Ausbildung zum Fach- bzw. Diplomsozialbetreuer

[indestructable]

Na dann bin ich schon gespannt auf updates

[mazunte]

Mein iPhone funktioniert mittlerweile ganz ausgezeichnet.

Habe mit dem heutigen Tag mein Praktikum im Behindertenbereich offiziell beendet - das Feedback seitens Kollegen und Klienten ist ein sehr Positives, soviel vorne weg. Bin gesundheitlich aber nicht ganz auf der Höhe und muss einiges für die Schule erledigen. In den nächsten Tagen werde ich ein ausführliches Resümee formulieren. Bis dahin darf RenZ gerne seine Gedanken rund um die Diplomprüfung genauer erläutern.

Viel Schreibarbeit ...

[Footballhead]

Viel Schreibarbeit ...

Woher weißt du das?

[RenZ]

Wird gemacht.

Ich habe im Mai 2014 mit der "verkürzten Ausbildung gemäß § 44 GuKG" angefangen. Ich war davor schon Pflegehelfer und macht nun das Diplom dazu. Am Anfang war ich noch mit einem ähnlichen Elan wie der Junge Herr dabei.

Ca. 1.800 Praktikumsstunden später:

Praktika gehen mir dermaßen auf die Eier, bis du deppat. Mein letztes endet zum Glück am Montag. Am Dienstag habe ich die praktische Diplom Prüfung. Das heisst es kommt jemand von der Akademie vorbei und schaut mir 3h lang beim Arbeiten zu. Das wäre ja nicht das Problem. Schlimmer ist allerdings, dass ein Tagesplan zurechtgelegt werden muss. Ich darf in den 3h also keine "Stehzeit" haben. Ich muss ständig etwas machen.

Das Problem: Ich arbeite derzeit auf der Chirurgie. Ich habe morgen wieder Dienst. Von den rund 25 Patienten ist es aber gut möglich, dass keiner davon am Dienstag mehr da ist. Das heißt ich kann, mit etwas Pech, mich erst am Montag für die Prüfung am Dienstag vorbereiten. Ich sitze also etwas auf Nadeln.

Die Ausbildung zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger ist dermaßen ungesund, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Während man 5 Tage in der Woche in einem Praktikum ist, muss man nebenbei noch für Prüfungen, Diplomarbeit, sonstige Bürokratie Zeit haben. Das Fachkräftestipedium reicht gerade mal zum Überleben, weshalb fast jeder von uns noch nebenbei arbeitet. Durch die sehr kurze Theorie in der verkürzten Ausbildung kann es schon mal vorkommen, dass man in einem Fach zwar nur 20 Unterrichtseinheiten hat, aber einen Fragenkatalog für mehrere hundert Seiten. Natürlich ein Diplomfach, welches man vor einer Kommission abhalten darf.

Am 18. Mai beende ich dann hoffentlich die Ausbildung mit zwei Tagelanger Prüfung in 7 Fächern.

Falls die Frage nach dem Warum kommt. Im Gegensatz zum Pflegehelfer ist nicht nur die Arbeit mehr, nein auch die Verantwortung. Finanziell zahlt es sich auch nicht aus. Warum ich es dennoch mache? Weil ich fest daran glaube, dass die versprochene Gesetzesänderung kommt, mit der ich nach dem Studium, welches ich im Herbst 2017 noch machen möchte, einen Job habe, der mir auch gefällt. Viel Risiko, viel Geld, viel Ärger und sicher 10 Jahre meines Lebens ist die Sache hoffentlich wert

edit: Würde ich es nochmal machen mit dem Wissen das ich jetzt habe? Nein definitiv nicht.

bearbeitet 11. März 2016 von RenZ

[Footballhead]

Interessanter Bericht RenZ. Allen voran deshalb, weil ich selbst mit dem Gedanken gespielt habe möglicherweise selbst eines Tages die verkürzte Ausbildung zum dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger zu absolvieren.

Eine Fragen stellen sich mir dennoch:

Warum finden nur wenige Unterrichtseinheiten und verkürzter Theorie-Unterricht statt? Deine Ausbildung dauert doch schließlich ganze zwei Jahre. Leute, die bspw. in eine Krankenpflege-Schule gehen und noch nicht über eine abgeschlossene Pflegehelfer-Ausbildung verfügen besuchen drei Jahre lang die Schule und absolvieren doch auch den theoretischen Unterricht in voller Länge.

