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Freiheit für Sturm

Also war der unbefristete Trainer eine "kleine" Ente...

"Das Budget für den Profikader wird nicht verändert"

Die EC-Einnahmen müssen trotzdem vorläufig wegfallen und damit hat man Bodul, Säumel und Dudic finanziert.

bearbeitet von kloppradl-fahrer

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Konteradmiral a.D.

Die EC-Einnahmen müssen trotzdem vorläufig wegfallen und damit hat man Bodul, Säumel und Dudic finanziert.

wobei es in der EL-quali ohnehin kaum was zu verdienen gibt.

pro runde sind das 90.000 euro, die aber mehr als reiseentschädigung dienen und bei gegnern aus dem osten wohl auch völlig aufgebraucht werden. zuschauereinnahmen und fernsehgelder werden sich in dieser phase des bewerbs auch in grenzen halten.

daher ist mir immer noch nicht ganz klar, wie man sich nach dem aufstieg gegen Videoton gleich Dudic und Bodul leisten konnten. damit waren zwar zwei weitere heimspiele fix, aber das kommt mir doch etwas wenig vor.

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easy, lucky, free

wobei es in der EL-quali ohnehin kaum was zu verdienen gibt.

pro runde sind das 90.000 euro, die aber mehr als reiseentschädigung dienen und bei gegnern aus dem osten wohl auch völlig aufgebraucht werden. zuschauereinnahmen und fernsehgelder werden sich in dieser phase des bewerbs auch in grenzen halten.

daher ist mir immer noch nicht ganz klar, wie man sich nach dem aufstieg gegen Videoton gleich Dudic und Bodul leisten konnten. damit waren zwar zwei weitere heimspiele fix, aber das kommt mir doch etwas wenig vor.

haben wir die beiden nicht erst nach zestafoni geholt?

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Ich bin /root, ich darf das!

haben wir die beiden nicht erst nach zestafoni geholt?

Bin ich mir ziemlich bis ganz sicher das es so war.

Gerüchte gab es schon vorher, aber erst nachdem fix war, dass man in einer Gruppenphase ist sie geholt. Zumindest bei Dudic bin ich mir sicher.

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Postinho

wobei es in der EL-quali ohnehin kaum was zu verdienen gibt.

Jeder der 48 Klubs, die in der Gruppenphase spielen, erhält eine Teilnahmegebühr von 640.000 Euro. Zusätzlich gibt es für jedes Spiel in der Gruppenphase 60.000 Euro pro Klub. Es gibt aber auch Leistungsprämien - 140.000 Euro pro Sieg und 70.000 pro Remis in der Gruppenphase.

In der K.o.-Runde erhält jeder teilnehmende Klub in der Runde der letzten 32 die Summe von 200.000 Euro. Im Achtelfinale gibt es 300.000 Euro, für das Erreichen des Viertelfinals 400.000 und im Halbfinale 700.000 pro Klub. Der Sieger der UEFA Europa League erhält einen Bonus von drei Millionen Euro, der unterlegene Finalist immerhin noch zwei Millionen Euro.

Somit bekommt jeder Teilnehmer an der Gruppenphase mindestens eine Million Euro. Der Sieger des Wettbewerbs ist anschließend um 6,44 Millionen Euro reicher - ohne den Anteil aus dem Markt-Pool.

http://de.uefa.com/u...id=1680137.html

Seit wann schwimmen wir wieder im Geld? Für einen Klub unserer Größe ist das schon eine ordentliche Summe.

bearbeitet von soulbro82

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Konteradmiral a.D.

haben wir die beiden nicht erst nach zestafoni geholt?

Dudic und Bodul waren nach Videoton:

http://www.sturm12.at/kurzmeldung/dudic-und-bodul-wechseln-zu-sturm/

http://de.uefa.com/u...id=1680137.html

Seit wann schwimmen wir wieder im Geld? Für einen Klub unserer Größe ist das schon eine ordentliche Summe.

ich hab EL-quali geschrieben und da gibts keine million, sondern 90.000 pro absolvierter runde.

bearbeitet von OoK_PS

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easy, lucky, free

Dudic und Bodul waren nach Videoton:

http://www.sturm12.at/kurzmeldung/dudic-und-bodul-wechseln-zu-sturm/

ich hab EL-quali geschrieben und da gibts keine million, sondern 90.000 pro absolvierter runde.

sorry. mein fehler. vielleicht war man sich sicher weiterzukommen gegen zestafoni und damit fix die europa league zu haben.

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Ich bin /root, ich darf das!

Oha. Dann hat man nur gegen Videoton abgewartet und gab sich mit zwei weiteren Spielen zufrieden.

In der EL, selbst in der Gruppenphase, verdient man aber auch nicht die Welt. Wenn man Reisekosten und Spielerprämien abzieht, macht man keine Riesensprünge mehr.

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Freiheit für Sturm

Gestern war Palme wie gesagt in Talk & Tore:

Er wirkte recht authentisch, aber sagte über viele Themen, bei Sturm war er natürlich eher vorsichtig, knallhart so wie es ist. Leider arbeitet so ein kompetenter Mann, der international in vielen Ländern sehr anerkannt ist, nicht in Österreich. Ich glaube, er wäre für jeden Verein eine Bereicherung.

Palme über Sturm: (ungefährer Wortlaut)

"Es gibt in Österreich außer Rapid einen zweiten Verein der so viel Potential hat, das ist Sturm Graz, darum hat mich die Tätigkeit auch interessiert, vielleicht auch als Gegenpol zu Wien etwas großes aufzubauen bzw. mitaufzubauen, für mich als Steirer auch ein bisschen back to the roots, aber daraus wurde nichts, Punkt."

"Ich glaube es war wichtig das Ganze noch in vernünftiger Form zu beenden und da waren Ehrenpräsident Hans Fedl und Vizepräsident Günter Niederl, diese beiden haben noch die Reißleine gezogen und zur Vernunft aufgerufen, somit hat man sich die Schlacht vor Gericht erspart, die niemanden etwas gebracht hätte"

"Es war deswegen enttäuschend weil ich wirklich bereit war mit den Leuten dort anzupacken und etwas gutes zu machen für Sturm, aber auch für den österreichischen Fußball, dass war auch ein Motiv von mir nochmal meine letzten 10-15 Berufsjahre in die Hände zu spucken und meine ganze Erfahrung dort mit einzubringen, die ich über 30 Jahre gesammelt habe. Aber ich wäre nicht Sportdirektor geworden sondern Gesamtgeschäftsführer."

