Pressespiegel 2009/10


Starostyak

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The King
Thema: Maierhofer-Transfer

Es ist ein Fußball-Märchen, das den Amateurkickern des Landes Hoffnung geben muss. Vor vier Jahren noch in der Landesliga, jetzt in der besten Liga der Welt. 2005 stürmte Stefan Maierhofer für Langenrohr gegen Ardagger und Mistelbach. Jetzt soll er gegen Manchester United und Chelsea treffen.

Stefan Maierhofer hat es geschafft. Der größte Spieler der österreichischen Bundesliga (2,02 Meter) mit dem noch größeren Selbstvertrauen wechselt von Rapid zu Wolverhampton. Der Premier-League-Aufsteiger verpflichtete am letzten Tag der Transferzeit den 27-jährigen Teamstürmer, der damit seinen großen Traum Wirklichkeit werden ließ.

Als Ersatz verpflichteten die Hütteldorfer Hamdi Salihi. Der 25-jährige Albaner war Rapid-Trainer Peter Pacult bereits 2006 aufgefallen, der Mittelstürmer wechselte damals aber in das Innviertel.

Im Jänner 2008 wurde Maierhofer als Neuzugang von Fürth aus der zweiten deutschen Liga noch verlacht, als er seine Ziele verkündete: Rapid zum Meistertitel schießen, den Sprung in das Nationalteam schaffen und dann in eine Top-Liga, am besten nach England, wechseln.

Montag Nachmittag war es soweit: Der gelernte Koch und Kellner aus Gablitz unterschrieb in Wolverhampton einen Millionenvertrag bis. Nur eine Stunde entfernt von Birmingham, wo der "Rapidler des Jahres 2008" beim 1:2 gegen Aston Villa erneut von Wolves-Manager Mick McCarthy beobachtet wurde. Danach langte das Angebot für Maierhofer ein.

Rapid kassiert rund zwei Millionen Euro Ablöse. Eine weitere wäre im Falle des Klassenerhalts von Wolverhampton fällig.

KURIER, 31.08.2009

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ASB-Gott
Thema: Interview mit Andy Marek

"Ultras geben klare Linie vor"

Rapid-Stimme und Klubservice-Leiter Andy Marek exklusiv im sportnet.at-Interview über Fans, Polizei, Anti-Rassismus und Politik, falsche Annahmen über England und das gar nicht so neue Pyro-Gesetz.

sportnet.at: Nach dem vergangenen Wiener Derby gab es Zusammenstöße mit Festnahmen – wie oft hast du Rapid-Fans eigentlich schon aus Schwierigkeiten geholfen?

Andy Marek: „Sehr oft. Das ist aber auch meine Aufgabe. Fanarbeit ist nicht nur, Autogrammstunden zu organisieren und einen Fanclub zu besuchen, sondern hat auch damit zu tun, sich um Probleme zu kümmern. Das kann auch heißen, Leuten zu helfen, dass sie rauskommen, nicht festgenommen werden oder was auch immer.“

Was hat sich in dem Jahr seit der Causa Koch bewegt?

„Definitiv passiert ist, dass die Derbys im Stadion seit Koch sehr, sehr gut verlaufen sind. Jeder – egal ob im Stadion oder am TV – hat gemerkt, dass es Derbystimmung war, aber keine Ausschreitungen gab. Nach dem letzten Derby hat einer zu mir gesagt: Da ist aber geschimpft worden! Ja, klar, das ist bei Derbys auf der ganzen Welt so. Aber es hat früher Derbys gegeben, da hast du dich im Stadion nicht wohl gefühlt, weil Angst da war, Aggression da war, vor allem mit diesem Böllerzeug. Das ist seit dieser Koch-Geschichte viel besser geworden. Aber wir müssen immer intensiv daran arbeiten“

Kennt Rapid den Böllerwerfer?

„Nein. Und Jeder der Fans auf beiden Seiten weiß, dass es irgendwann diese im Raum stehende Verlegung des Derbys ins Happel-Stadion geben kann – und die will natürlich niemand. Daher wirken schon die Fanclub-Chefs auf ihre Leute ein. Es könnte ja auch so weit kommen, dass irgendwann einmal die gegnerischen Fans nicht mehr dabei sein dürfen wie in Athen.“

Eine Folge der Koch-Geschichte ist ja das in Entstehung befindliche Pyro-Gesetz. Was ist die Rapid-Meinung dazu?

„Dass Pyrotechnik nicht erlaubt ist, ist ja kein neues Gesetz. Wogegen ich persönlich striktest bin, ist das Böllerwerfen und sind Leuchtraketen. Das ist extrem gefährlich und gehört strengstens verboten. Ansonsten muss man sich das Gesetz dann anschauen, es liegt ja noch nicht vor.“

Rapid-Fans sehen das eher anders, wenn man sich Transparente ansieht wie „Wir scheißen auf euer Geschwätz zum Pyro-Gesetz“. Bei der Austria gab es sogar eines mit dem Wortlaut: „Für Gewalt und Pyro“. Was macht der Fanbetreuer in solchen Fällen?

„Die Frage ist, wie viel man gewinnen kann durch provokante Transparente? Zu glauben, dass man da der Sieger wird, ist wahrscheinlich nicht richtig.“

Wie weit hast du da Einfluss?

„Ich kann und wir können versuchen, Dinge in den Griff zu bekommen, die im Entstehen sind. Aber es gibt natürlich viele Themen, an die wir trotz aller Erfahrung nicht denken und wo wir dann auch überrascht sind.

Wie zum Beispiel vom „Polizisten sind Mörder“-Transparent in Ried?

„Ja, an so was denkt ja keiner! Natürlich war es auch für mich überraschend, dass das so schnell gehen kann, dass ein junger Mensch erschossen wird. Aber das daraus so ein Auftritt wie der in Ried entstehen kann – daran habe ich nicht gedacht und das hat auch nichts mit Fußball zu tun. Dass wir in einem freien Land sind und der Fall aufgeklärt gehört – keine Frage! Aber die Wortwahl war eine ganz schlechte.“

Wie weit kannst du dich da durchsetzen?

„Es gab schon Themen, wo wir uns zusammengesetzt haben und ich gesagt habe: Was soll das bringen? Und dann haben sich manchmal auch Meinungen geändert. Aber es gab auch Themen, von denen ich sie nicht abgebracht habe. Das war zum Beispiel die „Scheiß-Euro“. Das war deren Meinung, und irgendwann muss man auch eingestehen: Sie dürfen ihre Meinung kundtun.“

Sind das im Prinzip die Ultras oder kleinere Gruppierungen? Im austriansoccerboard gab es da kürzlich eine Rassismus-Debatte rund um die Flotown Boys, wo die Emotionen auch sehr hoch gegangen sind.

„Ein einzelner Fan wird aus einer Geschichte, die ihm persönlich nicht taugt, sicher nicht diese große Bühne bekommen. Aber die Fanclubs sprechen sich schon untereinander ab. Die Einstellung zum Pyrotechnik-Gesetz stammt also sicher nicht nur von einer Gruppe.“

Der Fanpolizist Christian Doneis hat zu uns unter anderem gesagt, es sei auch eine Frage der Verantwortung des Vereins – es käme darauf an, wo ein Verein klare Grenzen setzt. Wo sind diese Grenzen bei Rapid?

„Ich finde, er macht es sich ein bisschen einfach, wenn er sagt, dass die Grenzen vom Verein aufgezeigt werden müssen. Klar ist zum Beispiel: Wenn jemand einen Böller wirft, gibt es 2 Jahre Stadionverbot. Aber oft sieht man ja erst im nachhinein, dass da eine Grenze war, die überschritten worden ist. Wir reden von so vielen Gruppierungen, von Menschen mit sozialen Problemen, die nichts zu verlieren haben. Klar kann ich Grenzen aufzeigen – aber es gibt immer wieder Ausreißer, die völlig überraschend sind. Dieses pragmatische So-ist-es-und-nicht-anders spielt es deshalb nicht, weil wir auch eine Verantwortung haben gegenüber den Fans. Ich wünsch mir keinen Verein, der sagt: Sitzen – und dann müssen wir sitzen. Und dann dürfen wir einmal aufzeigen, weil wir möchten etwas sagen.