Auf welche Gesetzesänderung spielst du außerdem an und welches Studium möchtest du absolvieren? Wie soll dein Job im Anschluss aussehen?

Wie viel das Stipendium beträgt würde mich auch interessieren, aber du musst natürlich nicht darüber berichten, wenn du nicht willst

bearbeitet 12. März 2016 von Footballhead

[RenZ]

Warum finden nur wenige Unterrichtseinheiten und verkürzter Theorie-Unterricht statt? Deine Ausbildung dauert doch schließlich ganze zwei Jahre. Leute, die bspw. in eine Krankenpflege-Schule gehen und noch nicht über eine abgeschlossene Pflegehelfer-Ausbildung verfügen besuchen drei Jahre lang die Schule und absolvieren doch auch den theoretischen Unterricht in voller Länge.

Bei mir wird ein Jahr angerechnet, weil ich Pflegehelfer bin. Das erste Jahr ist ein reines Theorie Jahr. Das fehlt mir irgendwo. Da wird vieles durchgenommen, was für einen Pflegehelfer nicht interessant ist. Musste ich also nachlernen. Ich habe halb Theorie halb Praxis (streng genommen etwas mehr Praxis als Theorie). Dazu komme ich mit dem Stipendium nicht aus und muss nebenbei noch arbeiten.

Auf welche Gesetzesänderung spielst du außerdem an und welches Studium möchtest du absolvieren? Wie soll dein Job im Anschluss aussehen?

Die Pflegeberufe durchleben gerade eine Novelle, welche seit Jahren vorbereitet wird und nun doch nicht wie geplant stattfindet. 2016 sollte sie starten, nun haben sie das auf 2017 verschoben. Und keine Ahnung wie oft sie das noch verschieben bis es endlich durch ist.

Der Diplomierte Dienst verdient meines Erachtens nach zu wenig für die Arbeit. Grund dafür ist, dass wir nicht akademisiert sind. Nun wollten sie diese Novelle durchbringen und haben es wieder gestoppt. Das Aufgabengebiet ist ebenfalls angewachsen. Man geht immer weiter weg von der Pflege und hin zum Sekretär bzw. Turnusarzt.

Wie viel das Stipendium beträgt würde mich auch interessieren, aber du musst natürlich nicht darüber berichten, wenn du nicht willst

Ich falle leider noch in das alte System (aber besser als gar keines) und bekomme nur rund 900 Euro mtl. Damit komme ich nicht wirklich über die Runden, also arbeite ich noch geringfügig in einem Pflegeheim.

[Hafiz_1970]

Ein Hoch auf Footballhead.

Held des ASB

[Footballhead]

Ein Hoch auf Footballhead.

Held des ASB

Sarkasmus?

[Hafiz_1970]

Sarkasmus?

Nicht so ganz. Habe deinen Thread (teilweise) sehr intensiv mitverfolgt und finde Personen die im Sozialbereich tätig sind einfach vorbildhaft. Die Energik sich so um Menschen zu kümmern und wenn es teilweise noch so grauslich sein dürfte finde ich einfach gut. Ich könnte das nie im Leben. Deswegen der Kommentar

Weiter so

[Footballhead]

Nicht so ganz. Habe deinen Thread (teilweise) sehr intensiv mitverfolgt und finde Personen die im Sozialbereich tätig sind einfach vorbildhaft. Die Energik sich so um Menschen zu kümmern und wenn es teilweise noch so grauslich sein dürfte finde ich einfach gut. Ich könnte das nie im Leben. Deswegen der Kommentar

Weiter so

Vielen Dank, mich freut dein Lob sehr

[RenZ]

Tja, praktische Prüfung hinter mich gebracht.

Die Dame vom Land kommt eine halbe Stunden (sic!) zu spät zu der Prüfung. Einen Großteil der Note macht die Organisation aus (alles wie aus einem Fluss, keine Stehzeiten etc) und die kommt zu einer 2h Prüfung eine halbe zu spät. Eine Prüfung am Menschen! Die müssen Essen, Therapien machen, Wundversorgung usw ... Wahnsinn.

