[Teaminfo] NK Olimpija Ljubljana


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DATEN & FAKTEN

Name: NK Olimpija Ljubljana

Gründungsjahr: 1911

Alter: 100 Jahre

Vereinsfarben: Dunkelgrün-Weiß

Stadion: Stadion Stožice

Kapazität: 16,000 Plätze

Erfolge:

• 4 x slowenischer Meister

• 4 x slowenischer Cupsieger

• 1 x slowenischer Supercupsieger

• 1 x jugoslawischer Cupfinalist (1970)

• Höchste Platzierung in der jugoslawischen Liga: 7. (1971 und 1983)

Bekannte Spieler: Milenko Acimovic, Milivoje Novakovic, Robert Prosinecki, Srecko Katanec, Milan Osterc, Jasmin Handanovic, Ales Ceh.

STANDING IN SLOWENIEN

Der Fußball ist in Slowenien nicht so stark verankert, wie in anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Zwar erlebte der slowenische Fußball durch die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 wieder einen Aufschwung, doch die guten Spieler kicken allesamt im Ausland. Der NK Olimpija Ljubljana hat keine große Reichweite, die slowenische Liga ist weitgehend uninteressant und der Erzrivale – NK Maribor – ist Olimpija nicht nur sportlich um einige Längen voraus, sondern auch noch über 100 Kilometer entfernt. Keine guten Vorzeichen um eine Fußballeuphorie zu entfachen.

Die größten Erfolge der Hauptstädter liegen bereits über 15 Jahre zurück, von 1992 bis 1995 konnte das Team viermal in Folge den Titel holen. Die einzigen Meistertitel für den 100 Jahre alten Klub, der in der jugoslawischen Liga nie eine wichtige Rolle spielte. In der Vorsaison wurde Olimpija Vierter, 20 Punkte hinter Meister Maribor, auch 2009/10 wurde es am Ende Platz 4.

Davor erlebte der Verein eine komplizierte Zeit, wurde 2005 aufgrund finanzieller Probleme (die Olimpija bis heute nicht in den Griff bekam) aufgelöst und neu gegründet, 2007 nach einer kurzen Episode als NK Bežigrad wieder in Olimpija Ljubljana umbenannt. Der Durchmarsch gelang sofort: 2007/08 stieg der Verein mit neun Punkten Vorsprung in die zweite Liga auf, ein Jahr später mit sieben Punkten Vorsprung in die oberste Spielklasse. Seitdem versucht der Klub eine Mischung aus altgedienten Olimpija-Spielern und jungen Kickern aufzubauen. Vor allem der 36jährige Sebastjan Cimirotic, der in den 90ern zweimal mit Olimpija Meister wurde, entfachte nach seiner insgesamt vierten Rückkehr zum Klub ein Feuer, das an alte Zeiten erinnerte. Das Team etablierte sich nach dem Wiederaufstieg in die erste slowenische Liga sofort in der oberen Tabellenhälfte, große Hoffnungen auf baldige Meistertitel macht man sich in Laibach allerdings noch nicht. Der dominante Klub der letzten 15 Jahre war NK Maribor mit neun Titeln seit 1997, aber auch ND Gorica (vier Titel), Domzale (zwei Titel) und der Meister von 2010, der FC Koper, sind mittelfristig höher einzustufen als Olimpija., wobei letztere drei auch eher durch wechselhafte Saisonen und hohe Spielerfluktuation „glänzen“.

STANDING IN EUROPA

Mit dem Zwangsabstieg rückte Europa für die Slowenen in weite Ferne, doch nicht nur danach, sondern auch in den erfolgreichsten Jahren war das Team auf europäischer Bühne regelmäßig Kanonenfutter. Nur zweimal konnte man zwei Gegner aus dem Bewerb bugsieren: 1996/97 scheiterte man im Europacup der Cupsieger an AEK Athen (0:2, 0:4), nachdem man zuvor Aarhus GF und Levski Sofia ausschaltete – und heuer. Die größten europäischen Erfolge des Teams waren einzelne Spiele, wie etwa ein 2:1-Heimsieg gegen Espanyol Barcelona im UEFA-Cup 2000/01 oder ein 1:1 gegen den FC Liverpool im selben Bewerb des Jahres 2003/04.