Das spielt es ja nicht in der Realität – oder der Fußball wird damit hingemacht. Oder ich hab so viel Kohle wie die Oligarchen dieser Welt, dass ich eine Bühne biete, wo ich zum Zuschauer sage: Du sitzt, du bist ruhig, dafür kriegst du den Drogba. Das wollen wir so auch nicht!“ „Ich möchte, dass wir bis zu einem gewissen Grad Verantwortung für die Fans haben. Das hat natürlich seine Grenze. Wenn irgendwer mit einem Rapidschal vermummt in Grammatneusiedl eine Bank überfällt, kann man sicher nicht Rapid zur Verantwortung ziehen. Aber wir müssen unsere Verantwortung 365 Tage im Jahr wahrnehmen. Ich selber habe im Vorjahr 81 Fanclubs besucht. Da gibt es unkomplizierte, wo die Brettljause am Tisch steht und über die Schuhgröße vom Maierhofer geredet wird, aber es gibt auch die, die sich mit anderen Themen auseinandersetzen und wo du sehr intensiv arbeiten musst. Da treffen ja auch Generationen aufeinander, mit völlig unterschiedlichen Interessen.“

Der Fan-Kapo und Vorstandsmitglied von Wacker Innsbruck, Martin Weberberger, sagt ja: Verglichen mit Italien gibt es bei uns keine Ultras. Was sagt man dazu?

„Unsere Ultras-Gruppierung ist eine sehr starke, in allen Belangen. Sei es in ihrer Organisation, bei der Choreographie-Entwicklung etc. Da sind sie weit über die Grenzen hinaus bekannt und haben auch Preise bekommen. Auch der Auftritt der Menge ist sehr beeindruckend, das sind ja 400-500, das ist kein Häuferl.“

Weberberger meinte, Ultra-sein heißt, komplett anarchistisch zu leben – und das würde man in Österreich keine zwei Wochen schaffen.

„Vielleicht findet die Anarchie in Österreich auch nicht so einen fruchtbaren Boden wie in Ländern mit weit größeren sozialen Problemen?“

Welche Rolle spielt die politische Komponente? Der Austria-Fanbeauftragte Martin Schwarzlantner hat vor kurzem im sportnet-Interview offen gesagt: Ja, es gibt rechtsradikale Fans bei der Austria.

„Das ist bei uns gar kein Thema. Wir sind sehr froh, weil hier die Ultras eine ganz, ganz, ganz klare Linie vorgeben. Vor 2 Jahren hat zum Beispiel so ein Verwirrter versucht, an Hitlers Geburtstag so einen Fetzen aufzuhängen – der ist in der Sekunde draußen gelegen und nicht vorher höflich ersucht worden, das Areal zu verlassen.“ „Aber es ist zwischen dem SK Rapid und den Fans immer ein Geben und Nehmen. Wer glaubt, er kann nur nehmen, wird nicht gewinnen, und das gilt auch für die Fans. Die müssen auch gewisse Zugeständnisse machen, und wir müssen es auch.“

In England scheinen die „erlebnisorientierten“ Fans wieder etwas hochzukochen. Da gab es zum Beispiel die Riesenschlägerei bei Westham gegen Millwall. Befürchtest du solche Entwicklungen auch für Europa und Österreich?

„Nein, das glaube ich gar nicht. Über die Ausschreitungen bei Westham gegen Millwall war ich schon überrascht. Sogar ich weiß, dass dieses Spiel ein ganz heißer Tanz ist. Dass es gerade bei so einem Spiel zu diesen Szenen kommen kann, kann ich überhaupt nicht verstehen. Da spielen zwei Mannschaften gegeneinander, die sich über Jahrzehnte nicht mögen und dann können die Fans drei Mal aus Spielfeld kommen – das kann ja nicht sein. Das wäre so, als würde man beim Wiener Derby auf Sicherheitsvorkehrungen vergessen und wir wären alle auf Urlaub.“

Die englischen Medien schrieben nach dem Spiel in Birmingham: "Wenn es von den Fans abhinge, wäre Rapid im Champions-League-Finale"Wie ist überhaupt dein Bild von Fußball-England?

„Man muss das schon zurecht rücken. Dieses wunderbare Fußballland, wo du keine Karte kriegst – das ist doch alles Blödsinn! Die Engländer haben einmal mitgekriegt, was Stimmung und Enthusiasmus ist, als sie unsere Fans gesehen haben!

Und ich habe gesehen, wie die Stadien jenseits der Top 4 da drüben halbleer sind. Da kriegst du ganz leicht eine Karte, und dann sitzt du auf einem Platz, darfst keine Zigarette haben, darfst kein Getränk haben, und wenn du aufstehst, weil ein Tor gefallen ist, dann sagt gleich einer: Sit down! Das ist ja weit weg von dem, was wir wollen. Wir wollen genau das Gegenteil. Wir wollen das Erlebnis Fußball forcieren!“

Und was war gut?

„Was mir gut gefallen hat, war der Einsatz der Polizei. Der war sehr höflich und gentleman-like, und da ist mir vorgekommen, dass das gar nicht schlecht angekommen ist. Vielleicht war es auch eine Ausnahme. Und ich hoffe sehr, dass wir eine sehr negative und größer werdende Entwicklung stoppen können, und das ist die „ACAB“-Geschichte (Anm. d. Red.: steht kurz für „All Cops are Bastards“). Das erreicht europaweit eine ungute Dimension und man muss aufpassen, dass das nicht irgendwann einmal zum Super-GAU wird. Da entsteht eine Frontstellung und ein Aufschaukeln an einer Stelle, wo gegenseitiger Respekt besser wäre. Und in so einer Sache kann es nie einen Gewinner geben, da verlieren alle. Es muss sich ja keiner mit dem anderen verhabern.“

sportnet.at

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Thema: Veli Kavlak

Wien – Es war ein geglücktes Saison-Debüt.

Zum ersten Mal in der Saison 2009/10 stand Veli Kavlak von Minute eins bis zum Schlusspfiff in einem Pflichtspiel auf dem Feld.

Und dies nicht bei einem Spiel seines Klubs Rapid, sondern bei der österreichischen U21-Nationalmannschaft – beim 1:0-Sieg gegen Schottland in der Südstadt.

Erstes Pflichtspiel seit 16. Juli

Nach einer hartnäckigen Muskelverletzung wurde der 20-Jährige genau vor diesem wichtigen Match für die Nachwuchs-Auswahl wieder fit. Bei Rapid konnte/durfte Kavlak seit Saisonbeginn nur einmal spielen.

Im ersten Pflichtspiel, dem 5:0 gegen Vllaznia Schkoder in der Europa-League-Quali, stand der Mittelfeldspieler von Beginn an und wurde nach 74 Minuten durch Trimmel ersetzt – das war am 16. Juli.

51 Tage später absolvierte er eben nun seinen zweiten Pflichtspiel-Einsatz.

„Es war für mich einfach wichtig, dass ich wieder spiele“, erklärte Kavlak bei LAOLA1 nach dem harten Stück Arbeit gegen die Schotten.

„Wir haben gewusst, dass es sehr schwer wird, weil die Schotten hinten gut stehen. Aber wir haben sie letztlich geknackt. Der Sieg ist ganz wichtig“, freute er sich auch in seiner Funktion als Kapitän des U21-Teams.

Keine bedeutende Rolle bei Rapid

Mit mittlerweile 16 Einsätzen für die U21-Auswahl – vier Mal durfte er auch schon im A-Team spielen – ist Kavlak bei weitem der erfahrenste Mann im aktuellen Kader.

Für Teamchef Andreas Herzog ist der Techniker zudem auch der verlängerte Arm auf dem Feld – mehrmals holte er seinen Kapitän zur Seite und gab ihm Anweisungen für die restliche Mannschaft.

So eine bedeutende Rolle hatte Kavlak bei Rapid zuletzt nicht gespielt – natürlich auch wegen seiner physischen Probleme, aber nicht nur.

„Wechsel ist knapp gescheitert“

Die beiden Christopher (Drazan und Trimmel) erschwerten dem 101-fachen Bundesliga-Spieler mit ihren sehr guten Leistungen den Weg zu Einsätzen.