Am Ende hat alles gepasst und ich schaffte etwas extrem seltenes: 122 von 122 Punkten. Der RenZ kanns ja, wenn er will.

Als Dank hab ich gleich mal den ersten Schultag geschwänzt und war in Marburg. Am Samstag restfett@Akademie. Auch das kann er, wenn er will

Durch meinen guten Zeitplan hatte ich zwar zuletzt viel Stress, nun aber alle Zeit der Welt für die Theoretische Prüfung.

[mazunte]

Gratuliere!

[Footballhead]

Gratuliere!

Dem kann ich mich nur anschließen. Gratuliere RenZ.

[Footballhead]

So Leute! Es mag nun einige Zeit her sein seit ich das letzte Mal erwähnte, wie es derzeit in meiner Ausbildung läuft. Grund dafür ist die Tatsache, dass es mir aus diversen privaten Gründen oftmals an der nötigen Zeit mangelte, oder technische Schwierigkeiten vorhanden waren und ich deshalb nicht von meinem Laptop aus berichten konnte. Des Weiteren machte ich mir Gedanken, ob es möglicherweise Probleme mit meiner ehemaligen Praxiseinrichtung zwecks der Verschwiegenheitspflicht geben könnte, wenn ich hier im ASB von meinen Erfahrungen schreibe.

Ich möchte dennoch mein Praktikum in einigen Worten zusammenfassen: Ich war wie bereits einmal erwähnt in einer Tageswerkstätte für behinderte Menschen tätig. Allen voran bastelte ich in erster Linie mit den Leuten. Wir erstellten zum Beispiel "Schäfchen", indem Styroporkugeln mit Filz beklebt und mit Wackelaugen versehen wurden. Besonders positiven Anklang fand meine Bastelidee, Krepp-Papier in kleine Streifen zu schneiden, welches die Klienten zerknüllen konnten und mit dem sie in weiterer Folge diverse Zeichungen beklebten. Auf diese Art wurden vorgezeichnete Blumen, Schmetterlinge, Sonnen etc. versehen. Ich durfte auch mit drei Klienten an drei Tagen eine Jause für rund 25 Leute zubereiten. Dass wir Weckerl und Aufstriche zubereiteten erwähnte ich bereits. Beim dritten Mal befüllten wir Schinkenrollen und garnierten diese mit Gemüse. Ein Dank gilt einem aus der Gastronomie stammenden Zivildiener, der mir diesbezüglich unter die Arme griff, weshalb die Jause nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein Volltreffer war. Sowohl die Zwischen- als auch die Endbeurteilung sind sehr positiv ausgefallen. Ich wurde für meine "Empathie" und meine "Geduld" im Umgang mit den Leuten gelobt und zudem gefiel meine "Bereitschaft für Neues". Ich spreche von einem interessanten und vollkommen gelungenen Praktikum und der Abschied fiel mir nicht einfach. Besonders gefreut hat mich vor allem die Tatsache, dass mir ein Klient ein mit Krepp-Papier beklebtes Auto als "Erinnerung", wenn ich "bald wieder in die Schule" gehe schenkte.

Nun gilt es noch zwei Wochen lang in der Schule Gas zu geben, denn einige Tests stehen bevor. Ich würde sogar so weit gehen und von der bisher stressigsten Zeit an der SOB sprechen.

Im Anschluss absolviert meine Klasse einen Erste-Hilfe-Kurs und danach findet mein Praktikum in der Hauskrankenpflege statt.

bearbeitet 2. April 2016 von Footballhead

[Footballhead]

Was theoretische Belange betrifft ist dieses Schuljahr nun so gut wie beendet. Ich werde mit guten Noten abschließen, absolviere am Montag und Dienstag einen verpflichtenden Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen der Pflegehelfer-Ausbildung und im Anschluss daran geht es in ein Praktikum in die Hauskrankenpflege und daraufhin in ein Krankenhaus. Einige Gedanken und Erlebnisse meinerseits zu den vergangenen Tagen werde ich in Bälde schildern.

bearbeitet 15. April 2016 von Footballhead