"Der Plan war mit einer AG tätig zu sein."

"Bei mir wären alle Leute beim Verein geblieben und keiner gekündigt worden, ich bin ein Teamplayer."

"Ich hätte mich gefreut mit Foda zu arbeiten, von meiner Seite hätte es hier keine Probleme gegeben"

Wie gesagt, über Sturm spricht Palme sehr diplomatisch, v.a. über Foda und Hambrusch, ein echter Gentleman eben. Das er mit Hörmann über die ganze Geschichte gesprochen haben muss ist auch klar, denn manche Aussagen der beiden Herren waren sehr ähnlich in den letzten beiden Wochen bei Talk&Tore und Hörmann nannte auch konkret einen 5-Jahresvertrag für Palme. Nur hat sich Hörmann in punkto Sturm kein Blatt vor den Mund genommen und es gesagt wie es ist bzw. wurde ja auch konkreter zum Thema, wer die Verhinderer von Palme gewesen sind.

bearbeitet von kloppradl-fahrer

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Freiheit für Sturm

laola1.at

"Foda wollte immer alles im Verein bestimmen"

Während die ganz große sportliche Brisanz beim Cup-Duell zwischen Meister Sturm und Erste-Liga-Schlusslicht Hartberg auf den ersten Blick nicht gegeben ist, knistert es abseits des Spielfelds im Vorfeld umso mehr.

Mit Walter Hörmann hat nämlich ein alter Bekannter der Grazer das Traineramt bei den Oststeirern übernommen.

Ab Februar 2007 werkte der 50-Jährige nach dem Konkurs eineinhalb Jahre als Sportdirektor bei den „Blackies“, ehe er im Sommer 2008 unter anderem wegen Differenzen mit dem damaligen Präsidenten Hans Rinner seinen Rücktritt einreichte – ein Abschied im Unfrieden.

Zuletzt machte Hörmann mit kritischen Anmerkungen zu Sturm auf sich aufmerksam, vor allem in der Causa Heinz Palme. Auch im LAOLA1-Interview vor dem Cup-Fight spart er nicht mit Kritik – im Gegenteil:

LAOLA1: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass Hartberg bei Sturm vielleicht die große Sensation schaffen kann?

Hörmann: Der Fokus muss bei uns schon auf dem Klassenerhalt, der sehr schwierig ist, liegen. Aber das ist eventuell ein Spiel, wo die Mannschaft unbelastet spielen kann, wenn sie die Nervosität ablegt, weil wir auswärts beim Meister krasser Außenseiter sind. So gesehen können wir nur gewinnen und eigentlich sehr wenig verlieren.

LAOLA1:Dieses Spiel dient also als positive Ablenkung, da das Hauptaugenmerk auf der Meisterschaft liegt?

Hörmann: Sicher versuchen wir auch in diesem Spiel alles zu geben, das ist unsere Pflicht. Es wäre ganz wichtig, zumindest eine gute Leistung abzurufen, damit wir dann drei Tage später auch in Altach bestehen können. Wir haben in dieser Woche also zwei schwere Auswärtsspiele, auf die wir uns in den letzten Tagen gut vorbereitet haben.

LAOLA1: Der Rückstand auf einen Relegationsplatz beträgt sieben Punkte. Was war Ihr Motiv, diese schwere Aufgabe zu übernehmen?

Hörmann: Das Motiv war, dass ich gebürtiger Oststeirer bin, den Verein und seinen Obmann schon sehr lange kenne. Vor zwölf Jahren war ich schon für drei Monate in der Regionalliga als Trainer tätig, bevor ich als Assistenztrainer von Heinz Hochhauser zur Wiener Austria ging. Das heißt, ich bin hier verwurzelt. Die Situation ist sehr schwierig, und als ich gebeten wurde, zu helfen, habe ich spontan zugesagt. Leider Gottes hat es in der ersten Runde gegen Blau-Weiß Linz überhaupt nicht geklappt, aber wir haben noch acht Mal die Chance, in der Meisterschaft zu punkten. Deshalb kann man sieben Punkte aufholen.

LAOLA1: Wäre für Sie im Fall des Klassenerhalts ein längerfristiges Engagement denkbar, beziehungsweise was könnte man in Hartberg aufbauen?

Hörmann: Wir haben einen Vertrag bis zum Ende der Saison abgeschlossen. Das war mein ausdrücklicher Wunsch. Ich möchte momentan gar nicht weiter darüber hinaus denken, sondern meine ganze Kraft den verbleibenden Spielen widmen. Dann wird man ja sehen, ob es weiter geht. Ich kann mir grundsätzlich alles vorstellen, weil der Klub eine gute Infrastruktur hat. Hier kann man als Trainer sehr gut arbeiten.

LAOLA1: Welche Emotionen löst das Duell mit Sturm aufgrund Ihrer Vergangenheit in Graz bei Ihnen aus?

Hörmann: Eigentlich nur schöne Gefühle. Ich freue mich auf die Kulisse, es wird natürlich kein ausverkauftes Stadion geben, aber ich erwarte doch 6000 bis 7000 Zuschauer. Das ist vor allem für die Mannschaft wichtig. Ich spiele ja nicht, sondern stehe nur am Rand, aber es ist immer schön, das Flair von Sturm zu spüren. Ich werde versuchen, die Mannschaft gut einzustellen, sodass wir ein gutes Spiel liefern. Aber wie gesagt: Ganz klarer Favorit ist Sturm Graz.

LAOLA1:Sie haben sich in den letzten Wochen kritisch zum Thema Sturm zu Wort gemeldet. Inwiefern klingt da Wehmut durch?

Hörmann: Das täuscht nicht. Es schwingt ein bisschen Wehmut mit, weil ich als Sportdirektor eineinhalb Jahre unheimlich intensiv gearbeitet habe – bei schwierigen Bedingungen nach Hannes Kartnig. Wir haben mit der jüngsten Mannschaft gleich im ersten Jahr mit dem vierten Platz eine tolle Platzierung erreicht. Ich habe mit Sebastian Prödl den besten Transfer abgewickelt, den es für Sturm Graz gegeben hat. Trotzdem hat man meine Arbeit immer wieder ein bisschen in Frage gestellt und intern gegen mich gearbeitet, und das tut einfach weh. Ich habe damals die Konsequenzen gezogen und bin niemandem böse. Irgendwann hoffe ich, wieder bei Sturm tätig zu sein, der Zeitpunkt ist jetzt jedoch sicherlich nicht der richtige, aber er wird schon einmal kommen.

