Die lustigen Theorien des José M.


mariodonna

Recommended Posts

Alter, sehr alter ASB'ler

...der spinnt der Mourinho..."

Aus der NZZ:

Im Land der Riesen

Wie Mourinho die Niederlage Chelseas in Bremen erklärt

sos. Bremen, 23. November

Werder Bremen hat ein Team von Riesen, das stand für Chelseas Coach José Mourinho unmittelbar nach dem Abpfiff fest: «Die haben ja fünf, sechs Spieler, die über zwei Meter gross sind.» Völlig klar, dass die Londoner Durchschnittsleute es da schwer hatten. Das 1:0 der Bremer (Torschütze Mertesacker in der 27. Minute) sei ja beinahe folgerichtig durch einen Kopfball gefallen. Zwar verfügt Bremen inklusive Keeper nur über drei Spieler jenseits der 1,90 Meter, doch der Auftritt der Hanseaten muss derart imponierend gewirkt haben, dass sie vor dem inneren Auge des Trainers zu «Giganten wie Borowski» wuchsen.

Showmaster Mourinho betrieb in seiner unnachahmlichen Melange aus Gigantomanie, Süffisanz und Paranoia eine Matchanalyse, die in ihrer Sachlichkeit und dem Detailreichtum jedem deutschen Profitrainer gut zu Gesicht stehen würde. Er habe sich was einfallen lassen, sagte der Portugiese, um dem Gegner das Spiel zu diktieren: Das Bremer System, die «Raute», hatte er im Mittelfeld aufgeboten, weil sie schon im Hinspiel damit gut gefahren seien, als Bremen relativ chancenlos 0:2 in London unterlag.

Vor heimischem Publikum aber entwickelte sich die Bremer Raute in der ersten Hälfte dennoch zur spielbestimmenden Formation in einem bemerkenswert fairen Match. Mourinho vermisste schmerzlich seinen Lieblingsschüler Lampard, den Mann für die harte «erste Phase des Spiels». Diego und Frings, die beiden herausragenden Figuren des Abends, stellten mit ihrer aggressiven Gangart Makelele und Ballack auf der Gegenseite klar in den Senkel. Makelele durfte ab der 30. Minute als eine Art unfreundliche Gouvernante die Fürsorge für Diego übernehmen, was dazu führte, dass es um Diego zwar ein wenig ruhiger wurde, die klugen Pässe des Franzosen aber immer seltener ihren Adressaten fanden.

Als Didier Drogba noch wegen untauglichen Schuhwerks permanent über den Rasen rutschte und der Weltklub aus London zwanzig Minuten brauchte, um dem Mann aus Côte d'Ivoire brauchbaren Ersatz herbeizuschaffen, lag das Londoner Angriffsspiel lahm und Bremen bereits in Führung. Ein Eckball (27.) war vorausgegangen: «Da konnte Metzacker köpfeln», analysierte Mourinho, der wohl Mertesacker gemeint hatte, noch einen aus der Fraktion der vermeintlich doppelten Längen-Meter. Zuvor war ein Kopfball Mertesackers nach einem Freistoss zur Ecke geklärt worden, Mourinho witterte mal wieder zarte Spuren einer Verschwörung, weil der Freistoss unberechtigt gewesen sei und ihn die Schiedsrichter ohnehin nicht sonderlich mögen: «Seit ich den Wettbewerb gewonnen habe, hatte ich kein Glück mehr mit ihnen.» Umzingelt von Bremer Riesen, den Schiedsrichter im Nacken, alle gegen einen - es gibt Tage, da sollte selbst Mourinho besser nicht aus dem Bett steigen.

Sein Bremer Kollege Thomas Schaaf wollte dagegen noch keinen Gedanken an das entscheidende Spiel beim FC Barcelona in zwei Wochen verlieren, zu dem Bremen als Gruppenzweiter reist. Ein Remis genügt, und Barca ist draussen. Zunächst einmal wollte Schaaf zufrieden sein mit der Partie, denn was Bremen 45 Minuten lang bot, war nicht nur die spielerisch beste Leistung in der Champions League unter seiner Regie, es war auch die abgeklärteste Darbietung, die das Sturm-und-Drang-Ensemble seit langem gegen einen Gegner von Format gezeigt hatte.

