst wenn er wirklich verlängert und sich eine neue Führungsetage im Verein etabliert. Aus seiner Sicht wäre es wohl unklug irgendetwas anderes zu sein als wage. Ich hoffe inständig, dass er bleibt. Selbst den, von manchen so vehement geforderten, 6er hat noch gebracht und scheinbar einen der Potenzial hat. Jetzt gilt es neue Strukturen für professionelles Arbeiten in allen Bereichen zu schaffen. Wenn man sich ansieht was er im aktuellen Wirrwarr bisher getan hat, kann man sich ausrechnen was er zu Stande bringen könnte, hätten wir bereits bereinigte Strukturen.

Würde Edlinger im Amt bleiben, so wäre der Verein erst einmal für lange Zeit ruiniert. Die folgende Eiszeit zwischen Fans und Verein will ich mir gar nicht vorstellen. Rapid erzeugt nur dann Euphorie wenn alle Rädchen, auch die Fans, ineinander greifen. Eine weitere Amtszeit Edlingers wäre wohl das absolute Gegenteil. Mir übelt bei dem Gedanken. Andererseits haben wir auch schon eine Präsidentenfreie Zeit überlebt. Zwischen Kaltenbrunner und Edlinger vergingen ja auch knapp 2 Jahre. Bevor Rudi nochmal herumrudlt sollte man sogar das ins Auge fassen. Andererseits Ebner und Kuhn außer Rand und Band...