Was bleibt von der Frauenfußball-WM?


Schladi

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...komisch dass Bosman für die Frauen im Profibereich nicht gilt :glubsch:

Steht jetzt schon zum zweitenmal so in diesem Thread und ich frage mich, woher dieses Gerücht kommt.

Bosman gilt für jeden Sportler in der EU, der seinen Sport professionell betreibt. Egal ob Mann oder Frau, egal ob Fußball oder z.B. Tischtennis. Läuft einem Profisportler ein Vertrag aus hat er wie jeder andere Bürger das Recht auf freie Arbeitsplatzwahl in der EU. Dieses Recht darf nicht vom bisherigen Verein durch das Fordern einer Ablöse beschränkt werden.

Ja, das ist es. Fängst du bei einem Verein zum Kicken an, gehörst du ihm solange, bis ein anderer Verein etwas für dich zahlt. Angenommen ein Mädl ist fünf Jahre bei einem Verein, ist sie für andere Vereine praktisch unbezahlbar. Sie wird dann zwar jedes Jahr für eine weitaus geringere Summe verliehen, aber findet man keinen Verein der einen rauskauft oder du stehst 1,5 Jahre, gehörst du ein ganzes (Fußball-)Leben lang einem Verein.

Das perverseste daran: Die meisten die von einem Klub "geknebelt" werden, haben Zeit ihres Lebens nie einen Vertrag unterschrieben. Dennoch gehören sie dem Verein.

Einzige Möglichkeit sich dem ganzen zu entziehen: Egal wo man hinwechselt, muss man sich schriftlich (mit Vereinsstempel!!!!!!!) bestätigen lassen, dass man jederzeit kostenlos wieder wechseln kann

So ist das also in Österreich. Interessant und Danke für die Information.

"Du stehst 1,5 Jahre" bedeutet, dass man wechseln kann, aber dann für 1,5 Jahre für den neuen Verein gesperrt ist, richtig?

Ich verstehe, dass es diese Sperren gibt, 6 Monate wie in Deutschland sind da ganz ok und es dient eben dazu auch den Vereinen eine gewisse Planungssicherheit zu geben. 1,5 Jahre sind natürlich, gerade dann für Jugendspielerinnen, deutlich zu lang.

Bin jetzt ehrlich gesagt verwundert, dass das in Österreich so abläuft, weil das ja nun wirklich keine praktikable Lösung ist, gerade im Jugendbereich. Ist das denn bei den männlichen Nachwuchsspielern genauso?

zu deinem Vorschlag mit der Gründung einer Profi-Liga:

ich glaube nicht, dass es viel Sinn macht, eine neue Liga zu gründen, vor allem nicht als Profi-Liga, die man gleich auf das Niveau der ÖFB-Frauenliga heben will.

Ja, macht keinen Sinn und ist vor allem sicher nicht finanzierbar. In Deutschland, habe ich neulich gelesen, ist es das Ziel des DFB, eine Damenbundesliga aufzustellen, die sich von den Strukturen und dem Professionalisierungsgrad, so zwischen 3. und 4. Herrenliga bewegt, also de facto eine Profiliga mit echten Profis plus einigen bezahlten "Amateuren." Bis das wirklich geschafft ist, werden noch einige Jahre ins Land ziehen und Deutschland ist momentan sicher weltweit das Land, das am nächsten dran ist, eine Profiliga zu haben.

In Österreich, genauso wie z.B. in Spanien, England, Frankreich braucht man da momentan gar nicht drüber nachzudenken.

Das Zuschauerinteresse ist einfach viel zu gering und das ist es auch in Deutschland. DIe WM jetzt war natürlich sehr gut besucht, aber das war pures Eventpublikum. In ein paar Monaten ist wieder Damen-Bundesliga, es spielt Bad Neuenahr gegen FCR Duisburg oder so und abgesehen von wenigen hundert Hardcore-Fans und ein paar Mädchenmannschaften die freien Eintritt haben, interessierts keine Sau.

Damit lassen sich halt auch keine Einschaltquoten machen und deshalb auch wenig potente Sponsoren finden.

Fast niemand ist daran interessiert jede Woche ein Damen-Bundesligaspiel live im TV geboten zu bekommen und wenn ich eine junge Spielerin nach ihren Idolen frage, dann höre ich nicht Marta oder Bajramaj, sondern Messi und Christiano Ronaldo. Das ist der Ist-Stand.

