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Baltic Cup Champion

Otello, Giuseppe Verdi

Ein Saisonabschluß mit gemischten Gefühlen.
Vorweg: Es war schon ein sehr feiner letzter Abend in der Wiener Staatsoper in dieser Saison, wenngleich es doch ein gutes Stück von einem Saisonhighlight entfernt war.
Die neue Inszenierung des Otello ist keine herausragende. Sie ist sicher geeignet lange und oft auf dem Spielplan zu stehen und unter verschiedensten Besetzungen gespielt zu werden, zu besonderem Ruhm wird sie aber nicht gelangen. Gegenüber der vorangegangenen Inszenierung ist sie definitiv ein Upgrade, diese war ja wirklich ärgerlich.
Für eine Premierenserie war die Besetzung auch nicht gerade ein Höhepunkt und, dass mit der Desdemona, Olga Bezsmertna, auch noch die wohl wichtigste Personalie kurzfristig absagen musste war dann auch sehr unglücklich.
Elena Guseva, die Tags zuvor noch die Aida gab, ist dankenswerter Weise eingesprungen, nachdem man sie am Flughafen gerade noch abfangen konnte, wie uns Direktor Meyer vor der Vorstellung mitteilte. Sie machte ihre Sache sehr gut und erhielt dafür auch lautstarken und dankbaren Applaus.
Aleksandrs Antonenko hinterließ aber ein Fragezeichen. Er begann ohne Volumen in der Stimme, klang dann rau und nervös und steigerte sich nach der Pause doch noch zu einer dem Haus würdigen Performance. Der Gesamteindruck war aber durch seinen Gesang vor der Pause stark getrübt.
Richtig gut war Vladislav Sulimsky als zutiefts böser Jago. Er ging in der Rolle des Bösewichts auf und vermittelte dies mit ausdrucksstarkem Spiel wie auch mit seiner diabolisch klingenden Stimme. Verdi hätte wohl seine Freude an ihm gehabt.
Jinxu Xiahou als Cassio und Leonardo Navarro als Roderigo hatten einen guten Abend ohne aber besonders aufzufallen. Margarita Gritskova war eine starke Emilia und Jongmin Park ein großartiger Lodovico.
Für eine normale Repertoirvorstellung wäre es ein durchaus guter Abend gewesen, von einer Premierenserie erwartet man sich dann aber doch mehr. Letztendlich war es aber immer noch ein schöner Opernabend und leider der letzte in dieser Saison.

Jetzt bleibt nur das Warten auf die nächste Saison, unterbrochen von 3 Besuchen in St. Margarethen und einem Besuch in Gars am Kamp.

bearbeitet von halbe südfront

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Marcel Prawy in Ausbildung

wenn ich mir deine freundlichkeit in bezug auf die sängerleistungen in der vergangenheit vor augen halte, bin ich froh, dass ich gestern in der angenehm kühlen wohnung geblieben bin.

der verdi-otello ist eine unglaublich schwierige partie, für die es, wie es scheint, derzeit keinen geeigneten tenor gibt. ob beczala, der ein kluger mann ist, sich diese partie einmal antun wird, läßt er selbst ja (noch) offen. 

umso mehr stellt sich mir die frage, ob diese neuinszenierung wirklich sein musste. ich unterstelle meyer mal, dass er derjenige sein wollte, der die gräßliche mielitz-inszenierung stanzt, die der ungebührlich eitle tennisspieler stehengelassen hat wie einen furz, bevor er die direktion der staatsoper abgeben musste. pardon my french.

meyer hatte dabei das pech, dass die inszenierung schon ausgemachte sache gewesen sein dürfte, als botha gestorben ist, der wohl dafür vorgesehen gewesen sein dürfte, wovon ich ausgehe. und der hätte diese premierenserie natürlich massiv aufgewertet. 

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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Baltic Cup Champion

Ich hab jetzt gelesen, dass Antonenko scheinbar nicht ganz gesund war, bei einer Vorstellung der Serie auch angesagt wurde und schon einigemale absagen musste in den letzten Monaten. Vielleicht ist es ja so, dass seine Stimme eine Pause braucht. Die Sache ist für die Sänger ja nicht so einfach, die Verträge werden ja lange vorher abgeschlossen.

Was ich vergessen habe zu erwähnen - der Staatsopernchor und der Chor der Opernschule waren großartig. Das Dirigat von Myung-Whun Chung war sängerfreundlich und differenziert. Das Staatsopernorchester war gut aufgelegt und erhielt den wohl lautesten Applaus, was am Ende der Saison auch durchaus üblich ist.