Und in der Mitte ist für Kavlak, der gegen Schottland auf seiner geliebten Position im zentralen Mittelfeld spielen durfte, bei Rapid sowieso seit Monaten alles zu.

Deshalb kam es nicht überraschend, dass Kavlak kurz vor dem 31. August den Weg ins Ausland suchte.

„Es war wirklich sehr, sehr knapp“, erzählte der Youngster und meinte damit einen Wechsel in den Südosten. „Ich will den Namen des Klubs nicht sagen, aber es war ein Angebot aus der Türkei.“

„Rapid ist mein Klub“

Kavlak sprach mit Rapid – die Hütteldorfer wollten aber nach Hoffer und Maierhofer nicht noch einen weiteren wichtigen Spieler gehen lassen. Deshalb musste er bleiben.

„Ich habe mit Rapid gesprochen und ausschlaggebend war, dass nun sehr viele Spiele auf uns warten. Ich habe gesagt: Ich werde für Rapid weiterkämpfen – denn das ist mein Klub“, will Kavlak weiterhin alles für seine Grün-Weißen geben.

„Ich habe einen Monat nicht gespielt, war andauernd verletzt und jetzt bin ich wieder zurück und ich hoffe, weiterhin schmerzfrei spielen zu können.“

Der Anfang wurde mit dem Sieg der ÖFB-U21 gegen Schottland gemacht. Nach dem Albanien-Spiel steht wieder der Rapid-Alltag an. Weil Drazan aktuell verletzt ist, könnte es dann auch in Hütteldorf wieder klappen.

Wenn nicht – weil beispielsweise Boskovic sich indes wieder seiner Bestform genähert hat und für Einsätze von Beginn an bereit steht -, könnte in der kommenden Winter-Transferzeit Kavlak wieder ein Thema sein.

laola1.at, 07.09.2009

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The King
Thema: Peter Pacult

Vor den Spielen gegen Red Bull und den HSV: Rapid-Coach Peter Pacult über sein Verhältnis zu den Fans, Extrazuckerln in Europa und mangelnde Rückendeckung des Vereins.

35.000 Abos für die Heimspiele in der Europa League verkaufte Rapid bis Donnerstag, 17 Uhr. Bis Sonntag läuft der Verkauf der Dreierpacks - was bis dahin nicht über den Ladentisch wandern sollte, wird als Einzelticket aufgelegt.

Nicht nur die Geschäftsführung der Hütteldorfer reibt sich die Hände. Auch Trainer Peter Pacult freut sich auf die internationale Herausforderung. "Sportlich und vom Namen her haben wir mit HSV und Celtic fast ein Traumlos gezogen", sagt der Wiener im Gespräch mit News (Ausgabe 37/09).

"Die Europa League ist ein Extrazuckerl"

Pacult weiß aber auch um die besondere Herausforderung der viel zitierten Doppelbelastung. Man müsse lernen, damit richtig umzugehen. "Dieser Spagat wird nicht leicht. Aber die internationalen Spiele sind sehr wichtig für die Weiterentwicklung der Mannschaft. So wie wir zum Beispiel von Aston Villa in den Zweikämpfen gefordert wurden, passiert uns das in der österreichischen Liga eher seltener.

Für den 49-Jährigen ist klar: wichtig ist vor allem die Meisterschaft. Aber: "Die Europa League ist ein Extrazuckerl, das wir uns hart erarbeitet haben."

"Hätte mir härtere Gegenwehr der Vereinsführung gewünscht"

Kaum zu glauben, dass der Trainer noch vor wenigen Wochen ganz extrem in der Schusslinie der eigenen Fans stand. Der Grund: Pacult feuert Co-Trainer Barisic und Tormann-Trainer Zaijcek. "Diese Entscheidung ist nicht von heute auf morgen gefallen, sondern über Wochen und Monate gereift. Ich habe dann die Reißleine gezogen, um sich selbst zu schätzen. [...] Ich hätte mir eine etwas härtere Gegenwehr der Vereinsführung gegen die Angriffe auf meine Person gewünscht."

Die Südtribüne des Hanappi-Stadions musste im Juni frisch gestrichen werden. "Pacult raus" war noch die freundlichste Mitteilung, die anscheinend aufgebrachte Anhänger auf das Gemäuer schmierten.

Fans: "Wir sind stolz"

Pacult und die Fans - wird das noch die große Liebe? Wer weiß. Der Trainer erzählt von einem "Treffen aller Fanklubchefs", das wenige Wochen nach der Trainerrochade stattfand. "Da ist einer aufgestanden und hat gemeint: Wir sind stolz, dass sie bei uns sind. Darauf gab´s spontanen Applaus im ganzen Saal. Und ich muss zugeben, das ist bei mir runtergegangen wie Öl."

Sportnet, 10.09.2009

bearbeitet von Starostyak

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Banklwärmer
Interview mit Soma

Ragnvald, deine ersten Wochen bei Rapid haben es in sich. Hast du dir so einen Start erwartet?

Nein, so was kann man sich nur wünschen und erhoffen, aber dass es so ein sensationeller Start für mich hier bei Rapid wird, ist einfach unglaublich. Beim Heimspiel gegen Aston Villa war ich schon von der fantastischen Stimmung im Hanappi-Stadion begeistert. Dann haben wir den LASK überrollt und was sich in Birmingham abgespielt hat, ist unbeschreiblich. Man hat mir schon von den tollen Fans erzählt, aber sie haben alle meine Erwartungen übertroffen. Und als uns dann auch noch um vier Uhr morgens hunderte Fans am Flughafen in Wien begrüßt haben, war ich echt sprachlos. So eine Euphorie habe ich noch nie in meiner Karriere miterleben dürfen.

Und jetzt warten in der UEFA Europa League weitere Highlights auf Rapid. Wie siehst du die Chancen in der Gruppenphase?

Wer Aston Villa eliminiert, braucht sich auch vor Celtic, Hapoel oder dem HSV nicht fürchten. Wir haben Respekt und wissen, dass es ganz schwierige Partien werden, aber mit den Fans als 12. Mann und starken Leistungen wie zum Beispiel in Birmingham können wir auch in der Gruppenphase für Erfolge sorgen und dann werden wir hoffentlich wieder so toll mit den Fans feiern. Das hat richtig Spaß gemacht.

Bei Rapid gab es in den 1990er-Jahren einen Publikumsliebling aus deiner Heimat, dessen Erbe du jetzt antrittst.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie damals in Norwegen über Jan Åge Fjørtoft bei Rapid berichtet wurde. Er war ein cooler Typ und ich habe schon gehört, dass er hier in Hütteldorf sehr beliebt war. Obwohl es als Stürmer mit vielen Toren natürlich leichter ist, sich in die Herzen der Fans zu schießen, wie für mich als Verteidiger, aber ich werde mein Bestes geben, um sein Erbe würdig anzutreten.

Dein Name sorgt für Zungenbrecher und Verwirrung über die korrekte Aussprache. Lösen wir das Rätsel auf.

Ragnvald ist recht kompliziert richtig auszusprechen und daher reicht der Spitzname „Rage“. Und meinen Nachnamen spricht man korrekt „Suma“ aus.

www.skrapid.at

bearbeitet von Rapidler#11

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Yippie-Ya-Yeah Schweinebacke

Die Hintergründe der Rapid-Transfers

Hamdi Salihis Tor zum 2:2 im packenden Schlager gegen Salzburg war der Schlusspunkt im spektakulärsten Transfersommer der Rapid-Vereinsgeschichte. Der albanische Teamstürmer stellte mit seinem 45-minütigen Debüt klar, dass die Hütteldorfer auch nach dem Verkauf des Duos Maierhofer-Hoffer genug Qualität in der Offensive vorweisen können. Zum Start der Europa-League-Gruppenphase am Donnerstag (19 Uhr) im Happel-Stadion (Restkarten sind noch zu haben) gegen den deutschen Tabellenführer HSV kann Trainer Peter Pacult aus mehreren personellen und taktischen Varianten wählen.