Die Frage, ob Chelsea nicht richtig gewollt hatte, erübrigte sich nach einer halben Stunde, als die Londoner sich entschieden hatten, wieder aktiver am Spielgeschehen teilzuhaben. Eine Demütigung wollten sie sich hier nicht abholen. «Wir haben verloren, das habe ich zu akzeptieren», meinte Mourinho, dessen Team immerhin genug tat, um die Tabellenführung zu erhalten und den ungeliebten, ja beinahe verhassten Kontrahenten Barcelona unter Zugzwang zu setzen. Ein Bremer Punktgewinn am letzten Gruppenspieltag im Camp Nou, das würde reichen, und Mourinho könnte beim nächsten Mal vom strategischen Nutzen einer Niederlage fabulieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

für leiwand, gegen oasch.

Klein sind die aber wirklich nicht:

Naldo 1,97

Mertesacker 1,97

Wiese 1,93

Borowski 1,94

Almeida 1,91

5 von 11 über 1,90 ist schon sehr sehr groß.

Nichtsdestoweniger ist Jose trotzdem ein Irrer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Fußball. Jung. Seife.
Klein sind die aber wirklich nicht:

Naldo 1,97

Mertesacker 1,97

Wiese 1,93

Borowski 1,94

Almeida 1,91

5 von 11 über 1,90 ist schon sehr sehr groß.

Nichtsdestoweniger ist Jose trotzdem ein Irrer.

1319045[/snapback]

:yes:

Aber das wissen wir ja eh schon lange.

Aber spannend ist wirklich das Spiel Werder-Barca :nervoes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Alter, sehr alter ASB'ler

Und dann hat Mourinho auch noch das deutsche Denkmal Ballack ziemlich demontiert :D :

Aus der SZ:

Halbe Kraft

Chelsea-Trainer Mourinho ist verärgert über die Niederlage in Bremen und über die Leistung seines deutschen Mittelfeldspielers. Er findet ungewohnt harte Worte und wünscht sich Frank Lampard zurück.

Von Ralf Wiegand

Er saß da vorne wie ein Richter, in der Mitte eines langen Tisches. Der Blick scharf, das Lächeln listig und die Worte klar und kalt wie Eiswürfel, sprach José Mourinho sein Urteil über Michael Ballack. ,,Ich glaube nicht, dass Michael ein gutes Spiel gemacht hat‘‘, sagte der Trainer des FC Chelsea, und falls das jemandem nicht deutlich genug war, hier die Urteilsbegründung: ,,Michael hat schlecht gespielt. Man hat gemerkt, dass Frank Lampard gefehlt hat. Frank beeinflusst die Leistung jedes Spielers.‘‘

Rrrrrrums, da war der Hammer gefallen, und niemand widersprach. Sollte es noch Zweifel daran gegeben haben, dass Michael Ballack mit dem Wechsel vom FC Bayern München zum FC Chelsea jeglichen Sonderstatus in einer Teamhierarchie verloren hat - seit Mittwoch gibt es keinen mehr. Für Mourinho ist der Deutsche nur ein Baustein seiner übers Kollektiv funktionierenden Mannschaft, ist eben nur die eine Hälfte von Lampard/Ballack, die zusammen den Mittelfeld-Reaktor der Blues darstellen. Alleine, ohne den gesperrten Lampard, konnte Ballack in Bremen das Spiel von Chelsea nicht mit genug Energie versorgen.

Erstaunlich ist aber die Selbstverständlichkeit, in der Mourinho seine Einzelkritik verfasste und die Gelassenheit, mit der sie auf der Insel verstanden wird. Ähnliche Urteile zu seiner Zeit als Bayern-Spieler, etwa als der dortige Klubboss Karl-Heinz Rummenigge ihn spöttisch ,,einen guten Kopfballspieler‘‘ nannte, führten zu tagelangen öffentlichen Diskussionen über den Wertverlust Ballacks, immerhin Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. In London ist es dagegen fast von größerem Interesse, wie Trainer Mourinho über die Leistung des überraschend nominierten 19-jährigen Norwegers John Obi Mikel denkt. Dieser - schwächster Spieler seiner Elf im Weserstadion - habe (im Gegensatz zu Ballack) ,,seine Sache gut gemacht‘‘. Der Effekt, den Ballack erlebt, ist der eines Gemäldes, dessen Präsenz man an dem Raum bemisst, in dem es hängt: An einer kleinen Wand wirkt es riesig, in einer großen Halle verloren. Der FC Chelsea ist eine sehr, sehr große Halle des europäischen Klub-Fußballs.