LAOLA1:Eine interessante Beobachtung ist, dass sie immer das Modell einer Kapitalgesellschaft mit zwei Geschäftsführern forciert haben, nun wurde es umgesetzt…

Hörmann:Ja, das ist kurios. 2007, als mich Christian Jauk aus dem Vertrag mit St. Pölten herausgeholt hat, war das im Vorfeld ganz klar abgesprochen. Es war ja auch schon mit den Mitgliedern besprochen, dass die neue Führung den Verein sofort in eine GmbH oder AG mit zwei Geschäftsführern umwandelt. Das ist schon in den Statuten verankert gewesen. Deswegen bin ich aus dem Vertrag bei St. Pölten raus. Es ist also nicht nur versprochen worden, sondern es hat alles darauf hingedeutet. Nachdem die neue Vereinsführung gewählt wurde, war urplötzlich keine Rede mehr davon. Ich glaube, das war keine ganz saubere Lösung, eigentlich hat man mir von Haus aus nicht die Wahrheit vermittelt. Sie können sich auch vorstellen, dass die Arbeitsbedingungen dann ganz anders waren, als ich es mir vorher erwartet hatte...

LAOLA1: Inwiefern? Der damalige Präsident Hans Rinner genießt den Ruf, sich gerne ins Tagesgeschäft eingemischt zu haben…

Hörmann: Das war so. Die beste Form wäre das Modell, das die Wiener Austria praktiziert, nämlich eine AG. Hier können die Vorstände unheimlich schnell selbständig entscheiden. Im Fußball ist es enorm wichtig, dass man schnelle Entscheidungen trifft. Gute Spieler will nicht nur ein Klub sondern mehrere. Da sind kurze Wege wie bei der Austria mit Thomas Parits und Markus Kraetschmer von Vorteil. Die beiden Vorstände können zu einem großen Teil im sportlichen Bereich handeln, ohne immer lange Gespräche im Aufsichtsrat führen zu müssen. Es wäre sicher die sinnvolle Form gewesen, Sturm Graz damals dort hinzuführen. Aber wie gesagt: Es ist auch schön, wenn man es jetzt fünf Jahre später macht - auch wenn es jetzt nur mit Geschäftsführern ist, die wieder mehr weisungsgebunden sind und haften müssen. Insofern verstehe ich das Modell nicht. Was man jetzt machen will, ist für mich eine Farce. Denn wenn ein Geschäftsführer auch haftet und dann dazu nur einen unbefristeten Vertrag bekommt, verstehe ich überhaupt nicht, warum ein Geschäftsführer dieses Risiko eingeht.

LAOLA1: Können Sie konkretisieren, wo Ihrer Meinung nach in den beiden GmbHs das Risiko für Paul Gludovatz und Christopher Houben liegt?

Hörmann: Das Risiko ist, dass sie die Haftung haben, als Geschäftsführer aber dem Präsidium gegenüber stark weisungsgebunden sind. Das heißt, das Präsidium wird sich wieder einmischen. Hier hat man nicht so viel Entscheidungskompetenz wie in einer AG, wo das klarer geregelt ist, man zum Beispiel erst bei Verträgen ab 400.000 Euro den Aufsichtsrat fragen muss. Als Geschäftsführer muss man bei sämtlichen Entscheidungen Rücksprache mit dem Präsidium halten. Also ich halte dieses Modell nicht für sinnvoll. Ich würde so ein Risiko nicht eingehen.

LAOLA1:Präsident Christian Jauk versichert, dass die beiden Geschäftsführer das Tagesgeschäft verantworten und der von ihm geführte Vorstand nur eine Kontrollfunktion ausübt. Sie glauben aber, dass sich hinter den Kulissen wenig ändern wird?

Hörmann:Das glaube ich, weil ich die handelnden Leute kenne und Christian Jauk sich immer einmischen wird. Das wird er am Anfang bei Paul Gludovatz vielleicht nicht so vehement machen, aber das sagt ja schon der Passus, dass das Präsidium ein Vetorecht beim Trainer hat. Nach außen hin wird gesagt, er kann selbständig einen Trainer suchen, aber wenn Christian Jauk der Trainer nicht passt, wird er vom Veto Gebrauch machen. Das kann man natürlich auch so auslegen, bis er den Trainer hat, den er Paul Gludovatz nahelegt. Also ich würde das von außen noch sehr vorsichtig betrachten…

LAOLA1: Sie haben vorhin behauptet, dass intern gegen Sie gearbeitet wurde. Wen meinen Sie konkret? Rinner? Jauk, der damals Finanzvorstand war? Oder Franco Foda, dem Sie zuletzt bei „Sky“ ein gewisses Machtbewusstsein vorgeworfen haben?

Hörmann: Wer Franco kennt, weiß, dass er ein guter Trainer ist. Aber wenn man ihn genau kennt, hat er nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. Es war so, dass er immer das Gefühl hatte, er muss alles im Verein bestimmen. Es war deshalb nicht so einfach, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich glaube, dass er letztendlich auch daran gescheitert ist. Und dass Hans Rinner sich eingemischt hat, auch in die Transferpolitik, war klar. Deshalb habe ich dann die Konsequenzen gezogen. Monate später hat man dann aber auch im Vorstand die Konsequenzen gezogen. Die Alleingänge des Hans Rinner wie etwa die Vertragsverlängerung mit Franco Foda, die er selbständig durchgezogen hat, haben ihn dann praktisch zu Fall gebracht.

Bei Sturm Graz wird vieles unter den Tisch gekehrt. Das ist ein super Verein, aber ich traue mich Dinge anzusprechen, weil es einfach nicht in Ordnung ist. Ich habe eineinhalb Jahre alles für Sturm gegeben, habe wirklich gute Leute zu günstigen Konditionen zu Sturm gebracht. Zudem habe ich Fehlkäufe wie Nzuzi, Rabihou oder Tsimba weggekriegt und wir haben dafür sogar noch – natürlich wenig, aber doch – Geld bekommen. Trotzdem wird meine Arbeit nicht gewürdigt, und das ist das, was mir schon ein bisschen weh tut.

LAOLA1:Es fällt auf, dass gerade bei Sturm in der jüngeren Vergangenheit Spitzenfunktionäre bisweilen ein Eigenleben entwickelt haben. Worauf führen Sie das zurück? Spielt es eine Rolle, dass mancher gerne im Rampenlicht gestanden ist?