Vor dem internationalen Härtetest gewährt Sportdirektor Alfred Hörtnagl dem KURIER erstmals Einblick in die Details der jüngsten Millionentransfers: Begonnen hat das Wechselspiel mit der Weiterverpflichtung von Jelavic. "Er war schon auf dem Weg nach Graz zur Unterschrift für Sturm, wollte aber eigentlich bei uns bleiben", sagt Hörtnagl, der einen "finanziellen Drahtseilakt" gesteht: "Wir haben Jelavic als sechsten Stürmer gekauft, obwohl er nicht mehr ins Budget gepasst hat und weder für Hoffer noch für Maierhofer Angebote da waren."

Explodierendes Interesse

Das Interesse explodierte erst nach den Jubiläumsspielen gegen Schalke und Liverpool. Hörtnagl: "Diese Spiele haben mehr bewirkt als die vielen Liga-Tore." Allerdings lag das erste Angebot von Napoli für Hoffer nach Vermittlung von Spielermanager Hagmayr bei drei Millionen Euro und damit unter den Erwartungen von Rapid. Nur zwei Tage sowie eine Verhandlungsrunde mit Napoli-Sportchef Marino und Hörtnagl später war der Teamstürmer dem Serie-A-Klub rund zwei Millionen mehr wert.

Noch turbulenter wurde es in der letzten Transferwoche Ende August. Ein Wigan-Angebot für Maierhofer lehnte Hörtnagl ("Die wollten den Langen am liebsten geschenkt") ab, es diente aber als Anlass, mit Ried wegen Salihi als möglichen Ersatz zu verhandeln. Als Wolverhamptons Angebot am letzten Transfertag auf knapp mehr als zwei Millionen raufverhandelt wurde, kam es zum Doppeltransfer.

Parallel dazu wurde ein Angebot von Ankaraspor für Kavlak abgelehnt. Außerdem gab es Anfragen für Drazan und Pehlivan. Hörtnagl: "Die Jungen wollten wir aber unbedingt halten."

http://kurier.at/sport/fussball/1938589.php

bearbeitet von John McClane

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Tribünenzierde
HSV

Der Trainer von Rapid Wien im Abendblatt-Interview

Pacult: "Der HSV ist in unserer Gruppe der klare Favorit"

15. September 2009, 06:00 Uhr

Rapid Wiens Trainer Peter Pacult schwärmt vor dem Europacup-Duell gegen den HSV (Do., 19 Uhr/live in Sat 1) vom "flotten Fußball" der Hamburger.

Hamburg/Wien. Abendblatt:

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Hamburger Abendblatt

Das Kreuz mit dem Band - darum leidet der HSV

Herr Pacult, verraten Sie uns Ihren Lieblings-Piefke-Witz?

Peter Pacult:

Da erwischen Sie mich auf dem falschen Fuß. Es gibt unendlich viele, aber mir fällt gerade keiner ein.

Abendblatt:

Wie wollen Sie die Piefkes aus Hamburg am Donnerstag ärgern?

Pacult:

Ich muss gestehen, dass die Hamburger einen sehr flotten Fußball spielen und auch herausragende Einzelspieler haben. Der HSV ist in unserer Europa-League-Gruppe der klare Favorit. Weit dahinter kommen dann wir, Celtic Glasgow und Hapoel Tel-Aviv. Trotzdem wollen wir versuchen, mutig nach vorne zu spielen.

Abendblatt:

Hat Ihnen Salzburgs Trainer Huub Stevens den einen oder anderen Tipp gegeben, als Sie ihn am Wochenende trafen?

Pacult:

Naa. Ich habe mir lieber selbst am Sonnabend ein Bild gemacht, als ich gegen Stuttgart im Stadion war.

Abendblatt:

Red Bull Salzburg ist Rapids großer Konkurrent in Österreich. Sind Sie neidisch über deren finanzielle Möglichkeiten?

Pacult:

Überhaupt nicht. Es ist aber beeindruckend, wie viel Geld dort in den vergangenen Jahren verbrannt wurde, ohne, dass dabei was heraus gekommen ist. Mit Stevens haben die den dritten Trainer in vier Jahren.

Abendblatt:

Dietmar Beiersdorfer soll als neuer Sportchef sämtliche Red-Bull-Klubs koordinieren. Würden Sie ihm zu dieser Aufgabe raten?

Pacult:

Der Didi ist a Guader. Es ist beeindruckend, was er in Hamburg geleistet hat. Warum soll er nicht ähnlichen Erfolg bei Red Bull haben. Die Aufgabe klingt attraktiv.

Abendblatt:

Wäre ein Comeback in der Bundesliga für Sie attraktiv?

Pacult:

Als Trainer hat man immer ein Ziel vor Augen. Wer einmal in einer großen Liga wie der Bundesliga gearbeitet hat, der würde gerne zurückkommen. Meine Zeit in München war wunderschön, obwohl ich mir den einen oder anderen Spruch anhören musste. Aber daran gewöhnt man sich als Österreicher in Deutschland.

Abendblatt:

Letzte Frage: Was ist die größte Orgel der Welt?

Pacult:

Keine Ahnung.

Abendblatt:

Österreich! Acht Millionen Einwohner, und alles Pfeifen.Interview: Kai Schiller

http://www.abendblatt.de/sport/fussball/HS...re-Favorit.html

bearbeitet von Reinholdinho

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Mingin cunts...

Geh schleich dich, der Typ vom Abendblatt gehört rausgeschmissen und kann bei der Wendy oder im Yps-Heft die Witzseiten gestalten.

Unglaublich eigentlich, mit welcher kumpelhaften Arroganz die Deutschen immer auf die Österreicher herabschauen.

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The King
Thema: Rapid - HSV

Wien. Peter Pacult konnte sein Glück einfach nicht fassen. Wie ein Flummi sprang Rapid Wiens Trainer am Spielfeldrand auf und ab, ballte die Fäuste und schrie seine Freude in den Nachthimmel hinein. Zwar hatte der frühere 1860-Stürmer bereits einen Tag vor dem Spiel orakelt, dass der verstorbene Altmeister Ernst Happel von "dort droben" wohl eher den Grün-Weißen als den Hamburgern die Daumen drücken würde. Mit einer so himmlischen Unterstützung hätte aber wohl selbst Pacult nicht gerechnet. Rapid spielte, Rapid kämpfte und Rapid traf - und das gleich dreifach. So war es am Ende mehr als verdient, dass Happels Wiener vor 49 850 begeisterten Zuschauern Happels Hamburger zum Auftakt der Gruppenphase der Europa League mit 3:0 besiegten.

Bereits vor dem Anpfiff des sechsköpfigen Schiedsrichtergespanns - erstmals waren zwei Torrichter mit auf dem Platz - schien im Ernst Happel Stadion eine besondere Europacupstimmung in der Luft zu sein. "Rapid marschiert. Wien regiert. Ganz Europa wird paniert", stand überdimensional in grünen und weißen Buchstaben auf einem Transparent über die gesamte Wiener Fankurve geschrieben. Und die lautstarken Anhänger sollten Recht behalten. Der HSV fand von Anfang an kein spielerisches Rezept gegen die tief und gut stehende Rapid-Defensive. Mladen Petric versuchte im Angriff an seine starke Vorstellung gegen Stuttgart anzuknüpfen, vermisste aber die Hilfe seiner Offensivkollegen. Besonders Sturmpartner Marcus Berg hatte einen miesen Abend erwischt. Der Schwede, der den am Knie verletzten Paolo Guerrero ersetzen soll, konnte gleich mehrfach beste Chancen nicht nutzen. Immer wieder versuchte Trainer Bruno Labbadia - wie sein Wiener Kollege früher selbst ein Klasse-Torjäger - den demoralisierten Angreifer mit Worten und Gesten aufzurichten. Vergeblich.

So passte es bestens ins Bild, dass sich erstmals in dieser Saison auch Hamburgs Defensive der schwächelnden Offensive anschloss. Die Viererkette, die in der Bundesliga in fünf Spielen bislang erst sechsmal überwunden wurde, musste sich gleich dreimal geschlagen geben. Immer wieder schimpfte Torhüter Frank Rost mit seinen Vorderleuten, konnte diese aber ebenso wenig wecken wie Labbadia den enttäuschenden Berg. So konnten der vor dem Spiel als "Fußballgott" gefeierte Hofmann (35.), Jelavic (44.) und Drazan (76.) die Hamburger Abwehr ohne große Gegenwehr gleich drei Mal überwinden. Sogar eine höhere Niederlage war möglich. "Nach einer halben Stunde hätten wir 2:0 führen können. Aber danach haben wir uns zu viele individuelle Fehler geleistet. Von uns waren einige Spieler sicher nicht auf Topniveau", kommentierte Petric den bisher schlechtesten Saisonauftritt.

