Argentiniens Spielmacher


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DIE NEUE ARGENTINISCHE SPIELERGENERATION

Wenn hierzulande das Wort „goleador“ fällt, so denkt der durchschnittliche Österreicher nur an einen: Hansi Krankl. Das ist nicht nur schön, weil man in alten Erinnerungen an den guten österreichischen Fußball schwelgen kann, sondern auch gut, weil Österreicher damit ein besseres Verständnis dafür haben, was der Spanier oder Lateinamerikaner meint, wenn er über einen „goleador“ spricht.

Schnell übersetzt kommt der „Torjäger“ diesem Wort nahe. Und doch bedeutet es mehr. Indianer würden so einem Mann wohl den Namen „Der-der-die-Tore-macht“ geben. Irgendwie schwingt auch der „Knipser“ mit. Potent (nicht in sexuellem Sinn) muss er auch sein, der „goleador“. – Auf jeden Fall kein leichter Beruf.

Diesen goleador hatte Argentinien in Batistuta gefunden. Seit er von der Bühne des großen Fußballs abgetreten ist, herrscht Ratlosigkeit in Argentinien.

Ein Blick zurück ist nötig, um diese Situation nachvollziehen zu können. Schnell bemerkt man, dass der Typ Batistuta völlig neu im argentinischen Spiel war. Traditionell repräsentierte Argentinien immer die Nr. 10. Die Bochinis, Alonsos und Maradonas beherrschten das Spiel. Jedoch als Maradona ging kam keine Nr. 10 nach (war auch gar nicht möglich), sondern eine Nr. 9. So wurde Batistuta das neue Symbol des argentinischen Fußballs. Eine bedeutsame Wende. Auf einmal rückte der Sturm Argentiniens ins Rampenlicht und dies noch dazu mit einem Knipser, also nichts neuem im argentinischen Fußball. Seit jeher waren Stürmer in Argentinien irgendwie eine eigene Einheit und nicht Teil des Teams. Das Team machte die Arbeit und das Spiel; Stürmer gab es nur zu einem Zweck: um abzuschließen, sprich die Tore zu schießen.

Jetzt, da die Zeiten Batistutas vorbei sind, stellt sich die Frage: Wer soll der neue goleador werden und was muss er können? Legitimer Kronprinz ist natürlich Crespo. Unter allen (argentinischen) Stürmer sticht er hervor und knüpft perfekt an den ewigen argentinischen Knipser im Sturm an, obwohl er in Europa natürlich gelernt hat, mehr als nur das zu sein. Extremer in diesem Sinne ist Figueroa. Er ist prädestiniert für den klassischen Weg. 22 Jahre jung, vernichtete er bereits Boca mit fünf Toren im Alleingang (Endstand Rosario 7 – Boca 2). Er unterschrieb bei Birmingham City (bei Ossasuna übrigens angeblich auch :augenbrauen: ) und schoss bei seinem ersten Spiel gegen Wolverhampton gleich zwei Tore. Leider versauert er zurzeit auf der Bank, „weil er für die Premier League noch nicht bereit ist.“

Seit Jahren jedoch kündigen Saviola, Tévez und Co. eine neue Richtung im argentinischen Fußball an. Ein neuer Spielertypus ist dabei sich herauszukristallisieren. Es handelt sich dabei um gelernte 10er, die bereit sind von dieser zugewiesenen, imaginären Linie bis zum Tor alle Positionen einzunehmen. Diese Spieler begnügen sich nicht mehr damit, Tore zu schießen. Nein, sie bauen das Spiel von Anfang an mit auf, leiten es. Schnell sind sie und dribbelstark, fähig zu improvisieren, fühlen sich auf engem Raum wohl, sind sich nicht zu schade auch auf die Flügel zu gehen, haben Torinstinkt und die Fähigkeit zu überraschen. Die Zeiten, da ein Spieler spezialisiert auf einer Position erfolgreich sein konnte sind vorbei. Die Welt schreit nach Allroundern, die sich auf jedem Gebiet auszeichnen und die neue Generation argentinischer Fußballspieler ist bereit sich dieser Herausforderung zu stellen.

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Parma nel cuore!