Hörmann: Bei Sturm ist es scheinbar wirklich so, dass die letzten Präsidenten sehr öffentlichkeitsbewusst gewesen sind. Ich kann es nur so sehen, dass man hier versucht, diesen öffentlichkeitswirksamen Posten auch für die eigene Firma zu nutzen. Deshalb bin ich nicht immer einverstanden gewesen, wenn man gesagt hat: „Ich mache das ehrenamtlich, ich kriege kein Geld dafür und ich trage die Haftung.“ Man nützt dann meistens schon auch die Öffentlichkeitsarbeit, um für die eigene Firma eine Plattform zu haben. Aber das ist ja auch okay. Das Schlimme ist nur, wenn die Herren denken, weil sie Sturm-Präsident sind, haben sie auch die Fußball-Weisheit mitgelöffelt bekommen und sie kennen sich plötzlich besser aus als Leute wie ich, die seit 30 Jahren im Profifußball tätig sind. Dann wird es schwierig. Dann müssten sie die Arbeit halt auch selber machen, ist ja nichts dabei. Dann sollen sie selber den Sportdirektor machen, sollen selber die Spieler holen, wenn sie es eh besser können.

LAOLA1: In den vergangenen Jahren gab es nicht nur mit Ihrer Person Schwierigkeiten, sondern auch mit anderen wie Christian Schmölzer,…

Hörmann: …Heinz Palme, Oliver Kreuzer, Erich Fuchs, der 2007 neben mir der wirtschaftliche Chef hätte werden sollen. Es sind schon in meiner Ära aus dem Büro zwölf Leute ausgeschieden, das hat man alles nicht so mitbekommen. Es war nicht sehr einfach zu arbeiten.

LAOLA1:Andererseits muss man der neu installierten Führung wohl die Chance geben, es besser zu machen. Deswegen stellt sich die Frage, warum Sie mit Ihrer Meinung zur Causa Palme erst kürzlich an die Öffentlichkeit gegangen sind. Diese Sache betrifft ja nicht den aktuellen Vorstand um Jauk, der damals gar nicht beim Verein war, sondern die Vorgänger um Gerald Stockenhuber…

Hörmann: Genau. Eigentlich sind jene Herren, die diesen großen Fehler mit Heinz Palme gemacht haben, alle nicht mehr da. Sie waren ohnehin von ihm überzeugt, hatten mit ihm ein korrektes Arbeitsverhältnis abgeschlossen, das war ja hieb und stichfest. Deshalb haben sie sich jetzt ja auch geeinigt, denn das hätten sie vor Gericht sicher verloren, weil hier einfach viel zu viel für Heinz Palme gesprochen hat. Schade, ich glaube, dass sich Sturm Graz unter Heinz Palme in den nächsten Jahren aufgrund seiner Erfahrung, seiner Kontakte und seiner Sponsornähe zu Topfirmen in ganze Europa enorm entwickelt hätte. Aber das ist Geschichte, das interessiert niemanden mehr.

Man muss auch den jetzt handelnden Personen einfach wirklich eine Chance geben, da haben Sie völlig Recht. Sie können genauso beweisen, dass sie es so gut können. Ich habe gegen niemanden etwas und gehe völlig unbelastet in das Spiel. Ich freue mich, denn ich habe viele Fans in Graz. Ich spiele ja nicht gegen Franco Foda, auch nicht gegen Sturm, sondern es spielt meine Mannschaft Hartberg.

Starker Tobak, da nimmt sich jemand kein Blatt vor der Mund. Aber besser so, als die üblichen Freunderl-Geschichten, wo sich keiner was sagen traut bzw. will.

bearbeitet von kloppradl-fahrer

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easy, lucky, free

laola1.at

Starker Tobak, da nimmt sich jemand kein Blatt vor der Mund. Aber besser so, als die üblichen Freunderl-Geschichten, wo sich keiner was sagen traut bzw. will.

das interview find ich insgesamt recht gut, nur die überschrift ist mir etwas aus dem zusammenhang gerissen und wohl nur deshalb gewählt um mehr klicks zu kriegen. dass foda ein machtmensch ist, ist ja eh nichts neues. dass es in dem fall gar nicht so schlecht war, weil der verein sonst von totalen dilletanten geleitet worden wäre, ist für mich klar. ob jauk ähnlich agiert oder ob er die geschäftsführer walten lässt, wird sich noch weisen. ich hab mal größeres vertrauen in die derzeitige leitung.

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VI rings!

Die Geschäftsführer haben bei der GmbH "nur" eine Verschuldenhaftung, keine generelle Haftung... Was daran negativ sein soll, weiß wohl nur Hörmann...

Außerdem frage ich mich grad warum es negativ ist wenn der Vorstand die theoretische Möglichkeit hat einzugreifen bei einer GmbH, und warum es gleichzeitig positiv ist dass bei einer AG prinzipiell der Vorstand alleine Entscheidungen trifft (ggf. mit einem Prokuristen)

Lieb ist auch die Zahl 400.000 in dem Zusammenhang. Es stimmt zwar dass der Aufsichtsrat in gewissen Geschäften zustimmen muss, jedoch gilt dies prinzipiell für Veräußerungen von Liegenschaften, Aufnahme von Krediten u.Ä.; Geschäfte die eine gewisse Höhe übersteigen sind zwar auch zustimmungspflichtig durch den Aufsichtsrat, jedoch ist die Höhe in der Satzung frei festlegbar. Könnte zB genauso bei 400.000.000 Euro liegen

bearbeitet von syke

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Konteradmiral a.D.

bandenwerbung für Facebook.com/SKSturm sowie die schilder mit sksturm.at auf der interviewwand habe ich heute zum ersten mal gesehen.

ich denke, das geht auf Houben zurück, vielleicht ein hinweis auf den dringend nötigen ausbau der webpräsenz.

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Freiheit für Sturm

sturm12.at

"Ich habe mich damals sehr viel eingemischt"

18.04.2012 | 08:44 Uhr | Aktuell, Interview | 0 Kommentare | jp

Zum Interview des Monats April hat sich Sturm12.at dieses Mal mit dem aktuellen Bundesligapräsident und dem ehemaligen Sturmpräsident Hans Rinner an einen Tisch gesetzt. Wir blicken gemeinsam zurück und er erzählt, warum der Titel auch ein bisschen ihm gehört.

