valderama alternder Rock´n´Roller Geschrieben 16. Januar 2009 Ich verabscheue unser unflexibles System, in dem der Hofmann unsere rechte Seite bloß stellt und dutzende Vorlagen gibt. Und ich bin auch der Meinung, dass man nicht unbedingt der große Fußballexperte ist, wenn man problemlos mit fußballspezifischen Anglizismen um sich werfen kann. Das moderne Riedspiel kann man im übrigen auch mit einem steinernen Defensivkonzept schlechtreden. Oder eben mit schmucken Worten verkleiden und als modern verkaufen. Ist wohl Ansichtssache. Ich habe natürlich großen Respekt vor Gludovatz und ich verehre auch sein System. Nichts anderes darf er spielen und er dürfte es seinen Spielern sehr gut verkaufen können. Aber es ist und bleibt ein ultradefensives System, in dem in den relevanten Zonen vor dem eigenen Strafraum die Räume perfekt eng gemacht werden und in dem sich einer für den anderen deppert läuft (Grundvoraussetzungen im Fußball, aber nicht immer gegeben). Ich würde Rapid auch gerne mit einem Stürmer und rasanten Aussenstürmern, die sich dann auch taktisch klug ins Mittelfeld fallen lassen können, falls der Gegner im Ballbesitz ist, sehen. Nur hat Rapid momentan keinen Stürmer, der dies spielen könnte. Am ehesten vielleicht noch der Jelavic - aber ich denke nicht, dass man auf einen Maierhofer und einen Hoffer (beide an prominenter Stelle beim Kampf um den europäischen goldenen Schuh - habe gerade bewusst überspitzt geschrieben) dauerhaft draussen lassen sollte. Und das Grundproblem ist wohl, dass wir momentan diese Aussenspieler nicht haben (Korkmaz ist ja nicht mehr da) und somit unsere starken Spieler in ein anderes System geben müssen. Und dieses System kann nur über das spielstarke Mittelfeld mit einem flexiblen Hofmann sein und vorne müssen zwei Stürmer die gegnerische Defensive dauerbeschäftigen. So sind wir stark und gefürchtet 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
selectah hellimperator Geschrieben 17. Januar 2009 (bearbeitet) Und dieses System kann nur über das spielstarke Mittelfeld mit einem flexiblen Hofmann sein und vorne müssen zwei Stürmer die gegnerische Defensive dauerbeschäftigen. So sind wir stark und gefürchtet hofmann spielt leider meistens nicht flexibel, sondern total ausrechenbar: halbrechts und zieht fast immer nach innen. wenn er tatsächlich rechts im mittelfeld spielt, hat er über die seite auch immer wieder gute aktionen - nützt nichts, im nächsten spiel wirds höchstwahrscheinlich wieder zu 90% über die mitte gehen. so kann sich auch der LV der gegner in die mitte orientieren, und dabei helfen hofmann zu neutralisieren - abgesehen davon, das es boskovic dann auch nicht grad leichter hat. letztendlich haben wir mit drazan, kavlak, bosko und hofmann 4 offensive mittelfeldspieler die minuten bekommen. davon is einer für die flanke, die anderen 3 für die mitte geeignet. nur weil wir mit hofmann und kavlak 2 haben, die meist ausserhalb ihrer natürlichen position spielen, ist unser mittelfeld noch lange nicht flexibel (die meisten sind unzufrieden mit kavlak, und hofmann interpretiert seine rolle im RM als 2. zentraler). bearbeitet 17. Januar 2009 von selectah 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Air-Win Top-Schriftsteller Geschrieben 17. Januar 2009 (bearbeitet) "dober hat zum teil das "problem" hofmann, dass man aber teilweiße akzeptieren kann/muss." Tatsache. "hast du heikkinen noch nie spielen sehn? heikkinen nur als aufräumer zu bezeichnen ist schlicht und einfach falsch, da er wesentlich zum spielaufbau beiträgt und auch offensiv viele ballkontakte hat." Ich zitiere mich: "Heikkinen kann das ganz gut, ja. Aber ohne ihn wird's dünn" "aber vl. verwechselst du uns mit der austria, die im dm gröbere probleme mit dem langsamen spielaufbau von blanchard hat." Ich würde sogar so weit gehen, mich zu weigern die Wort "Spielaufbau" und "Austria" in einem Satz zu verwenden "ich finds geil, das, wenn man gegen altach vorne ist weiter druck macht und dem zuschauer was bieten will. " Stimmt, stimme ich auch zu. Aber im Rückstand hat man einfach das Gefühl, dass die Systemalternativen fehlen. "hofmann kann im om überall spielen, detto kavlak und boskovic. heikkinen kann man ohne probleme in die iv stellen. thonhofer kann im rm und beiden außenverteidigerpositionen spielen." Die Mehr-Positionen-Fähigkeiten der Rapidspieler habe ich nicht in Zweifel gezogen. Aber was wäre falsch daran, einen Boskovic nach rechts zu stellen? Dann könnte Hofmann tatsächlich seine Stärken als 10er