Mit großem Interesse hat auch Ebi Smolarek die Niederlage der Hamburger im TV verfolgt. Der vereinslose Stürmer, der sich derzeit in Rotterdam fit hält, würde trotz der bitteren Pleite gerne den Platz des verletzten Guerrero einnehmen. "Der HSV ist in Deutschland eine Top-Adresse und international ein großer Verein", sagte der Pole dem Abendblatt. Auch Smolareks Vater Wlodzimierz hofft auf einen Transfer seines Sohnes in die Hansestadt. "Der HSV hat sich bei Ebi gemeldet. Spätestens morgen wird alles über die Bühne gehen", sagte Smolarek Senior dem Internetdienstleister "Przeglad Sportowy". Ganz so schnell wird es dann aber doch nicht gehen. Nach Abendblatt-Informationen wird beim HSV zwar weiter über eine Verpflichtung des 28-Jährigen nachgedacht, allerdings wurden noch keine konkreten Verhandlungen aufgenommen. Im Europapokal helfen könnte Smolarek ohnehin nicht, da der Angreifer nur für die Bundesliga spielberechtigt wäre. Vielleicht sollten also auch die Hamburger im kommenden Heimspiel gegen Hapoel Tel-Aviv (1.10.) auf Hilfe von oben hoffen. Schließlich kommen nur die beiden Gruppenersten in die K.o.-Runde. Und dafür würde sicherlich auch Happel seinen Segen geben.

Rapid Wien: Payer - Kulovits, Eder, Soma, Satzer - Heikkinen - Pehlivan, Boskovic (60. Drazan) - Kavlak, Hofmann - Jelavic (85. Salihi).

HSV: Rost - Boateng (46. Demel), Rozehnal, Mathijsen, Aogo - Zé Roberto, Jarolim - Trochowski (46. Pitroipa), Elia - Berg (73. Torun), Petric.

Tore: 1:0 Hofmann (35.), 2:0 Jelavic (44.), 3:0 Drazan (76.). SR: Bebek (Kroatien). Z.: 49 850 (ausverkauft). Gelb: Pehlivan, Boskovic - Trochowski.

Abendblatt, 18.09.2009

Thema: Rapid - HSV, Pressestimmen

Nach dem sensationellen Europa-League-Auftakt für Meister Salzburg und Rapid rauscht es im internationalen Blätterwald auch aus österreichischer Sicht. Während die beiden erfolgreichen ÖFB-Clubs ihren Kontrahenten Lazio Rom und Hamburger SV schwere mediale Prügel bescherten, musste die in Bilbao unter die Räder gekommene Austria auch noch die Häme der spanischen Zeitungen schlucken.

Zunächst aber zum erfreulichen Teil der Pressesschau. Wie jeder Sieg einer österreichischen Mannschaft über ein deutsches Team löste das 3:0 der Hütteldorfer - die Tore gibt es als Video u. a. auf You Tube zu sehen - über den Bundesliga-Tabellenführer HSV beträchtliche Reaktionen im nördlichen Nachbarland aus.

Österreich lacht über deutschen Fußball

"Ösis verhöhnen die HSV-Versager. Was für eine Schmach!", ließ sich die "Bild" nicht lumpen. "Der HSV wurde von Rapid abgeschossen. So hat Österreich seit 31 Jahren nicht mehr über den deutschen Fußball gelacht - seit 1978 in Cordoba. Nach Spielschluss schleichen die HSV-Würstchen mit hängenden Köpfen vom Platz."

Auch die "Hamburger Morgenpost" schenkte den mit "Wiener Würstchen" verglichenen HSV-Profis kräftig ein: "Blamage zum Auftakt der Gruppenphase. Rapid wie im Rausch, Labbadias Team schlecht wie nie. Rapid legte los wie die Feuerwehr, was für eine Schmach für den HSV."

Eher zweitklassige Liga?

Die Konkurrenz vom "Hamburger Abendblatt" schrieb gar von "Wiener Watschn für den Hamburger SV". "Der HSV fand von Anfang an kein spielerisches Rezept gegen die Wiener, die mehr als verdient siegten. Vielleicht sollten die Hamburger im kommenden Heimspiel gegen Hapoel Tel Aviv auf Hilfe von oben hoffen."

Für den Hamburger "Express" stellte der "Rapid-Radau die Hölle für den HSV" dar. "Als die 50.000 Fans im Happel-Stadion die berühmt-berüchtigte Rapid-Viertelstunde einläuteten, war es um den HSV geschehen. Welch eine Blamage zum Auftakt der Gruppenphase für einen angeblichen deutschen Spitzenklub. Vorgeführt von einem Verein aus einer eher zweitklassigen Liga."

ORF Sport Online, 18.09.2009

Thema: Rapid vs. HSV

Rapid hat sich Zeit gelassen. Dieser Erfolg musste in allen Zügen genossen werden. Ein 3:0-Sieg über den ungeschlagenen deutschen Tabellenführer passiert nicht alle Tage, auch wenn die Europacup-Erfolge der Hütteldorfer Legende sind.

Den völlig verdienten Sieg durch Tore von Steffen Hofmann (35./Freistoß), Nikica Jelavic (44.) und Christopher Drazan (76.) gegen den ideenlos agierende Hamburger SV zelebrierte die Elf von Peter Pacult mit minutenlangen Ehrenrunden.

Die Routine der Sieger

Auch 20 Minuten nach Spielende wurde mit den treuesten Rapid-Fans der Triumph noch beim Auslaufen gefeiert. Dann erst stellten sich Spieler und Trainer - erstaunlich unaufgeregt - der Presse.

Grün-weiße Europacup-Erfolge sind heuer eben fast schon zur Routine geworden.

"Heftiges Resultat"

Gleichzeitig trabten noch die HSV-Kicker unter Schmährufen und mit hängenden Köpfen über das Feld und hatten Zeit, über die überraschend deutliche Schlappe nachzudenken.

"Das Resultat war richtig heftig", sagte Stürmer Mladen Petric zum Fehlstart der Hamburger in die Gruppenphase der Europa League. "Aber wer das Spiel gesehen hat, weiß, dass wir uns die ersten zwei Tore selbst gemacht haben und Rapid sich in einen Rausch gespielt hat."

"Wir haben uns die Tore selbst geschossen", meinte auch HSV-Mittelfeldmann Piotr Trochowski.

"Rapids Leistung keine Überraschung"

Das der deutsche Leader den heimischen Tabellensechsten unterschätzt habe, wollte Trainer Bruno Labbadia nicht bestätigen.

Äußerlich ungerührt kommentierte er die erste Pflichtspielniederlage für den HSV in dieser Saison: "Die Leistung Rapids war keine Überraschung für uns, wir wussten um die Stärke der Wiener." Die Häme der bekannt kritischen deutschen Medien fürchtete der Hamburger Neocoach nicht. Da hatte er noch keinen Blick auf die Online-Ausgabe der "Bild" geworfen.

"Wiener Würstchen" aus Hamburg

"Blamage gegen Wien - HSV, ihr Würstchen" titelte die "Bild", um weiter zu erklären: "Der HSV wurde von Rapid aus dem Happel-Stadion geballert. So hat Österreich seit 31 Jahren nicht mehr über den deutschen Fußball gelacht."

Kein Vergleich mit Cordoba

Rapid-Torhüter Helge Payer wollte keine Vergleiche mit dem ikonisierten 3:2 Österreichs über Deutschland bei der WM 1978 ziehen. "Da war ich noch nicht auf der Welt."

Aber das verdiente 3:0 über Hamburg sei "ein Highlight" in seiner Karriere, sagte Österreichs Teamtorhüter zu dem Erfolg. "Wir sind so was von zufrieden, so was von glücklich, dass wir so ein Team geschlagen haben."

Rapid spielte auf Sieg

"Wir haben von der ersten Minute probiert, das Spiel zu gewinnen", sagte Verteidiger Stefan Kulovits, der nur zu Beginn mit Hamburgs Jungstar Eljero Elia Probleme hatte.