Was bleibt von der WM? Nun ja, ein Boom im Frauenfußball ist unverkennbar. Einerseits kommt der Boom vom medialen Hype den ARD und ZDF(bisschen vielleicht auch ORF, kann ich jetzt nicht so beurteilen) angefacht haben, weils eben gerade gut ins Sommerloch reinpasste, bescheuerte Slogans wie, "3.Plätze sind was für Männer" (jaja Hochmut kommt vor dem Fall) inbegriffen. Da wollte man Emotionen verkaufen, die eigentlich gar nicht da waren und das war auch irgendwie ziemlich nervtötend. Andererseits gibts natürlich auch den Boom an der Basis. Die Zahlen der Mädchen die Fußball spielen schnellen nach oben und soweit ich weiss, gilt das ja auch für Österreich. Das ist natürlich eine gute Sache. Zukünftig grösserer Spielerpool bedeutet auch langfristig steigendes Niveau und die jungen Mädels die jetzt anfangen sind auch die Zuschauerinnen von morgen, die sehen wollen, was die Profis in der Sportart, die sie selber betreiben, so können.

Für mich persönlich bleibt von der WM ein Event, dass dazu beigetragen hat den Frauenfußball bekannter zu machen und dass sicher auch dazu führt, dass nochmehr Mädels sich in Fußballvereine einschreiben. Mir hats aber auch die Erkenntnis gebracht, dass man einen Sport nicht grösser machen sollte. als er eigentlich ist. Das aggressive Gepushe, gerade der deutschen Medien, eines Sport, der einfach noch lange nicht so weit ist, dass er die Massen fasziniert, hat dem Frauenfußball sicher nicht nur neue Freunde gebracht, sondern auch viele neue Feinde.

Man sollte von demher vielleicht gar nicht so viel über Profiligen reden, sondern sich den Sport erstmal entwickeln lassen. Vielleicht kann der Frauenfußball, dann irgendwann mal Emotionen wecken, wenn Kinder schon damit aufwachsen, dass Frauenfußball eine Riesensache ist. Das wird aber wohl noch ein paar Generationen brauchen.

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Postet viiiel zu viel

Steht jetzt schon zum zweitenmal so in diesem Thread und ich frage mich, woher dieses Gerücht kommt.

Bosman gilt für jeden Sportler in der EU, der seinen Sport professionell betreibt. Egal ob Mann oder Frau, egal ob Fußball oder z.B. Tischtennis. Läuft einem Profisportler ein Vertrag aus hat er wie jeder andere Bürger das Recht auf freie Arbeitsplatzwahl in der EU. Dieses Recht darf nicht vom bisherigen Verein durch das Fordern einer Ablöse beschränkt werden.

bei uns ist halt kaum eine Spielerin eine Profispielerin. Es bekommen natürlich die meisten etwas Geld, was aber hauptsächlich km-Geld oder ein minimaler Betrag sein wird. Professionell mit Verträgen wird hier kaum bis gar nichts gemacht

"Du stehst 1,5 Jahre" bedeutet, dass man wechseln kann, aber dann für 1,5 Jahre für den neuen Verein gesperrt ist, richtig?

Es ist so, dass ein Spieler eben 1,5 Jahre nicht auf dem Spielbericht des Vereines, bei dem er angemeldet ist, aufscheinen darf. Danach kann er zum Verein gehen, sich den Pass holen oder eben den Verein wechseln.

Hier gibt es in Österreich jedoch das Schlupfloch, dass die Spielberichte alle elektronisch erfasst werden. Es gibt Trainer in Österreich, die dann betreffende/n Spieler/in extra auf den Spielbericht geben, damit es so scheint, als wäre sie noch aktiv dabei.

Bin jetzt ehrlich gesagt verwundert, dass das in Österreich so abläuft, weil das ja nun wirklich keine praktikable Lösung ist, gerade im Jugendbereich. Ist das denn bei den männlichen Nachwuchsspielern genauso?

Nachwuchsspieler können in Österreich jederzeit wechseln. Hier haben vor allem die Eltern noch ein großes Mitspracherecht.

Auch durch einen Wohnsitzwechsel wird ein Wechsel zu einem Verein erleichtert.

Die Regelung mit den 1,5 Jahren betrifft nur den Erwachsenenbereich.