Leandro Romagnoli und Juan Roman Riquelme sind mMn genau der Spielertyp den du im letzten Absatz ansprichst.

Von Figueroa hab ich bisher noch kaum was gehört, der Name kommt mir zwar bekannt vor, aber dass er so gut sein soll habe ich nicht gewusst - geschweige denn dass er in England spielt.

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ENANDERSKALIBER!

<!--QuoteBegin-Djet+06 Oct 2003 - 19:24--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (Djet @ 06 Oct 2003 - 19:24)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin--> Leandro Romagnoli und Juan Roman Riquelme sind mMn genau der Spielertyp den du im letzten Absatz ansprichst.

ich hoffe es schreien nicht wieder alle auf wenn ich mit dem fc basel komme, aber beim fcb gibt es doch einige gauchos welche auch ziemlich wichtig für das team sind. ich kann also sagen ich habe etwas erfahrung was die argentinische spielweise betrifft.

im moment spielen 3 argentinier beim fc basel. es sind dies:

-Christian "Jimmy" Gimenez (29, Stürmer)

San Miguel (ARG), Boca Junior (ARG), FC Lugano, FC Basel

-Julio Hernan Rossi (26, Stürmer)

FC River Plate (ARG), FC Lugano, FC Basel

-Matias Emilio Delgado (20, Offensives Mittelfeld)

FC River Plate (ARG, Juniorenzeit), Chacarita Juniors (ARG), FC Basel

Ich denke Gimenez trifft den oben beschrieben "Batistuta-Typ". Ein klassischer Stürmer. Fussballerisch eigentlich eher durchschnittlich, doch er trifft praktisch in jedem Spiel. Man könnte ihr auch ein bisschen mit Inzaghi vergleichen, schiesst nicht besonders schöne Tore dafür eben viele. War die letzten 3 Jahre Torschützenkönig in der Schweiz, und so wie es aussieht kann er es auch diese Saison wieder werden (7 Spiele 8 Tore, seither leider verletzt).

Rossi ist für mich schwer einzustufen. Er ist nicht der klassische Spielmacher (Nummer 10) und auch nicht der klassische Stürmer. Er wird auch manchmal hinter den Spitzen und manchmal im Sturm eingesetzt. Es gibt Saisons da schiesst er fast soviele Tore wie Gimenez und dann plötzlich klappts nicht mehr so mit der Tore schiessen, dafür tut er viel mehr fürs Spiel. Fussballerisch klar stärker als Gimenez.

Delgado hab ich noch nicht so oft spielen gesehen. Ist erst gerade neu verplfichtet worden. Gilt als grosses Juwel. Was ich bis jetzt gesehen habe, kann ich ganz klar sagen er ist eine absolute Nummer 10, wie es sie sonst nur noch wenige gibt/gab.

Technisch hochbegabt und mit einer für einen 20jährigen grossartigen Übersicht, die in der Presse schon als "Panorama-Blick" bezeichnet wurde. Er ist der Mann für den letzten tötlichen Pass. In seinem ersten Einsatz spielte er bei seiner ersten Ballberührung einer dieser Pässe. Als er von Anfang an eingesetzt wurde schoss er ein Hammertor und machte das Spiel. Er wurde eigentlich als Hakan Yakin Ersatz verpflichtet, doch Hakan kam ja von PSG zurück. Delgado wurde schon auf der rechten Seite eingesetzt und man konnte sehen dass er auf dieser Position genauso aufdrehen kann. Ich bin überzeugt man könnte ihn auch im Sturm spielen lassen, doch mit Gimenez, Rossi, Streller, Tum ist der Fc Basel gut besetzt.

Ich behaupte dieser Spielertyp ist die Zukunft des argentinischen Fussballs und ich bin überzeugt Delgado wird einmal einer der ganz Grossen (Sein Vater war übrigens argentinischer Nationalspieler).

bearbeitet von Genki7

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Alter, sehr alter ASB'ler

Leandro Romagnoli und Juan Roman Riquelme sind mMn genau der Spielertyp den du im letzten Absatz ansprichst.

:super: Schöner Beitrag! Kenne (leider) Figueroa auch nicht. Wenn ich "argentinischer Goleador" höre denke ich immer an Mario.