In der hundertjährigen Vereinsgeschichte konnte man nur vier Gegner sowohl im Hin- als auch im Rückspiel besiegen: Norma Tallinn, Levski Sofia, FK Shafa Baku und den Shelbourne FC. Die größte Klatsche gab es im Cupsieger-Bewerb der Saison 1970/71 als man nach einem 1:1 im Heimspiel auswärts bei Benfica Lissabon mit 1:8 unterging.

Die Europacupauftritte der letzten Zeit sind schnell beschrieben, da Olimpija in der Saison 2010/11 erstmals seit sieben Jahren international spielte, da aber in der 1.Qualifikationsrunde zur Europa League gegen den bosnischen Vertreter Siroki Brijeg mit zwei Niederlagen (0:2, 0:3) rausflog. Die Revanche folgte jedoch auf den Fuß, in der aktuellen Saison. In der ersten Quali-Runde besiegte man Siroki Brijeg nach einem 0:0 in Bosnien zu Hause mit 3:0. Danach setzte sich das Team gegen die Bohemians Dublin durch (2:0, 1:1) und darf mit der Austria erst zum zweiten Mal den dritten Europacupgegner innerhalb einer Saison fordern.

INFOS FÜR MITREISENDE

Schon alleine wegen der geringen Distanz ist Slowenien für Auswärtsfahrer eine Reise wert. Von Wien nach Ljubljana sind es nur 380 Kilometer und die slowenische Hauptstadt bietet sich auch für eine Übernachtung inklusive Besichtigung des Nachtlebens an. Autofahrer müssen für die slowenische Vignette (zehn Tage) 15€ einplanen, vor Ort sind die Preise jedoch moderater als in Österreich. Das Bier kostet zwischen zwei und vier Euro, doch in den „richtigen“ Lokalen wird man sein Helles auch um 1,50 Euro genießen können. Das Essen ist allgemein günstiger als in Österreich, zudem sehr empfehlenswert, im Speziellen frischer Fisch und Meeresfrüchte, da auch die Häfen von Koper und Piran nur knapp 120 Kilometer von Ljubljana entfernt liegen. Das Stadtzentrum lädt zum gemütlichen Verweilen oder Einkehren in den zahlreichen Lokalen ein, der Fluss Ljubljanica fließt direkt durchs Zentrum und ist in malerischem Ambiente von zahlreichen Brücken überzogen. Wenn man Osteuropa mag, wird man auch das überschaubare, aber sehr nette Ljubljana gerne haben! Zugreisen von Wien nach Ljubljana kosten übrigens zweiter Klasse und ohne Ermäßigungen an die 70 Euro.

ÄNDERUNGEN AM KADER

Mit dem ehemaligen kroatischen Klassestürmer Tomislav Sokota, der auch schon für Benfica und den FC Porto auf Torjagd ging und von 1999 bis 2001 Topscorer im Team von Dinamo Zagreb war, verlor das Team nur einen Stammspieler. Sein direkter Ersatzmann ist der Mazedonier Dragan Cadikovski. Zudem kamen ein routinierter Torhüter und drei hoffnungsvolle Talente vom zweiten Hauptstadtklub Interblock. Insgesamt ist Olimpija in der neuen Saison in der Breite des Kaders höher einzustufen als letzte Saison – jedoch ist noch ein beträchtlicher Teil der Spieler „unfertig“.

DER TORMANN

Mit Aleksander Seliga (31) wechselte ein Torhüter nach Laibach, der bereits im Zuge seiner zweijährigen Vertragslaufzeit bei Sparta Rotterdam Stammkeeper in der holländischen Eredivisie war und im Zuge dessen auch ein Länderspiel absolvieren durfte. Da er jedoch 2010/11 kein einziges Spiel mehr für Sparta bestritt und aktuell noch leicht verletzt ist, ist er auch bei Olimpija vorerst nur zweite Wahl. Der Einserkeeper ist daher aktuell etwas überraschend Elvis Dzafic (20), der bisher alle Pflichtspiele der Saison für den Vorjahresvierten mitmachte und weitgehend überzeugen konnte. Jedoch ist er am Ball noch unruhig, bei Flanken nicht immer hundertprozentig sicher. Trainer Dusan Kosic schenkt ihm aber vorerst das Vertrauen, wobei jedoch im Laufe der Saison sicher noch Seliga forciert werden wird. Kein Nachteil für die Austria, dass momentan noch Dzafic im Tor steht. Sein Ersatzmann wird zudem auch nicht Seliga heißen, sondern Kristian Lipovac (21), der bei seinen sieben Einsätzen aus der Vorsaison durch Unsicherheiten auffiel.