Und so spielte Michael Ballack eine eher durchschnittliche Partie in Bremen, hätte in der ersten Halbzeit fast das 1:0 für Chelsea geschossen, schoss aber Torwart Wiese an, und hat das 0:1 nicht verschuldet. Da stand er beim Kopfballtor von Per Mertesacker hinter dem Bremer, ,,aber wir hatte eine Zuordnung. Ich war nicht für Per zuständig‘‘, sagte Ballack. Drogba hätte eingreifen sollen. Bevor er, leicht angeschlagen, ausgewechselt wurde, beschimpften die Werder-Fans Michael Ballack noch kurz für das, was er wenigstens für sie immer bleiben wird: ein großer Feind aus München.

_________________________

Und die FAZ setzt in der Analyse noch eins drauf: "„Was Mourinho sagte, machte überdeutlich, daß der in Deutschland als internationaler Superstar angesehene Görlitzer nur einer unter vielen Profis von Welt beim FC Chelsea ist. Mit anderen Worten: Lampard ist und bleibt neben Kapitän und Abwehrchef John Terry Chelseas Boß auf dem Platz, Ballack gehört zur Gilde der Zuarbeiter.“

bearbeitet von mariodonna

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

bring back my Bonnie to me to me ...
Und die FAZ setzt in der Analyse noch eins drauf: "„Was Mourinho sagte, machte überdeutlich, daß der in Deutschland als internationaler Superstar angesehene Görlitzer nur einer unter vielen Profis von Welt beim FC Chelsea ist. Mit anderen Worten: Lampard ist und bleibt neben Kapitän und Abwehrchef John Terry Chelseas Boß auf dem Platz, Ballack gehört zur Gilde der Zuarbeiter.“

1319071[/snapback]

Und genau das war doch eh zu erwarten. Ballack ist ein überdurchschnittlich guter Mittelfeldspieler von europäischem Niveau, keine Frage. Ich halte ihn dennoch (mit Beckham zB) für einen der überschätztesten Spieler der letzten Jahre. Ballacks "Glück" ist ja vor allem seine Torgefahr. Ansonsten leistet er sich in jedem Spiel und jeder Saison derartige Leerläufe, die bei anderen Spielern sicherlich nicht nur einmal mit einem Platz auf der Ersatzbank quittiert worden wäre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Im ASB-Olymp
Zuvor war ein Kopfball Mertesackers nach einem Freistoss zur Ecke geklärt worden, Mourinho witterte mal wieder zarte Spuren einer Verschwörung, weil der Freistoss unberechtigt gewesen sei und ihn die Schiedsrichter ohnehin nicht sonderlich mögen: «Seit ich den Wettbewerb gewonnen habe, hatte ich kein Glück mehr mit ihnen.»

1319031[/snapback]

Und als er ihn gewonnen hat, hatte er dafür umso mehr Glück. Dodl.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hat er eigentlich je ein Wort darüber verloren, wie er 2004/05 gegen Barcelona im Achtelfinale weitergekommen ist? Nämlich durch ein irreguläres Tor?

Dieser Mann mag ein guter Trainer sein, aber menschlich für mich der Kotzbrocken in der Welt des Fußballs :kotz:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Chin-Up Robbo!
In London ist es dagegen fast von größerem Interesse, wie Trainer Mourinho über die Leistung des überraschend nominierten 19-jährigen Norwegers John Obi Mikel denkt.

Is ja interessant, dass die FAZ Obi Mikel zu einem Norweger macht. Naja, Norwegen...Nigeria...is eh alles das gleiche

Oder? :ratlos:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dauer-ASB-Surfer

Ach der Jose halt :D

Im Endeffekt kann es ihm aber auch wurst sein. Chelsea ist weiter und gut ists :augenbrauen:

Bin auch nicht der Ballack Fan schlechthin aber einfach so spielt man nicht bei Chelsea und ist Kapitän der dt. Nationalmannschaft :ears:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

Lädt...


  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.