Zehnter Todestag von Uli Maier


Gigi

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"Eine Freundin verloren"

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Am 29. Jänner 1994 war Herwig Demschar, damals ÖSV-Damen-Cheftrainer, ebenso erschüttert wie alle anderen Mitglieder des Skizirkus.

"Wir haben eine Freundin und ein wertvolles Mannschaftsmitglied verloren. Es tut mir so Leid. Ich habe den Hergang des Unfalls gesehen und gleich gewusst, daß hier etwas Schreckliches passiert sein muss."

Ulrike Maier, 26 Jahre alt und Mutter einer vierjährigen Tochter, zweifache Super-G-Weltmeisterin und fünfache Siegerin von Weltcup-Rennen, war kurz zuvor an den Folgen ihrer Sturzverletzung in der Abfahrt von Garmisch verstorben.

Schreckliche Momente

"Das war der bitterste und traurigste Moment, den ich bislang erleben musste", sagt auch Christian Neureuther in Erinnerung an den 29. Jänner 1994.

Als Stadionsprecher kommentierte der frühere deutsche Skistar die Weltcup-Abfahrt der Damen auf der Kandaharpiste in Garmisch-Partenkirchen, und wie die Zuschauer im Zielraum ahnte er zunächst nicht, dass der Sturz der Österreicherin kurz nach der FIS-Schneise schreckliche Folgen haben würde.

An der bewusstlosen Salzburgerin musste noch auf der Piste ein Luftröhrenschnitt vorgenommen werden. Nach längerem Bergungsmanöver wurde Maier mit dem Hubschrauber in die Unfallklinik Murnau bei München geflogen, was auf schwerste Verletzungen schließen ließ.

Neue Ski als Ursache

Bisher unbekannte Rotationskräfte, ausgelöst durch die damals neuartigen, taillierten Ski, führten zu einem ungeahnten Sturzwinkel und zu schweren Verletzungen an Halswirbelsäule und Rückenmark.

Maier hatte - einmal zu Fall gekommen - schon vor dem Aufprall auf einen Schneekeil an einer Zeitmessanlage keine Überlebenschance mehr.

"Die Schrägfahrt galt als sicherste Stelle der ganzen Piste. Der Unfall war so nicht vorauszusehen", sagte Kurt Hoch, damals Renndirektor des Internationalen Skiverbandes (FIS).

Der Prozess ...

Dem lähmenden Entsetzen folgten intensive Diskussionen über die Sicherheit im Skisport und schließlich ein Gerichtsprozess um die Schuldfrage.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Jan Tischhauser stand Hoch im Mittelpunkt der Kritik. Das Duo musste sich im April 1996 vor dem Landgericht München verantworten.

Gegen eine Zahlung von 600.000 Schweizer Franken (nach heutigem Kurs rund 380.000 Euro) an eine Stiftung zu Gunsten von Maiers Tochter Melanie wurde das Verfahren eingestellt.

... und seine Folgen

Als Konsequenz führte die FIS die so genannte Athletenerklärung ein, in der die Sportler Haftungsansprüche nach Stürzen gegenüber dem Verband ausschließen.

Mittlerweile sind Maße der Skitaillierung und Höhe der Bindungsplatten von der FIS begrenzt. Schwere Stürze sind aber weiter nicht auszuschließen. "Der Skisport bleibt gefährlich", sagte Hoch.

In Garmisch-Partenkirchen fand nach dem Todessturz von Maier keine Damenabfahrt mehr statt.

Unvergessen

In Österreich ist Ulli Maier unvergessen. Die einzige Mutter im alpinen Skisport hatte für Schlagzeilen gesorgt, als sie 1989 im dritten Monat schwanger ihren ersten WM-Titel im Super-G gewann. Zwei Jahre später wiederholte sie diesen Erfolg.

Auch ihr letztes Weltcup-Rennen vor dem Sturz hatte sie beim Riesenslalom in Maribor gewonnen. Im Frühjahr 1994 wollte Maier ihre Karriere beenden.

Maier war mit ihrem fröhlichen Wesen eine Bereicherung für das ÖSV-Team und eine Leistungsträgerin. Ein Leben nach der Rennlauf-Karriere war ihr nicht vergönnt.

Gedenken

Am Donnerstagabend wird in Garmisch bei einer Gedenkfeier an Maier erinnert. Die Herren legen für die Athletin am Freitag vor ihrer Weltcup-Abfahrt auf der Kandahar eine Schweigeminute ein.

Maiers Tocher Melanie, nun 14 Jahre alt, lebt heute in der Familie ihres Vaters Hubert Schweighofer, der zwei weitere Kinder hat, und betreibt Springreiten als großes Hobby.

(sport.orf.at)

Ruhe in Frieden! :(

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Kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. War für alle irgendwie unfassbar. Österreich hat an diesem Tag eine großartige Skiläuferin verloren und ein Kind seine Mutter.... das Tragische an der Sache ist ja auch, daß Uli Maier nach der Saison aufhören wollte... in wenigen Wochen wäre es also vorbei gewesen.

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znarF dnanidreF
Kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. War für alle irgendwie unfassbar. Österreich hat an diesem Tag eine großartige Skiläuferin verloren und ein Kind seine Mutter.... das Tragische an der Sache ist ja auch, daß Uli Maier nach der Saison aufhören wollte... in wenigen Wochen wäre es also vorbei gewesen.

ja, is heut auch im Standerd ein größerer Nachruf,

und morgen gibts dann die Schweigeminute bei der Herrenabfahrt.

