Michi Streiter im Interview


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V.I.P.

offside.at hat ein interessantes Interview nit Streiter geführt.

„Für mich ist Jagne kein Thema mehr“

Der SCR Altach ist die Sensation der heurigen Bundesliga-Saison. Der Aufsteiger aus dem Ländle überwintert unter der Regie von Michi Streiter auf dem fünften Platz. Im Interview mit offside spricht der Erfolgstrainer unter anderem über die sportliche Zukunft seines Teams und äußert sich zum Doping-Fall Jagne. Das Interview führte Thomas Tomaselli.

Herr Streiter, die kurze Winterpause ist für Sie bereits zu Ende, die Vorbereitung hat begonnen. Wie haben Sie die fußballlose Zeit genutzt?

Es ist natürlich sehr schwierig zu entspannen, weil man als Trainer wenige Möglichkeiten hat um abzuschalten. Die Gedanken drehen sich fast ständig um den Verein, man muss die Vorbereitung für die Rückrunde planen und zudem standen Verhandlungen für mögliche Veränderungen im Kader an. Zumindest eine Woche konnte ich aber ein wenig abschalten, als ich beim Bruno-Pezzey-Gedächtnis-Turnier dabei war und viele alte Freunde aus meiner aktiven Zeit wieder getroffen habe.

Apropos Bruno-Pezzey-Gedächtnis-Turnier: Ist es eine besondere Ehre dort dabei sein zu dürfen?

Auf jeden Fall! Ich war einer von wenigen in Österreich, der noch die Chance hatte, mit Bruno Pezzey in einer Mannschaft zusammenzuspielen. Das war für mich etwas ganz besonderes, da ich Bruno immer sehr geschätzt habe. Er war ein ganz großer Sportler, von dem ich wirklich sehr viel gelernt habe. Bei diesem Turnier trifft sich immer die große Prominenz früherer Jahre auf dem Parkett und man hat die Möglichkeit seine Gegner von früher besser kennenzulernen.

Sie haben mit ihrer Mannschaft auf dem fünften Platz überwintert, was dem Klub wohl nur wenige zugetraut hätten. Ganz frech gefragt: Ist vielleicht sogar noch mehr möglich oder geht der Blick eher Richtung Klassenerhalt?

Die Ziele sind durchaus darauf ausgerichtet um mehr als nur den Klassenerhalt zu schaffen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich kein Mensch bin, der sich auf dem bisher Erreichten ausruht. Wie weit wir noch nach oben kommen, hängt natürlich von der Mannschaft ab. Aber die Verpflichtung von Roland Kirchler zeigt, dass wir uns weiter verbessern und ständig weiterentwickeln. Ich denke es ist nicht utopisch zu sagen, dass wir am Ende der Saison die beste Platzierung erreichen können, die ein Aufsteiger jemals erreicht hat.

Ganz Österreich spricht positiv über die attraktive Spielweise des Aufsteigers. Sie waren ja in Ihrer aktiven Zeit als Spieler eher ein Defensivmann, nun bevorzugen Sie eine offensive Ausprägung. Wie kam es zu dieser Philosophie-Änderung?

Schon in meiner 18-jährigen Karriere als Spieler habe ich immer versucht mich im Spielaufbau mit einzubringen. Es war nie mein Ziel die Bälle einfach nur hinten wegzuschlagen. Es ist natürlich erfreulich, wenn unsere Spielweise bei den Leuten gut ankommt und unsere Partien deshalb schön anzusehen sind. Dennoch gehört selbstverständlich auch Defensivarbeit dazu, aber wenn man offensiv spielt, ist man auch gleichzeitig weiter weg vom eigenen Tor und die Gefahr ein Gegentor zu fangen, ist geringer als wenn man sich nur hinten reinstellt und zu mauern versucht.

Wie Sie vorhin schon erwähnt haben, gibt es mit Roland Kirchler einen prominenten Neuzugang im Ländle. Welche Erwartungen haben Sie in ihn gesteckt?