DIE ABWEHR

Der Chef der Olimpija-Abwehr ist ein für sein Alter sehr erfahrener Wandervogel: Sreten Sretenovic (26) wechselte erst vor einem halben Jahr zu Olimpija und kickte vorher schon in fünf Ländern. Aufgrund seiner großen technischen Fähigkeiten wurde er 2007 direkt von Rad Belgrad an Benfica Lissabon verkauft, wo er jedoch kein Spiel machte und danach im Zuge zahlreicher Leihgeschäfte und Transfers für Zaglebie Lubin, FC Timisoara, Kuban Krasnodar und Leixoes spielte. Der 191cm große Serbe ist ein kopfballstarker Rechtsfuß und gilt als harter Zweikämpfer, der auch vor härteren Attacken nicht zurückschreckt. Seine Spieleröffnung ist für slowenische Verhältnisse überdurchschnittlich gut.

Auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger ist ein „Turm“: Milan Andjelkovic (29) ist 193cm groß und spielte bereits früher für Olimpija Ljubljana (vier Jahre). Aufgrund dessen, dass er den Verein kennt und bei Publikum Celje nicht mehr zum Zug kam, wurde auch er vor einem halben Jahr verpflichtet, gilt aber schon jetzt als Unsicherheitsfaktor in der Abwehr der Slowenen. Zu viele Fouls und Fehlpässe, dafür aber Stärken im Kopfballspiel und ein guter Schuss zeichnen den bald 30jährigen Slowenen aus.

Die Außenverteidiger sind zwei laufstarke Nachwuchshoffnungen: Links spielt Erik Salkic (24), der nach zwei gelben Karten gegen Siroki Brijeg im Hinspiel gegen die Bohemians bereits gesperrt war. Der 12fache slowenische U21-Teamspieler ist schnell, hat eine Pferdelunge und ist ein Spieler, den man oft mehrfach ausspielen muss, um endlich an ihm vorbei zu sein. Salkic lebt von seiner Laufstärke, ist technisch kein spektakulärer Spieler, hat aber die physischen Anlagen seine Seite über 90 Minuten zu beackern und dabei selbst torgefährlich zu werden.

Salkic kann ebenso zu einem unangenehmen Gegenspieler werden wie auch Boban Jovic (20), der etatmäßig als rechter Verteidiger zum Einsatz kommt, aber trotz seiner geringen Körpergröße von 177cm auch schon in der Innenverteidigung spielte, zudem als linker Verteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler. Jovic ist aktueller slowenischer U21-Teamspieler, spielt im Team aber meistens offensivere Parts als im Klub. Auch Jovic ist sehr laufstark, bissig im Zweikampf, technisch zudem besser als Salkic. Wie auch sein Gegenüber auf der rechten Seite, beweist Jovic immer wieder Zug aufs Tor, hat einen guten Schuss, verhält sich im Kopfballspiel passabel und hat das Auge für seine Mitspieler. Jovics Probleme liegen im Stellungsspiel und im taktischen Bereich. Gerade wenn vor ihm offensivere Mitspieler agieren (Vrsic, Fink), macht er Fehler beim Umschalten und der Einteilung seiner Seite.

Olimpija Ljubljana verfügt über keine echten Backups für die Außenverteidigerpositionen, weil einige Mittelfeldspieler und Verteidiger sehr flexibel sind, auch auf die defensiveren Positionen ausweichen können. Dafür gibt es zwei Alternativen für die Innenverteidigung: David Kasnik (24) war die letzten beiden Saisonen Stammspieler, wurde aber nach einem schwachen Herbst 2010 in Frage gestellt, woraufhin Olimpija mit den Transfers von Sretenovic und Andjelkovic reagierte. Während Kasnik auch als linker Verteidiger zum Einsatz kommen kann, kann Mitja Kovacevic (20) rechts spielen, dürfte aber keine große Rolle mehr spielen. Eine Rolle zu spielen erwartet man sich hingegen vom aktuellen U21-Teamspieler Antonio Delamea Mlinar (20), der als rechter Verteidiger im U21-Team gesetzt ist, jedoch seine erste Partie für Olimpija (er kam im Sommer von Interblock) in den Sand setzte. Beim 0:3 gegen Celje wirkte er komplett überfordert, wurde ausgewechselt und spielte danach nicht mehr.

