Es ist schon ok, dass beide Seiten ihre Positionen deutlich – manchmal auch sehr extrem – markieren. Das ist Teil der Dynamik, wenn grundlegende Themen aufbrechen. Vor genau solchen Situationen ist es wichtig, nicht in ein Denken von „Gewinnen oder Verlieren“ zu verfallen. Es geht nicht darum, wer sich durchsetzt oder wer Recht behält. Vielmehr geht es darum, zu erkennen, dass hinter jeder klar geäußerten Position Interessen, Sorgen und Werte stehen, die es zu verstehen gilt.
Wirklich weiter kommt man nur durch Dialog. Ein ehrlicher Austausch – nicht über Forderungen, sondern über die eigentlichen Beweggründe – schafft die Möglichkeit, neue gemeinsame Bilder zu entwickeln. Bilder, auf die sich beide Seiten einigen können, ohne dass jemand sein Gesicht verliert.
Dabei hilft es, von Maximalforderungen abzuweichen. 100 % auf der eigenen Seite zu fordern bringt selten eine tragfähige Lösung – genauso wenig wie es zielführend ist, wenn Fans pauschal die Vereinsführung attackieren oder umgekehrt Fans in ihrer Leidenschaft und Kritik nicht ernst genommen werden.
Ein Verein ist mehr als ein Unternehmen – er ist auch ein emotionales Zuhause für viele Menschen. Umso mehr braucht es gegenseitigen Respekt, Geduld und den Willen, Brücken zu bauen statt Gräben zu vertiefen.
Wenn beide Seiten bereit sind, über ihre Positionen hinauszudenken, dann kann diese Phase nicht nur überwunden werden – sie kann sogar ein Anstoß für etwas Positives sein.