ausspielen. So ist eben rechts ein Loch, wenn er das tut. Das müsste Pacult sehen. (Oder eben Boskovic so weit sein, dass er nach rechts geht, wenn Hofmann in die Mitte zieht. Ob das das Problem von Boskovic ist, oder ob ihm das von Pacult untersagt wird, wage ich aber nicht zu beurteilen. "da wir eigentlich vom verletzungspech in letzter zeit verschont geblieben sind (bis auf katzer) war es nie nötig etwas auszuprobieren. wieso sollte man in einem funktionierenden team, spieler zwangsweise auf irgendwelche anderen positionen stellen. da kannst du mir aber vl. sagen ob foda das anders handhabt?" Foda handhabt das genauso, und auch er fängt jedesmal mit der gleichen Grundformation an. Aber Foda kann unter dem Spiel das System ändern, wenn das nötig ist. "das war eine beinharte kontertaktik, die einmal aufgegangen ist. passiert den besten teams überall auf der welt. gratulation an ried, aber hochkomplex war da gar nichts." Einmal? Rapid hat gegen Gludovatz-Ried 2x verloren und 1x spät einen Punkt gerettet. "wenn zb muratovic bei sturm auf längere zeit ausfällt wirds auch eng. das mit der rechten seite muss man eben akzeptieren, aber ob jetzt ein rm die seite runterläuft oder die rolle so wie hofmann interpretiert ist doch kein kriterium ob das spiel modern ist oder nicht." Das Sturm einen verflucht dünnen Kader hat und v.a. deshalb so weit vorne liegt, weil kaum einer verletzt war, stelle ich nicht in Abrede. Bzgl. Hofmann-Interpretation: Siehe mein Boskovic-Statement von ein paar Absätzen weiter oben. "zu deiner information, das 4-5-1 hat einige male perfekt funktioniert. ich erinnere mich da speziell an die auswärtssspiele in kärnten und vor allem in graz vergangenes frühjahr." Das mag sein, bei mir prägt sich nur immer das Spiel in Graz ein. @ phileit bin voll und ganz deiner Meinung! Verstehe zwar auch die anderen Meinungen, aber nur weil unsere Art Fußball zu spielen schön ist heißt das noch lange nicht das wir modern bzw. flexibel spielen. Ja, Spieler wie Thonhofer, Hofmann, Kavlak usw. können auf mehreren Positionen spielen, nur tun sie es nicht. Wir spielen stur unser System. Wenn Hofmann in die Mitte zieht ist rechts offen. Kavlak könnte ohne weiteres auf seine Position ins RM wechseln und Boskovic auf die LM Pos. Wenn Bosko auf die Flanke wechselt könnte auch Kavlak in die Mitte wechseln. Flexibel wären wir, passieren tut es nur selten bis gar nicht. Daher verstehe ich die Kritik. Man darf und soll ja nicht immer alles schön reden. Modern ist für mich ein je nach Spielsituation flexibles System bei dem jeder Spieler wie schon von "phileit" beschrieben je nach Spielsituation selbstständig handelt und seine Pos. gegebenenfalls ändert bzw. auslegt!! National reicht es für uns, international hingegen "tote Hose". bearbeitet 17. Januar 2009 von LuckyMerlin 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
valderama alternder Rock´n´Roller Geschrieben 17. Januar 2009 Das Problem, dass wir international momentan nicht ständig in diversen Championsleagueviertelfinali herumturnen würde ich nicht zwangsweise an einem zu unflexiblem System festmachen. Unter Pacult hat es mMn genau ein schwaches Spiel in internationalen Bewerben gegeben (aber ich geb zu, dass mir dieses Spiel auch noch immer in den morschen Knochen hängt). Ein wenig Realitätssinn sollte schon noch gegeben sein: es liegt nicht an einem System, sondern viel eher an den zu schwachen Spielern. Aber Kritik soll natürlich erlaubt sein, solange sie konstruktiv bleibt (und das ist sie ja im Großen und Ganzen). Ich sehe eben manches nicht ganz so schlimm wie manch andere hier. Mir gefällt es beispielsweise, wenn der SHFG in die Mitte zieht und mit dem Boskovic gemeinsam durch Kurzpassspiel und Einmalberühren gefährlich wird. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Air-Win Top-Schriftsteller Geschrieben 17. Januar 2009 Das Problem, dass wir international momentan nicht ständig in diversen Championsleagueviertelfinali herumturnen würde ich nicht zwangsweise an einem zu unflexiblem System festmachen. Unter Pacult hat es mMn genau ein schwaches Spiel in internationalen Bewerben gegeben (aber ich geb zu, dass mir dieses Spiel auch noch immer in den morschen Knochen hängt). Ein wenig Realitätssinn sollte schon noch gegeben sein: es liegt nicht an einem System, sondern viel eher an den zu schwachen Spielern. Aber Kritik soll natürlich erlaubt sein, solange sie konstruktiv bleibt (und das ist sie ja im Großen und Ganzen). Ich sehe eben manches nicht ganz so schlimm wie manch andere hier. Mir gefällt es beispielsweise, wenn der SHFG in die Mitte zieht und mit dem Boskovic gemeinsam durch Kurzpassspiel und Einmalberühren gefährlich wird. Von einem CL-VF habe ich nie gesprochen, aber ich will nicht i-Tipfl reiten. Ich erinnere mich auch noch dunkel an ein Spiel (UI Cup glaub ich) gegen einen slowakischen Verein das auch grottenschlecht war. Allein am System will ich es auch nicht fest machen. Für mich ist es die Summe von allem. Schließlich habe ich auch erwähnt das ein Spieler im System so selbstständig sein muss und seine Pos. je nach Situation auslegen können sollte. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
valderama alternder Rock´n´Roller Geschrieben 17. Januar 2009 Von einem CL-VF habe ich nie gesprochen, aber ich will nicht i-Tipfl reiten. Ich erinnere mich auch noch dunkel an ein Spiel (UI Cup glaub ich) gegen einen slowakischen Verein das auch grottenschlecht war. Das war gegen Slovan Bratislava auswärts. Das Heimspiel haben wir 3-1 gewonnen und auswärts haben wir uns in einem wahrlich sehr schwachen Spiel mit einer 0-1 Niederlage in die nächste Runde gewunden. Nichtsdestotrotz hab ich in Bratislava den Aufstieg gefeiert, auch wenn ein anderer ASB-User in der Bim zu Bratislava kurz in die Not kam Jedenfalls vergisst man dieses Spiel sehr leicht, weil wir eben aufgestiegen sind. Man merkt sich nur allzu gerne die Gegner, gegen die man dann verabschiedet wird. Dass du nicht vom Championsleagueviertelfinale gesprochen hast, ist mir durchaus bewusst. Das war eine bewusste Übertreibung meinerseits. Ich wollte darauf hinaus, was unsere internationalen Ansprüche sind. Man sollte sich im vorhinein klar gemacht haben, dass wohl jede einzelne überstandene Runde für einen österreichischen Verein ein Erfolg ist. Das tut zwar weh, entspricht aber den Realitäten. Und das hat nichts mit Peter Pacult oder einer Systemfrage, sondern rein nur mit Qualität zu tun. Darauf und auf nichts anderes wollte ich hinaus. Dass es schön wäre, würden unsere Spieler eigenständig aufgrund einer ausgeklügelten Taktik am Feld rochieren, ist in Ordnung. Auch die Hofmannrolle kann man klarerweise hinterfragen. Es soll nur alles im realistischen Rahmen des österreichischen Fußballs bleiben. Im übrigen ist für mich in unserem Spiel bzw. bei unserer Kaderzusammensetzung ein Steffen Hofmann nicht so das Problem. Ich sehe die Baustellen da schon viel eher bei den Aussenverteidigern. Beide Positionen (links wie rechts) sind für meinen Geschmack unterdurchschnittlich besetzt. Egal wer dort spielt, er wirkt entweder viel zu langsam, zu unsicher mit dem Ball oder zu ungenau in der Ballbehandlung. Es verlangsamt unser Spiel und bringt mich auf der Tribüne zur Weißglut. Im Mittelfeld wie auch im Sturm, aber auch in der Innenverteidigung sehe ich bei Rapid die Probleme nur marginal (alles natürlich im Rahmen des österreichischen Fußballs - ja, ja, ich weiß ich wiederhole mich). Und das Wichtigste: mir geht das Dorf inklusive Bier und darauffolgender Stadionatmosphäre schon verflucht ab. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Air-Win Top-Schriftsteller Geschrieben 17. Januar 2009 (bearbeitet) Das war gegen Slovan Bratislava auswärts. Das Heimspiel haben wir 3-1 gewonnen und auswärts haben wir uns in einem wahrlich sehr schwachen Spiel mit einer 0-1 Niederlage in die nächste Runde gewunden. Nichtsdestotrotz hab ich in Bratislava den Aufstieg gefeiert, auch wenn ein anderer ASB-User in der Bim zu Bratislava kurz in die Not kam Jedenfalls vergisst man dieses Spiel sehr leicht, weil wir eben aufgestiegen sind. Man merkt sich nur allzu gerne die Gegner, gegen die man dann verabschiedet wird. Dass du nicht vom Championsleagueviertelfinale gesprochen hast, ist mir durchaus bewusst. Das war eine bewusste Übertreibung meinerseits. Ich wollte darauf hinaus, was unsere internationalen Ansprüche sind. Man sollte sich im vorhinein klar gemacht haben, dass wohl jede einzelne überstandene Runde für einen österreichischen Verein ein Erfolg ist. Das tut zwar weh, entspricht aber den Realitäten. Und das hat nichts mit Peter Pacult oder einer Systemfrage, sondern rein nur mit Qualität zu tun. Darauf und auf nichts anderes wollte ich hinaus. Dass es schön wäre, würden unsere Spieler eigenständig aufgrund einer ausgeklügelten Taktik am Feld rochieren, ist in Ordnung. Auch die Hofmannrolle kann man klarerweise hinterfragen. Es soll nur alles im realistischen Rahmen des österreichischen Fußballs bleiben. Im