DAS MITTELFELD

Olimpija Ljubljana spielt entweder mit 4-2-3-1 oder mit einem 4-4-2 mit je einem defensiven und offensiven zentralen Mittelfeldspieler. In beiden Fällen lässt Trainer Kosic aber zwei klassische Flügelspieler auflaufen.

Der Chef im zentralen Mittelfeld und zugleich Kapitän des Teams ist Dalibor Radujko (26). Nach einer hervorragenden Meistersaison 2009/10 für den FC Koper wechselte Radujko nach Griechenland, wo er sich bei Iraklis Saloniki nicht durchsetzen konnte und nach einem halben Jahr wieder in Richtung Ljubljana transferiert wurde. Nun spielt Radujko, der eigentlich eine offensive Grundausrichtung besitzt im zentralen Mittelfeld von Olimpija und ist als organisierender, recht spielstarker Box-to-Box-Mittelfeldspieler bekannt. Grundsätzlich spielt er einen defensiven Part, aber mit starkem Zug zum gegnerischen Tor, was den robusten Mittelfeldstrategen auch sehr torgefährlich macht. In der Meistersaison für Koper erzielte Radujko elf Tore, in den mittlerweile 24 Pflichtspielen für Olimpija vier. Radujko ist bei den Fans sehr beliebt, auch weil er als Mann für die wichtigen Tore gilt und technisch ein beschlagener Mittelfeldakteur ist.

In einem 4-2-3-1 gibt es zwei Kandidaten für die Position des zweiten zentralen, defensiven Mittelfeldspielers. Einer von ihnen ist der durchaus erfahrene Anej Lovrecic (24), der bereits in Italien für Lecce kickte (ein Spiel), ein guter Fernschütze ist und defensiv konsequent aufräumt. Lovrecic hat jedoch oft Probleme mit seiner Fitness, ist nicht selten verletzt, war in der vergangenen Saison noch Stammspieler bei Olimpija, wird es heuer aber schwerer haben. Vor allem, weil er in einem 4-4-2 keinen Platz hat (auch weil Vrsic nach Ljubljana wechselte) und im 4-2-3-1 mit Blaz Bozic (20) einen bissigen Konkurrenten um den Platz neben Radujko hat. Der U21-Teamspieler gehörte schon gegen Ende der letzten Saison zum Stammpersonal von Olimpija und ist ein richtiger „Terrier“: 168cm groß, läuferisch gut, kommt schnell hinter den Ball und scheut keinen Zweikampf. Spielerisch hat der junge Defensivmann große Defizite, ist neben dem ohnehin spielstarken Radujko aber die ausgewogenere Alternative als Lovrecic. Mit dem Serben Djordje Ivelja (27) holte Olimpija vor wenigen Wochen zusätzlich einen echten Abräumer fürs defensive Mittelfeld. Der siebenfache serbische U21-Teamspieler (2006 bis 2007) kam aus der usbekischen Liga von Nasaf, stand bis dato in keinem Matchkader der Saison 2011/12 und ist demnach noch überhaupt nicht einzuschätzen (auch nicht von den slowenischen Fans).

In einem 4-4-2 wiederum hat Sasa Ranic (29) die besten Karten um neben Radujko zu spielen, weil er ebenso wie der Kapitän ein Spieler ist, der den gesamten Bereich zwischen Strafraum und Strafraum beherrscht und mit gutem Stellungsspiel die Defensive zu machen kann. Genauso wie Radujko war auch Ranic früher ein (sehr) offensiver Mittelfeldspieler, wurde im Laufe der Zeit jedoch immer weiter zurückgezogen. 2004/05 wurde er mit Gorica Meister und nach der Saison zum Spieler der Saison gewählt. Seitdem verbaute er sich aber seine Karriere mit Zweitligaengagements in der Schweiz und Griechenland, zusätzlich kam Verletzungspech hinzu und heute spielt Ranic eher als „8er“ und nicht mehr als „10er“. Nach einigen Verletzungen im Laufe der Saison 2010/11 baute er im Alter von 28 Jahren stark ab, verlor einiges an Spritzigkeit und ist auch jetzt noch nicht fit für 90 Minuten. Wenn er spielt, dann wohl nur in einem 4-4-2 und nicht über die volle Spielzeit.