In Österreich, genauso wie z.B. in Spanien, England, Frankreich braucht man da momentan gar nicht drüber nachzudenken.

England und Frankreich haben auch noch keine Profiligen? Wundert mich ein wenig, bei der WM waren die beiden Teams ja gut dabei.

Was bleibt von der WM? Nun ja, ein Boom im Frauenfußball ist unverkennbar. Einerseits kommt der Boom vom medialen Hype den ARD und ZDF(bisschen vielleicht auch ORF, kann ich jetzt nicht so beurteilen) angefacht haben, weils eben gerade gut ins Sommerloch reinpasste, bescheuerte Slogans wie, "3.Plätze sind was für Männer" (jaja Hochmut kommt vor dem Fall) inbegriffen. Da wollte man Emotionen verkaufen, die eigentlich gar nicht da waren und das war auch irgendwie ziemlich nervtötend. Andererseits gibts natürlich auch den Boom an der Basis. Die Zahlen der Mädchen die Fußball spielen schnellen nach oben und soweit ich weiss, gilt das ja auch für Österreich. Das ist natürlich eine gute Sache. Zukünftig grösserer Spielerpool bedeutet auch langfristig steigendes Niveau und die jungen Mädels die jetzt anfangen sind auch die Zuschauerinnen von morgen, die sehen wollen, was die Profis in der Sportart, die sie selber betreiben, so können.

Für mich persönlich bleibt von der WM ein Event, dass dazu beigetragen hat den Frauenfußball bekannter zu machen und dass sicher auch dazu führt, dass nochmehr Mädels sich in Fußballvereine einschreiben. Mir hats aber auch die Erkenntnis gebracht, dass man einen Sport nicht grösser machen sollte. als er eigentlich ist. Das aggressive Gepushe, gerade der deutschen Medien, eines Sport, der einfach noch lange nicht so weit ist, dass er die Massen fasziniert, hat dem Frauenfußball sicher nicht nur neue Freunde gebracht, sondern auch viele neue Feinde.

Man sollte von demher vielleicht gar nicht so viel über Profiligen reden, sondern sich den Sport erstmal entwickeln lassen. Vielleicht kann der Frauenfußball, dann irgendwann mal Emotionen wecken, wenn Kinder schon damit aufwachsen, dass Frauenfußball eine Riesensache ist. Das wird aber wohl noch ein paar Generationen brauchen.

ORF hat in der Hinsicht eigentlich gar nichts gemacht, Live-Übertragungen gab es ja nur auf ARD, ZDF und glaub ich auch auf Eurosport.

Diesen von dir genannten "Boom an der Basis" war das, was ich im letzten Post mit dem Finden junger Spielerinnen gemeint habe. Wenn sich hier die größeren Herrenfußballvereine in Österreich ein bisschen engagieren würden, würde auch bei uns der Pool an Spielerinnen sicher schnell größer werden.

Bei den letzten beiden Absätzen geb ich dir inhaltlich voll Recht. Teilweis wurde es von den Medien wahrscheinlich etwas übertrieben, aber es war trotzdem sehr wichtig, dass der Frauenfußball im deutschsprachigen Raum mal etwas gepusht wurde durch dieses Event.

Wäre jetzt interessant zu wissen, wie lange es im Männerfußball bis zur ersten Profiliga gedauert hat.

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Sola non la lascio mai
es gibt auch keinen damen-profibereich in österreich. ;)

stimmt, nicht unbedingt als so einer deklariert..

"Du stehst 1,5 Jahre" bedeutet, dass man wechseln kann, aber dann für 1,5 Jahre für den neuen Verein gesperrt ist, richtig?

Ich verstehe, dass es diese Sperren gibt, 6 Monate wie in Deutschland sind da ganz ok und es dient eben dazu auch den Vereinen eine gewisse Planungssicherheit zu geben. 1,5 Jahre sind natürlich, gerade dann für Jugendspielerinnen, deutlich zu lang.

Bin jetzt ehrlich gesagt verwundert, dass das in Österreich so abläuft, weil das ja nun wirklich keine praktikable Lösung ist, gerade im Jugendbereich. Ist das denn bei den männlichen Nachwuchsspielern genauso?