Pablo Aimar gehört für mich auch noch in die Kategorie torgefährlicher 10er. Zur Zeit (bis zur Verletzung letzte Woche) war er der Garant für die Siege von Valencia. Ich glaube heuer wird sein Jahr.

Ich sehe zumindest in Romy eher nur einen (vielleicht letzten) klassischen 10er: technisch perfekt, gutes Auge, tödlicher Pass, eher langsam und vor dem Tor (in Romys Fall) harmlos. :verbot:

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Stammspieler

Natürlich gehören Riquelme und Romagnoli zu dieser Rige. Auch d'Alessandro und Aimar wären in diesem Zusammenhang zu erwähnen.

D'Alessandro hat sich bei Wolfsburg jedoch einem strikten disziplinären (Deutschland eben) System unterzuordnen, was ihm die Chance nimmt sich in diese Richtung weiterzuentwickeln.

Aimar könnte als prototypisch für die neue Generation angesehen werden, hat allerdings zuwenig Zug aufs Tor. Man könnte ihn allenfalls als Pionier des Übergangs sehen.

Was Romagnoli anbetrifft, so haben wir bei San Lorenzo eine ganz interessante Konstellation, da diese Mannschaft den alten und neuen Spielertypus in sich vereint. Mit El Beto Acosta spielt dort nämlich ein Stürmer vom alten Schlag. Durch sein spitzbübisches viffes Spiel und seine Erfahrung schafft er es den entscheidenden Schritt vor einem Verteidiger zu sein, die Situation zu überblicken und immer dort zu sein, wo sich eine Torchance ergeben könnte. Ein Spieler der auch in diese Richtung geht ist übrigens Diego Milito von Racing.

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Alter, sehr alter ASB'ler

Nicht so gut läufts ja zur Zeit bei Martin Palermo. Einerseits macht er zu wenig Tore und spielt deshalb schon wieder weniger, andererseits jammert er seine Kollegen von Betis schaffen zu wenige Strafraumszenen, somit hängt er zu oft in der Luft.

Zumindest das Zweite kann den "Jungen" nicht passieren, sie holen sich die Bälle schliesslich selbst.

bearbeitet von mariodonna

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Ich sehe zumindest in Romy eher nur einen (vielleicht letzten) klassischen 10er: technisch perfekt, gutes Auge, tödlicher Pass, eher langsam und vor dem Tor (in Romys Fall) harmlos. :verbot:

Bei genauerer Überlegung muss ich meine so leichtfertig gegebene Zustimmung doch noch relativieren. Für diesen neuen Spielertypus ist Riquelme vielleicht tatsächlich zu langsam. Was seine Torgefährlichkeit angeht, so hatte er bei Barça nie die Chance, die Saviola erhalten hatte. Vielleicht hat er sich ja zu schnell an das eher starre europäische System angepasst.

Bei Kempes pflichte ich dir natürlich bedingungslos bei. :yes:

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Nicht so gut läufts ja zur Zeit bei Martin Palermo. Einerseits macht er zu wenig Tore und spielt deshalb schon wieder weniger, andererseits jammert er seinen Kollegen von Betis schaffen zu wenige Strafraumszenen, somit hängt er zu oft in der Luft.

Zumindest das Zweite kann den "Jungen" nicht passieren, sie holen sich die Bälle schliesslich selbst.

Das passt perfekt. Hier kann man das eine mit dem anderen erklären.

Palermo hat bei Boca eigentlich nur von Romy gelebt. Altes System. Romy macht die Drecksarbeit und Martín knipst. Ein Duo infernale. Von einander getrennt suchen sie Spieler, die diesem System entsprechen. Die Entscheidung Palermo gehen zu lassen war der größte Bock, den Villareal schießen konnte.

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ENANDERSKALIBER!

Was Romagnoli anbetrifft, so haben wir bei San Lorenzo eine ganz interessante Konstellation, da diese Mannschaft den alten und neuen Spielertypus in sich vereint.

Ich habe gerade das FC basel-Magazin zur Hand welches monatlich erscheint. Darin hat es einen 4-seitigen Bericht über unseren Chefscout. Er hat jetzt schon länger den Spielermarkt in Südamerika verfolgt, speziell in Argentinien.