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Marcel Prawy in Ausbildung

wie gesagt, ich meine, dass antonenko die ursprüngliche zweitbesetzung gewesen wäre für botha. 

das war schon einmal der fall, kurz nachdem dieser verstorben war, da musste antonenko als zweitbesetzung absagen musste und die drittbesetzung aus lettland wurde eingeflogen. auch damals war die sängerische leistung keinen deut besser als bei der premiere.

meyer hat damals bei der ansage gemeint, es gäbe nur zwei, drei leute, die diese partie derzeit überhaupt singen können, der lette, dessen namen ich vergessen habe, dürfte ihn gerade an irgendeinem theater gesungen haben und wurde deshalb als drittbesetzung verpflichtet.

es bleibt übrig, dass ich noch keinen wirklich guten verdi-otello live gehört hab.

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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Baltic Cup Champion

Der wurde damals aus Budapest geholt, Kristian Benedikt war das, auf das kann ich mich noch erinnern. War eine lustige Vorstellung mit mehreren Ausfällen und von Krankheit geschwächten Darstellern, da hatte kaum einer mit dem anderen eine Probe gesungen. =)

 

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  • 2 weeks later...
Baltic Cup Champion

In diesen heil'gen Hallen,
Kennt man die Rache nicht. -
Und ist ein Mensch gefallen;
Führt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundeshand,
Vergnügt und froh ins bess're Land.
In diesen heiligen Mauern
Wo Mensch den Menschen liebt,
Kann kein Verräter lauern,
Weil man dem Feind vergibt.
Wen solche Lehren nicht erfreu'n,
Verdienet nicht ein Mensch zu sein.
.
Die Zauberflöte, Wolfgang Amadeus Mozart
Römersteinbruch Sankt Margarethen
.
Einen (oder auch mehrere) Besuch wert sind in diesem Jahr wieder die Opernfestspiele im Burgenland.
Wie üblich bietet die Inszenierung (Carolin Pienkos, Cornelius Obonya) im Steinbruch ein spektakuläres Bühnenbild (Raimund Bauer). Auch die Kostüme, die Licht- und Spezialeffekte, die Choreografie und der neue Ansatz für die Aussage der Oper sind großartig gelungen. Ein Bravi tutti dem gesamten Produktionsteam.
So ganz schien das Wetter gestern Abend nicht mitspielen zu wollen, der Regen kam doch ziemlich aggressiv daher. Erfreulicherweise war unser Abendessen in der Opernlounge davon nicht beeinträchtigt und wir konnten die feinen Speisen und Getränke unter den Schirmen ausgiebig genießen und auf einen Wetterumschwung hoffen. Und pünktlich, wenige Minuten vor Vorstellungsbeginn, hatte der Wettergott doch ein Einsehen und der Niederschlag endete urplötzlich. So konnte die Aufführung dann doch wie geplant über die Bühne gehen, an einem kühlen Sommerabend, gestört nur durch rund 15 Minuten Nieselregen im zweiten Akt.
Die nominelle "zweite Besetzung", welche uns gestern die Ehre gab, verdient diese Bezeichnung nicht. Sie steht der Premierenbesetzung, die man ja bereits im ORF bewundern durfte, kaum etwas nach und hatte zudem den Vorteil, dass der Darsteller des Papageno auch ein Opernsänger ist (was die darstellerische Leistung von Max Simonischek in dieser Rolle keinesfalls schmälern soll, allein, er ist halt kein Sänger). Die Königin der Nacht (Maria Kublashvili) und Sarastro (Bogdan Talos) haben einen besonders guten Abend erwischt und die schwierigen Partien sehr gut gesungen.
Auch das SängerInnenensemble, der Chor, das Orchester der Budapester Philharmonischen Gesellschaft und der musikalische Leiter Karsten Januschke erfüllten alle Erwartungen, harmonierten sehr gut miteinander und verdienten sich ihren Applaus redlich. Angesichts des Orchesterkabäuschens und der Tatsache der Lautsprecherverstärkung (was in einem derartigen Rahmen natürlich Usus sein muss) kann man das Gehörte aber natürlich nicht mit einer Aufführung in einem Opernhaus vergleichen.
Ein wunderschöner Opernabend war das im Römersteinbruch. Der Besuch wird empfohlen.

 

bearbeitet von halbe südfront

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Baltic Cup Champion
Marco Lecco-Mio schrieb vor 12 Stunden:

der junge simonischek als papageno?

der junge serafin scheint ein wenig über den durst zu nippen.