1,5 Jahre "stehen" heißt, dass man in diesem Zeitraum auf keinem Spielbericht des Verbands vermerkt sein darf, bleibt dabei aber bei dem Verein angemeldet. Wenn dein Verein sehr böswillig ist, dann schreibt er dich nach paar Monaten einfach mal so auf die Ersatzbank, ohne dass du das überhaupt weißt. Nach den 18 Monaten (von dem Tag an, wo du das letzte Mal auf einem Spielbericht vermerkt warst) könntest du dich jederzeit (auch außerhalb der Transferzeiten) bei einem neuen Verein anmelden und jeglicher Anspruch auf Ablöse/Ausbildungsentschädigung verfällt.

Ansonsten kann man sich in der Sommerübertrittszeit vom Verein abmelden, dann "steht" man nur ein Jahr und ist für diese Zeit außer bei Freundschaftsspielen nirgends spielberechtigt. Nach einem Jahr Pause kann man sich dann wieder neu bei einem Verein anmelden, hier verfällt die Ausbildungsentschädigung und der Stammverein verliert jeglichen Anspruch auf den Spieler/die Spielerin. Danach gehört man wie bei den 18 Monaten Pause "sich selbst" (machen bei uns auch im Amateurbereich einige, um von ihren Stammvereinen wegzukommen, da sie sich nicht selbst "freikaufen" möchten, da die festgelegten Pauschalen viel zu hoch sind. So nehmen die meisten lieber ein Jahr Pause in Kauf)

Also für männliche Amateurspieler gilt das, bei Nachwuchsspielern (also in der Steiermark für alle die bis zur U19 spielberechtigt sind) gelten auch Ablöse-Pauschalen, die je nach Alter variieren. Sollte man aber von einem unterklassigen Verein zu einem "größeren" wechseln wollen, bzw möchte ein Verein wie Sturm, Gratkorn etc. einen Nachwuchsspieler verpflichten, kann man diesen unter dem Einwand "sportliche Verbesserung" ohne Einverständnis des Stammvereins verpflichten, hier ein Auszug:

Nachwuchsspieler (= Spieler, die am Stichtag 1.1.1993 oder später geboren wurden) können auch außerhalb der Übertrittszeiten mittels befristeter oder unbefristeter Freigabe den Verein wechseln.

Möglichkeiten der unbefristeten/befristeten Freigabe:

  • bei Einigung mit dem Stammverein
  • Domizilwechsel, bei welchem es dem Spieler nicht zumutbar ist, bei seinem Verein weiter zu spielen (über Ansuchen an den Kontrollausschuss)
  • Spieler vor Vollendung des 13. Lebensjahres, innerhalb des ersten Jahres, berechnet ab dem Datum der Erstanmeldung (ÖFB-Regulativ § 5 Abs. 2, über Ansuchen an den Kontrollausschuss)
  • dauerndes oder vorübergehendes Fehlen einer ausreichenden sportlichen Betätigungsmöglichkeit (über Ansuchen an den Kontrollausschuss)
  • sportliche Verbesserung (über Ansuchen an den Kontrollausschuss)
bearbeitet von LEIMBEIDL

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Wäre jetzt interessant zu wissen, wie lange es im Männerfußball bis zur ersten Profiliga gedauert hat.

Gründung des ersten offiziellen Fußballclubs FC Sheffield: 1857

Erstes offizielles Länderspiel England - Schottland: 1872

Erste Profiliga England: 1879

Und noch ein interessanter Fakt. Erste Profimeisterschaft weltweit ausserhalb England: Österreich 1924/25

Somit erster Profimeister weltweit ausserhalb Englands. Wiener Hakoah 1925.

Danke Peda und Leimbeidl für die interessanten Ausführungen zu den österreichischen Vereinswechseln.

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Postinho

wenn du 1,5 Jahre stehen willst, dann muss man so gescheit sein seinen Pass beim Landesverband zu hinterlegen. Dann kann dein Stammverein auch kein Schindluder damit treiben. Ganz nach dem Motto: Ok, sie wird nie wieder für uns spielen, aber für wen anderen spielt sie auch nicht.

ad ORF: Hat sehr wohl live übertragen. Einige ausgewählte Spiele inkl. Finale auf ORF Sport Plus.