Auf der Spielmacherposition findet man in einem 4-2-3-1 Dare Vrsic (26). Der ehemalige Rumänien-Legionär absolvierte sechs Spiele für das slowenische A-Nationalteam (zwei Tore) und spielt wie viele andere seit einem halben Jahr für Olimpija. Vrsic ist torgefährlich, technisch gut und ein guter Freistoßschütze, hat seine Stärken aber ausschließlich in der Offensive. Trotz eines vermeintlichen Karriererückschritts von Timisoara zu Olimpija ist der Offensivspieler, der in der Slowakei mit Zilina Meister wurde, ein Dauerbrenner des slowenischen Fußballs und wohl der gefährlichste Spieler im Team von Ljubljana. In einem 4-4-2 spielt der Linksfuß auf der rechten Mittelfeldseite und zieht des Öfteren mit Tempodribblings zur Mitte, sucht den Abschluss. Neben Radujko ist er der zweite Spieler, der systemunabhängig gesetzt ist. In der bisherigen Europa League Qualifikation erzielte er drei Tore.

In einem 4-2-3-1 ist für das rechte Mittelfeld vor allem Matic Fink (21) eine Alternative. Der aktuelle U21-Teamspieler wechselte im Sommer von Interblock zu Olimpija und überzeugte bisher in Ansätzen durch Schnelligkeit und solides Zweikampfverhalten. Er ist gegen die Austria ein heißer Kandidat auf einen Platz in der Startelf, den ihm in eben genanntem System auch kaum jemand streitig machen wird. Maximal Nik Omladic (21), der eigentlich für das linke Mittelfeld vorgesehen ist, aber auch rechts spielen kann. Sowohl Fink als auch Omladic können als Außenverteidiger eingesetzt werden, wobei aber Fink eindeutig der Offensivere der beiden ist. Wenn Fink im rechten Mittelfeld startet, wird es stark darauf ankommen, wie gut man ihm den Rücken decken kann. Hier ist nicht nur Rechtsverteidiger Jovic gefragt, sondern auch der defensive Mittelfeldspieler auf der rechten Seite. Hier könnte Lovrecic eher ein spielerisches Gleichgewicht herstellen, Bozic hingegen wie ein Verrückter für drei laufen, sofern es zu (erwartungsgemäßen) Stellungsfehlern auf der rechten Seite der Slowenen kommt.

Im linken Mittelfeld hat Omladic in einem 4-4-2 die besten Karten. In einem 4-2-3-1 spielt allerdings ein flügelerprobter Angreifer namens Davor Skerjanc (25) auf links. Skerjanc ist nur 167cm groß und spielte 2011 ein starkes Frühjahr, erzielte in der gesamten Saison 2010/11 acht Tore, spielte dabei aber auch seltener als Angreifer bzw. hängende Spitze in einem 4-4-2-System (oder einem 4-1-3-2, wie Olimpija spielte, bevor im Winter 2010 die große Transferwut ausbrach). Skerjanc ist schnell auf den ersten Metern und ausdauernd, allerdings nicht immer sattelfest im Abschluss und defensiv schwach. Eine Alternative für diese Position stellt der junge Stefan Smiljanic (20) dar, der letzte Saison ein klassischer Einwechsler war (21 Spiele, davon 15 Einwechslungen), heuer aber durch die Neuverpflichtungen härtere Konkurrenz hat und in der Kaderhierarchie zurückgereiht wurde.

DER ANGRIFF

Der Standardstürmer von Olimpija Ljubljana ist der Mazedonier Dragan Cadikovski (29). Der achtfache Teamspieler ist ein Kicker, der gut in die slowenische Liga passt: Ein großer, körperlich enorm robuster Angreifer, der Bälle abdecken kann und schnell den Abschluss sucht. Der 191cm große Angreifer ist aber sehr behäbig, wirkt hölzern, ist zudem nicht unbedingt kopfballstark – und wurde bei seinen vorherigen Stationen – Rudar Velenje und Celje – von den Fans eher belächelt und im schlimmeren Fall verflucht. Zuvor spielte Cadikovski in Südkorea für Incheon United, aber auch bei Partizan Belgrad und Zenit St.Petersburg, wo er sich jeweils nicht durchsetzen konnte. Cadikovski ist ein Angreifer, den man abmontieren kann und eigentlich wie geschaffen als Gegenspieler von Kaja Rogulj. In seiner mittlerweile zehn Jahre dauernden Ligakarriere erzielte Cadikovski übrigens nur 48 Tore.

