The Departed - Unter Feinden


Steffo

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Am 07.12. startet "The Departed" bei uns in den Kinos und es gab heuer keinen Film, auf den ich mich annähernd so gefreut hab. Die hohen Erwartungen die in den Film gesetzt worden sind scheinen sich zu erfüllen; Bei imdb hat der Film 8.4 Punkte und die reviews sind mehr als vielversprechend.

Trailer:

Trailer 1

Trailer 2

Inhalt:

Departed“ spielt in South Boston, wo die Polizei dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt. Der junge Undercover-Cop Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) ist in diesem Viertel aufgewachsen. Er bekommt den Auftrag, sich in das Syndikat des Unterweltbosses Costello (Jack Nicholson) einzuschleusen.

Während Billy schnell Costellos Vertrauen gewinnt, hat sich der hartgesottene junge Kriminelle Colin Sullivan (Matt Damon), der ebenfalls aus South Boston stammt, seinerseits bei der Polizei eingeschleust, um für Costello zu spionieren. Er erarbeitet sich in der Ermittlungsspezialeinheit eine Machtposition und gehört zu der Hand voll Elite-Cops, die Costello dingfest machen sollen. Natürlich wissen Colins Vorgesetzte nicht, dass er für Costello arbeitet – der Unterweltboss ist der Polizei immer einen Schritt voraus.

Beiden Männern steigt dieses Doppelleben zu Kopf: Sie sammeln Informationen über die Pläne und strategischen Reaktionen der Systeme, in die sie eingedrungen sind. Doch sowohl die Gangster als auch die Cops merken, dass in ihren Reihen ein Maulwurf tätig ist, und plötzlich laufen Billy und Colin Gefahr, entdeckt und gefasst zu werden – hektisch versuchen beide, den anderen zu enttarnen, um selbst unerkannt zu bleiben.

quelle: film.at

Titel Departed - Unter Feinden

Titel (OF) The Departed

Land USA

Länge 149 min.

Jahr 2006

Regie Martin Scorsese

Darsteller Leonardo Di Caprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Autor William Monahan

Musik Howard Shore

Verleih Warner Bros.

Produzent Brad Pitt, Brad Grey, Gianni Nunnari, Graham King

IMDB http://www.imdb.com/title/tt0407887/

Filmstart (in A) 07.12.2006

bearbeitet von Steffo

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der standard schreibt dazu:

Tarnung der Gewalt

Mit "The Departed", dem Remake des Hongkong-Thrillers "Infernal Affairs", präsentiert sich US-Regisseur Martin Scorsese endlich wieder in Form

Ein energetischer Gangsterfilm, der die Vorgaben des Genres als stilistische Herausforderungen versteht.

Wien – Der Mobster tritt anfangs nur verdunkelt auf. Sein Gesicht ist nicht zu sehen, das Profil allenfalls, seine Statur, seine Gesten. Das mindert seine Autorität nicht. Frank Costello ist in seinem Viertel ein Schwergewicht. Er spricht diese bestimmten Sätze, die nachklingen, mit viel Selbstsicherheit aus: "Ich möchte kein Produkt meiner Umgebung sein. Ich möchte, dass die Umgebung mein Produkt ist." Die Mafia betrachtet Costello als alternatives Gesellschaftsmodell. Die Rassenunruhen auf den Straßen von Boston, die am Beginn von "The Departed" stehen und zu denen die Stones "Gimme Shelter" intonieren, meint er in Zukunft im Alleingang verhindern zu können.

US-Regisseur Martin Scorsese ist bekannt dafür, dass er seine Filme mit einer präzisen Vorstellung von Zeit und Raum versieht. Auch seinen neuen Thriller grundiert er mit einem spezifischen Milieu, aus dem zwei Figuren hervorgehen, deren Werdegang und Wirken parallel geführt werden. Der eine, Colin Sullivan (Matt Damon), nimmt früh das Angebot des irischen Paten an, wächst in seiner Obhut auf und infiltriert die Polizei später als dessen Vertrauter. Der andere, Billy Costigan (Leonardo DiCaprio), besucht dieselbe Polizeischule, wird aber nie aktenkundig zum Cop, sondern als Maulwurf in Costellos Truppe geschickt.

The Departed basiert auf dem Hongkong-Gangsterfilm "Infernal Affairs" von Andrew Lau und Alan Mak aus dem Jahr 2002, einem Riesenerfolg, dem schon zwei Sequels nachfolgten. Scorsese hat mit seinen Großstadtballaden "Taxi Driver" oder "Mean Streets" selbst einmal großen Einfluss auf das Genrekino im Fernen Osten, auf Regisseure wie John Woo oder Wong Kar-wai ausgeübt. Nun dreht er den Spieß um und erweist einem jüngeren Klassiker des asiatischen Kinos seine Reverenz.