Hans-Rinner-173x240.jpg

SturmTifo.com

“Ich bin es gewohnt, Erfolg zu haben”, sagt Hans Rinner irgendwann während des Gesprächs im Hilton Danube Hotel in unmittelbarer Nähe zum Happel-Stadion. Erfolg ist ihm wichtig. Als Unternehmer, als Liga-Funktionär und früher als Sturm-Boss. Das spürt man, ihm gegenübersitzend. Das hört man, wenn er über seine Zeit bei Sturm und über seine Firma spricht. Nicht von ungefähr wird Rinner im Laufe des Gesprächs von seinem Anteil am Meistertitel berichten. Und er musste sich deshalb auch eine Zeit lang viel einmischen, im Verein, wegen dem Erfolg. Als er gar nicht mehr so sehr musste, gelang der Rückzug nicht recht. Auch davon erzählt der Multi-Funktionär.

Am Tag des Gesprächs ist Rinner als Bundesliga-Chef unterwegs, eine Sitzung zu Liga-Formaten wartet am Nachmittag. Viele Funktionen zugleich, die hat er schon seit Jahren. Er war zugleich Sturmpräsident und jener der Liga. Das ist er noch immer, bei Sturm war er ein bisschen weg, jetzt ist er wieder da. Als Aufsichtsrat. Und Unternehmer war er ohnehin schon fast immer. Warum er in gewissen Phasen ans Limit seines Zeitbudgets gestoßen ist, warum er denn nun wirklich als Sturm-Boss zurückgetreten ist und warum seine Funktionen in keinster Weise unvereinbar sind, das hat er während zwei Melange auch noch erklärt.

Herr Rinner, würden Sie sich als Fußballfachmann bezeichnen?

Der Begriff Fachmann ist relativ. Es gibt gute und schlechte Profis in diesem Geschäft, genauso gibt es gute und schlechte Funktionäre, hauptamtlich und ehrenamtlich, im Fußball. Ich bin sicher nicht der große Fußballfachmann, was man mir allerdings auf Funktionärsebene zugetragen hat, habe ich immer nach bestem Wissen und Gewissen gelöst.

Ich frage deshalb, weil Walter Hörmann unlängst in einem Interview unter anderen ihre Person hart kritisiert hat. Sie hätten sich ständig in seine Arbeit als Sportdirektor eingemischt und das trotz mangelnder Fachkenntnis.

Ich möchte dazu eigentlich nicht viel sagen. Walter Hörmann hat genug mit sich selbst zu tun und große persönliche Probleme. Er hat gewisse Qualitäten, das möchte ich ihm nicht absprechen. Er hat es bei Sturm versucht, er hat es bei Altach versucht und er versucht es jetzt bei Hartberg. Ich wünsche ihm dafür alles Gute.

Ok. Dann lassen wir den Walter Hörmann weg und stellen die Frage neu: Haben Sie sich als Präsident viel eingemischt? Stimmt der Vorwurf, Sie seien machtbewusst und versuchen alle Dinge zu kontrollieren?

Es ist richtig, dass ich mich damals sehr viel eingemischt habe. Man muss dazu aber die Historie erklären. Als wir 2006 nach Hannes Kartnig übernommen haben, waren wir in Konkurs, die Unterlagen waren alle beschlagnahmt und Mitarbeiter hat es so gut wie keine gegeben. Deshalb waren zwei Punkte wichtig: Man musste einerseits alles hinterfragen und außerdem alles von Grund weg neu aufbauen. Das hat von außen niemand so direkt gesehen. Ich habe zu dieser Zeit ehrenamtlich quasi den Fulltime-Job eines Geschäftsführers erledigen müssen. Ob das rückblickend so richtig war, kann man diskutieren. Sieht man sich allerdings die Ergebnisse aus dieser Zeit an, war die Entscheidung am Ende wohl doch nicht so falsch.

Aber nach der Phase des Wiederaufbaus, wäre eine so starke Präsenz ihrer Person nicht mehr notwendig gewesen.

Dass dieser Übergang, sich wieder loszulösen, nicht so recht funktioniert hat, habe ich schon mehrmals betont und klargestellt. Wir haben das mit Christian Schmölzer seinerzeit versucht, ist leider schief gegangen. Manchmal braucht es mehrere Anläufe. Jetzt ist die Ausgangssituation ganz eine andere und ich hoffe deshalb, dass Christian Jauk und seinem Team dieser Schritt jetzt gelingt.

Sie sagen mit Christian Schmölzer hat es nicht geklappt. War das auch Ihre Schuld oder war er einfach nicht der richtige Mann?

Wenn etwas nicht funktioniert, sind meistens beide Seiten schuld daran. Das heißt, auch ich habe logischerweise meinen Anteil daran. Hätte ich damals etwas mehr Lockerheit und Gelassenheit gehabt und etwas weniger Angst um die finanzielle Zukunft des Vereins, dann hätte ich möglicherweise über einige Dinge hinwegsehen können. Dieses Thema der Finanzen war aber in meiner Präsidentschaft immer zentral. Auch darin begründet, unter welchen Voraussetzungen wir gestartet sind. Vielleicht haben wir es teilweise auch überbewertet und deshalb überzogen reagiert.

Es gibt auch wieder Anspielungen, Sie wären ein Mann der Alleingänge gewesen. Ein Mann, der immer wieder wichtige Entscheidungen ohne Einbindung des gesamten Vorstandes durchgeboxt hätte. Man sagt das etwa über die damalige Vertragsverlängerung von Franco Foda.

Zunächst einmal hat es in meiner Ära keinen einzigen Vertrag gegeben, den nicht mindestens zwei Vorstandsmitglieder gezeichnet haben. Richtig ist, dass das Thema Foda damals in Vorstandssitzungen kontroversiell diskutiert wurde. Einige waren keine Freunde von Franco. Ich bin allerdings bis heute der Meinung, diese Verlängerung war eine ganz wichtige Entscheidung für Sturm Graz. Er hat natürlich seine Eigenheiten, wie jeder Mensch. Er hat nach meiner Ansicht aber sicher den größten Anteil an der Erfolgsgeschichte nach dem Konkurs. Er war einfach ein Fachmann, der mit geringen Mitteln sehr viel bewegt hat.

Aber im Vorstand war damals das Votum zur Verlängerung kein einstimmiges?

Es muss legitim sein, dass in so einem Gremium nicht immer alle einer Meinung sind.

Ja, aber sind am Ende alle hinter dieser Entscheidung gestanden oder nicht?

Am Ende standen alle hinter dieser Entscheidung. Der Rest ist Spekulation.

Jetzt ist die Ära Foda nach dem Cup-Aus gegen Hartberg endgültig Geschichte. Wie sehen Sie dieses vorzeitige Ende?