"Wir sind hinten gut gestanden, das war der Schlüssel zum Erfolg", wusste Markus Katzer und: "Das Publikum hat uns nach vorne gepeitscht."

Happel-Stadion bald zu klein?

Die energiegeladene Stimmung im mit 49.850 ausverkauften Happel-Stadion war ein zusätzlicher Erfolgsfaktor und ließ die Befürchtungen, Rapid hätte lieber die dichte Atmosphäre des (viel) kleineren Hanappi-Stadions nutzen sollen, vergessen.

"Ich kann mich nicht erinnern, dass im Happel-Stadion in den vergangenen Jahren so eine Stimmung geherrscht hat. Jetzt bräuchten wir aufgrund des großen Zuschauerinteresses fast schon ein doppeltes Happel-Stadion", sagte Payer halbernst.

Hütteldorf-Express auf Schiene

Neben dem auch europaweit sehenswerten Fansupport überzeugte bei Rapid zuletzt die Tatsache, dass die Mannschaft jeden Ausfall, jede Änderung offensichtlich locker wegstecken kann.

Das Topstürmerduo Maierhofer und Hoffer verkauft, Drazan verletzt, formschwache Spieler - egal. Boskovic rein, Kavlak rein, der Hütteldorf-Express bleibt trotzdem auf Schiene und erhöht sogar noch das Tempo.

"Starker Kader"

"Ein Geheimnis des Erfolgs ist, dass jeder Spieler ersetzbar ist - naja, also fast jeder", so Payer mit einem kurzen Grinser.

"Wir haben eben einen starken Kader", sagte Trainer Peter Pacult, für den der Abend wieder ein voller Erfolg war und der keinen Spieler aus dem starken Kollektiv um Regisseur Hofmann mit einem Sonderlob hervorheben wollte.

Alles richtig gemacht

Wie schon zuletzt im Europacup hatte Pacult an diesem Abend alles richtig gemacht: die richtige Mischung an Spielern mit der richtigen Einstellung und Taktik auf das Feld geschickt, den Gegner richtig analysiert.

"Wir wussten, dass Aogo die Schwachstelle beim HSV war. Der hat einen Vorwärtsdrang und reißt hinten die Räume auf. Auch bei Boateng (Fehler beim 1:0 und 2:0, Anm.) wusste ich, dass Boskovic stärker ist."

Punkte, Geld und Respekt

Weil dem so war, freute sich Rapid nach dem ersten Spieltag über die Siegesprämie von 120.000 Euro und die Führung in Gruppe C der neuen Europa League, deren Motto "Respekt" lautet.

Diesen hat sich der österreichische Rekordmeister Donnerstagabend mit dem 3:0 gegen den deutschen Tabellenführer auch verdient. "Wir haben zu Recht verloren", gestand Labbadia am Ende eines großen Fußballabends ein.

ORF Sport Online, 18.09.2009

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Thema: Rapid - HSV

eit aufgerissene Augen, noch weiter geöffnete Münder und sich immer wieder ungläubig schüttelnde Köpfe. Die 47.000 Rapid-Fans unter den 49.850 Zuschauern im ausverkauften Happel-Stadion konnten auch nach dem Schlusspfiff nicht fassen, was sie miterlebt hatten. Diese Stimmung, dieses Spiel, dieses Ergebnis.

3:0 gegen den HSV, den in der deutschen Bundesliga ungeschlagenen Tabellenführer. "Traumstart" wurde für den Auftakt in die Gruppenphase der Europa League zum Hilfsausdruck. Die Spiele gegen Aston Villa waren für Rapid schon außergewöhnlich - das Duell gegen den HSV eröffnete eine neue, grüne Wunderwelt.

War dieser Abend ein Fußball-Wunder? War es ein Spiel zum Wundern? Oder war das Resultat schlicht ein Ergebnis harter Arbeit, für die sonst die Kicker des oftmals übermächtigen Nachbarn gerühmt werden?

Der KURIER nennt fünf Hintergründe.

Der Trainer

Peter Pacult war bisher für fitte und offensiv auftretende Mannschaften bekannt. Diese Saison wächst Happels Schüler auch taktisch über sich hinaus.

Egal, ob auf Zypern gegen APOP (mit dem Goldtorschützen Trimmel), gegen Aston Villa (mit der zuvor löchrigen Verteidigung Jovanovic/Patocka), in Birmingham (mit Freigeist Hofmann hinter der Solospitze Jelavic), oder gegen den HSV (mit den Flügeln Boskovic und Kavlak) - im Europacup wurde stets die richtige Formation mit dazu passender Taktik gefunden.

Pacult führt das auch auf sein "starkes Trainerteam" zurück.

Der Rapid-Geist

Die Theorie wurde auf dem Feld umgesetzt, weil die Spieler den sprichwörtlichen Rapid-Geist leben. Während der HSV auftrat, als müsste eine Pflichtübung erledigt werden, rackerten die Gastgeber als gäbe es kein Morgen.

"Das ist nur möglich, weil mit dem Training nie lockergelassen wird. Auch wenn sich das manche Spieler nach dem zu kurzen Urlaub gewünscht hätten", erklärt Pacult, der einen Aufschwung der Liga ortet: "Auch Salzburg, Sturm und die Austria bringen mittlerweile Leistungen von internationaler Qualität."

Der Spielverlauf

Zum immensen Aufwand der Hütteldorfer passte auch der optimale Spielverlauf. "Das 1:0 haben wir geschossen, als der HSV andrückte.

Das zweite Tor hat uns knapp vor der Pause die Sicherheit für die zweite Hälfte gegeben. Das 3:0 hat die HSV-Schlussoffensive erledigt. Besser geht's nicht", meint Pacult.

Die Transferpolitik

Auch wenn es nach dem Verkauf des 50-Tore-Sturms absurd klingt: Rapid ist ohne Hoffer und Maierhofer kaum schlechter geworden, vielleicht sogar variabler. Jelavic kann als Ein-Mann-Sturm jede Abwehr beschäftigen, aber auch im Duett mit Salihi angreifen. Maierhofer/Hoffer funktionierten hingegen nur als Duo.

Hinten gibt Neuzugang Soma jenen Abwehrchef, den Tokic spielen hätte sollen. Dazu werden von Sportdirektor Alfred Hörtnagl frühzeitig jene Talente (Pehlivan, Drazan, Trimmel) gebunden, die später - oder eher früher - teuer ins Ausland verkauft werden können.

Der Anhang

Klubservice-Leiter Andy Marek erzählt vom Fanklub-Treffen, in dem wegen der immensen Kartennachfrage der Umzug in das Happel-Stadion verkündet wurde: "Am Anfang hatte ich 300 Leute gegen mich. Nach eineinhalb Stunden Diskussion hat es geheißen: ,Vielleicht bringen wir im Prater auch eine Stimmung zusammen.'" Geworden ist es laut HSV-Vertretern der "ohrenbetäubendste Lärm überhaupt".

Vor dem Stadion wurden an einem Abend Fanartikel für 168.000 (!) Euro verkauft.Schon jetzt sind für das Spiel gegen Celtic acht Fanflieger nach Glasgow ausgebucht. Rapid wird durch ganz Europa von Tausenden Fans begleitet werden.

KURIER; 18.09.2009

Thema: Rapid - HSV

Hofmann sieht noch viel Arbeit, Payer vielleicht etwas Großes

18. September 2009, 13:58

Kapitän nun zweiterfolgreichster Rapid-Torschütze im Europacup - Payer sah einen sehr, sehr verdienten Sieg seiner Mannschaft

Wien - Steffen Hofmann hat am Donnerstag einmal mehr als Regisseur des SK Rapid geglänzt - diesmal allerdings nicht gegen einen österreichischen Club, sondern gegen den Tabellenführer der deutschen Fußball-Bundesliga. Dennoch war der 3:0-Heimsieg der Hütteldorfer in der Europa League gegen den Hamburger SV für den 29-jährigen Deutschen nach eigenen Angaben fast ein Spiel wie jedes andere.