Roland Kirchler war ein absoluter Wunschspieler von mir. Er bringt unglaublich viel Erfahrung mit und ist immer noch ein Top-Mann in der Bundesliga. Roli soll auch ein Vorbild für unsere jüngeren und unerfahrenen Spieler sein. Die Einstellung zum Sport, die er an den Tag legt, ist enorm wichtig und gerade die Jüngeren können sich viel von ihm abschauen und lernen. Zudem ist er trotz fortgeschrittenen Alters immer noch absolut topfit und wird uns wieder einen Schritt in unserer Entwicklung nach vorne bringen.

Negative Schlagzeilen gab es über den Aufstiegsheld der letzten Saison, Ihr Stürmer Modou Jagne wurde positiv auf Cannabis getestet. Was war Ihre erste Reaktion, als Sie davon erfahren haben?

Ich war natürlich sehr enttäuscht von ihm. Es tut mir persönlich sehr Leid um den Modou. Er ist ein guter Junge, wir hoffen, dass er nach der Sperre, die er höchstwahrscheinlich bekommen wird, bald wieder einen neuen Verein findet, denn für mich ist Modue Jagne kein Thema mehr. Das Kapitel ist abgeschlossen.

In den diversen Medien wird viel über die Zukunft der aufstrebenden Spieler (u.a. Ledezma zu Augsburg und Leonardo zur Austria) spekuliert. Haben Sie bis zum Rückrundenstart noch weitere Zu- oder Abgänge geplant?

Man soll niemals nie sagen, da sich oft am letzten Tag der Transferperiode noch verschiedene Dinge ergeben, aber zu 98 Prozent steht unser Kader für den Rest der Saison. Auch Leonardo und Ledezma werden bis zum Sommer in Altach bleiben. Wir sehen uns zwar nach wie vor auf dem Markt um, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass wir noch Spieler verpflichten werden. Was das Angebot von der Wiener Austria für Leonardo betrifft, so haben wir uns vom amtierenden Meister nicht in die Knie zwingen lassen. Der Betrag, der für Leonardo geboten wurde, war einfach nicht annähernd das, was man unter einem fairen Preis unter Einbeziehung aller Faktoren verstehen würde. Im Sommer letzten Jahres waren sowohl Leonardo als auch Ledezma für jedermann erhältlich, schlussendlich waren es aber wir, die die Spieler entdeckt und verpflichtet haben. Wir sind auf alle Fälle auch auf die kommende Transferperiode im Sommer vorbereitet und bleiben zuversichtlich, dann auch guten Ersatz präsentieren zu können, sollten uns Spieler wie z.B. Ledezma oder Leonardo verlassen.

Wie schaut die Vorbereitung bis zum Rückrundenstart aus?

Am 8. Jänner war der Trainingsstart bei uns und wir haben auch bereits beim Hallenmasters in Winterthur teilgenommen. In den nächsten elf Tagen stehen dann vier Testspiele auf dem Programm. Im Februar begeben wir uns ins Trainingslager nach Belek in die Türkei. Wir haben die vergangenen Tage sehr hart gearbeitet, wir wollen und werden auf alle Fälle eines der fittesten Teams der Liga stellen. Wenn man sich die Hinrunde ansieht, erkennt man deutlich, dass meine Mannschaft gegen Ende der Herbstsaison immer noch genug Reserven und Kräfte hatte und gegen Spitzenteams wie Salzburg oder Pasching nicht zuletzt dank der konditionellen Grundlagen punkten konnte.

Leonardo hat vor geraumer Zeit davon gesprochen, dass er gerne für das österreichische Nationalteam spielen würde. Was halten Sie davon (und generell von Spielereinbürgerungen)?