übrigen ist für mich in unserem Spiel bzw. bei unserer Kaderzusammensetzung ein Steffen Hofmann nicht so das Problem. Ich sehe die Baustellen da schon viel eher bei den Aussenverteidigern. Beide Positionen (links wie rechts) sind für meinen Geschmack unterdurchschnittlich besetzt. Egal wer dort spielt, er wirkt entweder viel zu langsam, zu unsicher mit dem Ball oder zu ungenau in der Ballbehandlung. Es verlangsamt unser Spiel und bringt mich auf der Tribüne zur Weißglut. Im Mittelfeld wie auch im Sturm, aber auch in der Innenverteidigung sehe ich bei Rapid die Probleme nur marginal (alles natürlich im Rahmen des österreichischen Fußballs - ja, ja, ich weiß ich wiederhole mich). Und das Wichtigste: mir geht das Dorf inklusive Bier und darauffolgender Stadionatmosphäre schon verflucht ab. Deine absichtliche Übertreibungs war mir bewußt daher hab ich es auch nicht weiter kommentiert. Stimme dir auch zu das jede einzelne überstandene Runde für den österreichischen Fußball ein Erfolg ist. Nur in welchem Bewerb? CL-Quali, ohne Losglück kaum eine Chance. Uefa Cup, da haben wir die Hauptrunde (?) schon lang nicht mehr überstanden. Die Gruppenphase sollte auch für einen österreichischen Verein, für Rapid ein realistisches Mindestziel sein. Noch kleinspurriger weigere ich mich zu denken. Allein auf die Qualität will ich es nicht reduzieren. Siehe Ried. Mit dem richtigen taktischem Konzept, System kann man durchaus einiges an Qualität kompensieren. Und das gibt nun mal der Trainer vor. (hätten wir mehr Qualität wäre dies wahrscheinlich nicht notwendig, aber dann würden wir in einer anderen Liga spielen) Was meinst du mit "im realistischem Rahmen des österreichischen Fußballs"? das ganze im Bezug auf Eigenständigkeit der Spieler und die Hofmannrolle. Das große Manko auf unseren AW Positionen sehe genauso wie du. Speziell unsere rechte Seite. Dober entwickelt sich überhaupt nicht weiter. Das er jetzt eine professionellere Einstellung hat als noch vor einem Jahr rechne ich ihm nicht an, diese Einstellung setze ich voraus. Schließlich hat er einen PROFIvertrag unterschrieben. Er ist erschreckend langsam und das in seinem Alter. Sein Stellungsspiel lässt auch stark zu wünschen übrig und sein toller Schuss allein bringt ihn auch nicht weiter, dazu müßte er öfter treffen. Damit kann er in die NFL. bearbeitet 17. Januar 2009 von LuckyMerlin 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ernesto Valdi am Weg ins Stadion Geschrieben 19. Januar 2009 Das war gegen Slovan Bratislava auswärts. Das Heimspiel haben wir 3-1 gewonnen und auswärts haben wir uns in einem wahrlich sehr schwachen Spiel mit einer 0-1 Niederlage in die nächste Runde gewunden. Nichtsdestotrotz hab ich in Bratislava den Aufstieg gefeiert, auch wenn ein anderer ASB-User in der Bim zu Bratislava kurz in die Not kam Jedenfalls vergisst man dieses Spiel sehr leicht, weil wir eben aufgestiegen sind. Man merkt sich nur allzu gerne die Gegner, gegen die man dann verabschiedet wird. Dass du nicht vom Championsleagueviertelfinale gesprochen hast, ist mir durchaus bewusst. Das war eine bewusste Übertreibung meinerseits. Ich wollte darauf hinaus, was unsere internationalen Ansprüche sind. Man sollte sich im vorhinein klar gemacht haben, dass wohl jede einzelne überstandene Runde für einen österreichischen Verein ein Erfolg ist. Das tut zwar weh, entspricht aber den Realitäten. Und das hat nichts mit Peter Pacult oder einer Systemfrage, sondern rein nur mit Qualität zu tun. Darauf und auf nichts anderes wollte ich hinaus. Dass es schön wäre, würden unsere Spieler eigenständig aufgrund einer ausgeklügelten Taktik am Feld rochieren, ist in Ordnung. Auch die Hofmannrolle kann man klarerweise hinterfragen. Es soll nur alles im realistischen Rahmen des österreichischen Fußballs bleiben. Im übrigen ist für mich in unserem Spiel bzw. bei unserer Kaderzusammensetzung ein Steffen Hofmann nicht so das Problem. Ich sehe die Baustellen da schon viel eher bei den Aussenverteidigern. Beide Positionen (links wie rechts) sind für meinen Geschmack unterdurchschnittlich besetzt. Egal wer dort spielt, er wirkt entweder viel zu langsam, zu unsicher mit dem Ball oder zu ungenau in der Ballbehandlung. Es verlangsamt unser Spiel und bringt mich auf der Tribüne zur Weißglut. Im Mittelfeld wie auch im Sturm, aber auch in der Innenverteidigung sehe ich bei Rapid die Probleme nur marginal (alles natürlich im Rahmen des österreichischen Fußballs - ja, ja, ich weiß ich wiederhole mich). Und das Wichtigste: mir geht das Dorf inklusive Bier und darauffolgender Stadionatmosphäre schon verflucht ab. ich bewundere deine hingabe. die ganze diskussion ist doch unsinnig. da kommen leute die offensichtlich fußballmanager spielen und versuchen die aus dem comuterspiel gefundenen erkenntnisse in die realität einzubauen. nachdem wir aber in österreich sind und uns nur begrenzte finanzielle mittel zu verfügung stehen, müssen wir unser system auf die vorhandenen spieler anpassen. das gelingt pacult sehr gut. wenn die leute meinen dass dober und katzer biedere aussenvertediger sind, dann haben sie ja nicht gänzlich unrecht (wobei ich beim dober immer noch hoffnung hat, denn er hat schon eine gewisse qualität, allerdings hat er aufholbedarf in körperlicher hinsicht. zumindestens nehme ich das so wahr), nur was sollen wir machen? beide rauswerfen? wir können diese positionen aktuell nicht besser besetzen. die hofmanndiskussion ist so und so sinnlos. mir gefällt die art wie hofmann seine position interpretiert. ich definier das jetzt mal provokant als modern, ich finds antiquiert wenn man nur stur die linie rauf und runter läuft. der erfolg gibt hofmann außerdem recht. die kritiker können da einfach kacken gehen. mit den vorhandenen spielern, die eben nicht internationales niveau haben, kann man nicht anders spielen. du hast ja eh die stürmerfrage ausgezeichnet beschrieben. ich finds einfach nur lächerlich wenn dann irgendwelche selbsternannten experten kommen und irgendwas von modern daherschwaffeln. das sind doch genau die schwarz weiß typen, wie es auch blumenau ist. diese sicht der dinge kann beim fußball nicht funktionieren und das sollte jeder reflektierende mensch relativ rasch erkennen, ist ja ned so kompliziert. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Air-Win Top-Schriftsteller Geschrieben 20. Januar 2009 (bearbeitet) ich bewundere deine hingabe. die ganze diskussion ist doch unsinnig. da kommen leute die offensichtlich fußballmanager spielen und versuchen die aus dem comuterspiel gefundenen erkenntnisse in die realität einzubauen. nachdem wir aber in österreich sind und uns nur begrenzte finanzielle mittel zu verfügung stehen, müssen wir unser system auf die vorhandenen spieler anpassen. das gelingt pacult sehr gut. wenn die leute meinen dass dober und katzer biedere aussenvertediger sind, dann haben sie ja nicht gänzlich unrecht (wobei ich beim dober immer noch hoffnung hat, denn er hat schon eine gewisse qualität, allerdings hat er aufholbedarf in körperlicher hinsicht. zumindestens nehme ich das so wahr), nur was sollen wir machen? beide rauswerfen? wir können diese positionen aktuell nicht besser besetzen. die hofmanndiskussion ist so und so sinnlos. mir gefällt die art wie hofmann seine position interpretiert. ich definier das jetzt mal provokant als modern, ich finds antiquiert wenn man nur stur die linie rauf und runter läuft. der erfolg gibt hofmann außerdem recht. die kritiker können da einfach kacken gehen. mit den vorhandenen spielern, die eben nicht internationales niveau haben, kann man nicht anders spielen. du hast ja eh die stürmerfrage ausgezeichnet beschrieben. ich finds einfach nur lächerlich wenn dann irgendwelche selbsternannten experten kommen und irgendwas von modern daherschwaffeln. das sind doch genau die schwarz weiß typen, wie es auch blumenau ist. diese sicht der dinge kann beim fußball nicht funktionieren und das sollte jeder reflektierende mensch relativ rasch erkennen, ist ja ned so kompliziert. *räusper* ich fühl mich zwar nicht angesprochen. solltest du mich allerdings auch zu den fußballmanager spielern zählen muss ich mich dagegen wehren. Ich habe keine Zeit dafür. Sorry. Ich habe keinerlei Forderungen gestellt und schon gar keine finanziellen. Finde auch das Hofmann seine Rolle sehr gut spielt. Nur gibt es immer, gerade bei uns in Österreich, Verbesserungsmöglichkeiten. Und ich habe nur davon gesprochen das man, gerade weil wir die Möglichkeiten im MF haben, intelligenter spielen sollten, könnten. Ich würde mir halt wünschen das mehr rochiert wird. Warum zb. wechselt Kavlak (kann schließlich auf beiden Seiten spielen) nicht auf rechts wenn Hofmann in die Mitte zieht und Bosko auf links? Vom taktischen Konzept her nehme ich Ried einfach als kleines Vorbild, denn die haben nicht umsonst gerade gegen starke Mannschaften überzeugt. Und Sie hatten auch Erfolg damit. Daher bin ich der Meinung das auch wir das ein oder andere Mal größere Chancen auch gegen stärkere Gegner hätten würden