Zwei Profiligen zu viel für Ö? Interview mit RZEL-Chef Hirschmann


DerFremde

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Fuck Heraldry!
Die österreichische Red Zac Erste Liga startet am Freitag in die Frühjahrssaison - zum ersten Mal mit dem neuen Modus als Zwölferliga. Über dieses Meisterschaftssystem machte sich Erstliga-Vorsitzender und Bundesliga-Vize Anton Hirschmann im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur ebenso Gedanken wie über den allgemeinen Zustand des österreichischen Fußballs. Der 54-jährige Steirer übt seine Funktion seit 2002 aus, bereits seit 1992 ist er Bundesliga-Funktionär. Davor war er als Obmann von DSV Leoben tätig.

APA: Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Niveau der Ersten Liga in den vergangenen Jahren entwickelt?

Hirschmann: "Seit dem Direkt-Aufstieg der Regionalliga-Meister muss man fairerweise danach trachten, dass man das vorher qualitativ hohe Niveau halten kann. Durch die Modus-Änderung ist eine gewisse Unruhe entstanden."

APA: Ist die aktuelle Form einer Zwölferliga mit drei Aufsteigern, drei Absteigern und 33 Runden ein zielführendes Modell?

Hirschmann: "Nein. Ich trauere der Zehnerliga nach. Vorher waren wir eine kompakte, eingeschworene Liga. An der derzeitigen Fluktuation leidet die Stabilität. Dadurch, dass einige Klubs ein Heimspiel mehr haben, ist Konfliktstoff gegeben, der immer wieder aufkeimt."

APA: Wie könnte man die momentane Situation verbessern?

Hirschmann: "Ich wünsche mir die Rückkehr zur Zehnerliga. Ich habe aber auch Strukturänderungen angeregt. Vom Bundesliga-Aufsichtsrat wurde die Einsetzung eines Experten-Gremiums beschlossen, das sich mit Reformen im österreichischen Fußball befassen soll. In dem sechsköpfigen Kreis werden Klub-Funktionäre und externe Personen sitzen, ein Kandidat ist Herbert Prohaska. Der ÖFB ist da noch nicht dabei, vorläufig ist es eine Bundeliga-interne Geschichte."

APA: Wie könnte ein Reformvorschlag aussehen?

Hirschmann: "Ich könnte mir zum Beispiel die Einführung einer österreichweiten dritten Liga vorstellen. Hier könnte man auch die Grenze für Amateur-Teams von Bundesligisten ziehen."

APA: Die Wiener Austria ging eine Kooperation mit dem Erstliga-Team DSV Leoben ein, die Austria Amateure spielen in der Ersten Liga. Besteht hier die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung?

Hirschmann: "Diese zwei Vereine haben sicher kein Naheverhältnis. In Zukunft muss man sich so etwas aber anschauen."

APA: Zuletzt mehrten sich die Rufe nach einer Umwandlung der Bundesliga in eine Sechzehner-Liga, was wohl das Ende der Ersten Liga in der aktuellen Form bedeuten würde. Wie stehen Sie zu diesem Thema?

Hirschmann: "Man sollte nicht irgendetwas einfach in den Raum werfen. Die Sechzehnerliga ist kein Allheilmittel, das haben wir alles schon gehabt und das hat sich nicht bewährt. Man muss die Probleme woanders aufarbeiten."

APA: Hat die Erste Liga ihre Funktion als Sprungbrett in die Bundesliga oder ins Ausland erfüllt?

Hirschmann: "Wenn man alle Spieler zusammenfasst, die den Sprung in die Bundesliga geschafft haben, kann man das durchaus behaupten. Die Erste Liga ist als Sprungbrett in den oberen Bereich zu sehen, aber es wird schwierig, dem nach der Modus-Änderung weiter gerecht zu werden."

APA: Derzeit müssen vier U21-berechtigte österreichische Kicker auf dem 16-Mann-Spielbericht aufscheinen, zumindest einer davon muss in der Startformation stehen. Birgt das auch die Gefahr, dass es heimischen Jung-Kickern zu leicht gemacht wird?