Alternativen zu Cadikovski gibt es nicht viele: Da wäre etwa Neuverpflichtung Filip Valencic (19), der in Slowenien als großes Talent gilt, fix im U19-Nationalteam spielt und zuletzt auch in der U21 zum Einsatz kam. In der Vorsaison gelangen ihm sieben Pflichtspieltore für Zweitligist Interblock und Trainer Kosic bot den im Vergleich zu Cadikovski weitaus schnelleren Angreifer im Laufe der noch jungen Saison mehrmals von Beginn an auf. Sowohl Valencic als auch Cadikovski erzielten in den bisherigen sechs Pflichtspielen allerdings noch keinen Treffer. Valencic hat schlechtere Karten als Cadikovski von Beginn an zu spielen, ist jedoch im 4-2-3-1 durchaus eine Alternative als Solospitze. In einem 4-4-2 ist auch Skerjanc eine Alternative im Angriff, wobei aber Valencic dem Trainer offensichtlich „taugt“.

Die zweite und letzte Alternative ist Adnan Besic (20), der vergangene Saison acht Tore für Olimpija Ljubljana erzielte und diese Saison sehr schlecht startete: Im Hinspiel gegen Siroki Brijeg wurde er in der 71.Minute eingewechselt und in der 74.Minute vom Schiedsrichter unter die Dusche geschickt. Vor der Saison hätte man ihn in der Hierarchie vor Valencic vermutet, doch dieses vermeintliche Privileg hat er sich umgehend verbockt und ist – zumindest momentan – der unwahrscheinlichste Stürmerkandidat für einen Einsatz.

TAKTISCHE AUSRICHTUNG

Die vielen möglichen Mittelfeld-Varianten von Olimpija Ljubljana lesen sich bestimmt kompliziert – sind sie aber nicht. Die Variante mit zwei Angreifern nutzt Kosic nur, wenn er stärker verteidigen, den (meist schwächeren) Gegner früh am Spielaufbau hindern will. Umgekehrt will Kosic mit einem 4-2-3-1 aus dem defensiven Mittelfeld heraus angreifen, indem er hinter dem spielstarken Vrsic zwei weitere Mittelfeldspieler aufbietet.

In der ersten Runde der neuen Saison verlor Olimpija Ljubljana mit 0:3 zu Hause gegen Celje. In dieser Partie stellte der Trainer folgendermaßen auf:

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Das größte Problem an der ersten Runde der neuen Saison: Salkic sah schon nach 19 Minuten die rote Karte und Trainer Kosic musste einen seiner Stürmer opfern, um die Defensive zu stärken. Kasnik kam nach nur 23 Minuten für Cadikovski ins Spiel und in der zweiten Hälfte nahm das Unheil seinen Lauf: Radujko und Ranic konnten das defensive Mittelfeld nicht mehr organisieren, weil der Gegner praktisch immer ein Übergewicht schaffte, Vrsic konnte sich rechts nicht entfalten, kam überhaupt nicht ins Spiel. Zudem schaltete Ljubljana nicht mehr gut genug von Defensive auf Offensive um – und Kosics Idee mit zwei Stürmern ins Spiel zu gehen, um den Spielfluss der eigentlich eher schwachen Celje-Elf früh zu stören, war nach gut zwanzig Minuten über den Haufen geworfen, weil Valencic alleine das Pressing nicht bewerkstelligen konnte und auch mannschaftliches Pressing aufgrund der numerischen Unterlegenheit nur bedingt in Frage kam.

Dennoch ist die zuvor gezeigte Aufstellung ein gutes Beispiel, wie Ljubljana in einem 4-4-2 auf den Platz kommt. Stärker ist das Team jedoch, wenn man so wie gegen die Bohemians Dublin (auswärts, 1:1) oder zuletzt in der Liga bei Koper (1:1) mit einem 4-2-3-1 aufläuft:

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Die drei unklarsten Positionen in diesem System: Spielt Fink rechts oder setzt der Trainer eher auf eine Variante mit dem beidbeinigen Omladic? Spielt neben Radujko im zentralen Mittelfeld ein Abräumer wie Bozic oder ein spielstarker Akteur wie Lovrecic. Und spielt Cadikovski als Solospitze oder der agilere Valencic?