Hofmann erzielte in der 35. Minute das 1:0 und gab danach zu Protokoll: "Das war nicht mehr Genugtuung, als gegen eine andere Mannschaft zu treffen." Der Mittelfeldspieler war mit einer Freistoßflanke erfolgreich. "Ich wollte, dass der Ball dort hingeht, wo es für die gegnerische Abwehr am gefährlichsten ist, wo er am schwersten zu verteidigen ist. Ich hätte aber nicht gedacht, dass er direkt reingeht", sagte der Kapitän über jenen Treffer, der ihn gemeinsam mit Antonin Panenka und Rudi Flögel (je 12) zum zweiterfolgreichsten Europacup-Torschützen von Rapid hinter Hans Krankl (18) machte.

Zwar sei der Sieg ein "überragendes Erlebnis für den ganzen Verein und die Fans, es wartet aber noch immer viel Arbeit auf uns. Das war der erste Schritt, die nächsten müssen nun folgen", mahnte Hofmann.

Euphorischer zeigten sich nach Schlusspfiff einige seiner Mannschaftkollegen. "An unserem Spiel heute kann man nichts bekritteln", meinte etwas Markus Katzer, und Hamdi Salihi ergänzte: "Das war ein perfektes Match von uns."

Goalie Helge Payer strich die Art und Weise hervor, wie der Erfolg zustande gekommen war. "Wir sind sehr, sehr verdient als Sieger vom Platz gegangen. Vielleicht schaffen wir jetzt etwas Großes", erklärte der ÖFB-Teamgoalie und gab zu: "Dass es 3:0 ausgeht, hätten wir nicht einmal in unseren kühnsten Träumen gedacht."

Payer richtete den Blick aber auch schon wieder auf die nächste Aufgabe, die Cup-Partie am Sonntag in St. Veit. "Wir sind Profis und wissen, dass wir dieses Spiel genauso ernst nehmen müssen wie das Match gegen den HSV", betonte der Oberösterreicher und lag damit auf einer Wellenlänge mit Nikica Jelavic, der in der laufenden Europacup-Saison bereits fünfmal einnetzte.

Dadurch ist der Goalgetter möglicherweise auch für den kroatischen Teamchef Slaven Bilic interessant geworden. "Natürlich hoffe ich, dass er mich holt, aber mit mir hat noch keiner gesprochen", meinte Jelavic, der gegen den HSV vor den Augen des kroatischen Verbandspräsidenten Vlatko Markovic für das 2:0 gesorgt hatte.

APA, 18.09.2009

Thema: Rapid - HSV

Rapid - HSV (3:0):

"Bild": Ösis verhöhnen die HSV-Versager. Was für eine Schmach! Der HSV wurde zum Europa-League-Auftakt von Rapid Wien 0:3 abgeschossen. So hat Österreich seit 31 Jahren nicht mehr über den deutschen Fußball gelacht. Seit unserem legendären WM-Aus 1978 in Cordoba. Nach Spielschluss schleichen die HSV-Würstchen mit hängenden Köpfen vom Platz. Kaum zu glauben, dass dies der Bundesliga-Tabellenführer sein soll."

"Hamburger Morgenpost": HSV wie Wiener Würstchen! Blamage zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase. Rapid wie im Rausch, Labbadias Team schlecht wie nie. Mit dem Start in die Gruppenphase der Europa League wurde endlich das feine Besteck ausgepackt. Dachte auch der HSV. Doch schlemmen durfte gestern nur Rapid Wien. Das 0:3 in Österreichs Hauptstadt bedeutete für das Team von Bruno Labbadia einen rabenschwarzen Start in die Gruppe. Von wegen, Festschmaus - die HSV-Profis präsentierten sich als ein lauwarmer Haufen Wiener Würstchen. So wenig Freude die Nationalmannschaft auch bereitet, auf Rapid haben die Österreicher Lust. Das Ernst-Happel-Stadion platzte aus allen Nähten, sämtliche 49.850 Plätze waren besetzt. Da war es, das Europacup-Feeling, das der HSV in den Runden zuvor noch vermisste. Rapid legte los wie die Feuerwehr. Wien feierte. Grün und Weiß regierten auf den Rängen. Mal wieder. Eine Farbkombination, die dem HSV einfach nicht behagt. Werder lässt grüßen. Was für eine Schmach für den HSV. Das Endspiel steigt am 12. Mai 2010 in der Nordbank Arena. In dieser Form ist für den HSV schon im Winter Schluss."

"Hamburger Abendblatt": 0:3 - Wiener Watschn für den Hamburger SV. Der HSV fand von Anfang an kein spielerisches Rezept gegen die Wiener, die mehr als verdient siegten. Vielleicht sollten die Hamburger im kommenden Heimspiel gegen Hapoel Tel-Aviv auf Hilfe von oben hoffen."

"Express": Rapid-Radau für HSV die Hölle. Als die rund 50.000 Fans im Ernst-Happel-Stadion die berühmt-berüchtigte Rapid-Viertelstunde einläuteten, war es um den Hamburger SV geschehen. Welch eine Blamage zum Auftakt der Europa League-Gruppenphase für einen angeblichen deutschen Spitzenklub. Vorgeführt von einem Verein aus einer eher zweitklassigen Liga."

Deutsche Pressestimmen, Der Standard, 18.09.2009

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Thema: SHFG

Rapids Kapitän Steffen Hofmann hat das 3:0 gegen den HSV bereits verarbeitet. Alles ist möglich, sagt er und sprach auch über Gott

Standard: Wie schläft man nach einem 3:0 gegen den Hamburger SV? Und wie wacht man auf?

Hofmann: Nach solchen Spielen ist das Einschlafen extrem schwierig. Man geht das Match durch, da rennen bestimmte Szenen wie ein Film ab. In dir steckt noch Adrenalin, du bist einerseits zu aufgeregt zum Schlafen, anderseits zu müde. Trotzdem fühlt man sich beim Aufwachen sehr wohl.

Standard: Vor dem Match haben Sie gesagt, dass Rapid die Qualität besitze, jeden Gegner zu ärgern. Eine kleine Fehleinschätzung. Rapid hat offensichtlich sogar die Qualität, jeden Gegner zu schlagen.

Hofmann: Ja, irren ist menschlich. Wir haben gegen den Ersten der deutschen Bundesliga verdient gewonnen. Der Beweis, dass unsere Qualität hoch ist, wurde geliefert.

Standard: Sie haben auch gemeint, man dürfe sich nicht kleiner machen, als man ist. Das mag ein österreichisches Phänomen sein. Wie groß ist Rapid, nachdem Aston Villa eliminiert und der HSV deklassiert wurde?

Hofmann: Das Kleinreden ist tatsächlich ein österreichisches Problem. Das nächste Problem ist, dass man nach Erfolgen gleich glaubt, zu den ganz Großen zu gehören. Ich denke, wir haben lediglich etwas Tolles geleistet. Wichtig wäre, auch im nächsten Jahr international vertreten zu sein. Wir können das schaffen. Erst dann wäre das Tolle auch außergewöhnlich.

Standard: Mit Zufall lassen sich die Erfolge wohl nicht mehr erklären. Woran liegt es?

Hofmann: Wir haben viele gute Fußballer, sind eine gewachsene Einheit, die sowohl auf dem Platz als auch außerhalb des Platzes zusammenhält, die für einander da ist. Das macht sich bemerkbar.

Standard: Man hat das Gefühl, es könnten noch 23 Spieler verkauft werden und sich weitere 15 verletzen, die Mannschaft würde trotzdem funktionieren. Ist die Ersetzbarkeit des Einzelnen, einige Personen vielleicht ausgenommen, der Schlüssel?

Hofmann: Ja, auch. Es ist schön, dass Ausfälle und spektakuläre Abgänge verkraftet werden. Junge rücken nach, und die Alten bleiben verlässliche Stützen. Rapid muss diesen Weg gehen. Als Erwin Hoffer und Stefan Maierhofer ins Ausland verkauft wurden, habe ich mich für die beiden gefreut. Denn sie haben es unbedingt gewollt.

Standard: Als Deutscher haben Sie den Vorteil, bereits im Ausland, also Legionär zu sein.

Hofmann: Stimmt.

Standard: Trainer Peter Pacult gilt mitunter als schwieriger Charakter. Den Beweis, ein ausgezeichneter Trainer zu sein, hat er aber längst geliefert. Wie ist Ihr Verhältnis zu ihm? Was zeichnet Pacult aus?