Hirschmann: "Wenn ich innerhalb der Jungen keinen Konkurrenzkampf habe, kann so etwas schon passieren. Die Klubs müssen die Planung in der Nachwuchsarbeit eben so anlegen, dass es diesen Konkurrenzkampf gibt. Wir werden aber auch über die U21-Regelung diskutieren, denn alle Regelungen sind Nachdenkprozessen unterworfen. Man kann auch über andere Dinge wie etwa einen Österreicher-Topf in der Ersten Liga reden. Doch die Schiene, den österreichischen Nachwuchs zu fördern, dürfen wir nicht verlassen."

APA: Kann sich der österreichische Fußball überhaupt zwei Profi-Ligen leisten?

Hirschmann: "Wenn ich ehrlich bin, müsste ich das mit Nein beantworten. Wenn man betriebswirtschaftlich agiert und alle an einem Strang ziehen, könnte man es sich leisten, aber dazu müsste man die Latte tiefer legen."

-apa-

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Konteradmiral a.D.

10er-liga ist schwachsinn, die 3 RL-meister müssen direkt aufsteigen dürfen.

und eine 3. liga ist ja völlig illusorisch, wie sollen es sich denn die clubs leisten können, woche für woche durch ganz Österreich zu reisen? sind ja nicht mal alle RL-spitzenvereine reine proficlubs.

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Gast

wenn, dann sollte man über eine gesamtreform der ersten 2 ligen und vl. auch regionalliga nachdenken. mittlerweile denke ich auch, dass eine 16er liga und 3 aufgewertete regionalligen besser wären.

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Silver Torah

10er-liga ist schwachsinn, die 3 RL-meister müssen direkt aufsteigen dürfen.

und eine 3. liga ist ja völlig illusorisch, wie sollen es sich denn die clubs leisten können, woche für woche durch ganz Österreich zu reisen? sind ja nicht mal alle RL-spitzenvereine reine proficlubs.

Ich kann meinem Vorposter zustimmen.

Würde eine 16er Bundesliga mit drei Ab/Aufsteiger und darunter drei Zehner-Regionalligen für eine gute Lösung halten. So bekommt man halbwegs vernünftige Ligen zusammen (von der Qualität her), und wer aus der Regionalliga-Neu aufsteigt, sollte auch die Stärke besitzen um sich in der Bundesliga halten zu können.

Kurzum:

Bundesliga: 16 Teams

Regionalliga OST: 10 Teams (BGLD, NÖ, WN)

Regionalliga MITTE: 10 Teams (OÖ, STM, KTN)

Regionalliga WEST: 10 Teams (SBG, TIR, VBG)

1 Fixaufsteiger pro Regionalliga, 3 Absteiger aus der Bundesliga.

Natürlich wieder die Frage, wie man sowas vermarkten kann und ob dann manche Teams überhaupt in die Bundesliga aufsteigen wollen (quasi Zustände wie im Eishockey).

Wie man es macht - es wirkt nicht wirklich gut. Am liebsten würde ich das holländische System adaptieren, die in einer 18er-Liga mit nur einem Fixabsteiger spielen. Hauptsächlich, weil die Breite darunter einfach auch nicht vorhanden ist.

Haha, kommt sowieso immer die Diskussion über die 16er-Liga heraus :D

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Wir sind M&N. Gibt es sonst noch Fragen?
Haha, kommt sowieso immer die Diskussion über die 16er-Liga heraus :D
die wird doch sogar im interview angesprochen :D

im übrigen finde ich es geil, dass hirschmann einerseits eine 3. liga fordert, andererseits meint, dass 2 profiligen nicht finanzierbar sind...

und das gesudere um die aufstockung soll wohl darauf hinzielen den direktaufstieg wieder abzuschaffen.

mah, wie ich diese inzuchtgesellschaft liebe...

bearbeitet von Csabinho

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Gast

ich finde bei einer 16er liga sind 2 absteiger genug, denn dann hätten wir wieder dasselbe problem - nämlich, dass die hälfte der liga um den abstieg spielt und so die vereine über ihren möglichkeiten wirtschaften.

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Konteradmiral a.D.

Wie man es macht - es wirkt nicht wirklich gut. Am liebsten würde ich das holländische System adaptieren, die in einer 18er-Liga mit nur einem Fixabsteiger spielen. Hauptsächlich, weil die Breite darunter einfach auch nicht vorhanden ist.

aus der zweiten holländischen liga gibt es gleich gar keinen absteiger - ein geschlossene liga.