Die Entscheidung halte ich für sachlich in Ordnung. Es geht für den Verein doch noch um einen internationalen Startplatz und deswegen kann ich nach so einem Spiel durchaus reagieren. Die Art und Weise, wie das vor sich gegangen ist, war natürlich äußerst unglücklich. Die Medien haben in den letzten Tagen dazu alles geschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen. Besonders schmerzt dieser Vorfall, weil man eben gerade mit den Themen Transparenz und bessere Kommunikation angetreten ist und dann dieses Hoppala. Aber gut, Fehler passieren daraus muss man lernen, ein zweites Mal sollte es sowas nicht geben.

In der Nacht nach dem Cupspiel fiel die Entscheidung zur Entlassung des Trainers. Was war Ihre Rolle in dieser Diskussion? Welchen Standpunkt haben Sie vertreten?

Ich habe an diesem Abend schon am Rande mitbekommen, wohin sich die Sache entwickelt. Ich bin dann auch gefragt worden, was meine Position ist und ich habe meinen Standpunkt dargelegt, wie gerade eben erläutert. Ich habe allerdings keine aktive Rolle in dieser Diskussion gespielt.

Zu Ihrem eigenen „Ende“ unter Anführungszeichen: Was waren rückblickend, mit einigem Abstand betrachtet, die Gründe für das Ende der Präsidentschaft Rinner im Mai 2010?

Es waren im Wesentlichen drei Gründe. Der wichtigste war für mich, dass ich vier Jahre lang enorm viel Zeit investiert habe, in meiner Firma und im Fußball. Darunter hat auch mehr und mehr der Geschäftsgang meines Unternehmens gelitten. Das hat im Grunde fast bis zum heutigen Tage gedauert, das wieder vollständig zu reparieren. Zweitens war ich damals schon zusätzlich Präsident der Bundesliga und ich habe den insgesamten Zeitaufwand all meiner Tätigkeiten ein wenig unterschätzt. Und drittens bin ich der Meinung, der Zeitpunkt bei Sturm auszuscheiden, war gut gewählt.

Diese Punkte klingen plausibel und nachvollziehbar. Ich frage mich allerdings: Fehlt da nicht ein wichtiger Aspekt? Gab es nicht auch interne Unstimmigkeiten? Einen gewissen Druck anderer Vorstände, der Sie zurücktreten hat lassen?

Im Vorstand gab es durchaus immer wieder Diskussionen, wo ich kritisiert wurde, wo gesagt worden ist, das wäre so oder so besser gegangen. Das hat mir natürlich auch zu denken gegeben. Allerdings war es keineswegs so, dass ich gegangen wurde, wie das immer wieder behauptet wird. Es war allein meine Entscheidung. Ich kann das auch ganz offen erzählen: Günter Niederl und Gerald Stockenhuber sind auf mich zugekommen und haben mir in einem Gespräch erläutert, was Ihnen gefällt und was nicht. Wir sind so verblieben, dass ich mir Verbesserungsvorschläge überlegen werde und ob eine Weiterarbeit für mich möglich ist. In der folgenden Vorstandssitzung habe ich dann bekanntgegeben, dass ich nicht mehr weitermache.

In diesem Gespräch mit Stockenhuber und Niederl gab es keinerlei Druck oder Aufforderungen an Sie, das Amt zur Verfügung zu stellen?

Nein. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen: Es war ein Gespräch unter Freunden.

Und es hat sie niemand jemals unter Druck gesetzt und sie zum Rücktritt gedrängt?

Es gab keinen Druck.

Können Sie in der Retrospektive den größten Erfolg und den größten Fehler Ihrer Amtszeit benennen?

Der größte Erfolg ist sicher die Sanierung des SK Sturm nach dem Konkurs. Das wird immer auch als Rettung bezeichnet. Dieser Begriff gefällt mir nicht. Sturm wurde nicht durch den Zwangsausgleich gerettet, Sturm wurde in den drei Jahren danach durch eine höchst erfolgreiche Sanierungsarbeit wieder auf gesunde Beine gestellt. Wir haben in Graz zum Vergleich auch das Gegenbeispiel wie es anders laufen hätte können. Bei den Fehlern kann ich das nicht so eindeutig sagen, da sind mehrere Dinge zu nennen. Was allerdings vielleicht für mich am schwersten wiegt, ist vielleicht das Scheitern bei der angedachten Geschäftsführerebene. Das ist kein neues Thema, das war von Anfang an Teil unserer Philosophie, diese Ebene einzuführen. Das ist nicht gelungen, ich hoffe es gelingt jetzt beim zweiten Anlauf.

Sie waren schon am Ende Ihrer Sturm-Zeit Präsident der österreichischen Bundesliga, sind das jetzt noch immer und gehen in anderer Funktion, als Aufsichtsrat, wieder zu Sturm Graz zurück. Warum?

Ich habe letzten Herbst mit Christian Jauk Gespräche geführt und wir waren uns einig, es gibt Handlungsbedarf bei Sturm. Ich bin sehr froh, dass er sich bereit erklärt hat an der Spitze zu stehen und die notwendigen Dinge umzusetzen. Ich habe ihm meine volle Unterstützung zugesagt, was auch in seinem Interesse war.

Waren die Positionen der neuen Führung damals schon klar?

Das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht so klar. Definitiv festgelegt haben wir das erst später. Für mich persönlich war nur klar, dass ich nie mehr in den Vorstand gehen werde. Dann stand der Aufsichtsrat zur Debatte und da habe ich mich nur dagegen verwehrt, nicht den Vorsitz übernehmen zu müssen. Ich wollte mit meiner Erfahrung einfach helfen so gut ich kann. Und damit das Kind einen Namen hat, kam dabei die Funktion des Aufsichtsrates heraus.

Unterstützung und Beratung, wozu braucht es da eine Funktion?

Weil sonst sofort wieder alle aufschreien würden, was denn der Rinner da mache und mit welchem Recht der sich da überhaupt einmischt. Inzwischen ist sehr viel weitergegangen, ich bin in manche Dinge involviert und bringe meine Erfahrungen ein. Aber ich treffe keine Entscheidungen. Das ist ganz wichtig festzuhalten.

Es ist aber schon richtig, dass Sie ein Mitglied des sogenannten Personalausschusses sind?

Ja, das ist richtig.

Bedeutet das nicht, Sie reden bei wichtigen Personalentscheidungen doch ein Wörtchen mit?

Es war ein Wunsch des Präsidiums, mich da dabei zu haben. Und es ist richtig, dass ich etwa vor der Bestellung des Christopher Houben mit ihm telefoniert und in Folge auch meine Einschätzung kundgetan habe. Mit Paul Gludovatz habe ich persönlich nicht geredet, habe aber auch dazu meine Meinung übermittelt.