 

Wird wohl eher dem Regieteam zuzurechnen sein. Die Idee soll in Anlehnung auf Schikaneders Auftritte als Papageno geboren worden sein, welcher ja auch kein begnadeter Sänger war und der dann von Mozart höchstpersönlich auf der Bühne verarscht wurde (mit falsch einsetzendem Glockenspiel), was Schikaneder mit improvisierten, derben Schimpftexten beantwortet haben soll.
Spielen tut der Simonischek das schon unterhaltsam, und Papageno soll ja in erster Linie mal unterhalten.

Ich seh das so: In einem Repertoirtheater darf das keinen Platz haben. Für Festspiele ist ein solches Experiiment durchaus geeignet. Wems nicht interessiert, der kann ja die Alternative ansehen. Uwe Schenker Primus gibt den Papageno durchaus sehens- und hörenswert.

 

Marco Lecco-Mio schrieb vor 7 Stunden:

was passiert eigentlich bei schlechtwetter? wenns mitten in der vostellung zu regnen anfängt, wird da unterbrochen? oder packt man einfach die regenmäntel aus?

wenn was ausfällt, gibt es eigene ersatztermine?

 

Wenn es Starkregen, gefährliche Gewitter, Hagel, Sturm oder ähnliche Kapriolen gibt, dann wird zunächst zugewartet und spätestens um 21:30 abgesagt.
Während der Vorstellung wird in der Regel durchgespielt und man packt einfach den Regenschutz aus. War auch gestern so, da hat es zwischendrin auch plötzlich zu regnen begonnen, für rund eine 1/4 Stunde. Sollte das Wetter während der Vorstellung derart umschlagen, dass es nicht mehr geht, dann werdens wohl abbrechen müssen. Das ist aber noch nicht passiert, was man vom Personal dort so hört.

Ersatztermine gibts keine, der Terminkalender ist ausgereizt. Es gibt das Geld zurück, wenn die Vorstellung abgesagt wird, oder vor Ende des ersten Aktes, oder vor Ablauf der ersten Stunde (was als erstes Eintritt zählt) abgebrochen wird.
Ist mir bisher noch nicht passiert. Bei der Premiere der Tosca vor einigen Jahren war es sehr knapp. Da hat es geschüttet wie mit Kübeln, stundenlang, erst um 21:05 hat es dann aufgehört und man hat so um 21:20 begonnen, viele sind da schon durchnässt heimgefahren. Kalt war uns schon am Anfang, aber die Vorstellung war dann großartig.
Seither buche ich immer ein Luxuspaket in der Opernlounge mit und schenke das meiner Mutter zum Muttertag. Für sie ist stundenlanges warten im Regen nicht mehr zumutbar. Leider gibt es abseits der Lounge zu wenige Möglichkeiten sich vor dem Regen zu schützen.

 

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Dieses Foto anklicken und auf "volle Größe" klicken, dann dreht es sich in die richtige Stellung.

 

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bearbeitet von halbe südfront

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  • 5 weeks later...
  • 2 weeks later...
Baltic Cup Champion
Marco Lecco-Mio schrieb am 13.8.2019 um 23:37 :

dann sei der thread halt mit dieser unangenehmen sache aus der sommerpause geholt...

https://salzburg.orf.at/stories/3008525/

 

 

Naja, dass er ein Schwerenöter war ist ja bekannt. Und, dass die Art und Weise der Annäherung früher oftmals etwas derber war als es heute erwünscht ist, ist auch kein Geheimnis. Die Vorwürfe mit den Vor- und Nachteilen sind aber sehr schwerwiegend. Ich neige dazu ihm zu glauben, was aber natürlich an der großen Sympathie liegt die (nicht nur) ich für ihn empfinde.

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Waldorf&Statlers Kommentar - siehe Signatur!
halbe südfront schrieb vor 3 Stunden:

 

Naja, dass er ein Schwerenöter war ist ja bekannt. Und, dass die Art und Weise der Annäherung früher oftmals etwas derber war als es heute erwünscht ist, ist auch kein Geheimnis. Die Vorwürfe mit den Vor- und Nachteilen sind aber sehr schwerwiegend. Ich neige dazu ihm zu glauben, was aber natürlich an der großen Sympathie liegt die (nicht nur) ich für ihn empfinde.

Das derbe war früher denke ich auch schon nicht erwünscht, nur konnte sich keiner so wehren wie heute.

Schon wer Zuteilungen für die Saison, Netrebko Konzert/Domingo im Herbst erhalten? Hatte letztens nur KK Daten erneuern. 

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