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Silver Torah

aus der zweiten holländischen liga gibt es gleich gar keinen absteiger - ein geschlossene liga.

Wunderbar, wenn du mich fragst.

Nur leider gibt es bei uns zuviele erfolgsgeile Dorfmäzene wie z.B. Resch in Vöcklabruck, deswegen würde sich eine geschlossene Liga wahrscheinlich nicht realisieren lassen.

Das Konzept ist dafür geschaffen, der Jugend eine Chance zu geben. Wie gut das in Holland funktioniert, ist ohnehin hinlänglich bekannt.

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Wir sind M&N. Gibt es sonst noch Fragen?

wer würde bestimmen welche teams oberhalb der gläsernen decke sind und welche unterhalb?

(und wozu überhaupt auf und abstieg zwischen liga 1 und 2?)

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Spitzenspieler

Kurzum:

Bundesliga: 16 Teams

Regionalliga OST: 10 Teams (BGLD, NÖ, WN)

Regionalliga MITTE: 10 Teams (OÖ, STM, KTN)

Regionalliga WEST: 10 Teams (SBG, TIR, VBG)

1 Fixaufsteiger pro Regionalliga, 3 Absteiger aus der Bundesliga.

so und jetzt mal eine frage. was passiert dann wenn angenommen zwei der drei Bundesliga absteiger in die selbe regional liga fallen würden?

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Silver Torah

so und jetzt mal eine frage. was passiert dann wenn angenommen zwei der drei Bundesliga absteiger in die selbe regional liga fallen würden?

Das Gleiche, das passieren würde, wenn aus der Red Zac theoretisch drei Teams aus dem gleichen Kreis (z.B. heuer Parndorf, AA, Admira) absteigen würden. Folglich mehr Absteiger aus der jeweiligen Regionalliga, zieht sich wie ein roter Faden bis nach unten.

Wie gesagt, egal wie man's macht - es passt nicht.

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Oasch

Eine 16er Bundesliga, eine 16er zweite Liga und drei 14er Regionalligen. Das Potenzial ist vorhanden für 16 Profi und weitere 16 fast Profiteams und die Regionalligen werden wieder etwas amateurhafter. Wenn man sich ansieht, wie viel Geld heute bereits in die Regionalliga gesteckt wird, dann kann man diesem System wohl nicht abgeneigt sein.

Zwei Absteiger aus der Bundesliga (einer fix und einer Relegation) und drei Absteiger aus der zweiten Liga. Regionalliga-Meister steigen fix auf. Für mich persönlich das best mögliche System. Sollte es Probleme mit der Finanzierung der zweiten Liga geben, muss eben ein bestimmter Anteil der Fernsehgelder an die zweite Liga verteilt werden. Man könnte aber auch hier sicherlich etwas Geld einnehmen. Ein Livespiel pro Runde z.B. auf TW1 oder ATV, eine Zusammenfassung zu einer sinnvollen Zeit (Bundesliga-Zusammenfassung gibts ja keine, den leeren Raum kann die zweite Liga nützen), ...

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I'll be back!

Das Gleiche, das passieren würde, wenn aus der Red Zac theoretisch drei Teams aus dem gleichen Kreis (z.B. heuer Parndorf, AA, Admira) absteigen würden. Folglich mehr Absteiger aus der jeweiligen Regionalliga, zieht sich wie ein roter Faden bis nach unten.

Wie gesagt, egal wie man's macht - es passt nicht.

eine 10er-liga ist definitiv zu klein (von einer erdäpfelliga mal abgesehen). die regionalligen sollten schon zumindest 12 teilnehmende vereine haben.

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Top-Schriftsteller

Sollte es Probleme mit der Finanzierung der zweiten Liga geben, muss eben ein bestimmter Anteil der Fernsehgelder an die zweite Liga verteilt werden.

Sorry, aber wenn 16 Vereine in der ersten und 16 in der zweiten Liga spielen wird nicht mehr viel übrig bleiben um aufzuteilen. Was du da schreibst von 16 und 16 und drei mal 14 Vereinen ist einfach utopisch und in Österreich sicher nicht machbar.

Es keuchen ja jetzt schon die meisten aus dem letzten Loch.

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Gast
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