Höchstwahrscheinlich wird rechts Fink zum Einsatz kommen, der dem Mittelfeld größere Dynamik verleiht als Omladic. Im Angriff ist Valencic eher in einem Europacup-Auswärtsspiel zu erwarten, wenn das Team Möglichkeiten bekommt zu kontern. Wenn man zu Hause versuchen möchte das Heft in die Hand zu nehmen, ist Cadikovski die logischere Variante, weil er sich leichter tut, Bälle zu behaupten.

Die Frage nach der Position im defensiven Mittelfeld ist dann noch etwas kniffliger. Klar ist davon auszugehen, dass der routiniertere, fußballerisch bessere Lovrecic den Vorzug gegenüber Bozic bekommen wird. Aber auch eine Variante mit Lovrecic im offensiven Mittelfeld und Vrsic als rechter Mittelfeldspieler ist denkbar, um sich mögliche defensive Fehler von Fink auf der rechten Seite zu ersparen.

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Man darf aber davon ausgehen, dass Kosic kaum Experimente wagen wird und im Vergleich zu den letzten Spielen maximal einzelne Positionen punktuell verändern wird. Ein 4-2-3-1 mit Lovrecic und Radujko zentral hinter Vrsic, dazu Fink rechts und Smerjanc links ist die wahrscheinlichste Variante. Solospitze ist in Laibach eher Cadikovski, in Wien eher Valencic.

FAZIT

Die Stärken der Laibacher sind die laufstarken Außenverteidiger, so mancher spielstarker Mittelfeldspieler und einige Spieler (Skerjanc, Vrsic), die das Eins-gegen-Eins suchen und dabei unangenehm wendig sind. Im Allgemeinen ist Olimpija allerdings mindestens eine Stufe unter die Wiener Austria zu stellen. Das Team ist mit vielen jungen Spielern gespickt, die zum ersten Mal Europacup spielen und ein Tempo, wie es die Austria gehen wird, noch nie erlebten.

Wenn die Austria das Übergewicht im Mittelfeld gewinnt, die beiden Flügelspieler in den Griff bekommt und somit auch die defensiven Flügelpositionen schwächt bzw. in Bedrängnis bringen kann, wird Olimpija Ljubljana kein Problem für den Vorjahresdritten der österreichischen Bundesliga darstellen.

Der abseits.at-Tipp: Die Austria siegt in Laibach mit 2:1 und macht daheim mit einem ungefährdeten 3:0 alles klar!

© Dannyo | austriansoccerboard.at | abseits.at

Hoffe informiert zu haben! :)

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Schefoasch

Vielen Dank! :super::allaaah:

"......und ein Tempo, wie es die Austria gehen wird, noch nie erlebten." - wie das klingt :D

Klingt irgendwie martialisch, ja, aber ich glaube fast, dass die in unserer Liga absteigen würden :x

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...

Klingt irgendwie martialisch, ja, aber ich glaube fast, dass die in unserer Liga absteigen würden :x

Das heißt bei der Austria leider gar nix ---> A. Lustenau :schluchz:

Aber natürlich erwarte ich mir ein Sieg. Wenn man gegen solche Gegner nicht gewinnt, verdient man es auch nicht in der EuropaLeague zu spielen.

bearbeitet von Zwk

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Postinho

Auf der Spielmacherposition findet man in einem 4-2-3-1 Dare Vrsic (26). Der ehemalige Rumänien-Legionär absolvierte sechs Spiele für das slowenische A-Nationalteam (zwei Tore) und spielt wie viele andere seit einem halben Jahr für Olimpija. Vrsic ist torgefährlich, technisch gut und ein guter Freistoßschütze, hat seine Stärken aber ausschließlich in der Offensive. Trotz eines vermeintlichen Karriererückschritts von Timisoara zu Olimpija ist der Offensivspieler, der in der Slowakei mit Zilina Meister wurde, ein Dauerbrenner des slowenischen Fußballs und wohl der gefährlichste Spieler im Team von Ljubljana. In einem 4-4-2 spielt der Linksfuß auf der rechten Mittelfeldseite und zieht des Öfteren mit Tempodribblings zur Mitte, sucht den Abschluss. Neben Radujko ist er der zweite Spieler, der systemunabhängig gesetzt ist. In der bisherigen Europa League Qualifikation erzielte er drei Tore.

1911aktuell.at hat mit ihm heute ein Interview geführt, was er über das Spiel, Acimovic, uvm. zu sagen hat, kann man hier lesen. ;)

Sympathischer Kerl, fußballerisch auch nicht so schlecht, was ich bis dato so gesehen habe von ihm!

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