"Infernal Affairs" verstand sich darauf, die Auseinandersetzung zwischen Triaden und Polizei als funktionalistischen Thriller in hypermodernen Settings anzulegen. Die Abwicklung eines Planspiels stand hier im Vordergrund, das aus überraschenden Wendungen und dynamischen Verschränkungen seinen Reiz bezog. Scorsese und sein Drehbuchautor William Monahan ändern wenig am dramatischen Ablauf, die Filme könnten jedoch kaum unterschiedlicher sein.

Moralische Grauzonen

"The Departed" interessiert sich nur nebenbei für den Fortgang der Handlung, dafür umso mehr für die moralischen Grauzonen, für Fragen von Macht und Integrität, die das Undercover-Dasein mit sich bringt. Gewaltexzesse sind für Costigan die Eintrittskarte in Costellos Dunstkreis, damit erweist er sich erst als den Gangstern ebenbürtig, während Sullivans Verstellungsspiel bei der Polizei eher einem permanenten Verrat gleicht.

Der zentrale Konflikt entzündet sich entlang der Frage, welcher Agent zuerst enttarnt wird – dass die Kontrahenten jeweils selbst für diese Aufgabe auserkoren werden, erhöht den Einsatz noch. Damon versteckt als Sullivan seine Gerissenheit hinter seiner immer noch sehr jungenhaften Erscheinung. Der tragischere Part kommt Costigan zu, der letztlich auch von seinen Beschützern verlassen scheint: DiCaprio erfüllt in dieser Rolle eines ins Eck Getriebenen erstmals tatsächlich die in ihn gesetzten Erwartungen.

Diese Gegenüberstellung ist für Scorsese zugleich auch ein Vorwand, um sich den jeweiligen Milieus in all ihrem professionellen Selbstverständnis zu widmen. Dass mit Alec Baldwin, Martin Sheen und einem wunderbar unflätigen Mark Wahlberg schon auf der Copseite eine ganze Riege an Stars in Nebenrollen zu sehen ist, zeigt auf, wie wichtig ihm Haltung, Tonfall und stimmige Details dieser Arbeitswelt sind – von riesigen Schweißflecken bis zu Eisschüsseln, in die man den erhitzten Kopf steckt.

Teuflischer Gockel

Auf der anderen Seite hat Jack Nicholson als Costello, der erstmals in einem Film Scorseses mitwirkt, den Freibrief zur völligen Entäußerung: eine Art Best-Of-Career-Rolle, meist nahe am Grotesken. In einer Szene kommt er mit blutverschmiertem Hemd, aber sonst stoisch aus dem Verhörzimmer, in einer anderen glüht sein Gesicht in teuflischem Rot in der Oper. Man muss ein gewisses Faible für Nicholsons gockelhaftes Spiel haben, um daran Gefallen zu finden.

Nach den beiden letzten, maßlosen Arbeiten Scorseses, "Gangs Of New York" und "The Aviator", wirkt "The Departed" bescheidener, im Detail gleichwohl viel konzentrierter. Man kann an diesem Genrefilm auch studieren, wie sehr es das gängige Blockbuster-Kino verlernt hat, den erzählerischen Raum zwischen spektakulären Einlagen zu nutzen. Thelma Schoonmakers kontrapunktische Montage und Michael Ballhaus' energetische Kamera öffnen den Film für barocke Pirouetten, die zwar weniger als in den frühen Filmen Scorseses mit sozialen Gegenwarten korrespondieren, aber als filmische Glanzlichter in Erinnerung bleiben.

Schon eine simple Verfolgungsjagd zwischen Sullivan und Costigan durch nächtliche Gassen, ein Urtopos des Erzählkinos, wird hier zu einer Folge aus schleichenden Schatten, Gesichtern, die sich in Kristallen spiegeln, und tödlichen Verwechslungen – paradigmatisch für einen Film, der die stilistischen Vorlieben eines Regisseurs mit den Gesetze eines Genres in Einklang bringt.

Der vielleicht berühmteste Autor – und größte Cinephile – des gegenwärtigen US-Kinos erweist sich somit eher als Handwerker, ohne freilich seinen obsessiven Themen abzuschwören. "The Departed" bezieht gar nicht wenig von seinem beträchtlichen Reiz gerade aus dieser Vertrautheit eines Regisseurs mit seinem Material – und dessen Zuspitzung eines Genres: Am Ende, welches von dem des Originals abweicht, hat in "The Departed" jeder sein Spiel ein wenig zu weit getrieben. Und keiner bleibt ohne Schuld. Die Strafe folgt auf dem Fuß.

www.derstandard.at

bearbeitet von Steffo

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Wenn sich Scorsese diesmal beim 8. Versuch keinen Oscar holt, dann wird er ihn wohl niemals holen.

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Das wär fast schon die größte Auszeichnung, bei der Wertigkeit, die die Oscars künstlerisch haben. Ein Hitchcock hat auch nie den Oscar gewonnen und war x-mal nominiert.

Hab bisher auch nur positive Rezensionen gelesen und positive Kommentare gehört.