Was sich aber ebenfalls ändern muss. Die "Ich bin mir selbst am nähsten"-Mentalität der Vereine. Ich bin in meiner "aktiven Zeit" als Berichterstatter der ÖFB-Frauenliga teilweise auf Mauern gestoßen, die man sich rational nicht erklären kann. Auch hier muss man offener werden und sich nicht in seinem Elfenbeinturm verstecken und alle möglichen Probleme aussitzen. Damals wie jetzt bin ich der Überzeugung: Der Grund warum Frauenfußball derzeit nachwievor Randsportart ist in Österreich liegt zu einem großen Teil auch an den Vereinen.

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So ist das also in Österreich. Interessant und Danke für die Information.

"Du stehst 1,5 Jahre" bedeutet, dass man wechseln kann, aber dann für 1,5 Jahre für den neuen Verein gesperrt ist, richtig?

Ich verstehe, dass es diese Sperren gibt, 6 Monate wie in Deutschland sind da ganz ok und es dient eben dazu auch den Vereinen eine gewisse Planungssicherheit zu geben. 1,5 Jahre sind natürlich, gerade dann für Jugendspielerinnen, deutlich zu lang.

Bin jetzt ehrlich gesagt verwundert, dass das in Österreich so abläuft, weil das ja nun wirklich keine praktikable Lösung ist, gerade im Jugendbereich. Ist das denn bei den männlichen Nachwuchsspielern genauso?

Ja so ist das leider. Hatte selbst eine Freundin, die oftmals wechseln wollte (weil die Vereinsführung eine Frechheit war und außerdem ihr Spielniveau ein bisschen besser war als die Liga ihrer Mannschaft) doch ein Wechsel war nie wirklich realistisch. Es gab ein paar Interessenten, aber die konnten sich den Zwangserwerb nicht leisten und auch ihr Verein hat Summen verlangt die utopisch waren....

Das lustigste an der Geschichte, sie selbst hat nie einen Vertrag unterschrieben (sondern die Eltern) und Fußball war mehr oder weniger sogar ihr "Leben" deshalb stand die Pause von 1,5 Jahren nie wirklich zur Diskussion (auch wenn ich es ihr geraten habe als sie verletzungtsbedingt ohnehin nicht spielen konnte)

Die ganze Sache ist jetzt ca. 3 Jahre her, sie spielt immer noch dort, mittlerweile ist die Situation dort wieder erträglicher, aber die "Karriere" ist "dahin", für mehr als 3. Liga wirds wohl nie reichen..

Es ist so, dass ein Spieler eben 1,5 Jahre nicht auf dem Spielbericht des Vereines, bei dem er angemeldet ist, aufscheinen darf. Danach kann er zum Verein gehen, sich den Pass holen oder eben den Verein wechseln.

Ganz lustig wirds ja, wenn junge Spielerinnen (möglicherweise sogar die jüngere Schwester) dann unter dem Namen der älten Schwester auf den Spielbericht geschrieben werden., damit das verhindert wird. Und dann muss man natürlich erstmal nachweisen, dass man gar nicht dabei war (sollte man das herausfinden)

Und JA, so wird das teilweise auch praktiziert..

1,5 Jahre "stehen" heißt, dass man in diesem Zeitraum auf keinem Spielbericht des Verbands vermerkt sein darf, bleibt dabei aber bei dem Verein angemeldet. Wenn dein Verein sehr böswillig ist, dann schreibt er dich nach paar Monaten einfach mal so auf die Ersatzbank, ohne dass du das überhaupt weißt.

Ach, da stehts eh schon...

wenn du 1,5 Jahre stehen willst, dann muss man so gescheit sein seinen Pass beim Landesverband zu hinterlegen. Dann kann dein Stammverein auch kein Schindluder damit treiben. Ganz nach dem Motto: Ok, sie wird nie wieder für uns spielen, aber für wen anderen spielt sie auch nicht.

Ach, da gibts auch ganz lustige Leute die den Pass dann nicht rausrücken. Und was macht man als 18 Jährige dann? Wegen sowas zur Polizei laufen?

Die jungen Spielerinnen sind aber oftmals über ihre "Rechte" auch viel zu schlecht informiert, der Verein verrät nicht alle Tricks (wär ja blöd)..und viele kennen sich einfach nicht aus und erzählen Blödsinn. Bin ja nicht mal sicher, ob ich vollkommen richtig informiert bin, obwohl ich mich damit beschäftigt hab...