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Im ASB-Olymp

Habe mir schon gestern Abend diesen Artikel durchgelesen. Unglaublich wie rasch die Zeit verflogen ist... und ich finde es auf jeden Fall wichtig, dass man sich nach 10 Jahren an diesen Tag erinnert. R.I.P. Uli Maier! :(

bearbeitet von Milano18

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Wir leben LASK

An das kann mich sogar ich noch erinnern, war damals 7... und hab mit meiner Schwester, die da grad nen Gips hatte (Schien- und Wadenbeinbruch beim Schifahren), und meiner Mutter das Rennen gesehen... !

Und nach dem Sturz hat meine Schwester noch gesagt: "Schau Mama, die hat sich auch den Fuss gebrochen!"

Und dann hab ich einpaar Tage später erst erfahren, was wirklich passiert ist.... hat mich damals echt schockiert :( !

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ich hoff das sowas nie mehr wieder bei einem Skirennen passiert...

Sowas wird immer wieder passieren.

Und wie Fendrich schon in "Es lebe der Sport" gesungen hat:

"Wenn ihn dabei irgendwas erregt, dann nur wenn's einen ordentlich zerlegt"

Darauf hofft ja auch ein Teil der Zuschauer. Voyeurismus.

Was mich wundert, daß in Kitzbühel nie wirklich was Gröberes passiert ist. Da "derstesst" man sich ja schon fast beim zuschauen im Fernsehen.....

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legende

Kann mich auch noch gut an den Tag erinnern. Genauso wie an den Tod von Rudi Nierlich (der hieß doch so?). Maier mochte ich damals irgendwie nicht... tödliche Unfälle werden wohl immer passieren; Berufsrisiko.

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Kann mich auch noch gut an den Tag erinnern. Genauso wie an den Tod von Rudi Nierlich (der hieß doch so?). Maier mochte ich damals irgendwie nicht... tödliche Unfälle werden wohl immer passieren; Berufsrisiko.

Ja, der hieß so :yes:, war ein Auto- oder Motorradunfall glaub ich.

Ich kann mich auch noch gut erinnern an den Tag, bin total gebannt vorm Fernseher gsessen...

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Association football is dead. Long live rugby union football!

Ich den Sturz gesehen...Ich war damals zwar erst Sieben, aber ich kann mich daran noch erinnern. (Im gegensatz zum Golfkrieg oder irgendeiner Box-WM die im Alter von 5 IMMER in der NAcht geschaut hab.)

War schon schlimm wie's die erwischt hat.

Genauso schlimm war ja auch Ratzenberger sein Unfall.

Es ist nun mal so: SPort ist Mord.

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Gast soo
Kann mich auch noch gut an den Tag erinnern. Genauso wie an den Tod von Rudi Nierlich (der hieß doch so?). Maier mochte ich damals irgendwie nicht... tödliche Unfälle werden wohl immer passieren; Berufsrisiko.

Stimmt schon: Rudi Nierlich. Ein Nachruf - sowohl Maier Ulli und Nierlich Rudi - ist

unter http://sport.orf.at/040128-6608/index.html zu finden.

Mir geht da heute noch a bisserl die Ganslhaut, wenn ich die Bilder von damals mir in Erinnerung rufe. Ich schaute mir zusammen mit 2 Spezln während eines Schiurlaubes das Rennen im TV an. Unvergesslich, wie die Ulli Maier mit dem Schädel die Zeitnehmung rammte und nach dem Anprall der Schädel zurückschleuderte.

Es war die unheimliche Zeit der ÖSV-Unfälle. Eine unheimliche Serie damals, von den Läufern des ÖSV, die damals starben hätte man ein achtbares Team bilden können. Es lastete damals irgendwie ein Fluch über das ÖSV-Team (siehe auch Tödliche Unfälle im ÖSV-Kader" bei http://sport.orf.at/040128-6608/index.html)

Mir ist aber aus dieser Zeit etwas anderes in diesem Zusammenhang in Erinnerung, und das hat mich doch an das Gute im Menschen erschüttert.

Ulli Maier wurde ja bekanntlich als werdende Mutter Weltmeisterin in Vail 1989.

Knapp vor der WM in Saalbach stieg sie in den Rennsport bereits als Mama wieder ein und wurde bekanntlicherweise Weltmeisterin.

So um die WM in Saalbach wurde der Vater von Ulli Maier interviewt. Sinngemäß meinte er, daß die Schwangerschaft für ihre Karriere nicht gerade fördernd gewesen ist und er wieder glücklich sei, daß Ulli wieder Rennen fährt. Und das mit den glückstrahlensten Augen und Grinsen, das man sich nur vorstellen kann. Grad nicht, daß er seinem Enkelkind Vorwürfe macht daß es auf der Welt ist bezw. seiner Tochter vorwirft, nicht aufgepaßt zu haben. Mich hat es da schwer verkrampft. Dies ist mir bis heute in Erinnerung. Ich habe mir damals beim Interview gewunschen, in mal unter 4 Augen was Nettes zu sagen. Nicht wissend, daß das Schicksal umbarmherzig zurückschlagen wird.

bearbeitet von soo

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