Sind Sie in die Suche nach dem neuen Cheftrainer involviert?

Nein, in keinster Weise. Das ist Sache des sportlichen Geschäftsführers, der seine Vorschläge dann dem Präsidium präsentiert.

Das heißt, Sie sehen keinerlei Unvereinbarkeit zwischen Ihrer Funktion bei der Bundesliga und Ihren neuen Aktivitäten bei Sturm Graz?

Ganz im Gegenteil. Wenn man sich den Fußball ansieht, braucht man als Funktionär eine gewisse Affinität zu diesem Sport. Es wäre nicht sehr geschickt, würde ich Bundesligapräsident sein und zugleich verlautbaren, ich beschäftige mich mit dem Sport gar nicht, sondern spiele lieber Golf. Es braucht also einen Bezug und eine gewisse Klubnähe ist legitim, hat auch ein jeder. Das war immer so und wird auch immer so sein. Man muss das trennen. Den Job, den man hier macht und die Leidenschaft, die dort herrscht. Und eines ist auch wichtig: Ich bin Sturm-Fan, aber kein Fanatiker. Wenn ich ein solcher wäre, dann wäre es schwierig, da gebe ich Ihnen recht. Allerdings gälte das dann für jede Funktion.

Zum Thema Lizenzvergabe. Sie sind der Chef der Institution, die dem Verein, bei dem Sie Aufsichtsrat sind die Lizenz erteilen oder verweigern kann. Auch hier gibt es keine Unvereinbarkeit?

Nein, weil die Senate unabhängig sind. Das ist eine große Errungenschaft. Und ich sage es Ihnen ganz ehrlich: Mich interessieren die Details auch gar nicht. Ich frage auch nicht nach und schaue gar nicht hin.

Ginge das, wenn Sie wollten?

Nein, es ginge nicht.

Sie könnten nicht sagen: Ich will Einsicht haben?

Es geht nicht, als Präsident zu sagen, ich will mir die Papiere anschauen und dann entscheiden, wir erteilen hier eine Lizenz oder nicht.

Wir waren vorher schon beim Thema Trainer. Der neue Mann, der verpflichtet wird, was soll das aus Ihrer Sicht für ein Typ sein?

Ich habe keinen Wunschkandidaten. Ich würde es so formulieren: Es ist vielleicht wichtig für den Verein, wenn jemand kommt, der ein bisschen andere Charaktereigenschaften als Franco Foda hat. Das würde wahrscheinlich der Mannschaft und dem Klima gut tun.

Sie meinen die persönliche Art des Franco Foda?

Ja, es gibt unterschiedliche Trainer mit unterschiedlichen Charakteren. Foda ist ein sehr spezieller Typ mit einem gewissen Auftreten. Ein etwas anderer Charakter würde aus meiner Sicht in der jetzigen Situation gut sein. Und das sage ich, obwohl ich immer ein Fan des Franco Foda war. Nun muss es ohne ihn weitergehen und da gilt es das Beste daraus zu machen.

Derzeit kursieren häufig die Namen Darko Milanic und Markus Schopp als Favoriten auf den Posten des Chefs oder zumindest als Anwärter, Teil des von Gludovatz angekündigten Trainerteams zu werden.

Wie konkret diese beiden Personen als Kandidaten sind, kann ich nicht beantworten. Es gibt sicher auch noch andere. Ein Darko Milanic wäre aber sicher ein Top-Mann für den Verein. Er war erstens schon einmal als Co-Trainer bei Sturm, er kennt das Umfeld in Graz und wie man sieht hat er in Slowenien Erfolg.

Bis wann gibt es nach Ihrem Dafürhalten eine Entscheidung?

Das kann ich nicht sagen, ich schätze es wird innerhalb der nächsten paar Wochen so weit sein. Daran wird kein Weg vorbeiführen, die Meisterschaft ist Mitte Mai zu Ende.

Themenwechsel: Als Präsident der Bundesliga müssen Sie sich auch mit dem TV-Vertrag für die Liga befassen. Der aktuelle Vertrag läuft noch bis inklusive der Saison 2012/2013. Werden schon Vorbereitungen für die Verhandlungen getroffen? In Deutschland läuft der Vertrag zur gleichen Zeit aus und am Dienstag wurde der Vertrag bis 2017 bereits beschlossen.

Wir haben bei der letzten Aufsichtsratssitzung das Thema in Angriff genommen. Es wird so sein, dass wir im Herbst 2012 mit den Ausschreibungen und den ersten Gesprächen starten werden. Wir wollen in dieser Angelegenheit zügig vorankommen. Wir starten deshalb erst im Herbst, weil wir auf das Ende der Verhandlungen in Deutschland warten wollten. Der derzeitige Bundesliga-Partner Sky ist mit der Bitte an uns herangetreten, zuerst in Deutschland fertig zu verhandeln, um sich dann ganz auf Österreich konzentrieren zu können. Das ist legitim und diesem Wunsch kommen wir nach. Die Vorbereitungen sind aber in vollem Gange. Ob uns ein früherer Abschluss als die letzten beiden Male gelingen wird, kann ich allerdings nicht vorhersagen.

Was erwarten Sie sich an Mehreinnahmen für die Vereine? Kann man das ein bisschen festmachen?

Man muss hier zwei Dinge unterscheiden. In Österreich gibt es noch immer die Situation, dass einige Vereine und auch Sponsoren sehr stark auf einen Free-TV-Markt drängen. Die andere Seite ist das Pay-TV-Segment, wo andere Summen gezahlt werden. Wir wollen versuchen, am Ende das Maximum an Kohle für die Vereine herauszuholen. Wie die Lösung diesmal aussehen wird, ob das rein in die Pay-TV-Richtung geht oder wieder eine Mischlösung wird, kann ich derzeit noch nicht sagen. Aber ganz klar, unsere Erwartungshaltung beinhaltet einen höheren Betrag als beim letzten Mal.

Was sagen Sie dazu, wenn aus Hütteldorf immer wieder Rufe nach Einbeziehung des ORF als Bedingung kommen, ansonsten würde man die Rechte nicht zur Verfügung stellen?

Rapid Wien hat auch in unserer letzten Sitzung diesen Wunsch wieder geäußert. Allerdings nicht beschränkt auf den ORF, sondern es geht ihnen um einen Free-TV-Partner. Die Medienlandschaft in Österreich hat sich verändert, mittlerweile gibt es mehrere potente Free-TV-Anbieter. Dort gibt es zwar noch nicht die Einschaltquoten, die der ORF vorweisen kann. Es ist aber keineswegs gesagt, dass eine Lösung mit einem Free-TV-Segment unbedingt der ORF sein muss.