wir ein variantenreicheres taktisches Konzept fahren. Das du A. Dober noch nicht aufgegeben hast rechne ich dir hoch an. Ich halte weitaus weniger von ihm. Vom Mecki halte ich weitaus mehr. Schade nur das er so oft verletzt ist. Also ich seh nicht wo ich etwas für österreichische Verhältnisse unmögliches gefordert hätte. Ich bin lediglich der Meinund das man IMMER etws verbessern kann, das man sich immer weiterentwickeln kann! Selbstverständlich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. bearbeitet 20. Januar 2009 von LuckyMerlin 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mario1312 KULT Geschrieben 1. Februar 2009 Pacult-Interview "Wir haben noch keine Nummer 1" Wien, 31. Jänner 2009 Peter Pacult (49) führte Rapid im Vorjahr sensationell zum Titelgewinn. Jetzt redet der Erfolgscoach im ÖSTERREICH-Interview Klartext. ÖSTERREICH: Herr Pacult, bereitet Ihnen die finanzielle Misere bei Rapid schon Kopfschmerzen? Peter Pacult: Ich bin fürs Sportliche zuständig und habe keine Probleme. ÖSTERREICH: Aber Sie sollen ja bald Ihren Vertrag verlängern ... Pacult: Ich habe bereits mit Präsident Edlinger ein ruhiges Gespräch geführt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Nur so viel: Wir haben vereinbart, dass es noch vor dem Rückrundenstart eine Entscheidung geben wird. ÖSTERREICH: Zum Sportlichen: Rapid hat derzeit viele verletzte Spieler. Bereitet das Ihnen Sorgen? Pacult: Nein. Sogar Boskovic wird beim Rückrundenstart dabei sein. Alle sollen sich ein Beispiel an Klaus Kröll nehmen, der gewann in Kitz den Super-G mit einer gebrochenen Hand. ÖSTERREICH: Wie soll man das verstehen? Sind unsere Fußballer gar Weicheier? Pacult: Nein. Aber unsere Ärzte könnten ein bisschen umdenken. Ich bin sicher: Auch der ÖSV-Doc war nicht begeistert, dass Kröll trotz Verletzung weiterfährt. Sportler sind eben anders zu behandeln. ÖSTERREICH: Sind Sie eigentlich nachtragend? Pacult: Überhaupt nicht. Aber warum? ÖSTERREICH: Weil Sünder Lukse nicht ins Trainingslager nach Zypern mit durfte. Pacult: Das hatte einen anderen Grund. Er hatte trotz harter Bestrafung noch immer nicht kapiert, was passiert ist. Mich stört, wenn ein junger Spieler mehr durch negative als durch positive Schlagzeilen auffällt. Aber jetzt ist die Sache vom Tisch. ÖSTERREICH: Wer ist eigentlich Ihre Nummer 1? Pacult: Das kann und will ich noch nicht sagen. Payer ist im Training schon fast wieder der Alte. Aber neun Monate ohne Wettkampfpraxis steckt man nicht so einfach weg. Ich werde ihn in den nächsten Wochen genau beobachten. Lukse ist beim Bundesheer, auch da muss man abwarten. Hedl hat sich nichts zuschulden kommen lassen. ÖSTERREICH: Die Rückrunde startet gleich mit einem Kracher bei Spitzenreiter Salzburg. Pacult: Da müssen wir gleich in Topform sein. Nachher wissen wir, wie es mit der Titelverteidigung aussieht. Ich bin jedenfalls nach der guten Herbstsaison zuversichtlich. Wir haben bisher eine gute Vorbereitung. ÖSTERREICH: Sie sind der Meistertrainer. Haben Sie schon einmal mit Teamchef Karel Brückner gesprochen? Pacult: Nein. Andreas Herzog hat zwar im November ein Gespräch mit ihm angekündigt, aber seither habe ich vom ÖFB nichts mehr gehört. Das ist schon ein bisschen seltsam. ÖSTERREICH: Am Mittwoch, 11. Februar, findet in Graz das Länderspiel gegen Schweden statt, da befindet sich Rapid noch im Trainingslager in der Türkei. Pacult: Keine Sorge, unsere Teamspieler werden rechtzeitig in Graz sein. Aber sie müssen auch wissen: Die Priorität liegt beim Verein. Das heißt: Am Sonntag werden sie noch bei unserem Testspiel in Belek dabei sein. ÖSTERREICH: Macht ein Ländermatch vor dem Rückrundenstart überhaupt Sinn? Pacult: Mit solchen Terminen kann ich mich nicht anfreunden. Bis zum WM-Spiel am 1. April gegen Rumänien in Klagenfurt kann dann noch viel passieren. ÖSTERREICH: Apropos ÖFB. Wer soll Ihrer Meinung nach Präsident werden? Pacult: Da sollte der ÖFB das Modell vom ÖSV übernehmen. Schröcksnadel ist nicht nur Stratege sondern auch ein Wirtschaftsfachmann. Für sportliche Entscheidungen hat er ein Kompetenzteam. Für den Wiener Kandidaten Günter Kaltenbrunner spricht, dass er Fußballer war und Managerqualitäten hat. Autor: ruw Österreich Das mit Branko ist eine sehr erleichternde Meldung. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gazzetta Wichtiger Spieler Geschrieben 1. Februar 2009 Vom taktischen Konzept her nehme ich Ried einfach als kleines Vorbild, denn die haben nicht umsonst gerade gegen starke Mannschaften überzeugt. Und Sie hatten auch Erfolg damit. Daher bin ich der Meinung das auch wir das ein oder andere Mal größere Chancen auch gegen stärkere Gegner hätten würden wir ein variantenreicheres taktisches Konzept fahren. Ried kann doch nie für Rapid ein Vorbild sein. Du schreibst ja selbst: Sie können gegen starke Mannschaften überzeugen, was zeigt, dass Du das, was Ried spielt, ohnehin verstehst. Rapid kann nicht auf Konter spielen, weil das nicht in unsere Tradition passt. Daher sind auch Trainer wie Zellhofer oder Weber bei Rapid gescheitert. Ansonsten fährt Pacult zumindestens für diese Liga genügend taktische Varianten. Nur weil bei uns die Aufstellungen von den Medien nicht nach "kicker"-Muster genau beschrieben werden (z.B. 4-2-2-2 oder 4-1-2-1-2 für 4-4-2), stimmt es noch lange nicht, dass Rapid immer dasselbe System spielt. Die Vorbereitung begannen wir mit der Variante 4-2-2 mit zwei defensiver ausgerichteten Spielern im Mittelfeld in der Mitte, seit der Verletzung von Boskovic haben wir auf Raute mit Pehlivan/Heikkinen - Thonhofer, Ketelaer - Hofmann umgestellt. Aber abgesehen vom Grundsystem (das sich ja vor allem auf die Deckung in der defensiven Phase, also bei gegnerischem Ballbesitz bezieht), das man zwar variieren kann, das man aber perfekt sicher nicht in fünf verschiedenen Varianten fahren kann, kommt es so oder so immer auf die Einzeltaktik in jedem Spiel selbst an: Ausgehend von der Analyse der eigenen Möglichkeiten und der des Gegners muss für jedes Spiel ein eigenes System entwickelt werden, das zwar vom Grundsystem ausgeht, das aber durchaus auf den Gegner bezogene Varianten beinhaltet. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Doena Super FOMO Geschrieben 1. Februar 2009 Hedl hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Wäre schon spaßig wenn Hedl nach guter Leistungen raus muss, nach schlechten Leistungen (Vorbereitungssspielen) wieder reindarf mit dem Kommentar "Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen" und dann wahrscheinlich nach 2 Spielen wieder Payer Platz machen muss. Rapid kann nicht auf Konter spielen, weil das nicht in unsere Tradition passt. Sorry aber diesen Satz kann man wirklich nicht so stehen lassen. Mal abgesehen davon dass wir weder unter Weber noch Zelle als reine Kontermannschaft aufgetreten sind gibt es 20 andere Gründe warum zB ein Zellhofer gescheitert ist. Tradition schön und gut, aber in diesem Zusammenhang hat sie wenig verloren. Die Austria zaubert auch schon seit 10 Jahren nicht mehr obwohl sie tradtionell als spiellaunische Mannschaft bekannt ist 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mazunte Ω Geschrieben 1. Februar 2009 Wäre schon spaßig wenn Hedl nach guter Leistungen raus muss, nach schlechten Leistungen (Vorbereitungssspielen) wieder reindarf mit dem Kommentar "Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen" und dann wahrscheinlich nach 2 Spielen wieder Payer Platz machen muss. Sorry aber diesen Satz kann man wirklich nicht so stehen lassen. Mal abgesehen davon dass wir weder unter Weber noch Zelle als reine Kontermannschaft aufgetreten sind gibt es 20 andere Gründe warum zB ein Zellhofer gescheitert ist. Tradition schön und gut, aber in diesem Zusammenhang hat sie wenig verloren. Die Austria zaubert auch schon seit 10 Jahren nicht mehr obwohl sie tradtionell als spiellaunische Mannschaft bekannt ist Diesen Satz kann man in Verbindung mit Rapid auf jeden Fall stehen lassen; und bitte lass den Zellhofer & zugleich die Austria aus dem Spiel, es würgt schon wieder! Die 20 Gründe sind gegessen. Nichts gegen geile Verteidigung ala Petzl, Schöttl .... ---CATENACCIO, alles ist erlernbar sprach Valderama 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ghlavin Teamspieler Geschrieben 17. Februar 2009 (bearbeitet) Peter Pacult spricht über den österreichischen Fußball, Teamchef Brückner, die angeblichen Millionengagen, den Schlendrian und über grün-weißes Blut Standard: Hatten Sie je Kontakt mit Teamchef Karel Brückner? Pacult: Nein. Standard: Warum nicht? Pacult: Das muss man Brückner fragen. Es ist aber schon komisch, weil Rapid Teamspieler stellt. Standard: Beleidigt? Pacult: Überhaupt nicht. Er ist seit einem halben Jahr im Amt und hat mit keinem Trainer gesprochen. Mich stört, dass ein österreichischer Teamchef praktisch nie zuschaut. Der Italiener Capello sitzt jede Woche in England auf der Tribüne, weil er Englands Trainer ist. Den Vorwurf muss sich Brückner gefallen lassen. Ich schaue mir ja auch nicht nur die