Aber prinzipiell: einen Spitzenfilm kaum abgeändert mit einem Bombencast neuzuverfilmen ist punkto positive Bewertungen sammeln ein absoluter no-brainer.

bearbeitet von jimmy1138

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Silver Torah
Das wär fast schon die größte Auszeichnung, bei der Wertigkeit, die die Oscars künstlerisch haben. Ein Hitchcock hat auch nie den Oscar gewonnen und war x-mal nominiert.

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Mhm. Wobei ich sagen muss, dass er bisher eigentlich immer verdient geschlagen wurde, weil fast immer ein noch besserer Film am Start war.

Aber prinzipiell: einen Spitzenfilm kaum abgeändert mit einem Bombencast neuzuverfilmen ist punkto positive Bewertungen sammeln ein absoluter no-brainer.

Leicht OT, aber witzig wird's ja dann wenn sich Hollywood sogar den ausländischen Originalregisseur für das US-Remake holt - geschehen bei Spoorloos (1988 NL) bzw. The Vanishing (1993 US).

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Mhm. Wobei ich sagen muss, dass er bisher eigentlich immer verdient geschlagen wurde, weil fast immer ein noch besserer Film am Start war.

1981 - Ordinary people (den kenn ich so überhaupt nicht, 1989 - Rain Man (kann man so stehen lassen ;)), 1991 - Der mitm Wolf tanzt (gegen Godfellas), naja,... 2003 - Der Pianist (gegen Gangs of NY), paßt so, 2005 - gegen Million $ Baby, jo...

Heuer könnt aber wirklich sein Jahr werden - außer Cuaron fällt mir da auf Anhieb keiner ein, der da ernsthafte Konkurrenz wäre.

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ASB-Legende

Bin gespannt...

Wird wohl an das Original nicht herankommen, war schwer begeistert von "Infernal Affairs"... :allaaah: Einer meiner absoluten Lieblingsmovies :allaaah:

Die Trilogie aus Hong-Kong is ja auf 3 Teile aufgeteilt (Teil 1 am Ende, Teil 2 am Anfang, Teil 3 angeblich dazwischen, gibts allerdings bisher nur auf kantonesisch :aaarrrggghhh: :aaarrrggghhh: ), welche Teile wurden hier verfilmt? nur der erste?

Hab mir die Trailer schon angesehen, waren ja einige Szenen dabei die teilweise 1:1 übersetzt wirkten. (Gips fällt mir da grad ein)

bearbeitet von Jorly

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Mit Kernöl lafts einfach besser!

Hab Teil1 gesehen und werde mir wohl Teil2 in ein paar Tagen im TV reinziehen.. :) Es läuft ja nicht nur Teil1 im Fernsehen (@Jimmy)

Sendehinweis :

Donnerstag, 30. November 2006 / ZDF / 1.09 Uhr :

Infernal Affairs - Die achte Hölle

TV Movie : "Dramatisches Gangsterepos - große Klasse!"

--------------------------------------------------------

Donnerstag, 07. Dezember 2006 / ZDF / 0.20 Uhr :

Infernal Affairs 2 - Abstieg in die achte Hölle

bearbeitet von Ronian

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Die Trilogie aus Hong-Kong is ja auf 3 Teile aufgeteilt (Teil 1 am Ende, Teil 2 am Anfang, Teil 3 angeblich dazwischen, gibts allerdings bisher nur auf kantonesisch  :aaarrrggghhh:  :aaarrrggghhh: ), welche Teile wurden hier verfilmt? nur der erste?

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Der dritte Teil spielt zeitlich nach dem ersten. Hier wurde glaub ich nur der erste verfilmt aber ziemlich aufgefettet. Scorsese braucht für die selbe Story fast 50 Minuten mehr.

@Ronian: da ich das Fernsehprogramm hinsichtlich onlinetvrecorder auf Wochen hindurch immer penibelst durchstöbere, war mir das schon bewußt, daß es dn zweiten auch spielt ;).

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Silver Torah
1981 - Ordinary people (den kenn ich so überhaupt nicht, 1989

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Erste Redford-Regie, gut die hab ich vergessen .. ganz nettes Familiendrama, aber nicht mehr .. gegen Raging Bull eigentlich nicht wirklich verdient.

Heuer könnt aber wirklich sein Jahr werden - außer Cuaron fällt mir da auf Anhieb keiner ein, der da ernsthafte Konkurrenz wäre.

Ich nehm an du meinst "Children of Men" - bin gespannt, hab ich noch nicht gesehen. Aber es kann ja noch was kommen, die Globes werden diesbezüglich erste Aufschlüsse bringen.

Ah, ich vergaß "The Prestige" - auf diesen Film freu ich mich eigentlich schon seit der ersten Ankündigung. Nolan + Bale sorgt für Niveau und Unterhaltung.

(und bitte kein "Flag of our Fathers", hyperpatriotisch und wieder mal ein Kriegsepos - leider steht der Name Eastwood immer für Gefahr bei den Oscars)

bearbeitet von themanwho

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