Wenn Sie sich derzeit am Sonntag ein ORF-Livespiel anschauen, wie würden Sie die Performance der Übertragungen bewerten?

Der ORF ist einer unserer Partner und ich werde sicher hier nichts Schlechtes über ihn sagen. Nur so viel: Nach oben hin sehe ich ein schönes Stück an Potential.

Gibt es von Seiten Servus TV, Puls4 oder ATV Signale, dass man an Rechten interessiert wäre?

Es gibt absolut Interesse und das wurde auch schon mehrfach in Gesprächen untermauert. Zumal ja mit einzelnen Übertragungen, etwa in der Europa League, gute Erfahrungen gemacht wurden. Ich glaube schon, dass aus dieser Ecke einiges während der Verhandlungen kommen wird. Für uns kann das nur gut sein, wenn sich das Interesse erweitert.

Fernsehen assoziiert Bilder. Schöne Bilder hat es im letzten Mai aus Liebenau gegeben. Sturm hat den Meisterteller überreicht bekommen. Aus den Händen von Hans Rinner. Was war das für Sie, als ehemaligem Präsidenten des Vereins, für ein Gefühl?

Für mich war das einer der schönsten und emotionalsten Momente meiner Laufbahn als Fußballfunktionär. Auch weil ein großes Stück Arbeit aus meiner Zeit in diesem Titel drinnengesteckt ist. Ich habe mich auch an das Jahr 1998 zurückerinnert, wo ich die Tellerübergabe von der Tribüne aus als Fan mit verfolgt habe. Damals habe ich mir gedacht, es muss schön sein dort unten zu stehen.

Kann man sagen, Sie würden sich selbst einen gewissen Anteil an diesem Titel zuschreiben?

Wenn man die letzten vier Jahre hernimmt, kann man glaube ich durchaus sagen, dass da ein Teil von mir dabei ist.

Ärgert einen das, wenn dann Gerald Stockenhuber der Präsident ist und er den Titel „geerbt“ hat?

Nein, das finde ich überhaupt nicht ärgerlich. Zum einen durfte ich den Teller übergeben, das ist vielleicht sogar noch schöner, als ihn in Empfang zu nehmen. Und zum anderen weiß ich, wie dieser Titel zustande gekommen ist. Und ich glaube sogar, mit ein bisschen Abstand kann man das sogar mehr genießen, als würde man noch im Amt sein und dort als Präsident stehen.

Zum Ende: Die heurige Saison. Was ist für Sturm noch drinnen?

Schwierig. Ich habe zunächst auf den Cup als Möglichkeit für einen internationalen Bewerb gesetzt, das ist ja nun leider nichts geworden. Mit einem hervorragenden Finish ist Platz drei möglich. Aber vom Gefühl her: Sturm wird gerne vierter. Und ich glaube der Platz wird am Ende wieder werden. Man kann immer noch hoffen, dass die Austria Cup-Sieger wird, dann wäre so auch der Europacup möglich.

Hat diese holprige Saison vielleicht auch etwas damit zu tun, dass man eher überraschend zur Meisterschaft gekommen ist? Liegen die Gründe im Kopf? Der Kader hat sich ja kaum verändert.

Die Meisterschaft war verdient, aber doch glücklich. Sturm hat nicht die Qualität, jedes Jahr besser als alle anderen zu sein. Und es ist schon richtig, dass das Jahr nach einem so großen Erfolge ein Schwieriges ist. Es fehlt ein bisschen Motivation, es fehlt ein bisschen an den Zielen und die Spieler haben noch ein bisschen zu viel den vergangenen Erfolg im Kopf. Das war über diese Saison spürbar.

Wäre es ein großes finanzielles Problem, wenn man den Europacup nicht schafft?

Sturm hat immer ohne Europacup budgetiert und so wie ich Christian Jauk kenne, macht er das jetzt nicht anders. Aber natürlich, wenn man sich weiterentwickeln möchte und wenn ein bisschen Spielraum und Bewegungsfreiheit im Bereich des Kaders gegeben sein soll, wird es ohne internationalen Startplatz sehr schwierig.

Wäre vielleicht eine Saison ohne Europa League sogar ganz gut für den Verein? Etwa hinsichtlich der Integration von jungen Spielern aus dem Nachwuchs?

Eine gute Frage. Aber ich glaube es ist beides möglich. Man kann trotz einer Europacup-Qualifikation junge Spieler integrieren. Wir haben genug Beispiele aus der Vergangenheit. Siehe Sebastian Prödl, Jakob Jantscher oder Daniel Beichler. Unlängst haben Florian Kainz oder Christian Klem dasselbe bewiesen. Und man darf eines nicht vergessen: Sturm Graz gehört zu den großen Klubs in Österreich. Wenn man länger hinten herum spielt, läuft man Gefahr, dass das ganze Werkl wieder nach unten geht. Ein Zuschauerschnitt von 11.000-12.000 wird dann wohl nicht zu erreichen sein.

Sehen Sie derzeit nachkommende Talente mit der Qualität der gerade angesprochenen?

Wir haben in den letzten Jahren ein bisschen einen Hänger gehabt, vielleicht haben wir den noch immer ein wenig. Speziell im U18-Bereich sehe ich aber einige sehr talentierte Spieler, da wird wieder was kommen.

Die auslaufenden Verträge, zum Beispiel von Joachim Standfest oder Thomas Burgstaller, die auch nicht mehr die jüngsten sind, sollte man die mit Einkäufen oder jungen Spielern kompensieren?

Ein Blick auf die finanzielle Situation beantwortet die Frage leider von selbst. Aber fast die gesamte Stammelf hat einen Vertrag oder der Verein hat eine Option. Es läuft nichts Gravierendes aus. Diese Lücken kann man durchaus mit den Jugendspielern auffüllen. Einzig in der Verteidigung braucht es vielleicht den einen oder anderen Transfer.

Schlussfrage: Sturm wird es heuer wohl nicht, da sind wir uns einig. Wer wird dann Meister?

Meister ist der geworden, dem ich am letzten Spieltag den Teller überreiche.

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@ook:

Benenn doch den Threadtitel in "Vorstand und Aufsichtsrat SK Sturm" um. Christian Jauk ist nicht der Gottvater der Sturm-Funktionäre...:verbot:

bearbeitet von kloppradl-fahrer

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