Iniesta I'll be back! Geschrieben vor 7 Stunden (bearbeitet) firewhoman schrieb vor 20 Minuten: Sag ich ja. Die einzigen, die "Problemfälle" der Gesellschaft und Außenseiter halbwegs menschlich behandelt haben, waren Klöster und wohltätige Stiftungen. und selbst das nicht immer. da gab es auch genug einrichtungen die diese menschen als arbeitskräfte ausgenutzt haben oder wo vieles ohne große kontrollen passierte, d.h. wo dann auch physische und erst recht psychische gewalt im spiel war. und da reichte es mitunter auch wenn du im tirol der ausgehenden 1960er oder 1970er 1 uneheliches kind zur welt brachtest und womöglich noch sehr jung oder minderjährig warst. da sind noch bis weit ins letzte jahrhundert hinein sehr unschöne sachen im sozialwesen passiert, egal ob das jetzt eher kirchlich oder staatlich strukturiert warst. wenn ich mir so meine familiengeschichte anschaue ... auch da gibt es einige außenseiter und/oder freigeister an denen ich mich auch ganz gern orientiere, muss man fast schon von glück sprechen dass hier relativ wenig negatives in diese richtung passiert ist. bearbeitet vor 7 Stunden von Iniesta 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Iniesta I'll be back! Geschrieben vor 7 Stunden firewhoman schrieb vor 10 Minuten: Auch da: Jein. Das Landleben war viel vielfältiger strukturiert als einfach nur "Bauern" und "Knechte/Mägde". Große, reiche Bauern haben ihre Kinder wohl kaum Knecht oder Magd bei einem anderen werden lassen (maximal uneheliche). Kleinbauern, Häusler und Pächter natürlich schon. Und die sog. "Bauernbefreiung" nach Kudlich hat einen großen Umsturz gebracht: Bauern waren nicht mehr leibeigen, sondern frei und ihre eigenen Unternehmer. Dafür mussten sie Steuern zahlen, wofür sie oft nicht das Geld hatten - dann wurde erst ihr Hof zwangsversteigert und sie auf die Straße gesetzt. Leibeigenschaft 2.0 Und natürlich lockte die Industrie mit Bargeld und alle modernen Errungenschaften, die man auf dem Land nicht kannte (allerdings ging es den Arbeitern auch nicht unbedingt besser, wenn sie in der Fabrik arbeiteten). Dazu kann ich nur Roseggers Sozialdrama "Jakob der Letzte" empfehlen, leider heute kaum mehr erhältlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_der_Letzte btw., bist du (hobby)historiker oder hast du gar geschichte studiert? ich hab mich letztes mit 1 geiwi-studenten (geschichte und noch iwas ... glaub kulturwissenschaft) letztens darüber ausgetauscht dass viele historische und geopolitische entscheidungen vielfach auch folgewirkungen der jeweiligen geographie und der vorhandenen ressourcen (sprich das klima, das entscheidend ist für die möglichkeiten der landwirtschaft) sind und dann gibt's natürlich auch rohstoffe oder eben nicht in land X oder Y. als geiwi-kritiker war es mir wichtig das zu betonen, denn all diese fragen kann man nicht mit random politischer ideologie alleine beantworten, egal in welche politische richtung. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
firewhoman Sekt für die Nutten - Champagner für uns! Geschrieben vor 6 Stunden Iniesta schrieb vor 54 Minuten: btw., bist du (hobby)historiker oder hast du gar geschichte studiert? ich hab mich letztes mit 1 geiwi-studenten (geschichte und noch iwas ... glaub kulturwissenschaft) letztens darüber ausgetauscht dass viele historische und geopolitische entscheidungen vielfach auch folgewirkungen der jeweiligen geographie und der vorhandenen ressourcen (sprich das klima, das entscheidend ist für die möglichkeiten der landwirtschaft) sind und dann gibt's natürlich auch rohstoffe oder eben nicht in land X oder Y. als geiwi-kritiker war es mir wichtig das zu betonen, denn all diese fragen kann man nicht mit random politischer ideologie alleine beantworten, egal in welche politische richtung. Nur interessiert an Geschichte. Und zugegeben ist mein Ansatz ein sehr literarischer. Was es zwar oft erleichtert, aber ich muss mich immer wieder erinnern, dass Fiktion vielleicht ein Abbild ihrer, aber nicht die Realität selber ist. Wobei gerade bei Rosegger der Jakob schon dem echten Geschehen sehr nahe kommt - Rosegger hat es ja aus 1. Hand miterlebt. Das ist nicht der süßliche Heimatdichter, der uns als Kinder mit dem "Waldbauernbuben" vorgestellt worden ist, das ist ein beinharter Kritiker der Dinge, die er mit eigenen Augen sieht! Was die Kritik der random politischen Ideologie betrifft, da bin ich völlig bei dir, wobei ich das Feld anderen (gerne dir) überlassen muss, da meine Dialektik dafür nicht ausgeprägt genug ist. Ich hab's generell nicht so mit -ismen - eigentlich kannst mich mit jedem -ismus ganz weit jagen. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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