Ich persönlich bin kein Gegner von Einbürgerungen, deshalb würde ich es begrüßen, wenn Leonardo für Österreich spielen würde. Allerdings bin ich der Meinung, dass ein Spieler erst dann für ein „fremdes“ Land spielen sollte, wenn er die Mentalität des Landes über längere Zeit – sprich zwei bis drei Jahre - erlebt hat und auch die Sprache gut bis sehr gut beherrscht.

Mit der hervorragenden Arbeit in Altach werden Sie sicher auch für andere, größere Clubs immer interessanter. Gab es bereits Anfragen von solchen, oder können Sie sich vorstellen, längerfristig in Altach zu bleiben?

Ja, es gab natürlich Anfragen, es bleibt ja nicht verborgen, wenn man innerhalb kürzester Zeit mit einem kleinen Klub den Aufstieg in die Bundesliga schafft und dort gute Ergebnisse erzielt. Aber ich habe in Altach einen Vertrag bis 2008, jeder Verein, der mich also haben will, müsste eine Ablöse auf den Tisch legen. Mir gefällt es sehr gut hier und ich möchte noch einiges mit dem Klub erreichen. Daher kann ich mir natürlich auch eine langfristige Arbeit vorstellen.

Die EURO findet im kommenden Jahr in Österreich statt: Wie sehen Sie den Stand unseres Fußballs und was denken Sie wird im Land für eine Stimmung herrschen?

Mit dem Sieg gegen die Schweiz zeigte das Nationalteam nach der erfolglosen Serie endlich wieder eine gute Leistung. Unser Fußball und die Spieler sind nicht so schlecht wie sie gemacht werden. Sie wissen, welche Chance sie 2008 haben, wenn die EM im eigenen Land stattfindet. Natürlich hoffen wir alle, dass bei uns eine Euphorie für dieses Großereignis ausbrechen wird und der Funken von den Zuschauern auf die Mannschaft – aber auch umgekehrt vom Team auf das Publikum – überspringen wird.

Michi Streiter, im Namen des Teams von offside.at bedanke ich mich für das Interview und wünsche weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

© offside.at

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V.I.P.
Ich denke es ist nicht utopisch zu sagen, dass wir am Ende der Saison die beste Platzierung erreichen können, die ein Aufsteiger jemals erreicht hat.

Das wird nicht einfach, 2002 wurde Kärnten und 2003 Pasching Fünfter. Aber viel Selbstbewusstsein hat er, der Herr Streiter. ;)

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I'm not always right but I'm never wrong

ich finds schade, dass er den modou komplett abschreibt :nein:

seit wann ist das denn die entscheidung vom trainer alleine?? ist der trainer nicht auch ein angestellter vom verein :redangry:

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seit wann ist das denn die entscheidung vom trainer alleine?? ist der trainer nicht auch ein angestellter vom verein :redangry:

er stellt das team auf. und wenn er sagt, modou spielt nicht mehr, glaub ich nicht, dass das wer ändern wird können, solange er trainer ist

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02.07.2010

er stellt das team auf. und wenn er sagt, modou spielt nicht mehr, glaub ich nicht, dass das wer ändern wird können, solange er trainer ist

folgende annahme: modou kommt mit einer geringen strafe davon (ich denke alles bis 6 monate ist als gering zu erachten), trainiert wie ein wahnsinniger, nach ablauf der strafe wird man ihn warscheinlich bei den amateuren einsetzen und dort spielt er voll stark auf..., ob der streiter seine meinung dann vielleicht noch ändern würde? :confused:

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V.I.P.

Ried war letzte saison 4.

Stimmt, an Ried habe ich gar nicht gedacht. Das hieße ja, dass Altach den dritten Platz erreichen müsste. Hui, das wird aber extrem schwer. :D

Ich denke, dass Jagne fristlos gekündigt wird und somit für jeden Verein gratis zu haben wäre. Aber vorerst muss er noch seine Strafe absitzen.

Adrian Mutu ist einst für ein Jahr wegen Kokainkonsums gesperrt worden. Kann man das vergleichen oder wird Cannabisgebrauch weniger hart bestraft? Ich denke nicht.

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