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Postinho

Ein weiteres Beispiel für Frauenfußball und wie ernst er genommen wird. Ich war heute beim Turnier in Hornstein, wo sich im Spiel Mönchshof - Wiener Sportklub folgende Szene abgespielt hat.

Die Nummer 10 von Mönchshof - Iris Stekovics - wird von Jennifer Pleininger gefoult. Nach diesem 08/15-Foul springt sie auf, nähert sich Pleininger und deutet einen Kopfstoß an. Dabei berührt sie aber auch sehr wohl die Stirn von der Sportklub-Spielerin. Der Schiedsrichter steht daneben, pfeift ab. Nach wenigen Sekunden nimmt Stekovics wieder ihren Platz am Feld ein und darf weiterspielen.

Gespräch von WSK-Trainer Thomas Rauch mit dem Schiedsrichter nach dem Spiel:

Trainer: Schiri, Kopfstoß ist rot, was soll das?

Schiri: Ja, ich hab ihr eh gesagt, wenn sie das noch einmal macht dann geht sie.

Trainer: Schiri, das ist normal rot und Ausschluss vom Turnier. Stattdessen spielt sie weiter.

Schiri: Aber geh hör auf. Sie hat sie ja nicht mal berührt.

Trainer: Eigentlich ist der Versuch alleine schon strafbar.

Schiri: jaja, passt schon....

Die Moral aus der Geschichte: 1) Enfant terribles gibt es auch im Frauenfußball. 2) Sei nicht fair, sondern leg dich bei so einer Situation einfach nieder und schrei. 3) Macht ein Schiri sowas bei einem Männerspiel, hat er nicht nur jeglichen Respekt verloren, sondern kann sich seine Karriere zugleich in die Haare schmieren.

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Tribünenzierde

Ein weiteres Beispiel für Frauenfußball und wie ernst er genommen wird. Ich war heute beim Turnier in Hornstein, wo sich im Spiel Mönchshof - Wiener Sportklub folgende Szene abgespielt hat.

Die Nummer 10 von Mönchshof - Iris Stekovics - wird von Jennifer Pleininger gefoult. Nach diesem 08/15-Foul springt sie auf, nähert sich Pleininger und deutet einen Kopfstoß an. Dabei berührt sie aber auch sehr wohl die Stirn von der Sportklub-Spielerin. Der Schiedsrichter steht daneben, pfeift ab. Nach wenigen Sekunden nimmt Stekovics wieder ihren Platz am Feld ein und darf weiterspielen.

Gespräch von WSK-Trainer Thomas Rauch mit dem Schiedsrichter nach dem Spiel:

Trainer: Schiri, Kopfstoß ist rot, was soll das?

Schiri: Ja, ich hab ihr eh gesagt, wenn sie das noch einmal macht dann geht sie.

Trainer: Schiri, das ist normal rot und Ausschluss vom Turnier. Stattdessen spielt sie weiter.

Schiri: Aber geh hör auf. Sie hat sie ja nicht mal berührt.

Trainer: Eigentlich ist der Versuch alleine schon strafbar.

Schiri: jaja, passt schon....

Die Moral aus der Geschichte: 1) Enfant terribles gibt es auch im Frauenfußball. 2) Sei nicht fair, sondern leg dich bei so einer Situation einfach nieder und schrei. 3) Macht ein Schiri sowas bei einem Männerspiel, hat er nicht nur jeglichen Respekt verloren, sondern kann sich seine Karriere zugleich in die Haare schmieren.

da könnt ich dir noch viele andere beispiele nennen...

es ist leider so, dass in den schiedsrichterfortbildungen anscheinend nicht explizit darauf hingewiesen wird, dass beim frauenfussball die gleichen regeln anzuwenden und zu exekutieren sind, wie beim männerfussball. darum gibt es auch ganz selten karten bei rohem spiel, fouls von hinten bzw. rote karten bei torraub, aber immer und fast reflexartig bei schiedsrichterkritik oder was sich auch nur so für den schiedsrichter anhört/anfühlt.

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  • 4 weeks later...
Anfänger

Dafür reichen gewiss 2 bis 3 Jahre nicht aus. Der österreichische Frauenfußball braucht einfach eine Vorbildspielerin, so wie Marta in Brasilien, Solo in den USA oder ehemals Prinz in Deutschland. Die Mädels müssen den Weg auf den Fußballplatz finden und was sich dann ergibt, wird man sehen.

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