Hofmann: Dass der Trainer nicht immer der Einfachste ist, das wissen wir alle. Man muss sich darauf einstellen. Gelingt das, kann man mit ihm sehr erfolgreich sein. Pacult hat Fußballverstand und ein gutes Auge für Spieler. Er weiß genau, was einer kann. Er fördert die Stärken, holt alles aus uns raus.

Standard: Um Rapid wird ein ziemlicher Kult betrieben, das gleitet fast ins Religiöse ab.

Hofmann: Der Klub hat Charisma. Da herrscht eine Verbundenheit zwischen Spielern und Fans. Alle fühlen sich als große Familie.

Standard: Wird Ihr Namen vom Moderator aufgerufen, schreien tausende Leute Fußballgott. Wie wird man Gott in Hütteldorf?

Hofmann: Ich bin nicht Gott, keine Sorge. Es ist aber eine große Ehre. Man darf sich in diesem Zusammenhang über den Ausdruck Gott keine Gedanken machen, insofern beängstigt das nicht. Die Leistungen werden honoriert, und das ist das Schönste, was einem Fußballer passieren kann.

Standard: Sie verkörpern den echten Rapidler. Was soll das eigentlich heißen, wie muss der sein?

Hofmann: Schwer zu beurteilen. Ich kenne Rapid seit sieben Jahren. Ich bin einer, der immer alles gibt, und das ist für den Fan eines Traditionsklubs das Allerwichtigste.

Standard: In Österreich werden Siege oft auf die Schwäche des Gegners zurückgeführt. Rapid durchbricht momentan dieses Prinzip. Wo sind die Grenzen?

Hofmann: Die Grenzen sind immer dort, wo man sie sich selbst im Kopf steckt. Ich behaupte: Alles ist möglich. Wobei wir in der Gruppe noch nichts erreicht haben. Wir haben mit dem 3:0 einen wichtigen Schritt getan und uns einen weiteren Schub Selbstvertrauen geholt.

Standard: Rapid, die Taschenbuchausgabe von Barcelona?

Hofmann: Rapid und Barcelona sollte man nicht in einem Atemzug nennen, das ist ziemlich kühn.

Standard: Sie gelten als harmoniesüchtig, müssen sich bei der Arbeit wohl fühlen. Anders gefragt: Ist Geld im Profifußball doch nicht alles?

Hofmann: Beides stimmt. Es gibt immer die Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen. Natürlich ist mir der Gehaltszettel nicht egal, aber es gibt entscheidendere Dinge.

Standard: Ihr Vertrag endet im Sommer. Wie wahrscheinlich ist eine Verlängerung?

Hofmann: Das wird man sehen. Jeder weiß, dass ich hier familiäre Wurzeln geschlagen habe. Wien ist meine zweite Heimat. Man soll sich aber nie zu weit aus dem Fenster lehnen und sagen, ich bleibe für immer da, oder ich wechsle irgendwann einmal. Ich mache keine Schnellschüsse, überlege genau.

Standard: Maierhofer wollte stets in die Premier League, er ist dort. Haben Sie fußballerische Träume?

Hofmann: Natürlich, aber die sind auf verschiedene Arten erfüllbar. Die könnte ich alle auch mit Rapid realisieren.

Standard: Freuen Sie sich eigentlich auf den Sonntag, auf das Cupspiel in St. Veit an der Glan?

Hofmann: Eine schwierige Aufgabe. Nach dem Aufstieg gegen Aston Villa kam gleich das Wiener Derby, das war ideal. Da konnte man automatisch leidenschaftlich sein. Wahrscheinlich ist St. Veit komplizierter als der HSV. Vom Kopf her.

Der Standard, 18.09.2009

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Sitzplatzschwein

Die Hintergründe des Rapid-Erfolgs

Wie konnte das 3:0 gegen den HSV möglich werden? Der KURIER hat fünf Gründe für das Fußballwunder gefunden.

Weit aufgerissene Augen, noch weiter geöffnete Münder und sich immer wieder ungläubig schüttelnde Köpfe. Die 47.000 Rapid-Fans unter den 49.850 Zuschauern im ausverkauften Happel-Stadion konnten auch nach dem Schlusspfiff nicht fassen, was sie miterlebt hatten. Diese Stimmung, dieses Spiel, dieses Ergebnis.

3:0 gegen den HSV, den in der deutschen Bundesliga ungeschlagenen Tabellenführer. "Traumstart" wurde für den Auftakt in die Gruppenphase der Europa League zum Hilfsausdruck. Die Spiele gegen Aston Villa waren für Rapid schon außergewöhnlich - das Duell gegen den HSV eröffnete eine neue, grüne Wunderwelt.

War dieser Abend ein Fußball-Wunder? War es ein Spiel zum Wundern? Oder war das Resultat schlicht ein Ergebnis harter Arbeit, für die sonst die Kicker des oftmals übermächtigen Nachbarn gerühmt werden?

Der KURIER nennt fünf Hintergründe.

Der Trainer

Peter Pacult war bisher für fitte und offensiv auftretende Mannschaften bekannt. Diese Saison wächst Happels Schüler auch taktisch über sich hinaus.

Egal, ob auf Zypern gegen APOP (mit dem Goldtorschützen Trimmel), gegen Aston Villa (mit der zuvor löchrigen Verteidigung Jovanovic/Patocka), in Birmingham (mit Freigeist Hofmann hinter der Solospitze Jelavic), oder gegen den HSV (mit den Flügeln Boskovic und Kavlak) - im Europacup wurde stets die richtige Formation mit dazu passender Taktik gefunden.

Pacult führt das auch auf sein "starkes Trainerteam" zurück.

Der Rapid-Geist

Die Theorie wurde auf dem Feld umgesetzt, weil die Spieler den sprichwörtlichen Rapid-Geist leben. Während der HSV auftrat, als müsste eine Pflichtübung erledigt werden, rackerten die Gastgeber als gäbe es kein Morgen.

"Das ist nur möglich, weil mit dem Training nie lockergelassen wird. Auch wenn sich das manche Spieler nach dem zu kurzen Urlaub gewünscht hätten", erklärt Pacult, der einen Aufschwung der Liga ortet: "Auch Salzburg, Sturm und die Austria bringen mittlerweile Leistungen von internationaler Qualität."

Der Spielverlauf

Zum immensen Aufwand der Hütteldorfer passte auch der optimale Spielverlauf. "Das 1:0 haben wir geschossen, als der HSV andrückte.

Das zweite Tor hat uns knapp vor der Pause die Sicherheit für die zweite Hälfte gegeben. Das 3:0 hat die HSV-Schlussoffensive erledigt. Besser geht's nicht", meint Pacult.

Die Transferpolitik

Auch wenn es nach dem Verkauf des 50-Tore-Sturms absurd klingt: Rapid ist ohne Hoffer und Maierhofer kaum schlechter geworden, vielleicht sogar variabler. Jelavic kann als Ein-Mann-Sturm jede Abwehr beschäftigen, aber auch im Duett mit Salihi angreifen. Maierhofer/Hoffer funktionierten hingegen nur als Duo.

Hinten gibt Neuzugang Soma jenen Abwehrchef, den Tokic spielen hätte sollen. Dazu werden von Sportdirektor Alfred Hörtnagl frühzeitig jene Talente (Pehlivan, Drazan, Trimmel) gebunden, die später - oder eher früher - teuer ins Ausland verkauft werden können.

Der Anhang

Klubservice-Leiter Andy Marek erzählt vom Fanklub-Treffen, in dem wegen der immensen Kartennachfrage der Umzug in das Happel-Stadion verkündet wurde: "Am Anfang hatte ich 300 Leute gegen mich. Nach eineinhalb Stunden Diskussion hat es geheißen: ,Vielleicht bringen wir im Prater auch eine Stimmung zusammen.'" Geworden ist es laut HSV-Vertretern der "ohrenbetäubendste Lärm überhaupt".

Vor dem Stadion wurden an einem Abend Fanartikel für 168.000 (!) Euro verkauft.Schon jetzt sind für das Spiel gegen Celtic acht Fanflieger nach Glasgow ausgebucht. Rapid wird durch ganz Europa von Tausenden Fans begleitet werden.

Kurier online 18.09.09

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