Rapid-Partien an. Beobachten gehört zum Job, nicht böse sein, die DVD-Studien in Olmütz sind eine zusätzliche Selbstverständlichkeit. Man sollte durch seine Anwesenheit dem Arbeitgeber Respekt zollen. Standard: Leiden die Klubs unter den Misserfolgen des Teams? Pacult: Rapid, Salzburg oder Sturm leiden nicht. Das belegen die Zuschauerzahlen. Das Problem ist, dass wir international keinen besonderen Ruf genießen. Aber daran tragen die Vereine Mitschuld, die Erfolge im Europacup waren zuletzt nicht ausufernd. Standard: Gibt es ein Grundübel im österreichischen Fußball? Einen Teufelskreis, in dem man verharrt? Pacult: Den gibt es. Der Holländer hat seine Art, der Italiener, der Deutsche und der Tscheche haben auch ihren Stil. Dem Österreicher fehlt das Tempo, die Bewegung ohne Ball. Diesen Schlendrian kriegt man nicht raus. Was Hänschen nicht lernt, lernt der Hans auch nicht mehr. Wir werden zu selten gefordert. Die Liga ist gut, im Sinne von spannend. Der Titelkampf in Spanien oder Italien ist sicher langweiliger, davon haben wir aber nichts. Standard: Warum haben Sie bei Rapid den Vertrag nur um ein Jahr verlängert? Pacult: Weil beide Parteien, Präsident Rudolf Edlinger und ich, damit zufrieden sind. Standard: Welche Visionen hat Rapid? Der Klub muss sparen, negatives Eigenkapital abbauen. Aus einenem Minimum soll das Maximum herausgeholt werden. Das muss doch mühsam sein. Oder sind Sie ein Realist, der die wirtschaftlichen Gegebenheiten akzeptiert? Pacult: Das ist doch in ganz Österreich so, Salzburg ausgenommen. Wir haben wenig Fernsehgelder, sind überhaupt eingeschränkt. Rapid versucht immer, vorne mitzumischen. Das ist ein hohes, machbares Ziel. Man kann auch mit einem geringeren Budget Meister werden, sofern man gut arbeitet. Standard: Kann die Wirtschaftskrise zu einem Reinigungsprozess im Fußball führen? Pacult: Man muss da aufpassen. In Österreich gibt es kaum Millionengagen. Mich ärgern die Klischees, es verdienen ja auch nicht alle Skifahrer so viel wie der Maier. Wir haben keine Beckhams. Unsere Fußballer müssen sich zwar nicht beschweren, aber sie sind finanziell weit weg von der Welt. Standard: Rapid hat sich als Ausbildungsverein positioniert. Es rücken tatsächlich Talente nach, zuletzt Drazan, auch der junge Prosenik soll begabt sein. Pacult: Ich kann das Wort Ausbildungsverein nicht hören. Jeder Verein bildet aus, sonst würde der Fußball aufhören. Auch nach Beckenbauer war nicht Schluss. Es stimmt aber, dass wir gute Eigenbauspieler haben. Standard: Sie haben oft Probleme mit Medien, reagieren auf Fragen angefressen. Suchen Sie Konflikte? Pacult: Nein. Ich mag es nicht, wenn Leute Dinge behaupten, ohne mit mir gesprochen zu haben. Das zieht sich wie ein roter Faden durch. Ich wehre mich gegen Ungerechtigkeiten. Außerdem muss ich nicht alles ausplaudern. Standard: Ihnen werden auch Kommunikationsschwierigkeiten mit der Mannschaft nachgesagt. Pacult: Blödsinn, das ärgert mich am meisten, das wurde schon am zweiten Tag meiner Tätigkeit behauptet. Das sind Gerüchte, die übernommen werden. Standard: Wie gehören Spieler behandelt? Pacult: Da gibt es keine Norm. Ich habe jedenfalls einen Draht, dafür sprechen auch die Ergebnisse. Standard: Ist das Ergebnis die einzige Wahrheit? Pacult: Vielleicht. Es wird nicht honoriert, was du entwickelt und bewegt hast. Der Weitblick zählt kaum, man ist immer im Konflikt. Es soll nicht entscheidend sein, wie lieb man zu Journalisten ist. Standard: Am Sonntag steigt das Match bei Red Bull Salzburg. Wäre Rapid im Falle einer Niederlage aus dem Titelrennen? Pacult: Man darf Sturm Graz und die Austria nicht vergessen, die Tabellensituation ist verwischt. Egal, wie es ausgeht, Rapid wird weiterhin attraktiv sein. Es ist eine Mannschaft, die körperlich top ist, das ist meine Handschrift. Ich fühle mich nicht ungerecht behandelt. Aber damals, nach dem 7:0 in Salzburg, bin ich gar nicht groß gefeiert worden. Das tat ein bisserl weh, manchmal bin ich dünnhäutig. Standard: Hans Krankl sagt, in seinen Adern fließt grün-weißes Blut. Pacult: Meines ist rot. Aber Rapid ist schon etwas Besonderes, da ticken die Uhren wirklich anders. (Christian Hackl, DER STANDARD, Printausgabe, Mittwoch, 18. Februar 2009) bearbeitet 17. Februar 2009 von snowball 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
davide fee fi foo, fun for me Geschrieben 17. Februar 2009 gefällt mir ausgesprochen gut 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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