Von San Lorenzo war bei uns auch ein Spieler heiss im Gespräch. Der erst 18jährige Damian Oscar Luna. Spielt bereits in der U23 Argentiniens und gilt als "Nummer 10". Ablösesumme waren mit dem Verein schon ausgemacht doch dann scheiterte das ganze plötzlich. Die Zeitungen berichtete zuviel und andere europäische Klubs wurden aufmerksam auf Luna. Die Lohnvorstellungen stigen in die Höhe und nun spielt Luna immernoch bei San Lorenzo.

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Jetzt, da die Zeiten Batistutas vorbei sind, stellt sich die Frage: Wer soll der neue goleador werden und was muss er können? Legitimer Kronprinz ist natürlich Crespo.

Zur Zeit ist Crespo sicher der "Batistuta-Nachfolger" Nr. 1, aber ein Mann den Mann besonders im Auge behalten muß und der für mich einer der zukünftigen Topstürmer der Welt werden wird ist River Plates Fernando Cavenaghi :love: (habe ihn auf Eurosport lediglich in ein paar Ausschnitten bei Libertadores Cup gesehen) aber nichts umsonst wird er schon von halb Europa gejagt... :yes: -er hat alles was ein Topstürmer benötigt - Zweikampfstärke, Technik, Ballgefühl, Kopfballstärke und schießt auch Freistösse perfekt...

Auf der klassischen Spielmacherposition ist Andres D'Alessandro für mich Argentiniens Nr. 1 :super: - Aimar, Tevéz oder Riquelme sehe ich eher als hängende Spitzen oder Stürmer ...schade ist die Entwicklung von Leandro Romagnoli - er wurde als Riesentalent gepriesen, spielte als 17jähriger bereits die zentrale Rolle im San Lorenzo-Mittelfeld und ist scheinbar nach seiner schweren Verletzung nie wieder so richtig auf die Beine gekommen :confused:

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Stammspieler
Ich habe Cavenaghi leider noch nie spielen sehen. Neuer oder klassischer Stürmertyp??

Ob Cavenaghi das Zeug dazu hat, die Forderungen des neuen argentinischen goleadors zu erfüllen ist nich sicher. Was feststeht ist, dass er ein herausragender Stürmer ist. Ich sehe ihn allerdings mehr in der Spielweise Crespos auch wenn er Mal gerne Rechtsaussen spielt.

bearbeitet von Ulysses

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Der erst 18jährige Damian Oscar Luna. Spielt bereits in der U23 Argentiniens und gilt als "Nummer 10". Ablösesumme waren mit dem Verein schon ausgemacht doch dann scheiterte das ganze plötzlich. Die Zeitungen berichtete zuviel und andere europäische Klubs wurden aufmerksam auf Luna. Die Lohnvorstellungen stigen in die Höhe und nun spielt Luna immernoch bei San Lorenzo.

Ein witziger, spritziger Spieler, der allerdings noch zu jung ist um ernsthafte Vorhersagen über ihn zu tätigen. Was allerdings feststeht ist, dass er egal wo er hinkommt alle Teenieherzen im Sturm erobern wird. :love::busserl:

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C'mon you Irons!

Vorweg wollte ich kurz einwerfen, dass mir hier, wenn auch nicht der klassische Zehner, trotzdem der Name Juan Sebastian Veron fehlt - sicher er gehört bei all den hier genannten Namen fast schon zum "alten Eisen", würde ihn jedoch liebend gerne in Argentiniens Nationalelf zusammen mit Aimar (oder D'Allessandro) zentral hinter Crespo und ??? sehen...

Detaillierte Infos über Fernando Cavenaghi wären sehr wünschenswert - er klingt recht vielversprechend und wird auf xtratime.org schon als neuer Wudnerstürmer gepriesen...

bearbeitet von Capueiro

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Detaillierte Infos über Fernando Cavenaghi wären sehr wünschenswert - er klingt recht vielversprechend und wird auf xtratime.org schon als neuer Wudnerstürmer gepriesen...

Ich will schon lange ein Porträt über ihn schreiben, nur fehlt mir im Moment leider die nötige Zeit dazu....aber ich mache es bestimmt irgendwann, vielleicht in den Wintermonaten :smoke:

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